@axel
<Ironie>
Ich verstehe ja, das du vom Java Virus infiziert worden bist aber meinst du nicht auch alle anderen missionieren zu wollen ist nicht so kultig?
</ironie>
<keine_ironie>
Ich habe auf der Basis von beiden kommerzielle Projekte durchgeführt und stelle die Dinge so dar wie ich sie sehe. Ich will niemanden missionieren. Auch sehe ich meine Beziehung zu Java weniger religiös (missionieren) oder zoologisch (Virus) sondern vielmehr im Kontext von Software-Engineering und ökonomischen Sachzwängen. Ich bekomme z.Zt. nur noch mit Java oder mit der Kombination aus Lotus und Java an Aufträge und einigermaßen vernünftig bezahlte Jobs (bzw. die Aussicht auf diese).
Außerdem ist Java sowieso mit Domino6 first class citizen von Lotus Domino genau wie der sehr leicht objektmäßig aufgemotzte VB6-clone LotusScript. Man kann sowohl client- als auch serverseitig alles mit Java programmieren (für LotusScript code in Notes-Masken Notes-Masken benötigt man diese LotusScript-To-Java-Bridge). Da Lotus6 nun eine nicht-prähistorische JVM besitzt, kann man nun auch mit Applet-Programmierung Kunden-Interesse generieren.
</keine_ironie>
WIN98/2000/NT/XP, Linux, HP-UX, RS/6000 AIX, AS/400, S390 als Server Basis zurechtkommen?
Ach Ja OS/2 hab ich vergessen.
Mit der Ausnahme von OS/2 gilt das für Websphere auf jeden Fall. Inwieweit die anderen Server auf IBM hosts laufen. Ich meine schon... weiß es aber nicht. Solange es dort eine JVM gibt, dürfte es eigentlich funktionieren. In jedem Fall laufen alle auf Windows (Version egal), Linux und Sun Solaris. Mac OS X meist auch.
Web Sphere ist ja ganz nett, aber es tut mir leid, solange IBM nicht das Pricing massiv ändert und das Teil deutlich einfacher zu verwalten und installieren geht werden meine Kunden nicht auf dieses Produkt anspringen.
Ich sage nicht Websphere sondern J2EE. Das beruht auf einem Standard. Da existiert kein proprietäres Monopol. Da gibt es knallharten Wettbewerb für Softwarehersteller. Das gibt es auch ganz ohne Lizenzkosten:
http://www.jboss.orgWas die Unterstützung angeht. IBM hat geschlafen. Sie geben es nur selbst höchstens ab und zu intern mal zu. Aber natürlich nie offiziell und auch immer nur ohne Zeugen. aber sie haben damit nur eine lange Tradition von Lotus weitergeführt.
<ironie>
Btw. wo du meine sachlichen Äußerungen freundlicherweise mit Begriffen aus dem religiösen oder zoologischen Bereich charakterisiert (missionieren, Virus), was IMHO auch mit </ironie> Ausdruck eines eher aggressiven Diskussionsstil darstellt: "Am 7. Iden des März wurde an der amerikanischen Ostküste ein Softwaresystem geboren. Es kommt direkt von einem genialen Gott. Es wird verraten und schlecht behandelt werden. Aber egal, was auch immer gesagt wird: Es wird immer das "genialste" System bleiben."
</ironie>
... und ich habe so Dinge gemacht, wie Domino-Workflow mit Domino-Clustering lauffähig zu machen. Das macht richtig Spaß und ist wie alles in Lotus "total einfach".
... und ich habe einen großen Auftrag verloren, weil Realtime LEI eben nicht im Notes-Cluster funktioniert. Sowas stände in der Java-Community sofort in 20 blogs und wäre wochenlang Gesprächsstoff in Diskussionsforen. Im Lotus-Kontext kommt man leider nur sehr schwer an solche fundamentalen Informationen.
... und ich habe miterlebt, wie gut programmierte Lotus-Produkte immer mehr unmaintainable wurden.
Wir sollten wir uns rational überlegen, wofür Lotus im derzeitigen Software-Umfeld sinnvoll eingesetzt werden kann. Aber bitte erzählt mir nicht, daß es eigentlich keine grundlegenden Architekturprobleme gibt. Daß IBM und Lotus die frohe Botschaft Ray Ozzy einfach nicht begriffen haben. Ich schätze an der Java Community gerade eine distanzierte und aufgeklärte Haltung gegenüber der Sprache selber (sehr starke Offenheit gegenüber .Net), gegenüber Sun (täglich konstruktive Kritik und Gemecker), gegenüber openSource (täglich konstruktive Kritik und Gemecker) und gegenüber IBM (täglich konstruktive Kritik und Gemecker). Wenn du meine Postings lesen würdest, könntest du sehen, daß ich keineswegs Java in den Himmel lobe.
Sorry. Vielleicht ist es nur meine Paranoia, aber ich sehe im Lotus-Umfeld schon immer eine in weiten Kreisen ziemlich stark verbreitete Kritiklosigkeit gegenüber der eigenen Plattform. Und das geht mir einfach auf den Sack. Dabei finde ich Lotus Domino eigentlich ganz o.k..
Und übrigens tut es mir in der Seele weh, wenn wirklich intelligente, smarte, innovative und enthusiastische Leute wie der sympathische Engländer von
www.codestore.net sich offenbar auch immer mehr von Domino entfernen.
... und ich halte von dieser ganzen "jetzt unbedingt Websphere machen müssen" Panik überhaupt rein gar nicht. Bis man das einigermaßen begriffen hat, geht sowieso viel Wasser den Rhein runter (sprech da aus Erfahrung).
Gruß Axel