Unsozial sind diese Unternehmen trotzdem, denn sie ziehen der Volkswirtschaft in der sie leben und auch sich selbst den Boden unter den Füßen weg.
Genau diesen Boden haben die Unternehmen aber selbst aufgebaut: Sie haben selbst Steuern gezahlt, haben Angestellte bezahlt, die davon selbst Steuern zahlen, haben Produkte erzeugt, auf die Steuern gezahlt werden. Allein schon der eigennützige Unternehmenszweck bringt sozialen Nutzen.
Und auch wenn die Unternehmensleitung zuerst (im Fall DB) eigennützige Ziele verfolgt springt sozial gesehen dennoch was raus: Wären sie von - z.B. Citygroup - gekauft worden - gäbe es jetzt fast gar keine Arbeitsplätze der DB in Deutschland mehr.
Zum Siemens Beispiel und den Märkten: du hättest Recht, verkaufte Siemens ausschliesslich in Deutschland Produkte. Deren Wachstumsmärkte sind allerdings in Asien - womit sie dann die Einbussen in D sicherlich verkraften können.
Thema Vertragsfreiheit: Doch, der Arbeitnehmer hat die Freiheit sich den Arbeitgeber zu suchen - wie auch umgekehrt. Ob das praktisch gelingt - ist fraglich: Hier zum Beispiel suchen sie gerade jemanden, der in Oracle, Java, TripleA, SimCorp und Avaloq tiefgehende Kenntnisse hat - und finden ihn (natürlich) nicht.
Das Dein Arbeitnehmer faktisch besser nicht kündigen kann resultiert aus seinen Entscheidungen (z.B. für das Auto). Was er da also zu tragen hat ist die Konsequenz seiner Entscheidung - und das ist gut so.
Dass die wirtschaftliche Lage nicht so ist, wie sie sein sollte - dafür kann er auch etwas - wenn er SPD gewählt hat
Damit er im Fall eines Verlustes nicht sofort durchgereicht wird gibt es in DE ein Sozialsystem - dass er ansonsten seinen Arbeitsplatz behalten muss ist auf jeden Fall zumutbar.
Dass er seine Freiheit nicht nutzen kann - wem soll man die Schuld geben?
Schliesslich zur Lohnhöhe: Man muss sich eben genau anschauen, was in Deutschland sich lohnt - und was nicht. Industrielle Fertigung lohnt sich in D definitiv nicht mehr - bis auf vielleicht kleine Nieschen. Dann muss man schauen, was man tun kann.
Vollbeschäftigung ist definitiv zukünftig auszuschliessen - dafür ist der Automationsgrad einfach zu wachsend - und hier gebe ich den linken Parteien auch Recht, dass dann ein neues Gesellschaftsmodell her muss - und die Arbeit an sich ganz neu bewertet werden muss (s.a. Brand Eins).