Will sagen: Alle sind immer gefährdet das Geschehen falsch wahrzunehmen und widerzugeben. Nicht nur die Bild-Zeitung.
Nun, das war jetzt deutsch pur, wenn auch nicht ganz korrekt: Es heisst wohl einerseits "zuw
ider" (was mir in Bezug auf die BILD gut gefällt
) , andererseits aber "w
iedergeben"
. Wider = gegen, wieder = erneut
Sorry - konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.
Aber Du hast natürlich vollkommen recht - es gibt nur ganz wenige Situationen, in denen man nicht gefährdet wäre, das geschehen falsch wahrzunehmen oder zu interpretieren. "Der Himmel ist blau" - mit dieser Aussage kann man kaum etwas falsch machen. Aber was bedeutet es, dass der Himmel blau ist? Da geht es dann schon los mit endlosen Interpretationsmöglichkeiten.
BILD hebt sich hier aber ganz besonders heraus: Ganz bewusst legt sie u.U. wahrgenommenes falsch aus, oder verkürzt es so, dass der eigentliche Kern der Sache aussen vor bleibt. Das ist ihr Geschäftsmodell, und das ist gerichtsnotorisch.
Man darf aber auch nicht vergessen, dass BILD ihr Publikum gefunden hat (und zahlreiche Nachahmer) - der Markt an Lesern, die es möglichst "billig" (auf möglichst niedrigem intelektuellen Niveau) haben möchten, ist da und wird einfach bedient. Ich kenne auch kaum "Grosskopferte", die sich BILD verweigern - ganz im Gegenteil, sie nutzen bewusst das Blatt als Sprachrohr.
Man muss das Blatt nicht kaufen, man muss es nicht mögen, aber an seiner Existenzberechtigung darf man nicht zweifeln. Und mir kommt es prinzipiell nicht ins Haus (letztmalig vor zwei Jahren oder so, als ich mal mit meinen Kindern einen Medienvergleich gemacht habe - das war hochinteressant, auch die Gedanken der Kiddies). Ich unterteile meine Umwelt aber durchaus in BILD-Leser und -Ablehner.
Bernhard
PS: "Wir sind Papst" und "MORD IM FLEISCHERLADEN!!!!! BILD sprach als erstes mit den Buletten!!!!!"