Das Notes Forum
Sonstiges => Offtopic => Thema gestartet von: Marinero Atlántico am 25.05.05 - 13:13:36
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Hi,
eigentlich boykottiere ich ja deutsche Medien zum Thema Politik, da
a) Umsetzung und Diskurs mein intelektuelles Niveau beleidigt und
b) die Ergebnisse einfach zu negativ sind.
Nun bekam ich auf dem newsticker von elmercurio mit, dass es in meinem Heimat BL Renania del Norte-Westfalia offenbar eine Wahl gegeben hat und es bald landesweite Neuwahlen geben wird.
Also kaufte ich mir mal den Spiegel.
Für Leute mit starken Nerven und stabiler Psyche kann ich das empfehlen. Ich muß da jetzt wieder 4 Monate Medien-Boykott machen, da ich das einfach nicht aushalte. Toller Artikel über Hartz 4.
Da wird also mit viel Getöse, gemeinsam von Experten aus allemöglichen Parteien ein Reformwerk gemacht. Selbstverständlich begleitet von kindlich-ideologisierten "Demonstrationen" aus der Bevölkerung. Und was hören wir nun nach 5 Monaten Hartz 4. Das was wir seit 20 Jahren immer hören:
- die wahren Ergebnisse sind genau umgekehrt zu den Zielen
- Kostenexplosion
- die üblichen Hyänen finden ihre Schlupflöcher und verdienen gut an diesem Elend.
- Reform der Reform wird auf nach der Wahl verschoben.
Ich weiss auch das Reformen komplex durchzuführen sind. Aber andere Länder haben es geschafft.
Dieses einst von true intelectuals wie Konrad Adenauer errichtete politische System leider nicht.
... und wir gewöhnen uns daran.
Ich erkläre das für definitiv nicht mehr normal.
Axel
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Wobei das wieder zu dem Ergebnis führt:
Mach was dagegen! (Muss ich mir auch sagen)
Es ist aber sicher sehr schwer, weil die von dir zitierten Hyänen sicher gut aufpassen, wer wo reinkommt und wer was zu melden hat...
VOLKSAUFSTAND! Wir gründen jetzt die VVJ, die Volksfront von Jermany ;-)
Meine ständige Frage nach der Sendung von Frau Christiansen ist: Aha, und jetzt...?
Toll wäre mal ein Rückblick auf die letzte Sendung und was sich getan hat...
Grüßle, Patrick
PS: Mein ich das nur, weil es bei mir so ist, oder ist das Thema Politik in Deutschland für immer mehr Leute intressant?
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Glaub nicht an Revolutionen.
Ich kann mir auch vorstellen, dass es verdammt anstrengend ist, ständig mit Siegerlächeln in Kameras zu grinsen.
Nur sind aufgrund der mangelhaften handwerklichen Umsetzung die Ergebnisse langsam aber sicher aus meiner Sicht verfassungs- und demokratiegefährdend.
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Hm, wir könnten mal die Franzosen fragen, wie man richtige Aufstände anzettelt, ich meinte, die sind da recht firm drin...
Hab auch mal ein Parteienverbot angedacht (nicht zuende gedacht).
Dann müsste sich jeder vor der Wahl zumindest eingehender mit dem Programm des Kandidaten befassen und es gäbe keine mitlaufenden Abgeordneten mehr...
Bundestagswahlen alle 2 Jahre...
Gruß, Patrick
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Hm, wir könnten mal die Franzosen fragen, wie man richtige Aufstände anzettelt, ich meinte, die sind da recht firm drin...
Massen-Guilitonierungen auf Marktplätzen find ich nicht so zeitgemäss.
Falls die Spiegel Journalisten recht haben und Hartz 4 echt im totalen Chaos endet, dann ist das mehr ein Problem der Fachleute in der Ministerialbürokratie. Gute und vernünftige Fachleute dort war eigentlich mal unsere Stärke und ist aus meiner Sicht das eigentlich Wichtige. Viel bedeutender als dieses ganze ideologische Gekreische - egal ob das jetzt von Olav Henkel oder Fr. Roth kommt.
Alle 2 Jahre Wahlen erscheint mir dann auch wieder so ein Patentrezept. So ähnlich wie Alchemie im Mittelalter oder die von Imanuel Kant angegriffene Metaphysik des 18. Jhdts.
Wir brauchen Profis. Wir brauchen keine Profi-Mediendarsteller, sondern Leute, die ihren Job machen und das auch umsetzen können. Fehler machen. Zurücksteuern. Dinge anpacken. Andere Länder zeigen, dass es möglich ist. Und hier war das auch mal möglich.
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Dieses einst von true intelectuals wie Konrad Adenauer errichtete politische System leider nicht.
ernstgemeint? Konrad Adenauer?
Meines Wissens beruhen viele heutige Probleme bereits auf dessen Entscheidungen (Umlagenfinanzierte Rente etc.)
Was meiner Meinung nach die Reformen scheitern lässt: Die sind zu kompliziert, weil sie zu gerecht sein wollen. Die Prinzipien des Lebens sind einfach, Gerechtigkeit kann es aufgrund Individualität gar nicht geben - darum sollte man sich weniger damit befassen. Lieber es geht vielen gut und einigen besser, als das es allen gleich schlecht geht. Von jedem Umverteilungsvorgang eines Euros (aus Gerechtigkeitsgründen) bleiben n Cent in der Verwaltung und m Cent (vermutlich ist m>n) bei den üblichen Hyänen (Subventionstrittbrettfahrer) hängen.
Interessant finde ich im Reformzusammenhang, dass irgendsoeine Umfrage neulich ergeben hat, dass 56% der Menschen bereit sind auf Teile des Lebensstandards zu verzichten, um die Reformen durchzuführen. Vielleicht sagt das jemand mal den Damen und Herren im Bundestag.
Gut finde ich in diesem Zusammenhang auch die Diskussion in Frankreich, wo "Krethi und Plethi" über 500 Seiten EU-Verfassung abstimmen sollen. Wozu braucht man 500 Seiten für eine Verfassung? Die Regulierungswut der Politik hat mindestens in Europa (CH vielleicht mal ausgenommen) groteskeste Formen angenommen. Da ist eine Vereinfachung des Denkens (möglicherweise zu Lasten der Gerächtichkeit) unerlässlich. Gebt dem Liberalismus eine Chance, wie einst Stein/Hardenberg und später Erhard - mit ganz ähnlichen Ergebnissen.
Meiner Meinung nach sollte das wichtigste Gesetz sein:
"Erlaubt ist was nicht stört" (Was natürlich endlose Diskussionen auslösen dürfte).
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Ohne das jetzt auszubreiten, im Wesentlichen bildet die CH keine Ausnahme, egal in welcher Richtung man das anschaut.
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Habe die auch nur rausgenommen, weil ich von dort noch sehr wenig mitbekomme...
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Hm, wir könnten mal die Franzosen fragen, wie man richtige Aufstände anzettelt, ich meinte, die sind da recht firm drin...
Massen-Guilitonierungen auf Marktplätzen find ich nicht so zeitgemäss.
Ohje, soweit wollte ich in der Geschichte nicht zurück. Ich dachte da an blockierte Autobahnen und ähnliches... ;-)
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"blockierte Autobahnen" [Ironie]... hast Du in Deutschland doch schon genug. Was willst Du da noch blockieren? ;D [/Ironie]
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Dieses einst von true intelectuals wie Konrad Adenauer errichtete politische System leider nicht.
ernstgemeint? Konrad Adenauer?
Meines Wissens beruhen viele heutige Probleme bereits auf dessen Entscheidungen (Umlagenfinanzierte Rente etc.)
Die Umlagenfinanzierte Rente geht meines Wissens auf Kaiser Wilhelm II zurück. Die meisten Länder haben eine Umlagenfinanzierte Rente. Chile hat es z.B. nur noch sehr bedingt. Deren AFP-Fond Modell ist aber theoretisch besser als praktisch.
Es kann natürlich immer sein, dass sich nach 45 Jahren eine bestimmte Maßnahme als falsch herausstellt. Damals hat die Implementierung von Maßnahmen einfach wesentlich besser funktioniert.
Sympathisiere zwar mit liberalen Konzepten. Auf der anderen Seite werden die mir hier immer als Patent-Rezepte verkauft. Mir geht es darum, dass wenn man für eine Reform Ziele formuliert, dann sollte man in den Ergebnissen nicht plötzlich feststellen, dass man in die ganz entgegengesetzte Richtung geschossen hat. Die kleinteilige Arbeit. Nicht die großen Sprüche von wegen Liberalismus, Soziale Gerechtigkeit oder was auch immer.
In meinem Lieblingsbeispiel eines irgendwie sehr akzeptierten Reformprozesses (Chile) waren zwischen 1973-82 die sogenannten "Chicago Boys" dran (Schüler von Milton Friedman aus U. of Chicago). Chile wurde dann aber 82 genauso von der Schuldenkrise erfaßt wie sämtliche Nachbarstaaten, obwohl die Politik eigentlich sehr entgegengesetzt war.
Dann kamen aber Pragmatiker und Umsetzungsprofis wie Hernán Büchi ans Ruder im Wirtschaftsministerium. Und die hatten dann nachhaltigen Erfolg. Sie kümmerten sich stark um die Details und Lücken.
Vielleicht ist das unsere gegenwärtige Krankheit. Fehlender Respekt vor den Komplexitäten der Umsetzung.
Jeder seinen eigenen Feldherrnhügel, von dem er imaginäre Truppenteile aus befehlen kann.
Jedenfalls ist das nicht normal.
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Ich glaube der Vater des Gedankens war der Kamerad Bismarck. Wobei die Idee ja nicht schlecht ist, aber sie hätte bereits mit (teilweise) vollen Kassen starten sollen - wie auch immer.
Dann wäre es evtl. besser gelaufen.
Aktuell könnte man vielleicht die Rentenkasse und die Beamtenpensionskassen zusammenwerfen, ich weis aber nicht ob da dann zwei schwarze Löcher aufeinanderprallen ;-)
Gruß, Patrick
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zu den Startzeiten gab es bestimmt keine vollen Kassen, deshalb wird man auf die Generationenfinanzierung gekommen sein. Aber eine Bevölkerungspyramide ändert sich nun mal durch die verschiedensten Ereignisse und es hätte den "Experten" eigentlich klar sein müssen, dass die Finanzierung irgendwann mal auf wackligen Beinen steht.
In den letzten 30 - 40 - 50 Jahren war genug Zeit die Finanzierung auf eine Finanzierung auf Risikoversicherungsbasis umzustellen - jeder versichert sein Risiko, so wie bei jeder Erlebensfall-, Todesfall- oder Rentenversicherung.
Damit wäre dann die Renten, Pensionen usw. unabhängig von der Alters- und Einkommensstruktur der Bevölkerung.
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Naja, so sicher ist das nun auch wieder nicht. Der Schlendrian bei den CH-Pensionskassen (Risikofinanzierung) zeigt, dass es auch da schief laufen kann.
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Zum Thema Renten: In den Zeiten der Regierung Adenauer gab es die Debatte zwischen Umlagenfinanzierung (Adenauer) und teilweiser Rücklagen/Kapitalfinanzierung (Erhard), bei der sich Adenauer durchsetzte. Soviel dazu - wers erfunden hat ist mir egal - Adenauer ist jedenfalls der 'Verursacher' in diesem Staat. Zitat: Kinder werden sowieso geboren....
Vielleicht ist das unsere gegenwärtige Krankheit. Fehlender Respekt vor den Komplexitäten der Umsetzung.
Jeder seinen eigenen Feldherrnhügel, von dem er imaginäre Truppenteile aus befehlen kann.
Das sehe ich ähnlich: Es hört sich vieles in der Theorie umsetzbarer an, als es in der Praxis dann ist. Also bin ich der Meinung man sollte die Theorie einfacher halten um sie dann in der Praxis umsetzen zu können. Und: Schlupflöcher existieren - egal wie gut man versucht sie zu schließen (im Falle Deutschlands mit 80% aller weltweit herausgegebenen Steuergesetzte/Richtlinien). Vielleicht sollte man deren Existenz einfach akzeptieren und seine Energien nützlicheren Tätigkeiten zuwenden, als die einen zu schließen um damit die anderen zu öffnen.
Ich sehe das so: Die interessantesten Spiele sind immer die mit den überschaubarsten Regeln. Kaum jemand mag Spiele mit mehreren tausend Seiten Anleitung und Regeln. Das Leben ist zwar kein Spiel - macht aber glaube ich doch mehr Spaß, wenn nicht jeder Pups vorher genehmigt werden muss. Weniger Regeln bringen mehr Dynamik.
Obwohl: Man könnte ja mal die 'Monopoly' Regeln neu schreiben....
Du erhältst 2000 $ Miete.
Davon gehen 1200 an den Staat
Du erhältst eine blabla Subvention in Höhe von 100$ (Deine anderen beiden Mitspieler ebenfalls) und 900$ versickern zum Teil in der Verwaltung und werden zum anderen vom imaginären Hyänenmitspieler kassiert (der am Ende sowieso immer gewinnt).
Am Ende jeder Runde musst Du für alle 4 Organisationen, in denen Du Zwangsmitglied bist noch statistische Auswertungen von wenigstens 4 Seiten schreiben.
Ich glaube so was nimmt dann doch den Reiz...
Ich weiß ich weiß, das ist viel zu drastisch und einfach - aber ich finde es macht die derzeitige Situation ein wenig deutlich.
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naja mit genügen Initiative kann man alles gegen die Wand fahren - man muss nur wollen ;D.
Aber eine Risikofinanzierung ist auf alle Fälle nicht den Wirtschaftlichen, Politischen und anderen Einflüssen unterlegen.
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sagt eine Partei etwas ist die andere prinzipiell dagegen. Eine Einsicht, dass irgendetwas gut sein kann, was ein anderer sagt, gibt es nicht und dann wird ein eventuell gutes Konzept so lange kaputtgedoktert, bis es nicht mehr funktionieren kann.
Und dabei ist die eine Partei nicht besser als die andere.
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... Beamtenpensionskassen ...
Ähm. Sowas gibt es nicht. Zeigt aber deutlich, wie der Staat es für nötig hält Altersvorsorge zu realisieren: aus den laufenden vermeintlichen Einnahmen.
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Aber eine Risikofinanzierung ist auf alle Fälle nicht den Wirtschaftlichen, Politischen und anderen Einflüssen unterlegen.
Sorry. Aber es ist praktisch unmöglich, diese sehr absolute Forderung umzusetzen.
Bei einer Risikofinanzierung muß der Staat auf jeden Fall festlegen, welche Finanzpapiere überhaupt in Frage kommen. Es gibt bei allen real existierenden Systemen eine Regulierungsbehörde, die das beschliesst.
Leute, deren Fond pleite gemacht hat, müssen ja auch irgendwie am Leben gehalten werden und ohne Regulierungsbehörde existieren dann Anreize auf Lotterie-Fonds, wo so risikoreich angelegt wird, dass du entweder im Alter reich bist oder eben vom Staat aufgefangen wirst.
Deshalb müssen zu risikoreiche Papiere ausgeschlossen werden.
Bereiche, die genehmigt sind, profitieren natürlich von zusätzlichen Finanzierungsquellen.
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Nun, das scheint aber doch mit der Lebensversicherung schon seit vielen Jahren gut zu funktionieren (in GB noch besser): Die Risiken müssen bekannt und versichert sein - notfalls durch die ganze Branche. Mehr Sicherheit gibts nicht - und mehr Sicherheit macht auch keinen Sinn. 100% Sicherheit ist auch 100% Stillstand (=0% Rendite).
Das eine Umlagefinanzierung nicht sicherer ist sehen wir gerade - während dieses System als Ganzes am Abgrund steht sind die Lebensversicherer längst nicht am Ende....
Schließlich noch ein Vorteil: Ich kann selbst entscheiden, wem ich mein Geld anvertraue....
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Aber eine Risikofinanzierung ist auf alle Fälle nicht den Wirtschaftlichen, Politischen und anderen Einflüssen unterlegen.
Huch? Unverständiges Kopfschüttel .....
Gibt genug Beispiele, die das Gegenteil beweisen
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Wir brauchen Profis. Wir brauchen keine Profi-Mediendarsteller, sondern Leute, die ihren Job machen und das auch umsetzen können. Fehler machen. Zurücksteuern. Dinge anpacken. Andere Länder zeigen, dass es möglich ist. Und hier war das auch mal möglich.
Genau das hatten wir heute in der Firma auch diskutiert. Die Entscheider und Minister müssen ProfiBerufspolitiker sein, nicht gewählt sondern angestellt. Es kann einfach nicht sein das ein Steinewerfer Aussenminister wird, oder das Wehrdienstverweigerer Verteidigungsminister werden. Ins Wirtschaftsresort gehören ausgebildete Profis, genauso wie nur eiin Finanzmathematiker Finanzminister werden kann.
Natürlich hat das Volk dabei noch etwas zu sagen, z.B. indem es den "Aufsichtsrat" der Deutschland AG wählt. Oder indem es Bürgerbegehren einreicht und Volksentscheide durchgeführt werden.
Aber ach... nach dem 18.09.05 ändert sich auch nichts grundlegendes ! Wünschen würde ich es mir, aber da wird nix draus !
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Letztens gab es eine Umfrage unter Führungskräften und da wurden Deutsche Führungskräfte als nicht besonders kompetent eingestuft von Kollegen aus anderen Ländern.
Daraufhin meinte der BDI, dass man auf frz. und us Eliteschulen eben besser "Leadership" lernt. In Deutschland dagegen Fachwissen. Ich weiss nicht. Da gehen die also bis 25 auf eine Elite-Uni, bekommen den Leadership-Stempel und wenn ich mich durch gerade die nicht motivieren lasse ??? Bin ich dann pervers ;D
Bin mehr ein Freund von Prozessen. Wenn wir so eine Hartz IV Reform machen. Warum müssen dann Spiegel Journalisten aufdecken, dass diese Reform offenbar schnurrstracks ins LaLa-Land geführt hat.
Kann man da als Bürger nicht erwarten, dass da automatisch eine möglichst unabhängige Revision stattfindet? Und vier alle informiert werden? Und dann gegengesteuert wird? Aber pronto.
Ich glaub schon, dass sich irgendwann was ändert. Irgendwann muß sich nämlich was ändern.
Setze auch gewisse Hoffnungen auf die CDU. Eigentlich hat die SPD unter Schröder trotz allem Gerede um Neue Mitte, Aufbruch und was auch immer gemacht, was sie schon unter Bismarck und dann in der Weimarer Republik gemacht hat. Irgendwie nicht so richtig vollherzige Reformen und die deutsche Gesellschaft zusammenhalten. Und genau dafür ist jetzt nicht die Zeit.
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ich bin soeben aus der derzeit regierungsbildenden Partei ausgetreten. Wahrscheinlich interessiert das den Parteivorstand ebenso wenig als wénn auf Malle ein Eimer Sangria umkippt.
Was mein Ortsverein nach fast 15 Jahren dazu sagt bleibt abzuwarten ...
@dh-paule:
Möglicherweise sollten wir deutschstämmige auch mal auf die Barrikaden gehen und skandieren "WIR sind das Volk"
Mag sein, dass ich mich damit jetzt in die Nesseln gesetzt habe, aber es ist genauso gemeint, wie ich das geschrieben habe; da gibt es keinen Spielraum bei der Auslegung.
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Franz Müntefering:
"Seit Sonntag verzeichnen wir 381 Eintritte, einen Austritt, macht einen Nettogewinn von 380".
Quelle: Spiegel-Online
Ja ist denn Oskar doch nicht ausgetreten (wenn Du derjenige bist)?
Ohne das als persönliche Kritik zu verstehen aber ich würde es vorziehen, wenn die Kritiker in der SPD für eine bessere Politik kämpfen würden, als aus- oder zurückzutreten.
Und statt Neuwahlen hätte man es vielleicht mal mit einer besseren Politik versuchen können (auch da muß ich ausnahmsweise Oskar recht geben).
Allerdings wäre mir persönlich der Mitgliedsbeitrag inzwischen auch zu schade.
Im übrigen meist plumpe Kürzungen als Reform zu bezeichnen ist eine Krankheit der Deutschen, denn eigentlich heißt das (laut Duden)
planmäßige Neuordnung, Umgestaltung, Verbesserung des Bestehenden.
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Wie gesagt. Ich will gar keine großen Reden schwingen. Ich find auch, dass die gegenwärtigen Bedingungen für Politik echt schwierig sind (größere Verfügbarkeit von weltmarktfähigen oder potentiell weltmarktfähigen Arbeitsanbietern bei von Natur aus langsam anwachsenden Kapitalstock).
Und eins der Punkte, die mich mit der Menschheit im allgemeinen versöhnt haben war die Erkenntnis, dass in Schwellenländern Eltern auf buchstäblich alles verzichten, um ihren Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen.
Nur bitte schön ist Politik eben nicht nur irgendwelche Reden zu schwingen, von denen man meint, dass sie in die Stimmungslage der Bevölkerung passen, sondern eben zu gestalten.
Und dazu gehört eben die handwerkliche Fähigkeit, dass wenn Reformen dann bitte schön ohne Tausende von Schlupflöchern. Und wenn Schlupflöcher, dann stopfen und zwar zack-zack. Ohne jede Diskussion.
Gesellschaften und Menschen leben nicht immer in einer harten Realität. Und das ist gut so. Hier nähern sich aber ziemlich viele Leute genau dem an. Und da muß man
a) eine oder mehrere konsequente Linien haben und
b) die Politik handwerklich vernünftig und flexibel umsetzen.
Ich seh aber zu viel hohle Phrasen, Lamoyanz und Patentrezepte.
Z.B. schiesst sich die FAZ auf Frau Roth als Symbol des moralisierenden, alternativen Gutmenschen ein. Was bitte schön soll das? Wenn wir diese Gutmenschen nicht mehr haben, dann weht die triumphale Posaune von Adam Smith (nix gegen den) und alles wird gut?
Die Wirtschaftsverbände rufen genauso nach dem Staat wie alle anderen auch. Wenn deutsche Manager schlecht abschneiden im Internationalen Vergleich, dann heisst es nicht: Wir denken drüber nach. Nein. Dann sind die Universitäten schuld, die sich zu wenig um die Ausbildung von Leaderschip kümmern (was immer das sein mag).
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Adam Smith, samt des Manchester-Kapitalismus muss ich hier jetzt mal verteidigen!
Im Ursprung meint der Manchester-Kapitalismus was doch signifikant anderes als das im derzeitigen Sprachgebrauch genutzt wird: Adam Smith selbst war mehr so ein altruistischer Wohltäter, als ein Freund der Großindustrie. Und die geforderte Freiheit des Unternehmers war stets mit dessen sozialer Verantwortung verbunden. Von dem Denkmodell ist irgendwann leider nur noch die Freiheit des Unternehmers geblieben, ihre Verantwortung haben einige leider vergessen (siehe aktuell Grohe-Dahl). Aber das war nicht der Fehler des Herrn Smith....
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Es geht, find ich, gar nicht um diese Theoriegebäude.
Es geht einfach darum, dass man nicht einfach Projekte macht (Hartz 4) und nachher sind die Ergebnisse genau umgekehrt zu den Zielen.
Ich würde dann gefeuert werden.
Z.B. haben Japan und S-Korea schon stark in die Wirtschaft eingegriffen. Aber die haben alles getan, damit die Ergebnisse der Reformen mit den Zielen übereinstimmen.
Was hier läuft erinnert mich mehr an Lateinamerika in den 60er/70ern. Es werden Ziele formuliert, es werden Maßnahmen implementiert und das Ergebnis ist genau umgekehrt zu den Zielen. Auch stark liberal/monetaristisch orientierte Regierungen hatten dieses Phänomen (Chile 1982).
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Ich gebe Dir Recht: Die Reformen erfüllen ihre Ziele nicht. Wenn ich das dann fortlaufend feststelle, sollte ich mir entweder überlegen, wie ich die Umsetzung verbessere (was dann wieder zu mehr Verwaltung führen dürfte - was ich für fatal hielte) oder meine Ziele am Machbaren ausrichte (und den Rest den Bürgern überlasse, die keineswegs alle so hilflos und dämlich sind, wie es unser Staat glaubt).
Den Kollektivismus in einigen ostasiatischen Staaten halte ich übrigens im Westen für nicht umsetzbar... hat was mit dem Buddhismus zu tun, der dort tief verwurzelt ist (=es gibt keine Individuen - jeder ist ein Teil des Ganzen).
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@dh-paule:
Möglicherweise sollten wir deutschstämmige auch mal auf die Barrikaden gehen und skandieren "WIR sind das Volk"
Jou, das hab ich vor 16 Jahren im Spätsommer und Herbst bereits mal ausprobiert... hat ganz gut geklappt !!! Vielleicht sollten wir mal wieder...
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Marco,
seit Jahrzehnten und auch wieder bei Harz4 werden immer große Reden geschwungen von wegen mehr Eigenverantwortung, weniger Bürokratie, mehr Markt, etc.
Der Fakt ist aber, dass trotz allen guten Willens ein Rückbau nicht stattfindet, sondern es statt dessen immer fröhlich weiter wuchert.
Ich glaub wir sehen das Problem nicht:
Um die Verwaltung rückzubauen, muß die Verwaltung *selbst* agieren.
Und dafür brauchen wir eine *gute* Verwaltung.
Axel
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Aber eine Risikofinanzierung ist auf alle Fälle nicht den Wirtschaftlichen, Politischen und anderen Einflüssen unterlegen.
Huch? Unverständiges Kopfschüttel .....
Gibt genug Beispiele, die das Gegenteil beweisen
Wenn Du dies richtig anfasst sind die Risiken überschaubar! Vorallem darf im Hintergrund nicht umverteilt werden.
Sieh es mal wie eine private Kapitallebensfallversicherung, die in Monatsraten ausgezahlt wird (nix andseres ist eine Rentenzahlung). Viele haben eine private Lebensversicherung und die funktioniert auch. Außerdem kannst Du gewisse Parameter selber festlegen (monatlicher Betrag, Laufzeit usw.). In Deutschland dürfen Versicherungen sowieso nur mit 2,5% oder waren es 3,5% Verzinsung rechnen und nicht wie in anderen Ländern mit einem beliebigen Zinssatz.
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Ohne das als persönliche Kritik zu verstehen aber ich würde es vorziehen, wenn die Kritiker in der SPD für eine bessere Politik kämpfen würden, als aus- oder zurückzutreten.
Und statt Neuwahlen hätte man es vielleicht mal mit einer besseren Politik versuchen können (auch da muß ich ausnahmsweise Oskar recht geben).
Aber auch für Lafontaine war es besser auszutreten, weil jeder selbständig denkende (und dann auch noch kritikausübende) kriegt gleich übers Maul gefahren. Die Hauptrichtung gibt halt das Duo oben an, der Rest rennt mit.
Und uns Ulrich denkt halt auch selbständig ;-)
(Ohne jetzt anderen SPD-Mitgliedern Lemmingsverhalten anzuheften)
Grüßle, Patrick
@Fineas
wie heißen denn die äh Sammelbecken für die Pensiongelder? Oder werden die direkt aus der Kasse gezahlt?
Gruß und Danke
Patrick
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Wenn Du dies richtig anfasst sind die Risiken überschaubar! Vorallem darf im Hintergrund nicht umverteilt werden.
Bekannt und ich weiss bestens, wie diese Dinger funktionieren. Nützt alles nichts, wenn die Versicherungsgesellschaft bankrott macht. Hat man in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts mit Banken (bei denen es zT vergleichbare Produkte gibt) und Versicherungen erlebt, hat man indirekt bei der Währungsreform nach dem Krieg gehabt und in den letzten 20 Jahren war das am einen oder anderen Ort immer mal wieder ein Thema.
Man kann es einfach sagen: Es gibt kein Leben ohne Risiko
Und, man vergesse bitte bei der Bewertung der Ursprünge nicht: bei der Einführung der Umlagerungsversicherungen/Renten war die spärter "verdrehte" Bevölkerungsentwicklung nicht absehbar, es macht also absolut keinen Sinn, den "Erfindern/Einführern" dieses Modells einen Vorwurf zu machen, auch wenn es sich heute als Fehlentscheidung herausstellt (was aber auch wiederum nur ein Teil der Wahrheit ist, ohne Umlagerungsfinanzierung hätte man gewisse Renten gar nicht in vernünftigem Zeitrahmen einführen können)
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Man kann es einfach sagen: Es gibt kein Leben ohne Risiko
keine Frage sehe ich genau so.
Und, man vergesse bitte bei der Bewertung der Ursprünge nicht: bei der Einführung der Umlagerungsversicherungen/Renten war die spärter "verdrehte" Bevölkerungsentwicklung nicht absehbar, es macht also absolut keinen Sinn, den "Erfindern/Einführern" dieses Modells einen Vorwurf zu machen, auch wenn es sich heute als Fehlentscheidung herausstellt (was aber auch wiederum nur ein Teil der Wahrheit ist, ohne Umlagerungsfinanzierung hätte man gewisse Renten gar nicht in vernünftigem Zeitrahmen einführen können)
Genau so sehe ich es auch. Ich mache nicht dem Erfinder den Vorwurf. Zum Zeitpunkt der Einführung gab es keine andere Alternative. Meine Kritik geht dahin, dass bekannt ist, dass sich die Altersstruktur der Bevölkerung ändert und ich hatte auch geschrieben, das 30 - 40 - 50 Jahre Zeit war dieses System umzustellen und zwar mit einer geringen Mehrbelastung für jeden. Aber in den Zeiten des Überflusses wird über solche Risiken nicht in dem Umfang nachgedacht wie zu Zeiten der Knappheit.
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Keine Frage, da sind wir uns völlig einig
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Und, man vergesse bitte bei der Bewertung der Ursprünge nicht: bei der Einführung der Umlagerungsversicherungen/Renten war die spärter "verdrehte" Bevölkerungsentwicklung nicht absehbar, es macht also absolut keinen Sinn, den "Erfindern/Einführern" dieses Modells einen Vorwurf zu machen, auch wenn es sich heute als Fehlentscheidung herausstellt (was aber auch wiederum nur ein Teil der Wahrheit ist, ohne Umlagerungsfinanzierung hätte man gewisse Renten gar nicht in vernünftigem Zeitrahmen einführen können)
Ist so nicht richtig. Es gab bereits zur Zeit der Entscheidung einige, die genau dieses Problem gesehen haben (z.B. Erhard) und sich daher für eine wenigstens in Teilen Kapitalgebundene Variante aussprachen. Unwissenheit kann da nicht gelten. Und selbst wenn man denen, die es einführten keinen Vorwurf macht, wie ist es dann mit all jenen (v.a. Blüm), die sehenden Auges in diese Katastrophe geführt haben? Andererseits nützt es wenig hier eine Schuldfrage zu diskutieren, schließlich ist die Vergangenheit vergangen - die Diskussion sollte darum gehen, wie die Alternativen aussehen und wie sie realisiert werden können.
@AM: Im Grunde ist es mir egal, wer die Staatsquote zurückbaut oder wie das geschieht. Die Verwaltung ist jedoch Teil der Exekutiven und als solche verpflichtet, die Vorgaben der Legislativen (=Gesetze) umzusetzen. Und solange ständig neue Gesetze erlassen werden, ohne alten Schrott ausser Kraft zu setzen kann eine Bewegung aus der Verwaltung heraus nur bedingt erfolgreich sein, da sie ja an bestimmte Weisungen gebunden ist (auch wenn sie die natürlich fachlich berät). Ich glaube weiterhin, dass die Komplexität des Staatsapparates schon von Seiten der Gesetze her einfach zu groß ist, als dass man den Staat damit gescheit steuern könnte. Das ist in meinen Augen so was wie ein Auto mit 25 Lenkrädern, 8 Gas und 321 Bremspedalen und 355 Fahrzeuglenkern, die ihre Handlugen von mindestens ebensovielen Einflüsterern vorgegeben bekommen.
Noch eine Anmerkung habe ich zu Deiner These, dass die Verwaltung sich selbst verbessern müsse: In der Verwaltung sitzen zu einem großen Teil Beamte (angenommenerweise schlecht arbeitende), quasi alle Führungspositionen (außer den Ministern) sind meines Wissens Beamte. Die sind ja nun auf Lebenszeit eingestellt, das heißt, so schnell bekommen wir keine neuen. Wie also soll da jetzt eine Veränderung eingeleitet werden? Heißt das im Umkehrschluss, dass Deutschland, bis die 'schlechten' durch bessere Beamte ersetzt sind am Krückstock geht? Schlechte Perspektive...?!
Und was machen wir, wenn die Verwaltung aus Eigennutz sich nicht verschlanken will? Wer verschlankt sich schon gerne selbst? Ich glaube weiterhin, dass die Impulse von Seiten der Legislative kommen müssen: Klare Vereinfachung des Spiels und natürlich Optimierung der Verwaltung - von oben über die Minister.
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Die Exekutive ist zwar verpflichtet, die Vorgaben der Legislative umzusetzen. Eine der Sachen, die ich an Amis so mag ist, dass es für die ausser jedem Zweifels steht, dass in der Praxis natürlich die Exekutive ein gefährliches Eigenleben entwickelt, dem stets zu Mißtrauen ist.
Es ist imho eine Illusion, wir könnten vom Umlageverfahren weggehen. Höchstens in dem Ausmaß wie wir das sowieso schon tun. Da die Rente eh nicht ausreicht, versuchen eben viele nebenbei zu sparen.
Ein wirklicher Umbau des Systems heißt ja das die dann arbeitenden doppelt zahlen (für sich und für die Rentner) und als Rentner nur von der Kapitalrente leben.
Man muß sich irgendwie auf das Machbare konzentrieren und meine erste Forderung wäre wie gesagt, dass eine staatliche Revisionsbehörde mit ein paar kompetenten Bürokratiehassern besetzt wird und jeder der Mist baut wird medial gut sichtbar und für alle verständlich an die Wand genagelt.
Es gibt kompetente Bürokratiehasser. Ich hatte selbst einen VWL Prof, der das von innen kannte.
Es bringt einfach nichts, ständig neue Säue durchs Dorf zu treiben, wenn die Ausführung der Ziele so wenig stimmt wie es zur Zeit der Fall ist.
@Patrick: Lafontaine ist imho eine große Seifenblase. Wenn diese Ideen ans Ruder kommen, dann hat das imho nur den einen guten Effekt: Jeder sieht deutlich, dass es so noch viel schlimmer wird. Die Kosten sind aber zu hoch. Ich würd mir einen Job in einem anderen Land suchen. ;D
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Ich hab mich mit Lafontaines Ansichten und Plänen nicht im Detail befasst. (Wollte auch Ulrich und Lafontaine nicht unter eine Fahne stellen).
Die Frage ist nur, wie könnte man deinen VWL-Prof in so ne Revision bringen..., wer bestimmt die Mitglieder der Revision...und sollte nicht die Opposition eben so ne Revision sein?
Gruß, Patrick
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Und ist so eine Revision nicht schon wieder eine Form der Verwaltung ;D
Ein Teufelskreis....
@AM: Was aber, wenn wir vom Umlageverfahren nicht weggehen? Es funktioniert heute schon nicht mehr und die Entwicklung macht es fast sicher, dass es auch in Zukunft nicht funktionieren kann. Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende - das hat ja auch die derzeitige Regierung mit der Riester Rente ein wenig eingesehen. Das Umlageverfahren muss auslaufen oder zu einem von mehreren Standbeinen geschrumpft werden - dazu gibt es in der derzeitigen Situation meines Erachtens keine Alternative. So schmerzlich der Übergang auch werden wird...
Ein wirklicher Umbau des Systems heißt ja das die dann arbeitenden doppelt zahlen
Willkommen in der Realität - genau das tust Du ja bereits (wenn Du privat vorsorgst, wissend, dass Du aus der Umlage Rente nichts bekommen wirst - oder nicht mehr als Sozialhilfesätze).
Zu OL und seinen Ideen ist IMHO jedes Wort eins zuviel.
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Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende...
Mach langsam ;-)
Sagen wir ein Viertel Schrecken pro Generation ;-) dann krieg ich (angenommen ich nehm das erste Viertel Schrecken gleich noch mit) von meinem Urenkel noch nen Hunni Rente und dann ist gut...
Gruß, Patrick
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Einverstanden - aber es muss angefangen werden....Und es muss ehrlich gesagt werden, wie der Status ist...auch wenn dann erst das Jammern losgeht, wie ich fürchte...
Jeder Tag, der ohne Korrektur vergeht verschärft die Probleme...
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Und ist so eine Revision nicht schon wieder eine Form der Verwaltung ;D
Ein Teufelskreis....
Verwaltung an sich ist nichts schlechtes.
Das Problem ist, dass wir eine schlechte Verwaltung haben.
Ich mache hier gerade mit einem internen Manager das bucktracking für das nächste Release.
Das ist eine Menge Verwaltung.
Es gibt eine Fehler-Datenbank.
Eine Dokumentationsdatenbank mit rot markierten Stellen.
Eine Menge Emails.
Danach gibt es Pilot-Anwender-Kunden
Das sind alles Administrativa.
Wir könnten ja auch drauf verzichten, uns in die Sonne legen und die Fehlermeldungen der Kunden abwarten.
Wenn man die Administration effizient nutzt, dann kann das sehr hilfreich sein.
Meine Schwester ist mit sehr genau und aufwendig definierten Prozessen nach dem Wasserfall-Modell sehr erfolgreich.
Ich kenne ein Fusionsteam bei einer bankenähnlichen Organisation, die sehr erfolgreich sind und die haben jeden Schritt haarklein definiert. Die bekommen immer Ärger von den anderen Abteilungen, weil die so unverschämt gute Noten von den Kunden für Zufriedenheit bekommen.
Es hängt immer davon ab, was man macht.
Und so ist das beim Staat auch.
Deshalb bleibe ich dabei: Das Problem ist nicht zu viel Administration. Das Problem ist schlechte Administration.
Dieses ganze Gerede von "wir müssen einfach nur die Administration verringern" ist total widersinnig, da es den Anschein macht, dass wäre "einfach". Rückbau ist aber nicht "einfach" sondern eine anspruchsvolle Aufgabe, wo man
a) ein neues System mit neuen Regeln schaffen muß (ohne Regeln gibts nämlich nirgendwo) und
b) gegen Widerstände entschlossen kämpfen
muß.
Auch die Formulierung der besten Analyse über die Schwächen unserer Administration kommen zumeist von quasi oder voll verbeamteten Leuten (Universitäten, sozialwissenschaftliche Forschungsinstitute).