Serverbefehle werden nicht mehr erkannt

[Wolfgang]

Hallo zusammen,

ich habe hier einen Server (9.0.1 FP8) mit seltsamen Verhalten.

Wenn er ein paar Tage gelaufen ist, erkennt er direkt auf der Serverconsole keine Dominobefehle mehr. Nicht einmal "q" zum Runterfahren funktioniert. Es erscheint immer die Meldung:
"Command or Option ist not recognized".

Gebe ich im Admin-Client den gleichen Befehl ein, erscheint er auf dem Server genauso und funktioniert.
Wird der Domino neu gestartet, werden die Befehle auch direkt am Server wieder erkannt und nach ein paar Tagen geht der Spaß von vorne los. Der Server lief jahrelang ohne diese Erscheinung.

Hat jemand ein solches Verhalten schon mal gesehen und kennt die Ursache?

Gruß
Wolfgang

[Tode]

Ja, dieses Verhalten kenne ich von einem meiner Kunden. Die Ursache dafür war, dass Befehle an den Domino Server über den Windows Task Scheduler mittels nserver.exe -c übertragen wurden... also: nserver.exe -c tell amgr run "database.nsf" 'Agent'
Ab einer bestimmten Anzahl Befehle auf diese Art (oder nach einem Fehler im Befehl, bin mir nicht sicher, ist schon ne Weile her) hat der Server auf gar nichts mehr reagiert, genau wie Du es beschreibst.

Dann hat nur ein Neustart geholfen.

[Wolfgang]

Danke für Deine Antwort!
Ich denke nur, dass es in meinem Fall eine andere Ursache geben muss. Wir haben zwar auf einigen Servern Programmdokumente mit "nserver -c …", aber dieser gehört nicht dazu.

Gruß
Wolfgang

[Tode]

Jetzt erinnere ich mich wieder an die genauen Umstände... hat ne Weile gedauert (ist nämlich schon einige Jahre her): Die Ursache war nicht der nserver.exe -c. Dort konnte man nur die Ursache ERKENNEN.
Der tatsächliche Grund war, dass ein Virenscanner- update ein Flag in Windows gesetzt hat, dass ein Neustart erforderlich wäre (irgendein Registry- Eintrag)... und DANN gingen keinerlei Serverbefehle mehr und nserver.exe -c hat diese Ursache "Needs Restart" dann aufgedeckt. probiere mal am Server genau das: nserver.exe -c "show server" aus einer CMD aus dem Domino- Verzeichnis und prüfe, ob da eine Meldung zurückkommt.

[Wolfgang]

Vielen Dank!
Der Befehl muss abgesetzt werden, wenn nichts mehr geht oder in dem Moment, in dem es noch funktioniert?
 
Gruß
Wolfgang

[Tode]

Den Befehl kannst Du absetzen, wenn es nicht mehr geht: Dann kriegst Du unter Umständen eine Rückmeldung, die Dich bezüglich Grund weiterbringt. Du kannst auch ein "show tasks" oder "show users" absetzen, der Befehl selbst ist egal. Wichtig ist nur, ob er funktioniert, und wenn nicht, welche Meldung zurückkommt.

[Wolfgang]

Vielen Dank nochmal.
Ich probiere es beim nächsten Mal aus. Es wird nur 1-2 Wochen dauern.

Gruß
Wolfgang

[Wolfgang]

… eben ist das Problem wieder aufgetreten.

Über eine CMD kann ich dann noch einen Befehl absetzen. Das Ergebnis erscheint dann auch auf der Domino-Console und in der console.log. Da finden sich leider keine Auffälligkeiten oder Hinweise. 

Gruß
Wolfgang

[CarstenH]

Startet ihr den Domino über den Server Controller und verwendet ihr dann die Java Console (oder anders gefragt: mit welchen Parametern läuft der Service)?
Welches OS?

Gruß
Carsten

[Wolfgang]

Hallo Carsten,

das Betriebssystem ist Windows 2012 R2 und der Domino wird als Programm gestartet.
Das läuft schon "ewig" so, aber das Problem tritt erst seit wenigen Wochen auf.

Gruß
Wolfgang

[CarstenH]

Hallo Wolfgang,

sorry wenn ich "das haben wir schon immer so gemacht" o.ä. nicht als Argument gelten lasse, nicht böse gemeint.

Kontrolliere mal bitte die Eigenschaften der KommandoShell (Eingabeaufforderung) ob dort vielleicht "jemand" versehentlich den QuickEdit Modus aktiviert hat. Auf Servern ist der eigentlich aus da sonst ein versehentlicher einzelner Klick mit der Maus in das schwarze Fenster einen kompletten Hang des darin laufenden Prozesses auslöst weil Windows erst auf das Ende des Editvorgangs wartet bevor die Kontrolle retour geht. Genau danach klingt deine Beschreibung, kann natürlich auch Zufall sein.

Ich möchte dir dennoch eine Umstellung auf den Dienst statt Programm wärmstens ans Herz legen, bei der Gelegenheit dann auch gleich den Servercontroller mit aktivieren. Der hält die Verbindung auch nach einem Shutdown offen, man kann den Server remote (ohne Windows Zugriff) starten/stoppen/killen und sieht währenddessen alle Ausgaben usw. Die alte "DOS-Box" ist nicht mehr wirklich 2021-like

HTH
Carsten

[Wolfgang]

Hallo Carsten,

Kontrolliere mal bitte die Eigenschaften der KommandoShell (Eingabeaufforderung) ob dort vielleicht "jemand" versehentlich den QuickEdit Modus aktiviert hat. Auf Servern ist der eigentlich aus da sonst ein versehentlicher einzelner Klick mit der Maus in das schwarze Fenster einen kompletten Hang des darin laufenden Prozesses auslöst weil Windows erst auf das Ende des Editvorgangs wartet bevor die Kontrolle retour geht. Genau danach klingt deine Beschreibung, kann natürlich auch Zufall sein.

der Haken sitzt nicht. Wenn es so wäre, würde der Server ja auch nach einem Neustart sofort nicht mehr auf Befehle reagieren, vermute ich. 

Ich möchte dir dennoch eine Umstellung auf den Dienst statt Programm wärmstens ans Herz legen, bei der Gelegenheit dann auch gleich den Servercontroller mit aktivieren. Der hält die Verbindung auch nach einem Shutdown offen, man kann den Server remote (ohne Windows Zugriff) starten/stoppen/killen und sieht währenddessen alle Ausgaben usw. Die alte "DOS-Box" ist nicht mehr wirklich 2021-like

Der Server ist als Dienst installiert und startet grundsätzlich erst einmal bei Systemstart (damit er z.B. nach einem Absturz direkt wieder startet). Es laufen hier aber einige uralte Agenten, die noch mit Laufwerksbuchstaben arbeiten und andere, die mit UNC-Pfaden laufen.   
Ich muss dann wohl den Dienst umstellen, dass er nicht mehr mit dem lokalen Systemkonto arbeitet sondern mit einem speziellen Konto, welches Zugriffe auf die Netzwerklaufwerke hat.

Trotzdem hätte ich halt gerne die Ursache für das komische Verhalten gefunden.

Gruß
Wolfgang

[Wolfgang]

… ergänzend noch:

Es handelt sich hier um eine über 20 Jahre lang gewachsene Umgebung mit mehreren Hundert Datenbanken und einigen Tausend Agenten. Die Netzwerklaufwerke liegen nicht nur auf Windows-Servern, was die Sache erschwert. Dort werden für den Zugriff andere Benutzerkonten verwendet als für die Windows-Server.
Das heißt, wir müssten sämtliche Agenten überprüfen und umstellen, weil die im Laufe der Zeit alle mal auf diesem Server stehen können. Ich denke, das dauert Jahre …
     
Gruß
Wolfgang

[MaVo]

Der Server ist als Dienst installiert und startet grundsätzlich erst einmal bei Systemstart (damit er z.B. nach einem Absturz direkt wieder startet). Es laufen hier aber einige uralte Agenten, die noch mit Laufwerksbuchstaben arbeiten und andere, die mit UNC-Pfaden laufen.  
Ich muss dann wohl den Dienst umstellen, dass er nicht mehr mit dem lokalen Systemkonto arbeitet sondern mit einem speziellen Konto, welches Zugriffe auf die Netzwerklaufwerke hat.

Wolfgang, es ist möglich mit dem Systemkonto auf Laufwerksbuchstaben zugreifen zu können.

mit CMDKEY die Benutzerdaten eines speziellen Kontos hinterlegen. Hierfür eine Batchdatei als Systemkonto mittels Windows Aufgabe ausführen.
Batchdatei mit net use /D und net use ... erstellen und durch ein Programmdokument beim Serverstart ausführen.

[CarstenH]

Hallo Wolfgang,

der Haken sitzt nicht. Wenn es so wäre, würde der Server ja auch nach einem Neustart sofort nicht mehr auf Befehle reagieren, vermute ich. 

Nope, erst ein Mausklick in das Fenster lässt Windows annehmen, dass man Text zum Copy&Paste markieren möchte und alles was im Fenster läuft (bzw. was das Fenster als Standardausgabe benutzt) einfrieren. Kann man mit jedem Windows (außer den Serverversionen) austesten, dort ist die Einstellung per Default genau anders herum als auf den Servern. Ein simples dir /s (am besten aus dem Rootverzeichnis, da braucht es länger Während es läuft reinklicken. Freeze. Ein Enter (auch wieder im gleichen Fenster) beendet den Spuk, weil dann der "markierte" Text in die Zwischenablage übernommen wurde. Hat mich vor Jahren mal etliche Stunden Sucherei bei mehreren Servern gekostet das herauszufinden weil es so schön unplanbar auftrat und anfangs war der Haken auch bei Serverreleases gesetzt, das hat MS erst später geändert.

Allerdings - bei nochmaligem Lesen ist mir aufgefallen, dass der Server remote ja noch funktioniert und damit kein echtes Freeze stattfindet. Damit scheidet das als Ursache eh aus.

Der Server ist als Dienst installiert und startet grundsätzlich erst einmal bei Systemstart (damit er z.B. nach einem Absturz direkt wieder startet). Es laufen hier aber einige uralte Agenten, die noch mit Laufwerksbuchstaben arbeiten und andere, die mit UNC-Pfaden laufen.   
Ich muss dann wohl den Dienst umstellen, dass er nicht mehr mit dem lokalen Systemkonto arbeitet sondern mit einem speziellen Konto, welches Zugriffe auf die Netzwerklaufwerke hat.

Für UNC-Zugriffe gibt es eine sehr simple Lösung, das lokale System agiert nach außen hin mit dem Servernamen. Wenn man also auf den anderen Systemen dem Server selbst statt (oder zusätzlich zu) einem User Rechte gibt muss man keine Passwörter oder speziellen Nutzer dafür verwenden. Alternativ kann man dem Dienst natürlich auch einen Nutzer als "ausführen als" eintragen, in Kombination mit dem Vorschlag MaVo dann auch für Laufwerksbuchstaben.

Trotzdem hätte ich halt gerne die Ursache für das komische Verhalten gefunden.

Nachvollziehbar. Eine Änderung auf den Start mit Servercontroller und Javaconsole würde dann hier aber vermutlich doch helfen, ein lokales, von Windows kontrolliertes Konsolenfenster gibt es dann nämlich gar nicht mehr und kann auch nicht hängen bleiben oder "Command or Option ist not recognized" ausspucken

Gruß
Carsten

[Wolfgang]

Hallo Martin und Carsten,

vielen Dank für eure Beiträge, die ich gerne als Anregung aufgreife und schaue, ob sich zumindest einige Server künftig als Dienst ausführen lassen.
 
Unsere internen Datenbanken mit Agenten können wir evtl. nach und nach auf UNC-Pfad umstellen, aber wir sind Teil eines größeren Netzwerkes aus ca. 15-20 Domänen mit über 70.000 Anwendern und replizieren auch Datenbanken von außen, deren Agenten wir nicht umstellen können, weil wir deren Änderungen auch replizieren. Verwenden diese Laufwerksbuchstaben, stoßen wir an der Stelle bereits an unsere Grenzen.

Wir haben auch festgestellt, dass die Agenten nur funktionieren, wenn die Laufwerke zur Verfügung stehen, sobald der Server startet. Sie über Programmdokumente mit "net use …" nach dem Start zu verbinden, führt dazu, dass die Agenten nicht funktionieren. Das gleiche gilt, wenn einer der Server, die ein Netzlaufwerk zur Verfügung stellen, zwischenzeitlich gebootet wird. Windows erkennt das gemappte Laufwerk wieder, der Domino aber hat es verloren und findet es nicht mehr. 

Für einige Agenten wird das mit der Umstellung auf UNC-Pfad ganz gut klappen, aber es werden welche übrig bleiben, die weiterhin Laufwerksbuchstaben verwenden.

Man könnte dann den "net use …" auch irgendwie als Dienst einrichten und den Domino als Dienst verzögert oder in Abhängigkeit starten. Das werde ich mal ausprobieren.


Als schnelle Lösung hatte ich mir halt erhofft, die Ursache für das komische Verhalten des einen Servers zu finden.

Es ist im Grunde ja kein großes Problem, da der Server ja normalerweise über den Admin-Client verwaltet wird. Nur wenn ich bei Windows-Updates eh gerade auf dem Server bin, schaue ich normal direkt am Domino nach, wer noch damit verbunden ist und fahre den dann runter. Dann wechsle ich dazu halt nochmal in den Admin-Client.

Danke an alle Beteiligten für die Vorschläge.

Gruß
Wolfgang

[MaVo]

Sie über Programmdokumente mit "net use …" nach dem Start zu verbinden, führt dazu, dass die Agenten nicht funktionieren.

Wolfgang bist Du sicher, dass der Server sprich SYSTEM das Laufwerk gemappt hat und lesend/schreibend zugreifen kann?
Wenn ja, wie ist die Reihenfolge der Servertasks. Funktioniert es, wenn AMGR ganz am Ende steht?

Man könnte dann den "net use …" auch irgendwie als Dienst einrichten und den Domino als Dienst verzögert oder in Abhängigkeit starten. Das werde ich mal ausprobieren.

Von einer Windows Aufgabe, die das Netzlaufwerk mappt oder ähnliches vor einem Serverstart durchführt, bin ich abgekommen. Manchmal wurde die Aufgabe vom System nicht durchgeführt. Net use mit Programmdokument auszuführen nutze ich z.B. zur Einbindung von HTML- oder Backup-Verzeichnis.