Idee für Domino auf mehreren Standorten

[xuthos]

Hallo zusammen,

wir eröffnen eine 2. Standort. Zwischen den Standorten wird es jede Menge User (50% aller MA) geben,  die pendeln und mit dem Laptop mal hier und mal dort arbeiten. Beide Standorte sind mit einer 1Gbit Verbindung angebunden.

Aktuell haben wir einen "großen" Domino Server für alle Mailfiles. Für den zweiten Standort habe ich einen gleich großen Server geplant, der auch alle Mailfiles beinhalten werden.

Gibt es eine Vorgabe / Vorschlag von IBM, wie man Domino über mehrere Standort betreibt mit wechselden User?

Ich hätte die beiden Server in ein Cluster gelegt zwecks Ausfallsicherheit.
Gibt es eine Möglichkeit, wie nun dem Client (die Notebook User) zu einstellen kann, Wenn das Notebook am Standort A ist, soll es auch den Domino A verwenden und am Standort B, den Domino B verwenden?

Gruß

Sven

[Tode]

Erst mal würde ich tatsächlich ein Domino- Cluster bauen.

Es gibt leider kein automatisches "Failover" anhand von Verbindungs- Geschwindigkeiten. Du könntest aber mit 2 Dingen arbeiten. Punkt 1: Die Server sind Netzwerkseitig am jeweils anderen Standort nicht erreichbar.

Wenn der Benutzer also am einen Standort arbeitet, erreicht er nur den einen Server, hat aber in der lokalen cluster.ncf die Information, dass da noch ein weiterer Cluster- Partner ist.
Am anderen Standort erreicht er den ersten Server nicht mehr und probiert den zweiten -> automatisches Failover.

Wenn Du ein wenig mehr Eingriffsmöglichkeiten willst, könntest Du versuchen, mit 2 verschiedenen Arbeitsumgebungen mit unterschiedlichen Mail- / Homeservern und ggf. Verbindungsdokumenten mit unterschiedlichen Kosten zu arbeiten, das erfordert aber immer, dass der Benutzer die richtige Arbeitsumgebung manuell beim Client- Start auswählt.

[eknori]

Darüber hinaus gibt es von z.B BCC und panagenda tools, die eine Standort bezogene Konfiguration des Client ermöglichen.

[Jörg P.]

Moin,

lässt sich "jede Menge User" in konkreten Zahlen ausdrücken? Wie verteilen sich die Anwender auf die Standorte oder springen alle ständig hin und her?
Ein Cluster ist im jeden Fall eine gute Idee, aber evtl. reicht der an einem Standort und die User nutzen lokale Repliken ihrer Mailfiles. Bei Notebooks u.U. auch nicht das schlechteste....

[Pfefferminz-T]

Da gibt es einige grundsätzliche Punkte zu klären:

Die 1Gbit-Verbindung wird ja nicht ausschließlich für die Replikation zur Verfügung stehen...  Wie ist die aktuelle Belastung der Anbindung? Eine entsprechende Messung ist jedenfalls empfehlenswert, sonst könnt ihr den zusätzlichen Datenverkehr durch Domino nicht ermitteln.

Habt ihr andere Systeme (AD, Fileserver, SAP, Intranet, etc.) auch gedoppelt? Oder greifen die Mitarbeiter da immer auf den "Heimarstandort" zu? Dann frage ich mich, weshalb man für Domino/Notes ne Extrawurst machen will. Wie schaut es mit eurer Backup-Strategie aus?

Den jeweils anderen Clusterpartner abriegeln verhindert natürlich dann auch die automatische Kompensation bei einem Ausfall des lokalen Servers...

Wandern die Mitarbeiter mit Notebook dem eigenen Notebook zwischen den Standorten? Dann empfehlen sich meiner Meinung nach lokale Repliken eher (außer ihr habt schon eines der 3rd-Party-Tools im Einsatz) mit einer festen Zuordnung zum "Heimatserver". Arbeitsumgebungen kann man auch entsprechend nutzen, kommt halt drauf an ob die Mitarbeiter das nutzen.

[xuthos]

Guten Morgen,

vielen Dank für die vielen Dankanstöße und Ideen.

Der zweite Standort ist in PLanung, daher kann ich noch nicht viele Angaben machen zur Leitungsauslastung.

Geplant ist aber, da 50 % wirklich pendeln, das alle Dienste (File, etc.) und Daten auf beiden Standort vorhanden sind. Was auch einfacher ist für die Backup Strategie.

Die User sind eher nicht so Notes Liebhaber, daher will ich mir die Diskussion über Umgebungsdokumente oder lokale Repliken nicht an tun.

Ich werde mal die Tools anschauen, aber zum Start die Cluster Lösung mit dem Beschränken Zugriff umsetzen.

Vielen Dank nochmals.

MfG

Sven

[ronka]

Wenn die mit Notebooks unterwegs sind, wäre es durchaus sinnvoll über lokale Replieken nachzudenken.

Ist Home-Office auch ein thema ? Wenn ja, dann wäre es noch sinnvoller über lokale replieken nachzudenken.

Weiteres Vorteil der lokale replieken, die daten gehen nur einmal über die leitung, egal wie häufig ein Dokument geöffnet werden, und egal an welchen standort gearbeitet wird.
Es ist WESENTLICH einfacher ein lokale repliek mit einen Cluster zu replizieren als ein lokale Client dazu zu bringen immer der "richtige" Server am eigenen Standort zu verwenden.

Auch das "erzwingen" von (lokale) Replieken (ohne das der User dazu etwas zu tun hat), und das nutzen von den Lokale datenbank sind wesentlich einfacher zu machen als den aufwand und Kosten um zusätzliche tools zu verwenden um dieses zu realisieren. Sogar das lokal repliezieren (inklusive voraussetzungen kontrollieren) ist im PostOpen der Datenbank realisierbar, und im hintergrund ausführbar.

Dieses einfach zur seite zu legen ist nicht nur falsch, sondern würde einen menge an resources kosten die wirklich eingespart werden können.

[Tode]

Auch ein gutes Argument @Rudi... Das wäre ja quasi ein typischer Anwendungsfall für Managed Replicas, wo der User gar nicht merkt, dass er Lokal arbeitet...

[ronka]

Übrigens 50% von 10 User ist einen Zahl wo mann über den zusätzliche trafik nicht nachdenken musste, bei 50% von 10.000 wäre das server basierten arbeiten, und damit verbundenen zusätzliche trafik erheblich, und würde nochmal dafür sprechen den Stärken von Notes zu beleuchten und auszunutzen.

Sprich Spezifiziere / Konkretisiere den User Anzahl doch bitte mal ein wenig mehr.

[Mr. D]

Hi,

ich bin da voll bei Rudi.

Um einen Vorschlag zu machen der auch Hand&Fuss hat müssten mal ein paar informationen gepostet werden.
Anzahl der Mitarbeiter pro Standort.
Welche Dienste müssen an beiden Standorten vorhanden sein?
Welche Dienste können an beiden Standorten vorhanden sein?
Wie ist die aktuelle Backup / DRS aufgebaut?
Wie arbeiten die "mobilen" Mitarbeiter die ständig penden aktuell läglich?


Was man ja auch nicht vergessen darf ist das die Hardware + Software Lizenzen für den 2. Standort nochmal richtig Geld kosten wird.
Es muss ja jedes HA System immer n+1 sein was dann auch für die Software gilt.
Wäre es vieleicht dann sinnvoller alles in einem RZ nur einmal Hochverfügbar zu halten und beide Standorte dann übers internet zu arbeiten?
mit vernünftigen Firewall Systemen + Traffic shaping und co wäre das vieleicht auch eine Option.
Aber dafür müsste man eben mal genaueres Wissen was ihr vorhabt, wie die Unternehensvorgaben sind bezüglich Datenhaltung und Co.

Das Thema ist als im globalen betrachtet etwas Aufwendiger, aber superwichtig solche Sachen vorab zu klären.

[(h)uMan]

Meinerseits kann ich ebenfalls den Einsatz von "Managed Replicas" sehr empfehlen, gerade für das genannte Szenario.

Nutzen wir schon sehr lange und sich sehr ausgezahlt bzw. bewährt.

Ist recht einfach über Richtlinien zu konfigurieren und läuft vollautomatisch und problemlos im Betrieb, auch bei der Client Ersteinrichtung.

Siehe auch
https://www-10.lotus.com/ldd/dominowiki.nsf/dx/Managed_Replicas_
Präsentation von der Connect 2014 zum Thema anbei.