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Was passiert nach der Entscheidung für MS?!

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blizzard:
Deswegen hatte ich mir ja von dir eine sachliche Ansage zu dem Thema erwünscht.
Klar, wir sind hier in einem Notes Forum, da spielt natürlich Microsoft eher einer untergeordnete Rolle. Da ich aber davon ausgehe, dass hier keine Kinder oder Pubertierende anwesend sind, sollte es doch möglich sein Argumente "einigermaßen" objektiv auszutauschen.

Gerade die objektive Betrachtung kann doch dem ein oder anderen sehr viel bessere Argumente liefern für oder gegen ein Produkt. Stammtischparolen kommen zwar bei manchen Chefs auch an, aber schlagende Argumente noch besser. ;)

Gandhi:
Die Admin Perspektive ist für Admins interessant - den Rest der Welt interessiert es eher weniger. Vermutlich ist die Admin Perspektive der unterschiedlichen Produkte tatsächlich nicht so unterschiedlich. Die im Wesentlichen gleichen Dinge werden im Wesentlichen funktionieren - nur eben anders. Es gibt Admin Konsolen, Server Komponenten/Dienste/Daemons, Logs, Anwender, Probleme, Lösungen, Foren, Wartung, ... und irgendwann läuft so ziemlich jedes kommerziell erfolgreiche System halbwegs rund, so dass der Admin mehr oder weniger glücklich ist. Btw. ich war selbst mal Admin - das soll nicht negativ rüberkommen.

Interessanter sind andere Perspektiven:
- Die Perspektive der Anwender
     - hier kann man so oder so argumentieren - ein Anwender der auf Lotus gelernt hat wird Lotus bevorzugen, ein Anwender der auf MS gelernt hat wird MS bevorzugen - am Ende sind die Unterschiede eher marginal: Ein E-Mail Client ist ein E-Mail Client ist ein E-Mail Client aber der Mensch ist Träge - ich kenne auch Leute, die Stein und Bein schwören nur mit Word und keineswegs mit z.B. LibreOffice (oder umgekehrt) einen Brief schreiben zu können. Man kann auch nicht auf alles und jeden Rücksicht nehmen.

- Die Perspektive des Unternehmens hinsichtlich finanzieller Aspekte:
     - Was kostet der ganze Kram einmalig, was die Einführung/Umstellung, was kostet der Betrieb?
     - Verdiene ich also mit der Umstellung von XYZ nach ZYX Geld? Wenn nein: Warum mache ich es dann?
     - Welchen Zusatznutzen habe ich von XYZ gegenüber ZYX - im Beispiel insbesondere (aus meiner Sicht interessant): Entwicklungsplattform.

Auf die Argumentation welches das bessere Messaging/E-Mail System ist gehe ich nicht ein. Beide liefern z.B. Mails zuverlässig. Interessanter ist die Frage nach dem ganzen Rest.

Ich erhalte hier auf IBM Haben Seite imho:
- Softwareentwicklung: Immer noch die günstigste Möglichkeit kleinere bis mittlere Projekte umzusetzen (im Vergleich mit JEE, MS z.B. Sharepoint, ....) Zumindest kenne ich nichts Günstigeres.
Wenn Perl das Panzerband des Internets ist, so verstehe ich Domino als das Panzerband der Unternehmensprozesse.
Sharepoint tritt mit eben genau diesem Anspruch an. Was ich hier dann sehe (habe ich bei bisher 3 europäischen Großunternehmen erlebt) ist folgendes:
- Die Projektkosten explodieren
- Vereinbarte Deliverables können "doch" nicht geliefert werden (jedenfalls nicht in Budget)
- Alles dauert in Summe wesentlich länger und kostet wesentlich mehr als z.B. in der Notes/Domino Welt, vor allem aber als versprochen.
- Die "Expectations" werden nach und nach nach unten gemanaged.
Am Ende habe ich noch nie etwas gehört wie: "Durch die Migration von Lotus nach Microsoft haben wir in den letzten 2 Jahren abc € mehr Verdient/weniger ausgegeben." oder "unsere Prognosen wurden übertroffen/erfüllt". Daher kann ich sagen, dass ich noch nie von einem erfolgreichen Projekt dieser Art gehört habe, bin jetzt unobjektiv, Stammtisch, peinlich - aber immerhin mit mir im Reinen

Um mal aus der Lotus Ecke rauszukommen:
Das funktioniert mit Sharepoint gegen Produkt XYZ leider genauso (XYZ könnte zum Beispiel irgendwas Portalmäßiges sein - Sharepoint kann ja im Grunde alles).

Aber abgesehen von diesem Grabenkampf auf einem längst von den Massen aufgegebenen Schlachtfeld: Die Unternehmens IT wird sich demnächst ziemlich verändern:
Weg von Lotus, MS, JEE, Oracle - hin zu kleineren eleganteren Dingen v.a. HTML5 () und anderen offenen Standards (ich glaube z.B. auch an Node.js bzw. dessen Nachfolger)
Weg vom PC hin zum Mobile Device
Weg von der fetten Anwendung hin zu Web-Apps (die dann vermutlich auch mobil-fähig ist).

HTML5 wird die IT neu sortieren - bis auf SAP vielleicht. Insofern ist der Streit "Notes vs. Outlook" eine kleine Zwistigkeit, die imho sehr bald von einer gewaltigen Welle etwas ganz anderen weggespült wird. Ich glaube nicht, dass diese Frage in 5 Jahren noch irgendjemanden interessiert, der nicht einer SEHR exotischen Randgruppe angehört.

Insofern werden beide Seiten dieses Disputs allzubald als Verlierer dastehen - unabhängig davon ob jemand am Ende Recht hatte oder nicht und wer genau das war.

Ich glaube nicht an MS, ich glaube nicht an Lotus, ich glaube nicht an Oracle und nur noch ein Wenig an SAP - ich glaube dass Solcherlei bald vollständig obsolet ist. Die Zukunft wird auf offenen Standards gebaut und mit kleinen spezialisierten Clients konsumiert werden.
MS oder Lotus ist insofern aus meiner Sicht die falsche Frage, da sie für die Zukunft irrelevant ist.

W126:
Moin, Moin,

ich kann mir auch nicht vorstellen das der Mail Client in den nächsten Jahren noch eine echte Rolle spielt.
Wir entwickeln angepasste ERP Lösung mit Notes Domino als Basis. Wenn wir zu kleinen und Mittelständigen Kunden kommen, haben wir immer das entsetzen „wie Lotus?“.
Microsoft gibt es an jeder Ecke und die meisten haben es Zuhause auf dem Rechner. Das bedeutet die ganze Mannschaft will ihren gewohnten Microsoft-Brei. Welche Argumente gibt es den gegen „was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“.
Wir überzeugen immer nur mit unserem Produkt (und das ist hier und da schwer), dann ist Lotus das was die Firmen schlucken müssen.
Wenn ihr echte Argumente habt, dann würde mich das auch interessieren und die Aussage das Projekte auf Microsoft Basis immer ein vielfaches kosten und nicht das Ziel erreichen… naja… auf der Microsoft Seite gibt es die bessern Verkäufer. Das ist wie in der Politik, alles Versprechen nichts halten.

DAU-in:
@dheinrich:

Wie habt ihr die Applikationsdatenbanken abgelöst?

Ich habe jetzt mehrere Umstellungen erlebt, keiner der Kunden hat Notes bisher endgültig abgelöst, da sie ihre Applikationen nicht vollständig migriert bekamen.

Wie wurde das bei euch gelöst?


Hartie:
In einer aktuellen Auswertungsphase "Migration zu Microsoft" sind folgende Entscheidungskriterien relevant, in denen argumentativ/logisch nachvollziehbare Unterschiede zwischen Microsoft einerseits und IBM-/Lotus-/Best-of-Breed-Produkten andererseits bestehen:

1. Alle für ein Unternehmen relevanten Funktionen in ausreichender Tiefe und Breite vorhanden:
1.1. Mail/Calendar/Scheduling
1.2. Chat, Presence, Audio, Video, Web meetings, Desktop and application sharing
1.3. Document based Collaboration / Dokumentmanagement
1.4. Telephony (CTI und Softphone)
1.5. Office Paket (Schreiben, Rechnen, ...)
1.6. Desktop/Laptop- und Client-Management (Endpoint Security, Verschlüsselung, Images, Virtualisierung, Policies, Inventory)
1.7. Directory and Authentication

Notabene1: Das Kriterium "Social" spielt in der vorhandenen/zukünftigen Infrastruktur keine Rolle und ist damit auch kein wesentliches Entscheidungskriterium
Notabene2: Das Kriterium "Mobilität/Mobilisierung von Anwendungen/Mobile Endgeräte" ist zwar latent vorhanden, spielt aber keine entscheidende Rolle, da es als gleich gut gelöst auf beiden Seiten betrachtet wird (PIM-Funktionen, native mobile Clients ....)

2. Gute Integration obiger Funktionen untereinander

3. Verfügbarkeit obiger Funktionen in der Cloud (fast identisch mit on-premises Installationen)

4. Hinsichtlich der Anwendungsmigration folgt man dem üblichen Microsoft-Vorgehen: Inventur -> Komplexitätsbewertung -> Abschätzung der Migrations-Aufwendungen anhand von "Microsoft-Erfahrungssätzen".

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