Autor Thema: Was macht IBM?  (Gelesen 26209 mal)

Offline flaite

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #20 am: 17.01.12 - 22:41:03 »
Wenn ein Fragesteller eine Frage in 6 Monaten nicht selbst beantworten kann, qualifiziert die sich ganz bestimmt nicht als "einfach". Spricht für mich eher für ein großes Selbstbewußtsein desjenigen, der die mit dem Label "einfach" versieht.  :)

Die Leute von IBM Deutschland habens auch nicht leicht. Gut, daran ist möglicherweise IBM nicht ganz unschuldig.
Ich stimm nicht mit allen überein, aber mit vielen und sowieso unterhaltsam -> https://www.youtube.com/channel/UCr9qCdqXLm2SU0BIs6d_68Q

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #21 am: 17.01.12 - 23:02:19 »
Wenn ein Fragesteller eine Frage in 6 Monaten nicht selbst beantworten kann, qualifiziert die sich ganz bestimmt nicht als "einfach".

Nicht zwangsläufig.

Neben der Schwierigkeit des Antwortfindens spielt auch durchaus die Motivation des Befragten eine Rolle.
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Offline koehlerbv

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #22 am: 17.01.12 - 23:30:57 »
Was machst Du wenn Du für eine einfache Anfrage bei IBM (über Lotus-Produkte) 6 Monaten warten muss?

Gerade angesichts der Tatsache, dass die Anbieterauswahl extrem begrenzt ist, fragt man dann in der Regel einen anderen Ansprechpartner des Anbieters. Deppen gibt es bei jeder Firma, und je grösser die Bude, desto höher die Deppenwahrscheinlichkeit. Das ist nicht auf IBM beschränkt.

Ich habe heute mal nach der Mail gesucht: Ich habe eine Anfrag an Microsoft, die seit fast neun Jahren unbeantwortet ist, und eine an Novell, die sich nun bald zwei Jahre im Nirvana befindet. Wie Axel schrieb: In der zeit habe ich diese (recht einfachen) Anfragen anderweitig (beide Male mit Hilfe der genannten Hersteller!) lösen können.

Wenn Du so in den Raum stellst "einfache Frage und keine Antwort", dann halte ich dagegen: Dein Engagement kann auch alles andere als grandios gewesen sein.

Nichts desto Trotz bin ich aber auch der Meinung, dass man sich bei IBM Deutschland über das Personalportfolio Gedanken machen sollte. Auch, wenn der scheinbare Abgang von Daimler und Miele (u.a.) alles andere als so statfindet wie dargestellt: Das hätte sicherlich nicht sein müssen, das zeigen andere Märkte.

Bernhard

PS: Ich habe (bei etlichen "Immigranten" zu Notes / Domino) bisher nur einen "Emigranten" zu verzeichnen. Alles auf Wunsch einer einzelnen Person, die aber US-IT-Chef der Muttergesellschaft ist (und dort gab es mit Notes nur Mail und ein Blackboard). Die Folge? Fünf Server, wo vorher einer war - plus ein Domino: Die wichtigsten Anwendungen müssen ja noch laufen. Die werden nun aber nicht mehr gepflegt, tun aber immer noch konkurrenzlos ihren Dienst - seit neun sieben Jahren. Das ist aber nicht nur Verdienst von IBM Lotus, sondern in erster Linie der Notes-Anwendungsentwickler ... Womit wir beim nächsten Punkt wären, der aber wohl jedem klar sein dürfte.

Glombi

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #23 am: 18.01.12 - 09:12:23 »
Ist esoterisch oder auch nicht. Vielleicht spielen extrem globalisierte Gebilde - wie es die IBM zweifellos ist - in unserer nach wie vor sehr unausgewogenen Welt, irgendwann nicht mehr für viele Menschen.
Liest man übrigens eine soziale Plattform zum Thema IBM Deutschland... http://www.kununu.com/de/all/de/it/ibm-deutschland/kommentare#info ungut mit steigender Tendenz.

Die Bewertungen von MS Deutschland sind aber auch nicht so dolle. Insbesondere die Ü40er sind dort offenbar nicht so gern gesehen.

Offline shiraz

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #24 am: 18.01.12 - 10:48:19 »
Die Konkurrenz bereitet sich gut vor, macht schöne bunte Präsentationen, und will verkaufen.
Die tauchen überall auf, sogar bei IBM-Veranstaltungen und machen Notizen !!!

Viele IBM-Mitarbeiter sind überhaupt nicht motiviert. Es fehlt die Begeisterung und Verkaufsgeist.
Die kennen die Produkte nicht oder sehr schlecht.

Ich brauchte Infos über ein Lotus-Produkt (Kein Problem oder Error).
Verweis auf Internet oder dicke umweltfeindliche DN... Prospekte bringt überhaupt nicht.

« Letzte Änderung: 18.01.12 - 18:02:06 von shiraz »
Gruß
Christian

Offline flaite

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #25 am: 18.01.12 - 16:41:40 »
Shiraz, da kann müan dann die Schuld an eine Gruppe von realen Verantwortlichen festmachen. Die IBM VBler müssen ihre Glückspillen bei den Kunden verteilen und alles wird gut. Ich denke, es ist ein wenig komplexer. Für mich besitzt das eine gewisse epische Qualität. Mein Vater war in den 80ern und bis weit in die 90er ein höchst erfolgreicher IBM VB mit der Spezialität Betreuung von "Mitbewerber-Kunden". Sein Erfolg gründete sich auf Kunden-Beziehungen, die von anderen in elefanten-breite auftretende IBM-VBs zerdeppert worden sind. Er sammelte massivst Vertriebs-Punkte, indem er die mühsam in die "Company" zurückführte. Das war die vor-Lou Gerster Zeit. Heute gibts diese elefanten-breiten Typen nicht mehr. Die technologische Führerschaft bei Host-Systemen is lange vorbei. IBMer beim Kunden erleb ich heute als vieles, nur nicht arrogant. Ich kann mich an eine Mittagspause erinnern, als mit dem Finger auf einen jungen IBM-MA gezeigt wurde. Mit anderen Worten, aber sinngemaß: "Und die arme Sau versucht hier seit 2 Wochen Websphere Portal zu installieren". Ich selbst bin in der Zeit meines Nikotin-Entzugs einen sympathischen IBMer rüde angegangen. Hab mich nachher entschuldigt. Immer mehr verlassen den Laden. Hat was mit den internen Strukturen zu tun.

Die Aussensicht auf die IT ist, dass wir uns in den Unternehmen immer mehr breit machen, immer "wichtiger" werden. Und das Resultat? In der IT selbst Bewertungen über die Zufriedenheit am Arbeitsplatz wie bei Microsoft und IBM. Dabei schwadronieren Berater über immer "menschlichere" Prozesse. Scrum und Kanban und was nicht. Alles wird immer greener. Gleichzeitig fühlen sich immer mehr Menschen, die in diesen immer effizienteren Strukturen ihre Arbeitskraft einbringen zunehmend gestreßter.

Sinngemäss: "La mitad de la justicia chilena es justicia. La otra mitad es un queso."
Vincente Huidobro ca 1925
Die Hälfte des chilenischen Rechtssystem ist ein Rechtssystem. Die andere Hälfte ist ein Käse.

Genau da sind wir mit der IT momentan auch: Die Hälfte der IT ist eine IT. Die andere Hälfte ist ein Käse.  

http://www.youtube.com/watch?v=3ieyxOdxQU0
« Letzte Änderung: 18.01.12 - 17:34:15 von Pitiyankee »
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Offline domino23

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #26 am: 18.01.12 - 18:03:10 »

ele IBM-Mitarbeiter sind überhaupt nicht motiviert. Es fehlt die Begeisterung und Verkaufsgeist.
Die kennen die Produkte nicht oder seht schlecht.


Ich mach in Lotus/Domino zwar erst etwas über eine Dekade, aber mein gefestigter Eindruck ist: Lotus und deren Produkte sind mitunter sehr schwer für den Endanwender und/oder den Vertriebler zu verstehen und dadurch auch zu benutzen. Auch nach über 10 Jahren als Entwickler und Admin stehe ich manchmal da wie ein kleiner dummer Junge und denke, wie erkläre ich das jetzt dem User?

Stell dir mal 10 Clients nebeneinander und lass da mal einen Tag mit arbeiten (egal ob R5/R6/R6.5/R7/R8/R8.5), Du hast 10 verschiedene absurde Fehler oder Seiteneffekte oder sonst was.
Abhängigkeiten zu Virenscannern oder einer anderen beliebigen Software, die den Client abschmieren lassen o.ä.- was ich da schon erlebt habe ist unglaublich. Alleine auf wie viele Arten ich als Admin eine "einfache" Sache wie Designwechsel der Mailschablone vornehmen kann und immer mit der Gefahr doch irgendeinen Fehler zu machen wodurch die ganze DB im Eimer ist oder die Inbox oder sonst was.
"Komische" Fehler im Client, was man da alles machen muss/kann. Cache löschen, bookmark umbenennen, desktop löschen, Arbeitsumgebungsdokument defekt, Arbeitsbereich komprimieren usw. Wer soll da denn noch einfachen Support leisten? Immer wenn wir einen neuen Mitarbeiter im Helpdesk haben, hat er die Wahl zwischen der Bibel "Die fiesesten TOP 10 Phänomene" zu lesen und nicht zu verstehen oder mühsam jahrelang einen Erfahrungsschatz aufbauen.
Alleine die Verwaltung von mehreren Kalendern oder Serienterminen erfordert meist ein Informatikstudium...

Wenn der gemeine kleine User nicht dauernd geärgert wird durch den Client, wäre die Akzeptanz viel grösser. Die wahren Entscheider sind die Vorzimmer und die kleinen User. Wenn die normal arbeiten können, hätten die Vertriebler es auch einfacher ihre Produkte an den Mann zu bringen.
Meine 5 Cent....


Max

Offline W126

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #27 am: 18.01.12 - 20:26:11 »
Outlook ist auch nicht das was prima läuft.
Wenn ich in eine neue Firma komme, kennen 100% Outlook und wenn ich glück habe, finde ich einen der schon mal mit Notes gearbeitet hat. Somit ist schnell klar was installiert wird.
IBM sollte sich auch um die kleinen kümmern. Dann melden sich vielleicht 40% die Notes schon kennen und man kann als Berater sein Notes durchsetzen.
M$ geht an die Schulen und bietet ihre Software für ganz kleines Geld an. Somit kennt jeder Schüler Outlook...

Gruß Jörg

Offline Thomas Schulte

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #28 am: 18.01.12 - 23:13:26 »
IBM ist mit Lotus Notes irgendwann mal auch an die Schulen und in die Rathäuser gegangen.
Im ECDL ist Lotus Notes sogar explizit als mögliche Software angegeben.
Thomas Schulte

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Offline pram

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #29 am: 19.01.12 - 05:28:06 »
Zitat
IBM sollte sich auch um die kleinen kümmern.
Gabs nicht irgendeine 8.x Notesversion mal für den Privatgebrauch umsonst? Die Mails konnten per POP3 abgeholt werden.
Ich find leider keinen direkten Produktlink, nur das: http://notesonproductivity.com/ICA/NOP.nsf/dx/lotus-notes-personal-edition-coming-in-2009

Gruß
Roland
Roland Praml

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Ich verwende das Foconis Object Framework

Offline W126

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #30 am: 19.01.12 - 06:31:34 »
Das war doch Notes 5 PE!?!

Gruß Jörg

Offline Wolfgang

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #31 am: 19.01.12 - 09:58:02 »
... den 8.5-Designer gibts kostenlos hier:
http://www.ibm.com/developerworks/downloads/ls/dominodesigner/?S_CMP=LSDL

Gruß
Wolfgang

Offline Peter Klett

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #32 am: 19.01.12 - 13:25:27 »
Zum Thema umsonst: Im Herbst habe ich mir Lizenzen besorgt. Zweimal

IBM  Lotus Domino Collaboration Express User

Damit habe ich zwei Benutzer und einen Server, also genau das, was ich für meinen Betrieb brauche. Darin ist allerdings kein Designer enthalten, um für andere Unternehmen Notes-Datenbanken entwickeln zu dürfen. Deshalb musste ich noch eine

IBM Lotus Domino Enterprise Client Access License Authorized User

kaufen, da ist der Designer kostenlos mit drin. Auf meine Gegenfrage, warum ich nicht einfach zwei der letztgenannten Lizenen erwerben könne, hieß es, dass da der Server nicht mit dabei sei, der einzeln um die 3000 Euro kostet.

Also habe ich nun 3 Lizenzen, damit 2 Personen damit arbeiten können. Der kostenlose Designer schlug sich auf meinem Konto mit 155 Euro nieder.
Dabei kam man mir noch großzügig entgegen, da angeblich die beiden Lizenztypen in einem Unternehmen nicht mischbar wären.

Den Sharepoint-Designer gibt es wirklich gratis, und zwar für alle Sharepoint-Benutzer. Ist ja auch sinnvoll, schließlich profitiert MS davon, wenn jemand damit für andere Lösungen schafft.

Bei Notes ist das ganz was anderes, da verdiene ich schließlich mein Geld mit ...  :-X
« Letzte Änderung: 19.01.12 - 13:29:31 von Peter Klett »

Offline DAU-in

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #33 am: 20.01.12 - 16:01:15 »

Übrigens finde ich an dem Begriff Cobol-Programmierer nix ehrenrühriges. Das ist immerhin ein durchdachter Technologie-Stack, mit dem produktiv gearbeitet wurde.

Präsens bitte, nicht Imperfekt.
Sonst würden hierfür keine Programmierer mehr gesucht.
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Offline Gandhi

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #34 am: 26.01.12 - 22:53:34 »
Mal ein historisches Zitat aus dem Jahr 1983 - zum gleichen Thema aus anderer Perspektive:
Steve Jobs über die Fehlentscheidungen von IBM.
Wer mag kann das gerne weiterführen ;.)
Zitat
It is 1958. IBM passes up the chance to buy a young, fledgling company that has invented a new technology called xerography. Two years later, Xerox is born, and IBM has been kicking themselves ever since. It is ten years later, the late ’60s. Digital Equipment DEC and others invent the minicomputer. IBM dismisses the minicomputer as too small to do serious computing and, therefore, unimportant to their business. DEC grows to become a multi-hundred-million dollar corporation before IBM finally enters the mini- computer market. It is now ten years later, the late ‘70s. In 1977, Apple, a young fledgling company on the West Coast, invents the Apple II, the first personal computer as we know it today. IBM dismisses the personal computer as too small to do serious computing and unimportant to their business. The early ‘80s-81. Apple II has become the world’s most popular computer, and Apple has grown to a $300 million company, becoming the fastest-growing corporation in American business history. With over 50 competitors buying for a share, IBM enters the personal computer market in November of 1981 with the IBM PC...

Aus meiner Sicht müssten da noch rein:
Relationale Datenbanksysteme (Oracle)
OS/2
ERP (SAP ist ja ein IBM Spin-off)

IBM war lange eine Firma mit großen Ideen, die die IT an sich sehr weit gebracht hat.
In den letzten Dekaden kaufen Sie nur noch Produkte (Lotus, Rational, Cognos, ....) und wirtschaften diese wegen Untätigkeit ab.
Alleine das wachsende Interesse an CouchDB - die aus meiner Sicht so etwas wie Notes Reloaded ist (zumindest was das Konzept betrifft) zeigt doch, dass die Idee hinter Notes nicht so schlecht ist.  Geradezu modern. Seinerzeit seiner Zeit voraus.

Notes wird leider keinen zweiten Frühling erleben. Technologien wie XPages hinken (siehe JSP) der Zeit um wenigstens 5 Jahre hinterher. Notes in der Cloud? Gibt's da was? Eine App-Engine ala Google? Ein aggressiver Vertrieb wie Microsoft?

Auf der Lotussphere wurde nun über ein Plug-In gesprochen, mit Hilfe dessen Notesanwendungen im Browser angezeigt werden können. Das gibt dann endgültig der "User-Experience" den Rest. Manchmal ist es einfach besser etwas nicht zu tun.

Andererseits sehe ich ohnehin die "klassischen" Architekturen unter starkem Druck. Auch MSs Produkte - wie eigentlich die aller großen Softwareproduzenten.

Die Logik wird in Richtung Browser wandern, replizierende Systeme wie CouchDB an Bedeutung gewinnen und die Cloud einen noch viel größeren Anteil einnehmen als bereits heute, da sie vor allem im Privatbereich mit iCloud, Dropbox und Konsorten Bedeutung hat. Vermutlich nicht als öffentliche sondern als interne Cloud - bei allerdings gleicher Technologie.
Ohnehin wird der PC immer weiter gegenüber Tablets, Smartphones und sonstigen alternativen Eingabemitteln verlieren.

Meine Bildungsinvestitionen laufen daher derzeit auch fast vollständig in JavaScript  - ich denke da tut sich was (Browser, CloudDB, Node.js, ....). Und ein bisschen Python. Java nicht - ich halte das für stark überbewertet :-)

Ich wette also auf RESTful APIs, gegen Cloud replizierende und auf minimalistischen Systemen (Tablets) laufende Systeme. Ich wette auf Komplexität durch Breite (Cloud, JavaScript, (p)JSON, CouchDB) und nicht in der Tiefe (Java, Soap, XML eigentlich auch so ziemlich alles was derzeit auf dem Markt ist: MS, SAP, Oracle, ...)

Der "Wenn ich" und der "Hätt' ich" das sind zwei arme Leut'
oder für den Süden:
Hatti Tatti Wari - san drei Larifari

Offline flaite

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #35 am: 27.01.12 - 09:43:09 »
Dir fehlts an Demut vor komplexen Systemen.
Java hat sich in den letzten 15 Jahren als tragfähig erwiesen, um sich als Plattform für sich weiterentwickelnde höhere Plattformen zu etablieren, die sich wiederum als tragfähige Plattformen erwiesen. Und sich in den letzten 8 Jahren für mich als Tech-Arbeiter btw. sehr stabilisiert und für mein Hauptbetätigungsfeld der verteilten transaktionalen Systeme auch angeglichen haben. Die schreiben voeinander ab.
Couch DB hat Ideen von Lotus Notes als Datenbank übernommen, aber das ist nur ein kleiner Teil von Lotus Notes als Gesamtsystem. Es wird total anders eingesetzt als Lotus Notes und die haben sich auch nicht auf die Fahnen geschrieben, Relationale Datenbanken auf den Müll der Technologie-Geschichte zu schicken.   
Node.js find ich sehr sympathisch. Kann sich vielleicht einen Markt erstreiten. Ruby on Rails ist btw. wieder stark rückläufig. Auch das wurd von von einer Java Platform namens Grails aufgesogen, mit der ich allerdings nicht klarkomme.
IBM hat anfangend unter Lou Gerstner einen disruptiven Wandel von einer Produkt-Firma hin zu einer Service-Firma vollzogen. Und gleichzeitig kann sie wie vermutlich wie kein anderer Konzern von dem Globalisierungssturm profitieren, der zu einer teilweisen Genesung in vor langer Zeit kolonial verwundeten Gesellschaften führt, hier insbesondere die obere indische Mittelschicht. Die starke Fokussierung auf cash flow durch Services hat aus meiner Sicht vorsichtig gesprochen Auswirkungen auf IBM als Produkt-Firma.
Wandel geht sowieso nie so schnell wie von Journalisten oder Marketing-Leuten oft geschrieben, weil für die Dramatisierung einen wichtigen Bestandteil des Jobs ausmacht. Er vollzieht sich auch nicht synchron auf breiter Front. Es gibt überall historische Ungleichzeitigkeiten. Das ist gut so.
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Offline heini_schwammerl

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #36 am: 27.01.12 - 10:39:47 »
CouchDb ist doch eigentlich gescheitert. Sowohl als Produkt als auch als Geschäftsmodell. Das was jetzt als großer Schritt verkauft wird, nämlich die Verschmelzung von CouchDb und MemBase, ist der Mix von einer Firma die bereits alles Geld verbraucht hat (Couchbase) und einer Firma die noch Venture Capital zu verbrennen hat (MemBase). Im Produktiveinsatz ist das Kunden anscheinend auch reihenweise um die Ohren geflogen.
Ich schaue da im Hinterkopf eher auf MongoDB. Das macht einfach einen stabileren Gesamteindruck.

Und in einer großen Firma ist eine Migration auf Outlook Exchange auch nicht teuer sofern Microsoft Office und Windows Clients eingesetzt werden. Microsoft hat hier leider durchaus ein paar spannende "Pakete" die Großkunden eine Migration schmackhaft machen.

Das die IBM Produkte "herunterwirtschaftet", macht sich leider nicht in den offiziellen Zahlen bemerkbar. Die sind nämlich seit Jahren glänzend. Meiner Meinung nach hört die IBM einfach auf zu investieren wenn der Rubel rollt. Dann wird nur noch kassiert und das nächste Fass aufgemacht. Ein Geschäftsprinzip welches auf die Trägheit der Kunden setzt und sich seit Jahren bewährt hat.
Aktuell ersetzt die IBM Notes/Domino Umsätze durch Connections. Ein Produkt welches viel weniger Aufwand erzeugt aber mit gleichen oder höheren Erträgen lockt. Und da Microsoft hier nicht so viel zu bieten hat gibt es auch nicht dauernd Prügel.
Ich persönlich habe immer gehofft das die IBM den Bereich Notes/Domino wieder verkauft oder verselbstständigt. Das Konzept würde wohl nach wie vor funktionieren. Leider ist die IBM wohl nicht bereit dringend notwendigen Investitionen zu tätigen (die sich für so einen Konzern sicherlich im Rahmen halten würden).

Das ist für mich als Nutzer natürlich bitter. Die IBM kann aber mit diesem Zustand ganz hervorragend leben.
Ich will aber auch nicht nur schwarzmalen. Es gibt nach wie vor Kunden die Ihr Ding in dem Bereich durchziehen. Es wird nur immer schwieriger da das Umfeld nervös wird. Connections ist für einen größeren Business Partner kein adäquater Ersatz. Einmal implementiert kauft der Kunde kaum Zusatzleistungen ein und man lebt fast ausschließlich vom Lizenz- und Upgradegeschäft. Selbst Sharepoint hat in diesem Bereich anscheinend mehr zu bieten.
Im Endeffekt darf die IBM dann Ihre Produkte mit einem stark schrumpfenden Partnerkanal verkaufen. Aber das kann Sie eh am besten. Die Firmen, welche die IBM übernimmt haben meistens weniger als 1000 Kunden (weltweit) und ein teures Produkt im Portfolio.
« Letzte Änderung: 27.01.12 - 12:43:20 von heini_schwammerl »

Glombi

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #37 am: 01.02.12 - 08:59:49 »
IBM Deutschland macht was ... und schmeißt tausende Leute raus!

http://www.focus.de/finanzen/finanz-news/bis-zu-8000-jobs-weg-ibm-plant-massiven-stellenabbau-in-deutschland_aid_709258.html

Zitat
Mit dem Schritt will IBM laut „Handelsblatt“ vor allem die Produktionskosten senken, um den Gewinn je Aktie weiter zu steigern. Dazu sollten Kundenprojekte wie der Beratung bei der Modernisierung von Unternehmenssoftware künftig verstärkt von freien statt der bisher fest angestellten Mitarbeiter begleitet werden.

Na, dann wird ja alles gut   ;)

Glombi

  • Gast
Re: Was macht IBM?
« Antwort #38 am: 01.02.12 - 09:20:25 »
Interessant ist auch

IBM wächst ungebrochen - neue Wachstumsfelder im Visier


Zitat
IBM konnte auch im vergangenen vierten Quartal 2011 mit gewohnt soliden Quartalszahlen aufwarten und die Analystenerwartungen einmal übertreffen. Gleichzeitig gab sich IBM auch vorsichtig optimistisch für das anstehende Jahr 2012 - am Jahresende soll mindestens ein Nettogewinn von 14,85 Dollar je Aktie zu Buche stehen, heißt es bei IBM.

Offline shiraz

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Re: Was macht IBM?
« Antwort #39 am: 01.02.12 - 09:24:18 »
IBM wächst ungebrochen - neue Wachstumsfelder im Visier.

Stellenabbau ist auch ein FELD !!!
Gruß
Christian

 

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