Ich sehe das als zwei paar Stiefel, Markus: Das eine ist die technische Machbarkeit (und da geht auch noch mehr), das andere die Benutzbarkeit.
Auf der einen seite wollen fast alle Nutzer nur möglichst einfach ihre Arbeit erledigen können (und sie arbeiten in der Regel nicht nur mit einer Anwendung und wollen daher nicht suchen müssen) - das ist für mich das wichtigste und das ist das, was ich zuerst hinterfrage, das andere ist das ansprechende und ggf. der Kampf mit dem Dummargument "Aber woanders kann man ..." ohne erklärbaren Zugewinn.
Zwei Ebenen ist richtig und eigentlich ärmlich. Andererseits konterkarieren mehr Ebenen die Usabilty. Und - ein immer vergessenes Argument: Das Zeugs ist abwärtskompatibel (und vice versa) bis R5. Ich konnte letztens einem Kunden eine riesige Arbeitserleichterung schaffen - mit einer fast vergessenen Anwendung von vor zehn Jahren. Unter R9 - kein Problem. Tut, sieht genauso aus.
Wenn ich andererseits sehe, was für Projekte gestemmt werden, wenn meine Kollegen SharePoint-Kunden auf die aktuellste Version heben ... Und wenn man dann nach dem monetären Nutzwert fragt, kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Oder eine in meiner Sicht ganz simple Notes-Datenbank, mit der nur Inhalte und Laufzeiten und Bedingungen und Kundenbeziehungen für laufende Verträge verwaltet werden: zusammengestrickt in einem oder anderthalb Tagen vor x Jahren, irgendwann in den Neunzigern. Keine tricky Sachen, eine absolut flache Dokumentstruktur, keine Abhängigkeiten ausser ein paar ConfigDocs, um hardcoding zu vermeiden.
Mit dem Umzug nach Sharepoint waren die Kollegen unterm Strich Wochen, wenn nicht Monate beschäftigt.
Witz am Rande: Mein ExcelExporter, der beliebige Notes-Daten nach Excel schaufelt entsprechend Uservorgaben, war bei der Entwicklung wohl auch nach weniger als acht Stunden auf dem Stand, der für die Datenbereitstellung für die SharePoint-Migration erforderlich war. Vulgo: Zwei, drei Tage in Notes bedeutet in SharePoint oft "etwas" mehr.
Bernhard