Umfrage

Wieso Zertifizierung gemacht bzw. werde Z. noch tun, weil...

... weil irgend einen Titel braucht man ja :)
... als Argument f. Gehaltserhöhung bzw. um Projekt zu bekommen
... als weitere Qualifikation.
... nur als Bestätigung, dass ich es kann
... Wieso Zerifikat? Ich weiß was ich kann!

Autor Thema: [Umfrage] Gründe einer Zertifizierung  (Gelesen 4691 mal)

Offline MaVo

  • @Notes Preisträger
  • Gold Platin u.s.w. member:)
  • *****
  • Beiträge: 538
  • Geschlecht: Männlich
  • Geht nicht - gibt´s nicht
[Umfrage] Gründe einer Zertifizierung
« am: 04.06.07 - 09:29:41 »
Zzt. überlege mir eine Zertifizierung (SA7) zu machen, weil ich u.a. irgend einen Titel will  (Kann mich nicht Dipl.-Ing. schimpfen ;)) und vorallem vorankommen will (... als weitere Qualifikation)
Getreu dem Motto: "Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein. (Philip Rosenthal *1916 Unternehmer)"

Mich würde jetzt interessieren, welches waren(werden) Deine Beweggründe (sein) eine Zertifizierung zu machen (oder warum nicht)?
Gruß
Martin

"The man with a new idea is a Crank until the idea succeeds." - Mark Twain

Offline koehlerbv

  • Moderatoren
  • Gold Platin u.s.w. member:)
  • *****
  • Beiträge: 20.460
  • Geschlecht: Männlich
Re: [Umfrage] Gründe einer Zertifizierung
« Antwort #1 am: 04.06.07 - 22:52:22 »
Hallo Martin,

das ist natürlich ein sehr, sehr weites Feld! Vor allem, da Du Leute einschliesst, die dann auf "keine Zertifikation" klicken können ...

Meine Haltung zu Zertifikaten dieser Art ist extrem gespalten.
Ich kenne Principal CLPs (incl. Nachfolger-Bezeichnungen), die ich niemals als Partner in Projekten akzeptieren würde (zu unwissend, zu weltfremd, Schwierigkeiten bei der Herstellung von Beziehungen zwischen praktischer Notwendigkeit und technischer Lösung etc. bis zur Frage "Bei welcher Lotterie haben die die Zertifikation gewonnen??").
Ich kenne und schätze ebenso Kollegen (mit denen ich teilweise sehr eng zusammen arbeite), die auch ihren Titel haben (und immer wieder neu machen) - und wirklich wissen, was sie vorgeben, zu wissen. Zwei von ihnen haben im April innerhalb von sechs bzw. zwölf Minuten ihren 7er Admin-Upgrade-Test bestanden (!). Klar, warum: Bisher schon genügend Test absolviert, um die Form der Fragen verinnerlicht zu haben, und mehr als genug Wissen, um die Fragen richtig beantworten zu können.

Ich selbst habe seit 1992 nicht einen einzigen Test hinsichtlich eines Lotus- oder IBM-Zertifikats gemacht (eine Ausnahme, aber das gab es für nicht vollkommende Vertrottelte für lau - ich habe das nie benutzt). Mir (persönlich) würde das wohl auch nicht viel nützen - ich bürge mit meinem "guten Namen" (der zu verdienen war). Andererseits würde ich sofort eine Prüfung besuchen, wenn sich daraus für mich oder mein Team ein Vorteil ergeben würde (warum auch immer). Aber nur wegen des Titels: Nö. Schade um die Zeit.

Wie gesagt: Auf Grund der langjährigen Erfahrung ist dies eine sehr spezielle Sicht. Bislang gilt für mich: Nach einem Zertifikat hat mich in entscheidenden Situationen noch niemals jemand gefragt. Andererseits haben Mitbewerber mit Zertifikaten getrommelt - und doch verloren.

Und ganz wichtig: Auf dem Weg zu einem bestandenen Zertifikat (je höher, desto besser!) ist noch niemals jemand dümmer geworden, und auch Negativbeispiele (von Zertifikatinhabern) haben m.E. noch nie den Guten geschadet. Wenn ein Firma (Arbeitgeber oder Kunde) auf ein Zertifikat besteht, aber keine eigenen Tests / Überprüfungen durchführt, ist Vorsicht geboten (eigene Erfahrung!).

Sorry für die lange Antwort.
Bernhard

Offline flaite

  • Gold Platin u.s.w. member:)
  • *****
  • Beiträge: 2.966
    • mein del.icio.us
Re: [Umfrage] Gründe einer Zertifizierung
« Antwort #2 am: 05.06.07 - 08:08:23 »
Ab einem gewissen Grad der Erfahrung mit einer Umgebung bringen Zertifizierungen nicht mehr viel. Wenn du aber 2 Jahre oder so Lotus Administrator bist, macht es Sinn, schon allein, weil du noch etwas neues lernst.

Zu einem gewissen Grad können Zertifizierungen auch genutzt werden, um deinen Einsatzspielraum zu erweitern, falls dich das interessiert. Im Admin Bereich können das RDBMS Zertifizierungen sein (Oracle, DB2, MS-SQL). Oder Application Server (Websphere, Weblogic, JBoss). Oder MQ-Series. Oder Betriebssysteme (Windows, Linux, Unix). Für ITIL gibts glaub ich auch Zertifizierungen. Ist natürlich die Frage, für wen das interessant ist. Die IT einer Bank oder großen Versicherung sieht völlig anders aus als die eines mittelständischen Industrieunternehmens. Insgesamt gibt es wohl auch im Admin Bereich eine Tendenz zur Hybridisierung, wobei es natürlich für Unternehmen mit großer IT Abteilung einfacher ist, mit hybriden Umgebungen umzugehen.

Im Entwicklungsbereich ausserhalb von .NET wird das ganze allein schon deshalb problematisch, weil die Technologien sich dank openSource in gewisser Hinsicht von den Herstellern emanzipieren und fröhlichst modular gemischt und ausgetauscht werden. Zahlreiche neue Technologien werden gar nicht mehr von großen Herstellern ausgedacht, sondern openSource. Manchmal als günstiges meTo Produkt oder auch als wirkliche Innovation. Dafür gibts dann keine Zertifizierung. Ruby on Rails, Spring, Hibernate, AspectJ, Eclipse, ActiveMQ, axis2, junit, TestNG, JMeter, Subversion und mule sind alles Dinge, an denen z.B. Banken starkes Interesse haben. Diese Technologien wandern auch in Projekte auf z.B. Websphere und dann kann z.B. eine Websphere certi von IBM auch nur noch einen Teilbereich abdecken.
« Letzte Änderung: 05.06.07 - 08:11:59 von Axel Janssen »
Ich stimm nicht mit allen überein, aber mit vielen und sowieso unterhaltsam -> https://www.youtube.com/channel/UCr9qCdqXLm2SU0BIs6d_68Q

---

Aquí no se respeta ni la ley de la selva.
(Hier respektiert man nicht einmal das Gesetz des Dschungels)

Nicanor Parra, San Fabian, Región del Bio Bio, República de Chile

Offline MaVo

  • @Notes Preisträger
  • Gold Platin u.s.w. member:)
  • *****
  • Beiträge: 538
  • Geschlecht: Männlich
  • Geht nicht - gibt´s nicht
Re: [Umfrage] Gründe einer Zertifizierung
« Antwort #3 am: 05.06.07 - 13:45:30 »
Vielen Dank, Bernhard und Axel für die ausführlichen unterschiedlichen Antworten/Ansichten, die mir bei der Entscheidung "Zertifikat Ja / Nein" weiterhelfen werden.

das ist natürlich ein sehr, sehr weites Feld! Vor allem, da Du Leute einschliesst, die dann auf "keine Zertifikation" klicken können ...
war beabsichtigt, weil ich jeden ansprechen will/wollte.  ;)

Meine Haltung zu Zertifikaten dieser Art ist extrem gespalten.
Ich kenne Principal CLPs (incl. Nachfolger-Bezeichnungen), die ich niemals als Partner in Projekten akzeptieren würde (zu unwissend, zu weltfremd, Schwierigkeiten bei der Herstellung von Beziehungen zwischen praktischer Notwendigkeit und technischer Lösung etc. bis zur Frage "Bei welcher Lotterie haben die die Zertifikation gewonnen??").
Deine gespaltene Haltung bzgl. Zertifikaten kann ich gut verstehen, weil man an einem Zertifikat nicht erkennen kann, wie viel Knowhow vor allem wie viel Erfahrung einer hat... denn wenn man 100 mal den "Selftest" macht und die Fragen auswendig kann/kennt, heißt das noch lange nicht, dass derjenige sein Handwerk im "Administrations-Dschungel" versteht.

Mir (persönlich) würde das wohl auch nicht viel nützen - ich bürge mit meinem "guten Namen" (der zu verdienen war). Andererseits würde ich sofort eine Prüfung besuchen, wenn sich daraus für mich oder mein Team ein Vorteil ergeben würde (warum auch immer). Aber nur wegen des Titels: Nö. Schade um die Zeit.
Wenn man, wie in Deinem Fall, eine Firma hat und durch Leistung zeigen konnte, dass "man es kann" was durchaus auch zum "guten Namen" geführt hat, würde ich ebenso entscheiden/denken.
Was aber, wenn man ein Angestellter ist?

Wie gesagt: Auf Grund der langjährigen Erfahrung ist dies eine sehr spezielle Sicht. Bislang gilt für mich: Nach einem Zertifikat hat mich in entscheidenden Situationen noch niemals jemand gefragt. Andererseits haben Mitbewerber mit Zertifikaten getrommelt - und doch verloren.
Berufserfahrung und der "gute Namen" zählen eben mehr !!!  :)

Sorry für die lange Antwort.
es heißt nicht immer "In der Kürze liegt die Würze" ;) sondern Deine Antwort war genau ausführlich (lang) genug.

Ab einem gewissen Grad der Erfahrung mit einer Umgebung bringen Zertifizierungen nicht mehr viel. Wenn du aber 2 Jahre oder so Lotus Administrator bist, macht es Sinn, schon allein, weil du noch etwas neues lernst.
In den etwa gut acht/neun Jahren, die ich jetzt Admin bin, kann ich sagen, dass ich immer "etwas neues lerne".
Der Spruch "Du wirst so alt wie eine Kuh und lernst immer noch dazu" ;) bewahrheitet sich jeden Tag von neuem.
Und wenn Du denkst, Du hast ausgelernt, dann gibt es eine neue Domino 8 Version. ;)
Axel, andererseits hast Du recht, bei so viel Erfahrung könnte ich auch sagen: "Wieso Zertifikat? Ich weiß was ich kann :)"
Zumal ich spaßeshalber mal die Testversion einer Selftest-SW herunterlud und beim ersten Test 9 von 10 Fragen richtig hatte.

Zu einem gewissen Grad können Zertifizierungen auch genutzt werden, um deinen Einsatzspielraum zu erweitern, falls dich das interessiert. Im Admin Bereich können das RDBMS Zertifizierungen sein (Oracle, DB2, MS-SQL). Oder Application Server (Websphere, Weblogic, JBoss). Oder MQ-Series. Oder Betriebssysteme (Windows, Linux, Unix). Für ITIL gibts glaub ich auch Zertifizierungen.
Könnte dann vor allem interessant werden, wenn man eine neue Herausforderung sucht.  ::)

Ist natürlich die Frage, für wen das interessant ist.
Gute Frage...
Ich denke, dass muss jeder selbst entscheiden. Ob er ein Zertifikat machen will oder nicht. Ob er die Zeit dafür hat und anschließend seinen Nutzen daraus ziehen kann.

Meiner Meinung nach ist es eine zusätzliche Qualifikation, die einem nicht so in den Schoss gelegt wird.

bis zur Frage "Bei welcher Lotterie haben die die Zertifikation gewonnen??"
Sollte es aber doch eine Lotterie geben, in der man die Zertifikate bekommen kann. Bernhard, laß es uns wissen ;)
Gruß
Martin

"The man with a new idea is a Crank until the idea succeeds." - Mark Twain

 

Impressum Atnotes.de  -  Powered by Syslords Solutions  -  Datenschutz