Autor Thema: Kleinschreibung in der TAZ.  (Gelesen 4647 mal)

Offline rar

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Kleinschreibung in der TAZ.
« am: 11.08.04 - 16:03:14 »
Da immer wieder einige User (Bernhard, ...  ;D ) bekritteln, daß man in diesen Forum Groß- und Kleinschreibung beachten sollte...
Vielleicht sollten wir und langsam daran gewöhnen.


Im streit um die rechtschreibreform hat die berliner "tageszeitung" (taz) einen "konstruktiven beitrag" angekündigt: Die zeitung werde donnerstag komplett in kleinschreibung erscheinen, teilte die redaktion am mittwoch mit. Groß geschrieben werden nur der satzanfang und eigennamen. "Diese sanfte vereinfachung ist weltweit bewährt und kann auch uns deutschen die konzentration auf das wesentliche erleichtern: die inhalte", erklärte der stellvertretende chefredakteur Peter Unfried. Die "taz" ermuntere speziell die verlage, die die rückkehr zur alten rechtschreibung angekündigt oder bereits vollzogen haben, diesem beispiel zu folgen. (APA/dpa)
« Letzte Änderung: 11.08.04 - 16:04:06 von rar »
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Offline MartinG

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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #1 am: 11.08.04 - 16:12:01 »
Naja  -  das kann man jetzt sehen wie man will. Ich persönlich finde die "klassische" deutsche Gross- / Kleinschreibung sehr sehr viel angenehmer zu lesen...
Martin
Wir leben zwar alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht den gleichen Horizont.
KONRAD ADENAUER

Offline TMC

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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #2 am: 11.08.04 - 16:15:22 »
Für mich liest sich klassische Groß- und Kleinschreibung auch sehr viel angenehmer.

Auch hier gibt es manche Threadschreiber, die nur in Kleinschreibung tippen. Ich habe schon öfter daher den Thread dann weggeklickt - weil ich da eben keine Lust dazu hatte. Ich werde das auch weiterhin so handhaben - gerade wenn längere Texte geschrieben werden.
Matthias

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Offline rar

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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #3 am: 11.08.04 - 16:34:39 »
Die klassische Schreibung liest sich deswegen einfacher, weil wir sie so gewöhnt sind.
Ich finde es nur merkwürdig, daß teilweise Leute hier echt schwach angeredet werden, wenn sie alles klein schreiben.

Mir persönlich ist es echt egal.
†090620141300

Offline Axel

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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #4 am: 11.08.04 - 19:38:01 »
Die klassische Schreibung liest sich deswegen einfacher, weil wir sie so gewöhnt sind.
Ich finde es nur merkwürdig, daß teilweise Leute hier echt schwach angeredet werden, wenn sie alles klein schreiben.

Mir persönlich ist es echt egal.


Hi,

wenn alle klein geschrieben wird, ist der Text bedeutend schlechter lesbar. Da gilt besonders für längere Texte. Man muss dann viel intensiver und damit auch länger lesen um den Sinn zu verstehen.

Alle, die hier im Forum mitarbeiten machen das neben ihrer beruflichen Tätigkeit und sie machen das gerne.

Aber das heisst auch, dass  sie sind eh schon bis unter die Halskrause zu sind und sich aber immer noch die Zeit nehmen, um sich mit den, teilweise auch komplexen,Problemen anderer zu beschäftigen. Wenn dann noch ein Text schlecht lesbar ist, ist es logisch, dass die Bereitschaft sinkt sich des Themas anzunehmen. Ich schliesse mich davon nicht aus.

Axel

   
« Letzte Änderung: 11.08.04 - 19:39:56 von Axel »
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Offline Semeaphoros

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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #5 am: 11.08.04 - 20:11:20 »
Martin: Man kann es nicht sehen wie man will.


Ebenso rar: Die klassische Gross/Kleinschreibung liest sich nicht nur aus Gewohnheit besser.

Da gibt es zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen dazu.

Klassische Gross-Kleinschreibung bringt für den Leser ein zusätzliches Erkennungsmerkmal. Die Untersuchungen zeigen ganz klar, dass es sich dabei um eine Lesehilfe handelt. Der Geschwindigkeitsgewinn beträgt etwa 10%, und das nicht nur im Deutsch, sondern auch im Französich im Test mit sog. Native Speakern: Bei denen kann die Gewohnheit keine Rolle spielen, die haben die sog. "gemässigte Kleinschreibung". Im Deutsch ist die Sache noch ein wenig mehr zugespitzt, da es zahlreiche Wörter gibt, die je nach Gross- oder Kleinschreibung Sinn oder Sinnfärbung ändern.
Jens-B. Augustiny

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Offline Don Pasquale

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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #6 am: 12.08.04 - 07:31:29 »
@Semaphor;

Mit Erkennungsmerkmal ist gemeint, dass der geübte Leser nicht mehr jeden Buchstaben einzeln liest sondern Buchstabengruppen erkennt.

Ich erinnere mich an einen Thread, der sich darüber lustig gemacht hat,
dsa mna Txete immre nohc lsen knan
auch wenn sie total verstellt sind.

Ciao
Don Pasquale


Zitat
die Kleinschreibung ist weltweit bewährt
Das ist doch kein Argument, wer behauptet so etwas ?
Das kann die taz doch nur augenzwinkernd gemeint haben.

Die größte Bevölkerungsgruppe der Welt schreibt doch eh
von oben nach unten und mit Schriftzeichen die doch
eher Bildchen sind.

Ciao
Don Pasquale

ps: Mir ist es egal, nach welcher Rechtschreibung ich meine
Fehler mache. Aber wenn sich der Springer Verlag hinter eine Sache klemmt, dann ist sie für mich per se ( von vorneherein) Verdächtig.



Offline Semeaphoros

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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #7 am: 12.08.04 - 08:20:15 »
Das ist so, mit dem immer noch erkennen können und hängt schon indirekt zusammen. Dass man trotz Fehlern noch erkennen kann, geht auf Redundanz der Information zurück. Die Sprache hat eine ganze Reihe von Redundanzen eingebaut. Beim geschriebenen Deutsch gehört als eines der Redundanzmerkmale die Gross-Kleinschreibung dazu.

Man kann diese Redundanz jetzt entweder dazu nutzen, die Erkennbarkeit zu erhöhen oder als Fehlerkorrektur-Mechanismus. Wird die "Fehlerkorrektur" gebraucht, wie in dem von Dir erwähnten Thread, kann man auch da feststellen, dass eine Verringerung der Leseleistung damit einhergeht. Man versteht zwar den Text (in gewissen Grenzen) immer noch, aber die Zeit, bis der Text erkannt wird, wird dadurch auch wieder vergrössert und damit nimmt Ermüdung und Leseunlust zu - wie Matthias weiter oben beschrieben hat. Mir geht es genauso, wenn ein Fragesteller die Frage so formuliert, dass ich Mühe habe, sie zu lesen, wird übersprungen und der Frager bekommt keine Antwort von mir. Natürlich nehme ich Rücksicht auf Leute, die fremdsprachig sind und habe dabei dann mehr Geduld .....
Jens-B. Augustiny

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Offline rar

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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #8 am: 12.08.04 - 08:25:26 »
Zitat
Das ist doch kein Argument, wer behauptet so etwas ?
Das sagte der stellvertretende Chefredakteur der taz Peter Unfried. Wo er das her hat, weiß ich nicht.

Der Artikel stand gestern übrigens im Standard
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Offline Semeaphoros

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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #9 am: 12.08.04 - 08:38:58 »
Noch etwas, was man bei der Diskussion immer wieder vergisst:

Wenn die Zeitungen anfangen klein zu schreiben, halte ich das für sehr unsozial. Der Effekt ist der, dass man die "halben" funktionalen Analphabeten, zu "ganzen" Analphabeten macht.

Unter Halben verstehe ich diejenigen, die zwar noch lesen können, selber aber nicht mehr aktiv schreiben. Die lesen in der Regel noch ihre Tageszeitung - zwar mit viel Energie und Mühe - aber sind so mit dem tagesaktuellen Wissen noch sozialfähig. Mit der gemässigten Kleinschreibung macht man ihnen das Lesen schwerer und manch einer wird dann die Tageszeitung nicht mehr anfassen, ganz einfach, weil es im zu viel Energie kostet, sie zu lesen, einfach gesagt, es wird ihm zu mühsam. Damit verliert er aber gewisse Sozialkompetenzen, da er nicht mehr über die Aktualiäten informiert ist. Das hat weitreichende Konsequenzen, da die Sozialfähigkeit bei uns ein recht wichtiger Ueberlebensfaktor für die einzelnen Menschen darstellt.
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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #10 am: 12.08.04 - 11:29:13 »
Zitat
Das ist doch kein Argument, wer behauptet so etwas ?
Das sagte der stellvertretende Chefredakteur der taz Peter Unfried. Wo er das her hat, weiß ich nicht.

Der Artikel stand gestern übrigens im Standard

@rar,
sorry, ich meinte das mehr rhetorisch, etwas kann sich doch nur
bewähren, wenn man Alternativen hat und diese getestet hat
bzw. verglichen. Schriftsprache wächst doch aber und dementsprechend
kann sich da nichts bewähren.
Es ist ein "Null"-Argument.
Siehe -> "Aber Papa, Alle Anderen dürfen auch bis Mitternacht in der Disko
bleiben".

Ciao
Don Pasquale


Offline eknori

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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #11 am: 15.08.04 - 16:20:43 »
das mit der kleinschreibung hat es doch schon mal ansatzweise in der mitte der 70'er Jahre gegeben.

Meine Meinung: Kein Staat, keine Institution soll und darf sich in die natürliche Entwicklung der Sprache eines Volkes einmischen. Sprache entwickelt sich selber weiter; zunächst über das gesprochene Wort, dann über die Schrift.
Ob das nun alles klein geschrieben wird, ist nur eine Frage der Lesegewohnheit eines jeden Einzelnen. Und so bewglich im Geiste sollte jeder sein, sich der Kleinschrift anpassen zu können.

Es gab übrigens schon mal spannendere Themen in Sommerloch ...
« Letzte Änderung: 15.08.04 - 18:47:15 von eknori »
Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch ansetzt: jeden Tag kommt jemand und marschiert erhobenen Hauptes drunter her!

Offline rar

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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #12 am: 15.08.04 - 18:36:24 »
Eknori du hast recht.
Das typische
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Offline eknori

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Re:Kleinschreibung in der TAZ.
« Antwort #13 am: 15.08.04 - 18:38:36 »
 ;D ;D ;D ;D ;D
Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch ansetzt: jeden Tag kommt jemand und marschiert erhobenen Hauptes drunter her!

 

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