... ist nur fraglich inwieweit die Budget-Entscheider daran interessiert sind. Schliesslich ist Technologie nicht ihr Kerngeschäft.
Es soll eben egal wie nur funktionieren und das zu möglichst geringen Kosten.
Ich bin seit 4 Wochen als externer Consultant in einer wirklich großen IT-Organisation. Und was ich da so mitbekomme: es überrascht mich immer wieder, wie viele Projekte dort einfach scheitern oder nicht die Erwartungen erfüllen (Performance, etc). Und die Leute sind noch nicht mal wirklich schlecht.
Positiv fand ich übrigens ein Meeting mit Managern dort. Und die haben für mich echt nur vernünftige Sachen gesagt und entschieden. Das ist beileibe nicht immer so.
Oft sind wirklich
tiefgehende Details entscheidend für den Erfolg/Mißerfolg eines Projekts:
Beispiel: Domino6 eignet sich gut als Integrationsplattform mit allem was über Java läuft. Es unterstützt schliesslich Java1.3 und IBM ist schliesslich der Hauptakteur in Sachen Java.
Es gibt dann aber zahlreiche Situationen, wo dies wg wirklicher Details nicht stimmt:
- bei Webservices ist wg Classloading Verhalten der JVM in Domino nur über den Austausch von Systemdateien (was Kunden nicht akzeptieren) oder wirklich ziemlich Low-Level Aufbau von eigenen Socket-Connections möglich.
- CORBA-Integration ist inperformant.
- es gibt Situationen, wo sich Java Security und Domino Security in die Quere kommen: Die Diskussion über die Java Connector Architecture Integration SAP-Domino vom Freitag deutet darauf hin.
Die mangelnde Information ist aus Sicht des Kunden/Investors natürlich va. mittelfristig ein Kostenfaktor. Dies wurde in Zeiten des Booms auch von nicht allen aber vielen Consultings gutgelaunt ausgenutzt. Nur wie teuer ist dagegen
wirklich ausreichende Information. Für einen Kunden ist das nicht bezahlbar. Deshalb gibt es Consultants/Consulting-Unternehmen. Die haben aber vielfach ihre kaufmännische Redlichkeit dahingehend verletzt, dass sie zu viel gelogen haben.
Nun hat das eben zurückgeschlagen und die Kunden haben ihre Investitionsbudgets drastisch zurückgeschraubt. In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld versuchen Kunden deshalb mit abenteuerlichen Ricka-Tee-Racka-Tee Lösungen über der Wasserlinie zu bleiben.
Ich kann das verstehen. Ich traue auch keinem IT-Consultant. Im Grunde noch nicht mal mir selber.
Nur irgendwann müssen die Unternehmen auch wieder anfangen zu investieren, weil IT nach wie vor eine gute Möglichkeit ist, um die Abläufe eines Unternehmens effizienter zu gestalten. Und ich meine IT und nicht diesen Ricka-Tee-Racka-Tee Turnereien.
Ich glaube nur, dass dann in vielen Projekten nicht Domino die beste Technologie ist/sein wird, sondern etwas anderes. Leute, die von Domino nicht diversifizieren, sollten sich deshalb überlegen, wo
genau Domino die beste Technologie ist. Und kommt mir nicht mit: Eigentlich überall, man muss es nur "richtig" können. Die Zeiten sind vorbei.
Das Ende des Sommers war für mich eine Art Trip durch die übriggebliebenen Notes-Consultings für eine Neueinstellung.
- Sämtlichst forderten sie über Notes hinausgehende gute technische Kompetenz (beliebt: java, xml, tomcat, websphere) sowie wohl auch ein einigermassen verbindliches, professionelles Auftreten.
- alle 3 waren relativ klein (1 Standort, 10-20 MAs).
- alle lebten von längerfristigen Kundenbeziehungen.
Amen Axel