Rob,
vieles was rund um Java publiziert wird ist nach wie vor törichter hype. Da stimme ich mit dir vollkommen überein.
Man sollte da differenzieren, bei der Performance.
Java ist
nicht grundsätzlich inperformant. Es sind sogar deutliche Verbesserungen der JVM gemacht worden (Just in Time Compilation, Hot Spot Technologie). Es ist auch kein Zufall, dass Microsofts Konzept in net (idl oder wie diese Zwischensprache heisst) praktisch dem VM Konzept entspricht.
Ebay läuft auf Websphere. Soll man das vielleicht wg. Performance auf Domino portieren.
Aber du hast Frontend gesagt. Desktop Frontend. Die Handy/PDA Frontends von J2ME behaupten sich nämlich ausser auf dem Palm Pilot recht gut. Ausserdem sind ja wohl Servlets/JSPs eine skallierbare Technologie.
Was nicht funktioniert sind Applets (TODGEBURT, was ich aber schon bei 5.0 von Domino gesagt habe) und swing.
Das Tolle an Eclipse ist eben, dass die Responsivität der GUI völlig in Ordnung ist. Dies hängt direkt mit dem verwendeten SWT-Grafik-Toolkit zusammen. (gewöhnt euch einfach an beim Starten einen Kaffee zu kochen
, ist das Ding erstmal da, ist alles o.k. ... äh by the way hat das langsame starten mit der wirklich guten Erweiterbarkeit zu tun, glaub ich).
Die meisten Java-Programmierer sehen swing auch als inperformant an. Es gibt da noch eine Minderheitenmeinung, die behaupten, dass swing total performant ist, nur dass die anderen das framework nicht verstanden haben. Andere geben Microsoft die Schuld, weil auf ihrem MacIntosh Apfelrechner swing offenbar abgeht wie eine Rakete.
... und Java ist auch nicht schwierig. Es ist sicher deutlich einfacher mit Java-Swing einen Editor zu programmieren als mit C++ und den Microsoft Foundation Classes (oder wie das heisst).
... kompliziert ist wohl die Objekt-Orientierung an sich (Design Patterns).
... xml hat sich in vielen Bereichen ziemlich durchgesetzt, würde ich sagen. Natürlich ist sowas wie Webservices mit vielen Performance-Risiken behaftet. Moment mal: Funktionieren nicht solche Dinge wie I-Notes mit XML?
Klar wurde da teilweise übertrieben.
So hatten die 900+ Seiten XML Bücher des Wrox Verlages gegenüber den Java/J2EE Büchern die Schriftgrösse auf 10 gestellt.
Naja und dann gab es dann doch nicht so massig viele Käufer für Bücher wie XML Schemas and LDAP
Wrox ist dann pleite gegangen.
Und... Ist der Domino Designer etwa keine Zumutung.
Und diese Probleme von denen Eknori gestern berichtete. Und die total vielen Bugs in Notes5 unterhalb der 5.07?
Ich glaube, dass sich mit Dingen wie (Rational) Unified Process und einigen Ideen von Extreme Programming sich die Risiken von Softwareprojekten (Scheiss-Kunden am Telefon, 1 Woche nach Projektende) minimieren lassen.