An der Empfängerdomain ändert sich dabei erstmal gar nichts. Man muss wissen, wie ein Router denkt, denn der (nicht nur Domino) ist zu viel mehr fähig als nur direkt von A nach Z zu vermitteln.
Zwei Beispiele, ich lasse Berechtigungen und Relaysettings mal der Übersicht halber unter den Tisch fallen.
Beispiel 1, normaler Mail-Weg via Smarthost B:
Mail von Max an jondoe@example.com landet in der Router Mailbox und damit in der Verarbeitungs-Queue.
Router A prüft die Domain, an die die Mail als nächstes gehen soll, indem er von rechts nach links alles nach dem @ analysiert: @example.com
Router A prüft, ob er selbst für example.com zuständig ist, wenn ja dann geht's intern weiter (Details spare ich mir, da sie hier irrelevant sind).
Wenn Router A nicht selbst für example.com zuständig ist sucht er in seinen Routing-Tabellen einen Weg zu example.com und findet z.B. den Smarthost B für Internet-Mails.
Router A übergibt Mail an nächsten Host laut Routing-Tabelle, im Beispiel also den Smarthost B.
Damit ist das Routing für den Router A abgeschlossen.
Jeder Host, den die Mail passiert macht exakt das gleiche bis die Mail letztlich zugestellt wurde.
Beispiel 2, alternativer Weg über Smarthost C:
Mail von Moritz an jondoe@example.com landet in der Router Mailbox, ein extra Job* fügt der Mailadresse einen Zwischenstop hinzu und hängt @specialgateway an die Recipientadresse(n), aus jondoe@example.com wird jondoe@example.com@specialgateway und ab damit in die Verarbeitungs-Queue.
Router A prüft die Domain, an die die Mail als nächstes gehen soll, indem er von rechts nach links alles nach dem @ analysiert: @specialgateway
Router A prüft, ob er selbst für @specialgateway zuständig ist => ja (durch das fremde SMTP-Domain-Dok).
Router A überträgt Mail an den für @specialgateway hinterlegten Host (Smarthost C) und löscht automatisch den nicht mehr benötigten Zusatz @specialgateway aus den Recipientfeldern.
Damit ist das Routing für den Router A abgeschlossen.
Der nächste Host (im Beispiel Smarthost C) arbeitet weiter wie im Beispiel 1, da keine weiteren Zwischenstopps mitgegeben wurden.
Zusammengefasst:
Man hängt an die Recipientadressen einfach die gewünschten Zwischenstopps in umgekehrter Reihenfolge.
Beim Erreichen des jeweiligen Zwischenstopps wird dieses automatisch vom jeweiligen Router aus den Recipientfeldern gelöscht.
Das eigentliche Empfängerfeld (Sento/To usw.) muss dafür nicht einmal angefasst werden, niemand außer den Routern bekommt diese Info zu sehen.
empfaenger@example.com @ zwischenstopp2 @ zwischenstopp1
Die Zwischenstopps können wahlweise Hosts oder Domains sein, hängt etwas von den verwendeten Systemen ab, nicht alle mögen IP-Adressen an der Stelle, daher der Weg über die Fremde SMTP Domain.
Nochmal: das ist nichts spezielles für Domino, das ist, wie Mailrouting ursprünglich mal erdacht wurde und funktioniert überall, wo es nicht explizit unterbunden wurde, zum Beispiel gegen Missbrauch durch Antirelay-Settings usw.
Der einzige "Trick" an der ganzen Geschichte ist, wann und wie man die Zwischenstopps hinzufügt, entweder durch Software, die eh schon alle Mails zum Scannen anfässt (z.B. iQ.Suite Action Job) oder mittels Regeln und Agenten, wobei die Agenten dann über eine Hilfs-DB laufen müssen, da sie nicht direkt in den Mail.box(en) lauffähig sind. Habe ich etliche Male eingerichtet und funktioniert in beiden Varianten tadellos.
HTH
Carsten
Edit: was den Aufwand betrifft - das sollte in unter 1h erledigt sein, die Erklärung ist fast mehr Aufwand als die Umsetzung.