Autor Thema: Neue Server --> PVUs ... Welche Prozessortypen sind "gut" bzw. zu empfehlen?  (Gelesen 4497 mal)

Offline MacSpudik

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Hallo liebe Notes-Gemeinde,

ich sitze mal wieder vor der allseits beliebten Frage, welcher Prozessortyp denn in unsere neuen Domino  Hardwareserver eingebaut werden sollen.

Bisher sind wir so vorgegangen:
- Wieviele PVUs haben wir?
- welche Servertypen wurden in letzter Zeit im RZ so beschafft (Standards halt)?
- Welche Prozessortypen sind dort verbaut ?
- Check in PVU Tabelle https://www.ibm.com/software/passportadvantage/pvu_licensing_for_customers.html
- Daraus abgeleitet: wieviele Sockets bzw. Cores können wir uns aufgrund unseres PVU Bestandes von diesem Typ leisten.

Jetzt kam die Frage auf:
Welche Prozessortypen sind denn für Domino Server (SLES 12 basiert) aktuell gut bzw. besser geeignet. D.h. nicht der Fokus unsere RZ Standards, sondern auf Domino.

Wenn ich mich recht erinnere, leiten sich die PVU Punkte pro Prozessortyp u.a. von der Leistungsfähigkeit, Qualität/Güte(?) und dem Alter des Typs ab.
Es ist vermutlich relativ egal, welchen Prozessortyp man wählt, Hauptsache, man hat genug Kerne und Leistung pro Kern und kann sich den Typ auch leisten.

Dennoch meine Frage: Gibt es so eine Art "Best Practise" oder aktuellen Erfahrungswert, welchen Typ man bevorzugen sollte oder ist es eher "Geschmacksache" oder Abwägungsache (mehr "billige" vs. wenige "teure" Typen)?

Vielen Dank für jeden Input und Grüße von
Sebastian
"Es ist schwierig zu antworten, wenn man die Frage nicht versteht."

Offline Manfred W.

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Hallo,

die PVU Tabelle ist doch wirklich sehr einfach gestrickt. Für einen Server kommen nur Intel Xeon oder AMD Epyc CPUs in Frage.
Die Xeon 3000-3399/5000-5499/7000-7499 sind schon sehr alte Typen und nicht mehr relevant.
Also sieht man, dass es bei den Xeon CPUs nur auf die Anzahl der Sockel ankommt: 2 Sockel = 70PVUs pro Core, 4 Sockel = 100PVUs pro Core, mehr als 4 Sockel = 120PVUs pro Core
Beim AMD Epyc sind es immer 70PVUs pro Core

Also ist es am besten einen Xeon 2 Sockel Server oder einen AMD Epyc Server zu nehmen, weil jeweils nur 70PVUs pro Core benötigt werden.
Die vorhandenen PVUs teilst du einfach durch 70. Dann weißt du wieviele Cores du insgesamt haben darfst. Die teilst du dann durch die Anzahl der Sockel (im Fall von Xeon CPUs 2 Sockel), und dann weißt du wieviele Cores eine CPU haben darf.
Angenommen ihr habt genug PVUs für 24 Cores, dann verbaust du zwei 12 Core CPUs.
Und da nimmst du dann am besten die aktuellste Generation mit der maximal möglichen Taktfrequenz, um die maximal mögliche Leistung heraus zu holen.

Grüße
Manfred
« Letzte Änderung: 19.09.19 - 16:17:09 von Manfred W. »

Offline heini_schwammerl

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Hallo,

HCL plant wohl die Lizensierung umzustellen.
Pro Benutzer oder pro nsf.
Prozessoren werden angeblich mit dem neuen Lizenzmodell irrelevant.
Dafür wird aktiv getracked, d.h. die Software telefoniert nach Hause oder man installiert einen lokalen Lizenzserver.
Ich würde da auch gerne etwas verlinken aber nach einem Kommentar hat die Autorin den entsprechenden Post von der Webseite entfernt.
Die Informationen sind noch nicht final daher sollte man Rücksprache mit seinem Business Partner halten.

Ansonsten habe ich prinzipiell die Erfahrung gemacht: Je mehr Gigahertz umso besser. Kerne skalieren meiner Erfahrung nach nicht ganz so toll aber beim Epyc wird man ja förmlich mit Kernen überschüttet.
Bei der Anzahl der Sockel kommt es dann darauf an ob man auf dem selben System auch den Datenspeicher vorhält und wie viele gleichzeitige Benutzer man denn gerne hätte.
Hyperthreading ist ein wenig ins Gerede gekommen, ich würde daher echte Kerne bevorzugen, insbesondere unter Linux und nichts unter 3 GHz wenn wir über Intel reden bzw. wenigstens ein hoher Turbotakt.
Gruß

Henning
« Letzte Änderung: 19.09.19 - 21:06:20 von heini_schwammerl »

Offline eknori

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Habe hier etwas gefunden, was diese Woche bei einer Veranstaltung in München gezeigt wurde und auf Twitter gepostet wurde.
Etwas unscharf und blass; aber so ist das nun mal, wenn es noch kein offizelles Statement gibt.

Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch ansetzt: jeden Tag kommt jemand und marschiert erhobenen Hauptes drunter her!

Offline Manfred W.

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Das einzige was offiziell ist, ist dass man mit Domino 11 kein License Metric Tool mehr braucht, weil alles über Flexnet geht.
https://www.cwpcollaboration.com/blogs/domino-v11-your-questions-answered
Aber wie die Lizenzierung dann aussieht, darüber gibt es noch keine offiziellen Informationen. Bis dahin würde ich erst mal weiter mit PVUs planen.

Offline heini_schwammerl

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Sich jetzt noch an der PVU Lizensierung zu orientieren, welche wohl noch dieses Jahr abgelöst werden soll, finde ich bei Hardwareanschaffungen schon diskutabel. Immerhin steht so ein Server ja anschließend ein paar Jahre irgendwo rum.

Es ist ja ganz banal. Die HCL benutzt eine (Fremd)Software für Ihre Lizensierung welche wohl keine PVU Lizensierung unterstützt. Es ist der Plan das (Flexnet) in die V11 einzubauen, welche offiziell noch 2019 erscheinen soll (mein Business Partner meint eher Anfang 2020).
Ob es für die V10 nachgezogen wird muss man sehen. FlexNet bietet halt auch ein Release bzw. Patchmanagement, stellt dem Kunden also nur die Software bereit für welche er einen gültigen Wartungsvertrag hat. Mit der "Ich funke nach Hause" Methode passiert das wohl automatisch. Bequem für den Hersteller, für den Kunden wird es unter Umständen auch erstmal anstrengender.

Für nicht Express Kunden wird es tatsächlich oft einfacher, mussten ja bisher oft Benutzer UND Server lizensiert werden. Express war diesbezüglich schon recht einfach, außer man brauchte einen Utility Server welchen man nicht mit der vollen Anzahl an Kernen betreiben wollte.

Der englischsprachige Artikel ist inzwischen wieder online.

Prinzipiell wäre eine Lizensierung pro Benutzer ja gar nicht so schlecht. Ich habe bei einem Utility Server auch die Zahl der Kerne künstlich reduziert. Darunter leidet aber nur die Usability, da man für sehr selten auftretende Lastspitzen nicht immer einfach das Doppelte an Wartungsgebühren bezahlt.

Was mir nicht gefällt ist die Nach-Hause Funkerei bzw. der eventuell notwendige Betrieb eines lokalen Lizenzservers. Wenn ich sehe welchen Aufwand wir für Office 365 betreiben dann ist das schon erheblich. Wenn man dabei auch noch die DSGVO berücksichtigen würde wird es vielleicht ein Alptraum. Hier konnte die IBM bisher immer punkten. 1-2 x pro Jahr hat man geschaut ob noch alles passt und fertig.

Andererseits sind die Lizenzaudits, welche ich bisher nur von Erzählungen kenne, auch kein Zuckerschlecken.
Gruß

Henning
« Letzte Änderung: 20.09.19 - 09:35:44 von heini_schwammerl »

Offline Manfred W.

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Sich jetzt noch an der PVU Lizensierung zu orientieren, welche wohl noch dieses Jahr abgelöst werden soll, finde ich bei Hardwareanschaffungen schon diskutabel. Immerhin steht so ein Server ja anschließend in paar Jahre irgendwo rum.

Aber jetzt wissentlich einen Lizenzverstoß begehen (noch gelten die IBM Lizenzbedingungen), wenn man noch nicht weiß wo die Reise hingeht?
Auch wenn ich Dir Recht gebe, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass es bei der PVU-Lizenzierung bleibt.
Vielleicht sollte man in dem Fall den Invest wenn möglich noch etwas hinauszögern.


Prinzipiell wäre eine Lizensierung pro Benutzer ja gar nicht so schlecht. Ich habe bei einem Utility Server auch die Zahl der Kerne künstlich reduziert. Darunter leidet aber nur die Usability, da man für sehr selten auftretende Lastspitzen nicht immer einfach das Doppelte an Wartungsgebühren bezahlt.

Schließen sich Utility Server und Lizenzierung pro Benutzer nicht gegenseitig aus?
Der Vorteil vom Utility Server ist ja gerade, dass man keine User CALs braucht.

Offline heini_schwammerl

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Schließen sich Utility Server und Lizenzierung pro Benutzer nicht gegenseitig aus?
Der Vorteil vom Utility Server ist ja gerade, dass man keine User CALs braucht.
Berechtigter Einwand. Wenn man mal davon ausgeht dass der Utility Server wohl hauptsächlich mit Web Anwendungen verwendet wird (so ist es zumindest bei uns) entschärft sich das vielleicht. Dann gibt man dem Server "einfach" 99.999 Benutzerlizenzen.

Was den Invest betrifft. Vielleicht war ich da zu sehr auf die Firma konzentriert für die ich arbeite. Bis so ein Server in Betrieb geht vergehen schon ein paar Wochen und das Jahr ist in 3 Monaten rum. Dass man pauschal einen Lizenzverstoß begeht unterschreibe ich aber so nicht. Das müsste man sich dann im Einzelfall schon anschauen denn oft ersetzt man ja nur vorhandene Hardware.
Wir sind durchaus auch mal überlizensiert, z. B. wenn mehr Mitarbeiter/innen ausscheiden als wir neu einstellen können (kleine Firma).
Schönes Wochenende an Alle.
Gruß

Henning
« Letzte Änderung: 20.09.19 - 09:55:16 von heini_schwammerl »

Offline Manfred W.

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kleine Firma

Das wird der Unterschied sein. Ich arbeite bei einer großen Firma. Da nimmt man es mit Lizenzen genauer.
Wir hatten auch schon 3 Lizenzaudits von IBM. Das letzte mal 2016, durchgeführt von KPMG. Da wurde auf jeder einzelnen CAL rumgeritten.

Ja, das wird mit HCL auch nicht mehr passieren. Trotzdem kann ich keine Empfehlung abgeben, die gegen die aktuell noch gültigen Lizenzbedingungen verstößt.

Schönes Wochenende.

Grüße
Manfred
« Letzte Änderung: 20.09.19 - 11:59:07 von Manfred W. »

Offline MacSpudik

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Vielen Dank @alle,
das sind defitiniv wichtige Informationen. Ich hatte auch schon gehört, dass sich das Lizenzmodell unter HCL ändern wird, aber es kann ja tatsächlich nun schneller kommen, als erwartet. Wir müssen uns wohl alle erstmal an den Jaguar HCL gewöhnen, nachdem wir nun jahrzehntelang mit der Ente IBM unterwegs waren.

Ich werde intern nun erstmal den Standpunkt vertreten, den Invest zu verschieben, bis die Sache klarer wird.

Viele Grüße und eine gute Woche noch
Sebastian
"Es ist schwierig zu antworten, wenn man die Frage nicht versteht."

 

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