Autor Thema: Beyond XPages (jenseits von XPage)  (Gelesen 7144 mal)

Offline shiraz

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Beyond XPages (jenseits von XPage)
« am: 07.06.16 - 14:47:02 »
ein interessantes Blog über Xpage und IBM:

http://redpillnow.com/beyond-xpages/
Gruß
Christian

Offline Sven Hasselbach

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Re: Beyond XPages (jenseits von XPage)
« Antwort #1 am: 08.06.16 - 13:42:02 »
Wenn ich so was lesen muss, rollen sich mir die Fußnägel...

Zitat
In the pioneering days of Lotus Notes the product was an innovator and its community thought leaders. XPages is a follower.
"Innovator"? Hmm, das muss so zur Jahrtausendwende gewesen sein. Seit dem hängt Notes / Domino hinten dran. XPages war ein Versuch, im Jahr 2008 wieder aufzuschließen um bei den aktuellen technologischen Trends dran zu bleiben. Was die Notes Community daraus gemacht hat (und auch weiterhin macht), kann man der IBM wirklich nicht anlasten.

Zitat
Simply put, there is little evidence that IBM is investing enough in XPages to ensure its long-term existence as a viable Web development platform.
Wenn in ein Produkt generell kaum noch Geld für die Weiterentwicklung gesteckt wird, wirkt sich das natürlich auch auf Teile des Gesamtproduktes aus. Tauscht man also "XPages" mit "IBM Notes" und streicht das "Web development", wird da ein Schuh draus.

Zitat
The world of Web development is rapidly changing and the technologies around which XPages are based are falling behind just as fast
Auch hier gilt: Der Satz muss da etwas angepasst werden. "Web" bitte streichen. Der zweite Part, also die Technologien, auf die XPages basiert (aka IBM Notes/Domino) SIND bereits veraltet / hintendran.

Zitat
XPages is based on dojo
Dann nimm halt jQuery. Wo ist das Problem?

Zitat
Domino Designer is still based on Eclipse 3.4 (circa 2008)... (usw.)
Wieder das Thema "XPages" mit dem IBM Notes Client verwechselt. Das der Notes Client tot ist (und damit auch der Designer) sollte bekannt sein.

Zitat
The Domino database engine remains solid
Ja hier wird ja auch richtig viel weiterentwickelt! Schon demnächst nicht verfügbar: Aufhebung des 64 GB Limits, keine 32K Feldbeschränkung mehr, ein View-Indexer der auch "@Today" problemlos verarbeiten kann, @Lookups in View Columns, mehr Performance, usw. Vielleicht sollte sich Peter mal andere NoSQL-Datenbanken anschauen, denn dann würde ihm das gleiche auffallen, wie mit der veralteten XPages-Technologie.

Mit XPages hat die IBM vor 8 Jahren versucht, den Anschluss zu finden. Dank dem dazugehörigen Unterbau sind unzählige Erweiterungsmöglichkeiten durch andere Java Frameworks (Spring, Vaadin usw.) hinzu gekommen. Und eigentlich war es schon immer möglich, nur den NSF Container für die Daten zu nutzen und eine Web-Applikation auf einem anderen System laufen zu lassen (habe ich vor über einem Jahrzehnt schon so gemacht und bin da auch nicht alleine).

Zusammengefasst: Peter merkt, dass seine Rechnung mit den Millionen von Applikationen im Notes-Umfeld nicht aufgeht, dass die Kunden von Notes weg migrieren, und will mit den "neusten Webtechnologien" das Ruder wohl rumreißen. Offen bleibt, wie er mit seinem Weg (REST, Graph, usw) die von Ihm selbst skizzierten Probleme der veralteten Technologien (Java 6, Servlet 2.5, Eclipse 3.4 etc) löst. Meiner Meinung nach viel heiße Luft, um mal wieder ins Gespräch zu kommen...

Offline heini_schwammerl

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Re: Beyond XPages (jenseits von XPage)
« Antwort #2 am: 09.06.16 - 12:14:28 »
Dann nimm halt jQuery. Wo ist das Problem?
Wer sich im Designer durch die GUI Komponenten klickt dürfte schnell feststellen dass Dojo nicht ganz unwichtig ist. Letztendlich landet man dann bei einer, meiner Meinung nach, ziemlich häßlichen Mischung aus jQuery und Dojo. Der RAD Ansatz von XPages ist einfach broken. Das was ich letztendlich mit dieser Plattform noch mache sind am Ende Java Beans und viel Code. Funktioniert, aber letztendlich geht einiges an RAD Funktionalität verloren.
Mit XPages hat die IBM vor 8 Jahren versucht, den Anschluss zu finden.
Das ist meiner Meinung nach ein Fake. Die Technik basiert doch auf dem Produkt einer zugekauften Firma, wurde ab 2004 im krachend gescheiterten IBM Workplace verwendet und anschliessend im Domino Stack recycled. Vermutlich weil es relativ einfach und eben schon da war. Aufholen konnte man damit meiner Meinung nach nichts, aber ich will auch nicht ausschliessen dass Einige bei der IBM das geglaubt haben. Letztendlich war es technisch ein durchaus anspruchsvoller Ansatz aber hat sich letztendlich zu wenig am realen Kundenbedarf orientiert.

Ansonsten will ich gar keine Gegenrede starten, Deine Kritik ist in weiten Teilen berechtigt. Aber Peter Presnell hat es vermutlich auch nicht so einfach. Aus ehemaligen GBS USA Kunden vor gar nicht allzu langer Zeit eine eigene Firma gegründet, sich voll auf die IBM verlassen und dabei vielleicht böse auf die Nase gefallen. Da kann man schon einmal ein wenig Aufmerksamkeit vertragen.

Trotzdem, und da lasse ich mich auch wenig beirren macht die IBM meiner Meinung nach einen Fehler wenn sie ihre Kunden so nachhaltig melken. Wer immer nur kassiert ohne eine entsprechende Gegenleistung zu bieten fliegt irgendwann raus. Domino ist da meiner Meinung nach bei weitem nicht das einzige IBM Produkt.
In vielen Firmen schwirren immer noch Domino Server herum und verrichten meist klaglos ihren Dienst. Wenn man dieses Produkt wach küssen würde hielte ich ein Comeback für machbar, zumindest mit den Möglichkeiten einer IBM. Aber letztendlich ist dieser Bereich, nach dem sich vermutlich etliche Firmen die Finger schlecken würden, nur noch ein Randportfolio.

Ich muss aber zugeben eine Oracle agiert meiner Meinung nach am Markt ganz ähnlich, liefert aber weiterhin glänzende Zahlen. Ich gebe zu man ist als Anwender oft fassungslos wie schludrig manche Großkonzerne mit ihren Möglichkeiten agieren können. An "Too big to fail" ist durchaus etwas dran.
Gruß

Henning
« Letzte Änderung: 09.06.16 - 12:16:40 von heini_schwammerl »

Offline Sven Hasselbach

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Re: Beyond XPages (jenseits von XPage)
« Antwort #3 am: 09.06.16 - 13:17:34 »
Zitat
Wer sich im Designer durch die GUI Komponenten klickt dürfte schnell feststellen dass Dojo nicht ganz unwichtig ist
Ich habe schon ein paar Projekte gemacht, wo Dojo deaktiviert wurde. Die paar Zeilen JavaScript, um z.B. mit jQuery einen PartialRefresh durchzuführen, sind nicht der Rede wert. Gerade dass ist ja der Vorteil bei der XPages-Entwicklung gegenüber dem Client: Fehlt etwas, kann man es selbst nachrüsten. Wenn etwas stört: Weg damit!

Zitat
Der RAD Ansatz von XPages ist einfach broken.
Der vom Notes Client auch, nur hier kann man nicht mal "eingreifen", sondern ist den Bugs und den mangelnden Erweiterungsmöglichkeiten von vor der Jahrtausenwende noch heute ausgeliefert. Von der IDE möchte ich gar nicht erst reden...

Zitat
... RAD Funktionalität ...
Ich habe auch viele Legacy Notes Applikationen gebaut, die definitiv nicht mehr dem RAD-Ansatz entsprachen. RAD funktioniert nur bei nicht-komplexen Applikationen (also Maske, Speicher-Button, fertig => Problemlos auch mit XPages möglich).
99% der heutigen Applikationen sind nicht RAD, also ist das doch kein Argument. Denn diese Applikationen sind es ja auch, die jede Migration extrem teuer und aufwändig machen.

Zitat
Die Technik basiert doch auf dem Produkt einer zugekauften Firma,
Hmm, redest Du jetzt von XPages? Oder Lotus Notes? ;-)

Zitat
wurde ab 2004 im krachend gescheiterten IBM Workplace verwendet
Es basiert grundlegend auf JSF 1.1, der Standard wurde erst 2004 verabschiedet. Viele Erweiterungen, die in JSF erst im Jahr 2010 in Version 2.0 aufgenommen wurde, sind aktiv auch noch nach 2004 eingeflossen, daher verstehe ich den Querverweis auf diese Entscheidung nicht.
Übrigens wurde Java 1995 vorgestellt, und da XPages darauf basiert, sollte eventuell mal dieses Jahr herangezogen werden, wenn es um das vermeintliche Alter von XPages geht (scheint ja ein ziemlich wichtiges Argument "dagegen" zu sein).

Zitat
zu wenig am realen Kundenbedarf orientiert.
Was war denn der Bedarf der Kunden, die migriert haben?


Je öfter ich Peter's Posting lese, desto mehr Widersprüchlichkeiten fallen mir auf...

EDIT:
Vielleicht wird es so deutlicher, was ich meine: Peter sagt, XPages sind schlecht, da sie auf technologisch veralteten Komponenten aufsetzen. Daher ist seine Lösung, den gleichen veralteteten Unterbau zu verwenden, und alles ist wieder gut.

Ah ja. Klingt logisch.
« Letzte Änderung: 09.06.16 - 13:25:24 von Sven Hasselbach »

Offline heini_schwammerl

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Re: Beyond XPages (jenseits von XPage)
« Antwort #4 am: 09.06.16 - 16:40:05 »
Zitat
Die Technik basiert doch auf dem Produkt einer zugekauften Firma,
Hmm, redest Du jetzt von XPages? Oder Lotus Notes? ;-)
Ja, zumindest bilde ich mir das ein
Zitat
Founded in 1997, Trilog Group is an established leader and visionary in the IBM Collaboration Solutions community. The company is best known for inventing the innovative XSP programming model, acquired by IBM in 2004 and known today as Domino XPages.
Quelle: http://www.triloggroup.com/history/
Wobei ich nicht unbedingt mit dem Alter argumentieren will, sondern dass die Technologie an sich keine Kundenakzeptanz gefunden hat und dann eben trotzdem in den Domino Server gewandert ist.
Richtig wäre meiner Meinung nach Technologie, welche am Markt bewährt und nachgefragt wird in den Domino Server zu implementieren.
Zitat
zu wenig am realen Kundenbedarf orientiert.
Zitat
Was war denn der Bedarf der Kunden, die migriert haben?
Der Druck auf Notes und Domino als Mail Plattform war schon immer da. Daran hat auch die XPage Technologie nichts ändern können. Meiner Meinung nach hätten viele Kunden sich Lösungen erhofft welche das Vorhandene mit neuen Möglichkeiten ausstattet und vor allem mit mehr Automatismen welche das GUI von eigenen Applikationen mit einem zeitgemäßen Look versorgt und auf mobilen Plattformen zur Verfügung stellt. In einem Teilbereich hat die IBM mit der Traveler Lösung durchaus eine hohe Akzeptanz erreicht.
Letztendlich kann ich auch nicht z.B. eine Domino.doc Plattform abkündigen weil der nsf Container für die Speicherung größerer Datenmengen als ungeeignet erachtet wird um dann im Gegenzug zu erwarten dass die Kunden selbst weiter voller Freude Daten in diesem System ablegen.

Als ich vor vielen Jahren für ein TechDax Unternehmen die Webseite mit Domino aufsetzen wollte meinte ein IBM Consultant: "Das geht nicht, der Domino Stack ist für kleine Workgroups und nicht für das Internet." Wir haben das damals trotzdem gemacht und 2 Webserver im Cluster haben viele Jahre klaglos und zuverlässig ihren Dienst verrichtet. Heute läuft das nicht mehr unter Domino, einfach weil gute Web Applikationen immer mehr Spezial Know-How benötigt haben (das war vor der XPage Zeit, bin eben schon älter) und die Serverlizenz früher relativ teuer war.

Ich arbeite heute gerade an einer Play Framework Applikation. Das Framework hat viele Schwächen (ich auch) aber bei der Datenbank haben ich z.B. ein hohes Maß an Flexibilität. SQL, NoSQL, Domino etc. Deployen kann ich das auch einfach denn ein Webserver ist integriert (Netty) aber selbst da habe ich Alternativen. Und trotzdem ist das kein Allheilmittel. Fast jede Version hat breaking changes, seit den Anfangszeiten hat man das Framework mehrfach komplett umgekrempelt, die Administration ist äußerst geeky (Konsole eben). Inzwischen muss man den Server neu starten wenn man ein paar neue Grafiken im Dateisystem ablegt oder Codeänderungen durchführt (das funktioniert mit XPages besser).

In meiner aktuellen Firma werden externe Webprojekte mit Microsoft MVC umgesetzt. Sicherlich eine solide Lösung, vor allem was die Flexibilität betrifft, aber ich kann nicht behaupten dass die Anwendungen besonders schnell entwickelt werden könnten. Man sucht eben C# Entwickler und die entwickeln dann eben mit diesem Stack.

Letztendlich, und das ist dann auch völlig unabhängig ob XPages jetzt eine gute Technologie ist oder nicht hat die IBM ihr Engagement im Bereich Notes und Domino über die Jahre massiv zurückgefahren, sich intern oft verzettelt, viele Dinge nicht konsequent zu Ende entwickelt oder sogar komplett verworfen. Nach einem ziemlich buggy 6.0 Release kam nicht mehr so viel und einige gescheiterte Versuche später (Workplace) hocken immer noch ein paar Unentwegte auf dieser Plattform und auch heute weiss die IBM wohl nicht so recht wie sie damit umgehen soll.

Microsoft hat die Kunden ja quasi auf dem Präsentierteller geliefert bekommen und dankend angenommen.

Offline Ralf_M_Petter

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Re: Beyond XPages (jenseits von XPage)
« Antwort #5 am: 10.06.16 - 07:27:21 »
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist xPages aus dem Lotus Component Designer hervorgegangen und hatte mit Workplace wenig bis nichts zu tun.

IBM hat es meiner Meinung nach komplett in den Sand gesetzt und viele Kunden (uns eingeschlossen) sind echt mächtig verärgert. Wir haben massiv auf den Client gesetzt und haben eine absolut fantastische Lösung für unsere Firma dafür entwickelt. Dann schwenkt die IBM plötzlich von Rich Clients auf Webclients um und präsentiert xPages als die Zukunft für Notes Domino Kunden. Dann wird plötzlich doch wieder der Client mit 9.0 modernisiert nur um dann kurz darauf wieder einen Schwenk auf Verse zu machen. Man kündigt an, einen free as in beer Verse Zugang zur Verfügung stellen und will mit Google Mail konkurieren. Ein halbes Jahr später ist wieder alles anders und das kostenfreie Produkt wird eingestellt. Dazwischen wurde immer mal wieder hin und her geschwankt zwischen div. Produkte gibt es nur noch in der Cloud, dann doch wieder on premise. Dann wieder nicht. Dann werden neue Versionen von Notes/Domino 9.0.2 angekündigt mit einem Update auf Java 8, Umstieg auf eine neue Suchengine (Apache lucence) und vielen anderen Neuerungen. Die Version wird dann aber nicht released, obwohl scheinbar bereits fertig. Dann bringen Sie plötzlich auf dem Mac einen Zwitter aus 9.0.1 und 9.0.2 Client heraus. Dazwischen werden immer wieder auf div. Veranstaltungen Roadmaps präsentiert, die zumindest noch 2 große Notesversionen nach 9.0 versprechen (früher von Ed Brill dann von Scott Souder).

Da kann man als Kunde nur den Kopf schütteln. Ich meine kein Kunde mit etwas Hirn wird, wenn bei der Migration auf ein IBM Produkt setzen, wenn er so behandelt wird. Wer sagt, dass IBM Connections oder auch Verse nicht die nächsten Produkte werden die IBM abschießt.

Die einzige Hoffnung ist, dass ich das alles schon einmal bei der IBM i und RPG in ähnlicher Weise erlebt habe. Da reagierte auch ein ganzes Jahrzent Stillstand und Chaos auf was die Kunden migrieren sollen. RPG wurde von der IBM selber Tod gesagt und es hat geheißen, dass nie eine Free RPG Version kommen wird. Dann aus welchen Grund auch immer besann sich die IBM und entwickelte eine völlig neue Free RPG Version und auch viele andere IBM i Funktionen plötzlich wieder mit ziemlichen Dampf weiter.

Schauen wir mal, ob sich auch die ICS Abteiung der IBM plötzlich wieder findet und den Produkten die noch bei vielen Kunden laufen neues Leben einhaucht.
Jede Menge Tipps und Tricks zu IT Themen findet Ihr auf meinem Blog  Everything about IT  Eine wahre Schatzkiste sind aber sicher die Beiträge zu meinem Lieblingsthema Tipps und Tricks zu IBM Notes/Domino Schaut doch einfach mal rein.

Offline Sven Hasselbach

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Re: Beyond XPages (jenseits von XPage)
« Antwort #6 am: 10.06.16 - 08:36:14 »
Zitat
Die Technik basiert doch auf dem Produkt einer zugekauften Firma,
Hmm, redest Du jetzt von XPages? Oder Lotus Notes? ;-)
Ja, zumindest bilde ich mir das ein
Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl: Wenn es ein Kriterium ist, ob ein Produkt dazu gekauft oder selbst entwickelt wurde, dann ist Lotus Notes durchgefallen.

Richtig wäre meiner Meinung nach Technologie, welche am Markt bewährt und nachgefragt wird in den Domino Server zu implementieren.
Welche Technologie wäre das? Reicht da ein JEE Standard nicht?
Und ich möchte nochmals betonen: Dank dem OSGi-Unterbau, der wegen XPages eingebaut wurde, kannst Du alles Mögliche auf dem Domino Server laufen lassen.
Du willst ne REST Schnittstelle? Dann bau Sie Dir einfach! Wo ist das Problem? Das war schon mit Agents möglich, und heute macht man das halt als OSGi Plugin.

Ich arbeite heute gerade an einer Play Framework Applikation. Das Framework hat viele Schwächen (ich auch) aber bei der Datenbank haben ich z.B. ein hohes Maß an Flexibilität. SQL, NoSQL, Domino etc.
Kann ich mit XPages auch, wenn ich will.

Deployen kann ich das auch einfach...  Inzwischen muss man den Server neu starten... mit Microsoft MVC umgesetzt ...
Ich kann Deinen Gedankengängen leider nicht ganz folgen. Was möchtest Du mir mitteilen?

... auch völlig unabhängig ob XPages jetzt eine gute Technologie ist ...
Aber genau darum geht es: XPages ist ein bischen mehr, als nur das, was im Designer sichtbar ist. Es ist ein Komplettumbau der Domino Server-Technologie, die eine flexible Erweiterbarkeit ermöglicht - etwas, was es davor im Lotus Notes Umfeld nicht gegeben hat.

Der Post von Peter, um den es hier geht, ignoriert das vollständig und motzt fleißig über Technologiestack, der dann selbst fleißig genutzt wird.

EDIT
(Ist beim Editieren irgendwie verloren gegangen)

Meiner Meinung nach hätten viele Kunden sich Lösungen erhofft welche das Vorhandene mit neuen Möglichkeiten ausstattet und vor allem mit mehr Automatismen welche das GUI von eigenen Applikationen mit einem zeitgemäßen Look versorgt und auf mobilen Plattformen zur Verfügung stellt.
Klar wünschen sich Kunden eine "Knopfdruck"-Lösung, die nichts kostet, und alles kann.
Und gerade weil so wenige Applikationen RAD entwickelt wurden (sondern als Lotus Script /@Formula Moloch), haben sich genügend Anbieter genau an diesen Lösungen die Finger verbrannt...
« Letzte Änderung: 10.06.16 - 08:55:40 von Sven Hasselbach »

Offline heini_schwammerl

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Re: Beyond XPages (jenseits von XPage)
« Antwort #7 am: 10.06.16 - 10:01:06 »
Kann ich mit XPages auch, wenn ich will.
Wir verlaufen uns hier ein wenig in eine Sackgasse weil Du mich anscheinend von den Vorzügen der XPages Technologie überzeugen willst. In der Firma in der ich arbeite setzen wir Notes und Domino noch ein, Teile unserer Webseite laufen damit, ich arbeite im beschränkten Rahmen auch mit IBM XPages. Ich tue das zugegeben weil ich muss, nicht weil ich vom Produkt überzeugt bin. Auf das Arbeitsergebnis hat das aber (hoffentlich) wenig Einfluss.
 
Letztendlich ist aber entscheidend was der (IBM) Kunde will und hier kann ich nur sagen dass der XPages Ansatz aus meiner Sicht bereits gescheitert ist und die IBM das Produkt in eine Sackgasse manövriert hat. Das hilft dann auch kein "der Kunde ist eben zu doof" Ansatz oder dass er alles automatisiert haben möchte.  Es sind die Kunden welche sich zunehmend gegen IBM entscheiden. Das kann ich bedauern oder für falsch halten aber ich kann es nicht ändern (ich selbst arbeite fast nur in-house).

Letztendlich, und in diesem Punkt hat Peter Presnell durchaus Recht, versetzt die IBM dem Produkt den Todesstoss wenn sie nicht umsteuert. Project Toscana, IBM Verse oder auch Connections (Sametime lasse ich lieber mal weg) werden nicht ausreichen um in diesem Bereich relevant zu bleiben.

Und das Kunden in die IBM Cloud migrieren wird schon daran scheitern dass immer weniger Vorprodukte auf IBM Technologie laufen. Das jemand von einem Microsoft Stack in die IBM Cloud migriert ist einfach eine Vorstellung die ich nur schwer mitgehen kann. Der ein oder andere überzeugte IBM Kunde wird das vielleicht tun aber wir reden hier jetzt schon von einem schrumpfendem Markt.

In 25 Jahren IT hat man einige Produkte kommen und gehen sehen. Es ist also nicht ungewöhnlich dass ein Produkt vom Markt verschwindet. Aber, und das ist das was mich so traurig macht. Es gibt keine guten Konkurrenten am Markt welche das Konzept von Notes und Domino einfach besser machen so dass man mal eben migrieren könnte, sondern es gibt eine Vielzahl an Systemen welche Teilbereiche abdecken. Die IBM reagiert darauf indem sie ihr Produkt so wenig pflegt dass die Kunden irgendwann handeln müssen. Wie Ralf richtig schreibt: Die Kunden die jetzt gehen sind oft sauer und die kommen auch nicht mehr zurück. Da wird meiner Meinung nach viel Erde verbrannt.

Offline Sven Hasselbach

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Re: Beyond XPages (jenseits von XPage)
« Antwort #8 am: 10.06.16 - 10:32:06 »
weil Du mich anscheinend von den Vorzügen der XPages Technologie überzeugen willst.
Nö, will ich gar nicht. Ich mag es nur nicht, wenn einfach Mist erzählt wird, insbesondere von Business Partnern wie redpillnow, die vor nicht all zu langer Zeit genau das Gegenteil erzählt haben. Vielleicht färbt hier die IBM hier ab... Die vorgebrachte Kritik von Peter ist einfach nur Bullshit. Nicht mehr, und nicht weniger. Und er hat damit der Plattform "IBM Domino/Notes" einen Bärendienst erwiesen.

Letztendlich ist aber entscheidend was der (IBM) Kunde will und hier kann ich nur sagen dass der XPages Ansatz aus meiner Sicht bereits gescheitert ist
Aber begründen tust Du es nicht. Zumindest hast Du mir bisher keinen technologisches Argument geliefert, warum der Ansatz gescheitert war / ist (wie immer, wenn es um dieses Thema geht). Alternativen aufzeigen kann auch niemand, insbesondere, da diese ja auch im Jahr 2007 / 2008 bereits stabil am Markt gewesen sein müssen. Ganz im Gegenteil, Du erwähnst andere Plattformen / Frameworks und deren Schwächen.

Es sind die Kunden welche sich zunehmend gegen IBM entscheiden
Was wieder nichts mit der Technologie, sondern dem dahinter stehenden Unternehmen zu tun hat.

Letztendlich, und in diesem Punkt hat Peter Presnell durchaus Recht, versetzt die IBM dem Produkt den Todesstoss wenn sie nicht umsteuert.
Wohin soll die IBM denn umsteuern? Leider ist die redpillnow - Webseite gerade nicht erreichbar, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es in dem Post um den Notes Client oder sonstige IBM Produkte geht. Sondern ausschließlich um XPages.

Da wird meiner Meinung nach viel Erde verbrannt.
Und wieder hat das nichts mit dem Thema "XPages" zu tun, sondern mit der IBM im Allgemeinen.

P.S.
Mein Fokus hat sich schon vor ein paar Jahren verlagert, XPages mach ich nur noch am Rande.

EDIT
http://hasselba.ch/blog/?p=1807
« Letzte Änderung: 10.06.16 - 10:44:55 von Sven Hasselbach »

Offline heini_schwammerl

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Re: Beyond XPages (jenseits von XPage)
« Antwort #9 am: 10.06.16 - 11:44:51 »
Ich habe auch damals schon unter Deinen (sehr interessanten) Beitrag gepostet.
Du möchtest gerne eine technische Begründung warum XPages für mich gescheitert sind. Diese kann ich Dir nicht liefern. Java ist, ähnlich wie .Net ein sehr offenes System. Man kann sich theoretisch alles selbst basteln, fremde Komponenten verwenden, vorhandenes erweitern.

Nur, die Kunden tun es nicht. Du hast das ja auch selbst begründet. IT Abteilungen blockieren, Know-How ist nicht vorhanden, IBM hat oft nicht gerade Rückenwind, Notes ist in einer sehr defensiven Position und auch die IBM glänzt in letzter Zeit nicht gerade. Über 3 Jahre ohne Major Release sind schon eine Ansage.

Aber auch gerade in Kommentaren liest man immer wieder dass Kunden begeistert sind wenn sich denn jemand mal die Mühe macht anspruchsvolle Anwendungen unter Domino neu zu erstellen. Das Feedback ist ja durchaus positiv und daher liegt dort gerade auch mein Ansatz.

Wenn es der IBM gelingen würde dass man mit einem Upgrade des Domino Servers Altapplikationen aufhübschen könnte und gleichzeitig das nsf Format modernisiert dann hat man meiner Meinung nach einen Gewinner. Die extensive Formelsprache oder der Einsatz von Lotusscript ist da für mich eher eine Ausrede. Der Ansatz vieler Business Partner war Notes Applikationen komplett in eine Webanwendung zu wandeln. Ein Ansatz welcher in der Tat höchst anspruchsvoll ist. Ich hätte es spannender gefunden wenn man z.B. die Elemente der klassischen GUI Entwicklung in HTML überführt hätte. In der Praxis hat man sich nicht einmal die Mühe gemacht die Java Applets gegen etwas Brauchbares auszutauschen.

Ein anderer spannender Ansatz wäre die Idee von Ralf gewesen. Der Eclipse Client war (und ist teilweise immer noch) eine mächtige Plattform mit der sich richtig nette Applikationen erstellen bzw. integrieren lassen. Nur geht das eben nicht indem man im Designer ein paar GUI Elemente zusammen klickt sondern da muss man wirklich gutes Know-How mitbringen.

Früher war Notes ein Produkt mit dem auch Anwender einfache Applikationen erstellen konnten. Vermutlich Fluch und Segen zugleich war das lange Zeit ein Alleinstellungsmerkmal. Auch im Bereich Workflow gab es mal tolle Produkte.

Jetzt erstellt eben ein Spezialist Applikationen für die Domino Plattform. Das ist einerseits eine Stärke, andererseits stellt der Markt gar nicht eine entsprechende Anzahl an Spezialisten zur Verfügung. Setze ich einen J2EE Web Entwickler vor einen Domino Server und bitte ihn darum mit dem Designer eine Applikation zu erstellen dann macht dieser vermutlich eine Zeit lang (produktiv) gar nichts.

Die IBM arbeitet doch im Softwarebereich mit Margen von 80%. Da wäre durchaus noch Luft für Verbesserungen, auch für Altapplikationen.

Offline flaite

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Nach langer Zeit wieder ein Projekt mit IBM Technologie...
« Antwort #10 am: 11.06.16 - 04:20:56 »
nicht Notes, sondern in einem anderen Bereich.
Ist natürlich meine eigene subjektive und möglicherweise völlig verblendete Sicht auf die Dinge.   
hat meine Vorurteile mal wieder bestätigt, dass der ihr Marketing einfach zu gut ist.
Der Kunde kauft dann super-komplexe Zusatzprodukte, für die ständig für neue Consulting Verträge nachgekobert wird. Innerhalb der Informatik Burg finden die das auch ganz toll, wenn der Consultant dann Probleme löst, die es ohne diese Tools gar nicht gäbe.
Irgendwann winkt dann das Controlling mit der roten Kelle.

Und ich glaub auch ganz bestimmt nicht an "Gewinnmargen von 80% in Software". Vermutlich im Host-Bereich, weil die Kunden da echt nur mit hohen Kosten wechseln können, aber nicht bei der ihren Java Projekten oder Domino. Der Bereich bewegt sich einfach zu schnell und es gibt zu viele Alternativen.
Ich stimm nicht mit allen überein, aber mit vielen und sowieso unterhaltsam -> https://www.youtube.com/channel/UCr9qCdqXLm2SU0BIs6d_68Q

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Aquí no se respeta ni la ley de la selva.
(Hier respektiert man nicht einmal das Gesetz des Dschungels)

Nicanor Parra, San Fabian, Región del Bio Bio, República de Chile

 

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