Autor Thema: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik  (Gelesen 26955 mal)

Offline gs3rr4

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Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« am: 01.03.12 - 13:21:46 »
Hallo liebe Notes Profis! ;)

Ich bin Student der Wirtschaftsinformatik und bereite z.Z. meine Bachelorarbeit vor, welche ich in einem Großunternehmen schreiben werde.

Ich habe leider noch keine großen Erfahrungen mit Datenbanken sammeln können und brauche daher Einschätzungen, Tipps und Literaturhinweise von erfahrenen Usern.

Hier mal eine kurze Beschreibung der Situation:

Das Controlling des Unternehmens muss Projektdaten aus den einzelnen Fachabteilungen sammeln, überprüfen und dann in ein Excel-Sheet(1) übertragen. Die Struktur dieser Tabelle ist festgelegt und wird zu einem späteren Zeitraum in eine Lotus Notes-Anwendung übertragen. In dieser Tabelle werden komplexe Berechnungen durchgeführt.
Die Erfassung der Daten, welche aus den Fachabteilungen kommen, werden ebenfalls durch eine Excel-Tabelle(2) erfasst. Die Übertragung der Daten in das Excel-Sheet(1) wird manuell ausgeführt.
Die Projektdaten werden später für Auswertungen benötigt. Problematisch ist, dass wenn sich z.B. der Preis eines Einzelteils ändert, die Daten aller Tabellen angepasst werden müssen. Danach muss eine neue Berechnung ausgeführt werden. Es wird eine Lösung angestrebt, in welcher an einer Stelle der Preis geändert wird und dann automatisch alle Projekte dem neuen Stand angepasst werden. Eine Datenbank würde dieses Problem lösen.
Es sollte unproblematisch sein Masken zu erstellen, über welche die Fachabteilungen die Daten in die Datenbank übertragen. Diese Daten können dann über eine Exportfunktion in das Excel-Sheet(1) übertragen werden. Ich habe zwar noch wenig Erfahrung im Bereich Datenbanken, aber bis hier hin kann ich mir alles sehr gut vorstellen.
Im nächsten Schritt müssen nun die Berechnungen erfolgen. Die Frage ist, in welchem Umfang man komplexe Berechnungen in einer Datenbank ausführen kann. Eine Überlegung wäre, die Daten einfach in die Tabelle zu übertragen und dort die Berechnung auszuführen. Im Anschluss kann man die berechneten Werte an die Datenbank zurück geben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob dies automatisiert werden kann. Besser wäre es, wenn man die Berechnungen in der Datenbank realisieren könnten.
Ein weiterer Anspruch ist, dass Veränderungen getrackt werden. Optimal wäre sogar, wenn eine Versionierung implementiert werden könnte. Also immer wenn es eine Änderung an einem Projekt gibt, soll möglich der alte Stand gesichert werden.
Ein Paar Aspekte, welche zu diesem Zeitpunkt jedoch noch sekundär sind:

 - Einfache Erweiterbarkeit
 - Geringer Aufwand bei der Benutzerverwaltung - Vorhandene Konten Nutzen (Windows-, SAP- oder Lutos Notes-Kennung nutzen)
 - Flexibilität bei der Datenauswertung und den Berichten (Möglichst Excel basiert, da mit den Ergebnissen gearbeitet werden soll)

Die grundlegenden Fragen die sich für mich stellen sind:

 - Ist ein solches Projekt realisiertbar?
 - Falls ja, in welchem Zeitrahmen? (Ich habe ca. 3 Monate Zeit)

Mir würde jeder kleine Ratschlag oder Hinweis helfen!

Vielen vielen Dank an jeden einzelnen, der sich alles durchgelesen hat!

lg

gs3rr4

Offline Tode

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #1 am: 01.03.12 - 13:37:47 »
Also: Lotus Notes/Domino ist für eine solche Anforderung sicher nicht erstes Mittel der Wahl (und ich entwickle seit 1995 Notes- Datenbanken).

Alles was Du angefordert hast, lässt sich mit mehr oder weniger Aufwand in Lotus Notes umsetzen.

Ein erfahrener Programmierer würde hierzu -mal über den Daumen geschätzt- 5-7 Manntage benötigen. Dabei müsste er folgende Dinge beherrschen:

- Datenbank- Design generell (Masken, Ansichten, Rahmengruppen, Seiten, etc)
- Formelsprache für alle Berechnungen innerhalb einer Maske
- LotusScript für die automatische Aktualisierung von Dokumenten, wenn sich die Stammdaten ändern und für komplexere Berechnungen.
- Com / OLE- Programmierung für die Fernsteuerung von Excel
- Tiefe Systemkenntnisse über Vorgänge innerhalb von Notes- Datenbanken

Wenn Du Dich also nicht die vollen drei Monate komplett um das Thema (und nur darum) kümmern kannst, und nicht einen Mentor hast, der sich in der Notes- Programmierung sehr gut auskennt, dann wirst Du das nicht hinkriegen, weil diese Aufgabe auch für einen erfahrenen Programmierer mehr als eine Stolperfalle bereit hält...
Gruss
Torsten (Tode)

P.S.: Da mein Nickname immer mal wieder für Verwirrung sorgt: Tode hat NICHTS mit Tod zu tun. So klingt es einfach, wenn ein 2- Jähriger versucht "Torsten" zu sagen... das klingt dann so: "Tooode" (langes O, das r, s und n werden verschluckt, das t wird zum badischen d)

Offline Gutierrez

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #2 am: 01.03.12 - 14:41:59 »
@OP
Hast du denn generell schon Programmiererfahrung? Bestensfalls mit mehreren Programmiersprachen?

Falls nicht, kannste es knicken. Erfahrung ist eben Erfahrung...

Kann sonst Tode nur zustimmen, bei anderen Entwicklungssystemen müsste man aber dann eine Benutzerverwaltung noch einbauen, das bringt Lotus Notes ja schon mit. COM / OLE birgt auch manchmal Gemeinheiten...
In 3 Monaten als jmd. ohne oder wenig Erfahrung schwer zu schaffen.

Grüße
Gutierrez

Offline Peter Klett

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #3 am: 01.03.12 - 15:20:44 »
Also, ich sehe das nicht ganz so schwarz. M.E. ist das stark vom Umfeld (also GUTER Unterstützung aus dem Unternehmen) und den eigenen Fähigkeiten (womit ich nicht Erfahrung, sondern in erster Linie Logik und Herangehensweise meine) abhängig.

Wichtig bei solchen Projekten erscheint mir die Konzentration auf das Wesentliche, den allgemeingültigen Knackpunkt, zu sein. Hat man den gefunden, und baut sich darum eine saubere Linie auf, ist das zu packen.

Viele Projekte scheitern an dem vielen Klein-Klein, weil eben nicht strukturell sauber herangegangen wird.

Schau Dir das Umfeld genau an, sind dort Leute, denen Du zutraust, dass die das strukturell auf die Reihe kriegen, haben die Zeit für Dich, kommst Du mit denen klar? Hast Du andere Unterstützer, Professoren o.ä.?

Wenn die da heute mit irgendwelchen Exceltabellen herumfummeln, in denen es nicht möglich ist, saubere Preise eindeutig zu hinterlegen (das kann Excel natürlich auch, man muss es nur wollen -> sicher einer der Knackpunkte), muss das nicht gegeben sein, denn dann bräuchten die das Projekt nicht.

Also zusammengefasst: Ich sehe die Herausforderung primär in der Struktur, weniger in der Umsetzung, packst Du das und hast Unterstützung bei der Umsetzung, halte ich das für machbar.

Offline gs3rr4

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #4 am: 01.03.12 - 16:15:03 »
Danke für euer schnelles Feedback!

Das es schwer wird kann ich mir vorstellen. Ich habe die Programmieren Vorlesungen (Java) ohne Probleme verstanden und bestanden. Wir haben allerdings nicht so viel programmiert, es ging dort vorallem ums Verständnis.
Unterstützer habe ich, allerdings nur "wenig". Der lokale IT-Manager und 2 Controller helfen mir von Unternehmensseite her. Von der IT her bestehen allerdings keine so tiefgreifenden Kenntnisse. Ich müsste mir das Wissen also selber aneignen.

Grundsätzlich ist mir erstmal wichtig zu klären ob es realisierbar ist (was der Fall zu sein scheint) um dann die Vor- und Nachteile der zwischen MSSQL und Lotus Notes herauszuarbeiten. Bisher bin ich um ehrlich zu sein davon ausgegangen, dass es in Lotus Notes schwer bis garnicht realisierbar ist. Die einfache Formeln okay, aber ich muss den "internen Zinsfuß" berechnen und zwar mit einer iterativen Formel.
Ausserdem dachte ich nicht, dass man mit Notes eine realationale Datenbank erzeugen kann.

Könnt ihr mir Literatur-Tipps geben wo ich Vor- und Nachteile oder sogar Vergleiche zu anderen Datenbanken herausarbeiten kann?

Wie muss ich mir das Erstellen der Datenbank vorstellen? Ich habe bisher nur mit Access gearbeitet. Gibt es eine Oberfläche oder wird alles per Code-Zeilen eingegeben?

lg

gs3rr4

Offline Gutierrez

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #5 am: 01.03.12 - 17:01:42 »
Notes ist keine relationale Datenbank.

Grüße
Gutierrez

Offline eknori

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #6 am: 01.03.12 - 17:29:26 »
Zitat
Ausserdem dachte ich nicht, dass man mit Notes eine realationale Datenbank erzeugen kann
Notes und MySQl zu vergleichen wäre Bananen mit Gurken zu vergleichen.
Nein, Notes ist keine relationale Datenbank, kann aber auf relationale Datenbanken zugreifen. 
Dazu muss man auch gar nicht mit XPages ( Javascript, Managed Beans )   programmieren, hätte aber seinen Reiz.
Hier muss ich aber gleich bremsen und anmerken, daß dies den Umfang der Arbeit bei weitem sprengen würde. ( = ist in 3 Monaten nicht zu schaffen ).
Zitat
aber ich muss den "internen Zinsfuß" berechnen und zwar mit einer iterativen Formel
JAVA hast du gelernt; von daher macht das keine Probleme. Java kannst du in Notes verwenden.

Zitat
Wie muss ich mir das Erstellen der Datenbank vorstellen? Ich habe bisher nur mit Access gearbeitet. Gibt es eine Oberfläche oder wird alles per Code-Zeilen eingegeben?

Es gibt da schon gewisse Ähnlichkeiten. Auch in Notes gibt es Objekte mit Methoden und Eigenschaften.
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Offline Peter Klett

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #7 am: 01.03.12 - 17:52:17 »
...Ausserdem dachte ich nicht, dass man mit Notes eine realationale Datenbank erzeugen kann.
...
Man kann auch in Notes mit relationalen Strukturen arbeiten, muss die aber selbst managen. Damit hat man dann sowohl die Vorteile der dokumentbasierten Datenbank und der relationalen. Es kommt halt immer darauf, was man braucht. M.E. kann man mit Notes alles machen, wenn mans kann, es ist aber wirklich anders als alles andere und damit nicht leicht für jemanden, der nicht in Notes denkt ...

Offline Hoshee

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #8 am: 01.03.12 - 20:37:17 »
Ich denke, einer der Knackpunkte, den man verinnerlichen muss, lässt sich mit einem Satz beschreiben: Notes ist "Ansichtssache".
Detlef

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Offline flaite

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #9 am: 01.03.12 - 22:25:56 »
also GUTER Unterstützung aus dem Unternehmen
Halt ich für sehr unwahrscheinlich. Wenn die so ein weites Feld an einen Studenten geben, der ja noch über seine Aktivitäten feinakademische Prosa produzieren soll, dann würde ich davon ausgehen, dass die sich nicht mal selber helfen können.

Wichtig bei solchen Projekten erscheint mir die Konzentration auf das Wesentliche, den allgemeingültigen Knackpunkt, zu sein. Hat man den gefunden, und baut sich darum eine saubere Linie auf, ist das zu packen.
Die Aufgabenstellung ist aber eben nicht konzentriert sondern gestreut.
Viele Projekte scheitern an dem vielen Klein-Klein, weil eben nicht strukturell sauber herangegangen wird.
Ja, aber das ist kein "greenfield"-Projekt. Das ist mega-brownfield. Weite Teile der Geschäftslogik einer vermutlich komplexen Geschäfts-Domäne sind in fragwürdigen Datenstrukturen in den Excel Files vergraben, die vermutlich die Bediener selbst nicht mehr anrühren.

Schau Dir das Umfeld genau an, sind dort Leute, denen Du zutraust, dass die das strukturell auf die Reihe kriegen, haben die Zeit für Dich, kommst Du mit denen klar? Hast Du andere Unterstützer, Professoren o.ä.?
Ja und Du mußt es nicht machen.

Natürlich wär das eine gute Vorbereitung für die reale Welt. Leute, die in so einen Laden reingehen und am Ende da wirklich etwas hinbiegen, sind natürlich hoch gefragt und mega-mässig vergütet. Teilweise fehlen denen dann mit 35 ein inneres Organ wg. Stress, muss aber nicht sein. Überlegs Dir wirklich gut.

Das hat wirklich nicht mal was mit Notes zu tun. Das kann einfach von der ganzen Ausgangslage ein echter Drache sein. 
Ich stimm nicht mit allen überein, aber mit vielen und sowieso unterhaltsam -> https://www.youtube.com/channel/UCr9qCdqXLm2SU0BIs6d_68Q

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Offline TenNoRyuu

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #10 am: 02.03.12 - 00:01:28 »
Unterstützer habe ich, allerdings nur "wenig". Der lokale IT-Manager und 2 Controller helfen mir von Unternehmensseite her. Von der IT her bestehen allerdings keine so tiefgreifenden Kenntnisse. Ich müsste mir das Wissen also selber aneignen.

Wer soll das System eigentlich später betreuen und wer setzt dann Änderungswünsche und Erweiterungen um nachdem du fertig bist ? Die interne IT scheint es ja nicht zu können.
Wie sieht die IT Struktur aus, gibt es schon SQL Server im Unternehmen ? Gibt es entwickelte Notes Datenbanken oder wird Notes nur als Email System genutzt ?
Die Anforderungen die du jetzt hast nur die Spitze des Eisberges sein, und im Laufe des Projektes wird da noch sehr viel mehr dazu kommen. Lade dir von der IBM Seite mal den Domino Designer runter und schau dir die Hilfe dazu an (gibt es dort kostenlos) um eine erste Übersicht über die Notes Entwicklung zu bekommen.
Darstellen kannst du im Notes weitestgehend alles was du auch mit Visual Basic und Java machen kannst. Masken und Ansichten lassen sich relativ einfach mit vorgefertigten Elementen zusammenklicken. Bei sehr großen Datenmengen ist SQL erste Wahl, wenn es mehr um die
Zusammenarbeit der Mitarbeiter untereinander geht Notes. Es gibt Hilfstools wie den Swing Integrator um Daten aus Notes Feldbasiert nach Excel zu schieben.
Im Zweifelsfall und wenn es in die Unternehmensstruktur passt solltest du das nehmen womit du dich am besten auskennst.



Offline eknori

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #11 am: 02.03.12 - 06:34:16 »
Es gibt Hilfstools wie den Swing Integrator um Daten aus Notes Feldbasiert nach Excel zu schieben.
Das kann man auch selber machen mit http://poi.apache.org/
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Offline Gandhi

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #12 am: 02.03.12 - 10:17:20 »
Etwas Offtopic:

Zitat
Das Controlling des Unternehmens muss Projektdaten aus den einzelnen Fachabteilungen sammeln, überprüfen und dann in ein Excel-Sheet(1) übertragen. Die Struktur dieser Tabelle ist festgelegt und wird zu einem späteren Zeitraum in eine Lotus Notes-Anwendung übertragen. In dieser Tabelle werden komplexe Berechnungen durchgeführt...

Wer schreibt eigentlich solche Anforderungen?

Ich beginne mit einem Tool, welches sehr flexibel aber wenig steuerbar (aus IT-Leistungssicht) ist : Excel.
Sätze wie:
Zitat
wird zu einem späteren Zeitraum in eine Lotus Notes Anwendung übertragen
kenne ich, wir hier alle. Zu diesem Zeitpunkt ist das Kind üblicherweise bereits in den Brunnen gefallen - es gibt sagen wir mal 25 bekannte und 100 unbekannte Varianten des Excel Sheets, alle mit unterschiedlichen "Datenmodellen"

Und weiterhin stellt sich die Frage: Warum soll das ausgerechnet nach Notes übertragen werden - sicherlich für vieles Tool der Wahl aber für Rechenaufgaben?

Am Ende kommt eine vollkommen vermurkste Anwendung raus, die wahnsinnigen manuellen Aufwand in der Wartung verursacht und wieder Anwender in die "Notes ist scheiße" Fraktion zieht.



Eigentlich sollte man solche Projekte ablehnen, weil:

Wenn der Umfang der Anwendung zu Beginn auch nicht annähernd klar ist kann ich kein Datenmodell erstellen.
Mit Excel als Frontend kann nicht/kaum sichergestellt werden, dass das Datenmodell eingehalten wird
Wegen des 'Shit in shit out Prinzips' verläuft der Rest der Lebenszeit der Anwendung entsprechend.

Ohne jetzt die Details zu kennen: Alles was mit Berechnungen von Finanzwerten zu tun hat, sollte in relationalen Systemen abgelegt werden - das bietet sich einfach an.
Wenn ich am Ende ohnehin da ende, kann ich auch gleich da anfangen. Wenn es unbedingt Notes sein muss: XPage, die (weitestgehend) in SQL-XYZ speichert. Je weniger System-Übergänge es gibt um so besser/einfacher ist das. Weiß jeder hier (oder?).
Weiterhin hat das den Vorteil für Dich, dass Du auf Dir hoffentlich bekannten Technologien Java und JavaScript aufsetzen kannst und nicht soooo tief in die Abgründe des doch sehr proprietären Notes tauchen musst. Hier ist alles anders - nicht alles ist schlechter oder besser - aber eben anders.

Die nächste Frage ist auch, was man wirklich von Dir erwartet: In 3 Monaten ohne Vorwissen scheitert das Projekt meiner Meinung nach sicher(unabhängig von Deinem Talent), weil diese Kombination einfach fürchterlich viele Fallen und Probleme beinhaltet. Ausserdem sieht das nach einem Kaugummiprojekt aus: Erst kaut man ziemlich lange und dann klebt es einem ziemlich lange am Fuß. Aufgrund der vorausgesetzten Architektur ist zum Beispiel keine einfache Wartbarkeit und Erweiterbarkeit möglich.
Drei Monate für Einarbeitung in Thema (möglicherweise in die Unternehmenswelt), Einarbeitung in Technologie, Planung und Umsetzung der Lösung sowie anschließender Dokumentation für viel zu knapp. Da würde ich auf jeden Fall nachverhandeln. Vielleicht in Richtung: Was ist das eigentliche Problem? Wie sieht der abzubildende Prozess aus? Welche Mittel kann man nutzen, um das Problem effektiv, effizient umsetzen kann nicht ohne Folgekosten bei Wartung und Erweiterung aus den Augen zu lassen. Da kannst Du Tonnen an Wissen ansammeln hinsichtlich Anforderungserfassung, Pflichtenheftverfassung, Tool-Evaluation, Tool-Markt, Datenmodellierung, Geschäftsprozessmodellierung etc..
Im Grunde wäre das ein Nachweis Deiner Fähigkeiten als Wirtschaftsinformatiker.

Und schließlich noch ein Wort an die IT-Verantwortlichen dieser Welt:
Excel ist kein geeignetes Mittel um Datenverarbeitung strategisch zu betreiben. Es hilft dann und wann - aber wann immer es in dauerhafte Lösungen integriert werden soll verursacht es Datenfriedhöfe, Inkonsistenzen, niedrige und nichtprüfbare Qualität (wer prüft die Qualität der verteilten Excel Sheets), hohen Wartungsaufwand uns schlechte Erweiterbarkeit. In diesem Sinne empfinde ich auch die Erklärung einzelner IT-Verantwortlicher auf Sharepoint zu wechseln, da man dort besser mit Excel und Word arbeiten könne auch als vollkommene Bankrotterklärung.
Der "Wenn ich" und der "Hätt' ich" das sind zwei arme Leut'
oder für den Süden:
Hatti Tatti Wari - san drei Larifari

Offline shiraz

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #13 am: 02.03.12 - 18:59:47 »
hallo gs3rr4,

ich habe vor Jahren ähnliches programmiert.
die Excel-Dateien reingelesen, die Daten in notes bearbeitet und dann eine Auswertung in Excel ausgegeben.

Ich bin nicht soooooo pessimistisch.
NUR MUT.




Gruß
Christian

Offline gs3rr4

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #14 am: 07.03.12 - 12:38:29 »
Vielen Dank für eure Beiträge! =)

Notes und MySQl zu vergleichen wäre Bananen mit Gurken zu vergleichen.

Aber genau diesen Vergleich brauche ich. Es würde jetzt zu lange dauern ein neues Projekt zu finden. Ich muss jetzt herausfinden, wieviel ich in den 3 Monaten schaffen kann.
Da es eine wissenschaftliche Arbeit ist, kann ich mir nicht einfach eine Anwendung aussuchen, sondern muss verschiedene vergleichen. Da im Unternehmen schon MSSQL2008, Lotus Notes und SAP verwendet wird, kommen diese 3 auch in Frage und scheinbar ist es auch in allen der Systeme realisierbar. Jetzt ist die Frage in welchem der 3 es am meisten Sinn macht.
Ich muss also die Vorteile der Lotus-Lösung wissen. Könnte ihr mir da helfen?


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Das System soll später von den Controllern, der IT und dem neuen IT-Praktikanten betreut werden. Daher ist auch eine möglichst einfache Erweiterbarkeit sehr von Vorteil.
Notes wird nicht nur als Email-System genutzt. Es gibt viele verschiedene Notes-Anwendungen, welche von den Fachabteilungen genutzt werden.

Offline gs3rr4

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #15 am: 07.03.12 - 12:53:18 »
Und weiterhin stellt sich die Frage: Warum soll das ausgerechnet nach Notes übertragen werden - sicherlich für vieles Tool der Wahl aber für Rechenaufgaben?

Am Ende kommt eine vollkommen vermurkste Anwendung raus, die wahnsinnigen manuellen Aufwand in der Wartung verursacht und wieder Anwender in die "Notes ist scheiße" Fraktion zieht.

Die Überführung des vorgefertigten und vorgegebenen Excel-Sheets ins Notes ist vom Konzern vorgegeben. Hinter der Anwendung steckt ein Freigabeprozess. Da werde ich nichts in Frage stellen, ich bleibe dann doch lieber bei meinem "kleinen" Projekt.

Es geht jetzt lediglich darum WIE die Daten in dieses vorgefertigte Sheet kommen und mit welchem System (unahängig von dem Folgeprozess) die Daten für das Controlling abgelegt und organisiert werden können. Bisher sind die Projekte in den verschiedensten Excel-Tabellen verstreut, man möchte nun eine bessere Lösung, mit der man arbeiten kann.
Ich muss bis nächsten Dienstag mein Exposé erstellen. Es geht jetzt nicht darum dieses Projekt so wie ich es beschrieben habe in 3 Monaten zwingend durchzuquetschen. Ich muss aber herausfinden, was ich schaffen kann.

Offline oxyd21

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #16 am: 08.03.12 - 08:42:39 »
Du versteifst dich da gerade etwas auf die ganze Geschichte, auch wenn es knapp ist. Du schreibst eine wissenschaftliche (Abschluss-)arbeit, welche folglich eine wissenschaftliche Facette enthalten sollte. Dein Thema ist ein "stink-normales" Projekt, welches einen Geschäftsprozess eines Unternehmens abbildet. Die Forumsmitglieder helfen dir gerne weiter, aber nur weil es täglich Brot ist, und kein "Forschungsthema".

Wenn du den wissenschaftlichen Aspekt weg lässt, verkommt deine Arbeit zu einer Projektbeschreibung und deine Tätigkeit zu einer Entwicklungsdienstleistung.

Beschreibe mal was du genau untersuchen willst, welche These du vorher aufstellst, wie und warum du sie beweisen möchtest. Dass musst du dann sowieso in dein Exposé schreiben.

VG, Michael

Offline flaite

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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #17 am: 08.03.12 - 17:05:38 »
Ich würd an deiner Stelle dringend mit dem Betreuer der Arbeit an der Uni Rücksprache halten.
Grundsätzlich beschäftigt sich Wissenschaft mit "stink-normalen" Sachen, man wendet dort nur wissenschaftliche Methoden an. Sag ich jetzt mal.
Ich stimm nicht mit allen überein, aber mit vielen und sowieso unterhaltsam -> https://www.youtube.com/channel/UCr9qCdqXLm2SU0BIs6d_68Q

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Offline gs3rr4

  • Frischling
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Re: Bachelorarbeit - Wirtschaftsinformatik
« Antwort #18 am: 13.03.12 - 11:13:40 »
Aktueller Stand:

Da die meisten von euch nicht davon ausgehen, dass es ohne weiteres in dieser Zeitspanne schaffbar ist, habe ich einige Anpassungen gemacht.
Die Datenbank soll auf jeden Fall erstellt werden. Was sie können muss:

 - Bisherige Datenerfassungsblätter überflüssig machen, also die Datenerfassung übernehmen
 - Unterschiedliche Versionen von Projekten speichern können
 - Auswertungen/Reports in Excel-Format ausgeben können
 - Daten in die vorgegebene Excel-Tabelle übertragen
 - Teile der in Excel berechneten Ergebnisse importieren

Für den theoretischen Teil:

 - Umsetzung der gesamten Berechnung in der Datenbank (Ausblick)
 - Logging-Konzepte (Ausblick)
 - Ermittlung des Nutzen der neuen Anwendung (Nutzwertanalyse)
 - Erstellen eines Standards für die Datenerfassung (Querschnittsanalyse)

Um den Nutzen zu bestimmen könnte man die eingesparte Zeit und die Korrektheit der errechneten Werte als Kennzahlen nehmen. Müsste ich nur sehen wie ich die ermitteln kann.
Da die Datenerfassung z.Z. über einfache Excel-Tabellen ohne wirklich konkrete Vorgaben realisiert ist, ist eine ständige Absprache zwischen Fachabteilungen und Controlling nötig. Ein Standard würde das ganze zwar etwas unflexibler für die Fachabteilungen machen, aber dafür kommen am Ende die exakten Werte heraus und man braucht sich keine Sorgen machen, dass die Zahlen nicht stimmen.

Falls das nicht reicht würde ich noch eine Umfrage erstellen wollen, welche ich z.B. hier veröffentlichen kann. Die Frage ist nur, was es in diesem Zusammenhang herauszufinden gibt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass auch in anderen Unternehmen solche fraglichen Excel-Geschichten laufen. Man könnte z.B. erfragen wie vielen Personen eine ähnliche Situation bekannt ist und auf welche Lösungen/Tools zurückgegriffen wurde. Dann hätte man eine Übersicht von Lösungen.

Ich bin weiterhin für jede Antwort und jeden Tipp dankbar!!

Offline (h)uMan

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Beste Grüße, Uwe

 

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