Aktualisierungsprobleme nach Datenänderung

[rhaller]

Hallo Notes-Gemeinde,

wir haben ein anscheinend ziemlich seltenes Problem mit einer Anwendung auf Basis der Kontakte-DB aus Notes 8.5.1.

Wenn man z. B. ein Notesdokument löscht, verschwindet dieses und taucht nach der Aktualisierung (F9-Taste) wieder auf, als wäre nichts geschehen. Die Löschung erfolgt entweder über die Entfernen-Taste oder über ein Lotusscript. Es wäre, als wie wenn ein Rollback gemacht wird. Auch das Löschen der Cache.NDK bringt keine Verbesserung.

Bei Datenänderungen zeigt sich das gleiche Verhalten, aber nach einiger Zeit kommt dann doch das aktualisierte Dokument zum Vorschein. Einige Zeit = ein paar Minuten. Diese Symptome kenne ich nun von Notes rein gar nicht...bis dato.

Zur Umgebung: ein Dominoserver 8.5.1 auf einer Serverhardware, allerdings hat mir der SysAdmin Windows 7 als OS gegeben. Der Client ist ein Windows 2008 R2-TerminServer von Fujitsu-Siemens mit ca. 30 Usern respektive Terminalsitzungen. Verbunden sind diese über ein 1-GBit-LAN.

In der Domino notes.ini ist Indexer = 2 eingetragen.

Kennt jemand von Euch das Problem? Oder liegt die Ursache schon mal im Windows 7 als "Server"-OS?
Ich bin um jeden Hinweis dankbar!!

Beste Grüsse  :-)

[koehlerbv]

In diesem Falle kannst Du das OS getrost ausser acht lassen, Rudi.

Passiert dieses Verhalten (nach Löschen und Editieren) in allen Ansichten der DB? Wurden am PersNAB-Design Änderungen gemacht - welcher Code steht im QueryDocumentDelete? Welche Einstellungen hinsichtlich Indexaktualisierung sind in den Ansichten gemacht?

Und vor allem: Lässt sich das "gelöschte" Dokument später noch öffnen oder gar editieren?

Bernhard

PS: Dem SysAdmin sollte man wegen Windows7 allerdings die Löffel langziehen!

[rhaller]

Hallo Bernhard,

ja, das gelöschte Dokument lässt öffnen, editieren und ... verschwindet dann nach einiger Zeit im Nirvana.

Zur Anwendung:
die PersNAB war nur die Basis für die Applikation, d. h. es wurde neu entwickelt mit ein paar Designsnippets vom PersNAB. Es gibt auch eine Test-DB, auf die nur ab und zu zugegriffen wird, dort funktioniert alles wie gewohnt, d. h. all die Effekte der Live-DB treten dort nicht auf. Und das stimmt nachdenklich...ich habe deshalb die Pufferaktualisierung im Verdacht...

Eine Besonderheit der Anwendung ist, dass eine Ansicht (Termine, ToDos) als Fenster im Notes-Client-Homebildschirm eingebunden ist. Auch das schliesse ich nicht als Quelle für die Probleme aus.

Das Problem tritt in einigen Ansichten auf, auch in solchen, die zur Steuerung von Nummern, z. B. Vorgangsnummern, verwendet werden. Aber eben nicht in allen. Und wenn man mit dem Notesclient auf dem Server arbeitet, treten die Aktualisierungsprobleme auch auf. Dieser Client ist ein Notes-Standardclient ohne Anpassung des Homebildschirms.

Zum Indexer:
Ausser der Einstellung "Indexer = 2" ist der Dominoserver eine Standardinstallation. Kein Schräubchen verstellt, kein Tuning gemacht.

Zum SysAdmin: er hatte schon Probleme, ein RAID auf dem Terminalserver zuzulassen...insofern stimme ich Dir zu, die Löffel auf Überlänge zu ziehen :-) Meine Intution wäre es, zuerst einmal das OS zu tauschen gegen Windows Server oder Linux Server. Und nun meint er, die beiden Server mit LWL zu verbinden, löst das Problem...   

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen Einblick geben in den Problemkomplex...

[rhaller]

So...

Wir tauschen nun das OS gegen Windows Server 2008 R2.

Komische Sache, die auch auf die Views in Mails zum Teil Auswirkungen hat.
So sind Mails bis zu einigen Stunden "unterwegs", obwohl diese laut Router-Protokoll sofort zugestellt werden.

Wenn jemand noch eine Idee hat, woran es liegen könnte. Ich bin ganz "Ohr" 

Danke und frohes Schaffen!

[rhaller]

Hallo Gemeinde!

Der Tausch Windows 7 gegen Windows Server 2008 R2 ist gemacht, das Notes-Verzeichis der Anwender liegt nun nicht mehr auf dem Terminal-Server, sondern auf einem Fileserver.

Und tatsächlich, Löschen bzw. das Aktualisieren der Ansichten klappt dann. Allerdings nur am 1. Tag nach der Umstellung, am 2. Tag kamen die alten Symptome wieder: Daten aktualisieren sich nur sehr langsam in den Ansichten, Löschen klappt nicht, etc. Auch Design- oder Codeänderungen brauchen lange, bis diese sicht- und spürbar sind.

Vielleicht hat jemand eine Idee, was die Ursache für das Problem sein kann?   

Beste Grüsse

[Tode]

Das hört sich nach ziemlich "obskuren" Problemen an, denen man ohne genaue Analyse und vor allem Hintergrundwissen nicht auf den Grund kommt. Wenn nicht zufällig jemand hier das Problem schon mal hatte, würde ich Dir empfehlen, Dich an den Dienstleister Deines Vertrauens zu wenden. Wenn man da systematisch rangeht, dann kriegt man das normalerweise innerhalb eines Tages raus, aber ohne entsprechenden Background/Heransgehensweise fürchte ich, wird Euch das ganze noch Wochen beschäftigen.

[rhaller]

*seufz*

Ja, das ist absolut obskur...sozusagen diametral zu allen bisherigen Erfahrungen mit Notes seit 4.
Zwar ist der Terminal Server ein Windows Terminal Server OHNE Citrix, aber das alleine dürfte das Problem doch nicht sein. Der Dienstleister unseres Vertrauens hat schon die Flügel gestreckt, IBM beruft sich darauf, dass der Terminal Server nicht unterstützt wird, etc.

Aber letztlich wirst Du Recht haben, dass es mal gründlich durchsucht wird, vielleicht habe ich etwas in der Schablone gemacht, was man auf keinen Fall tun sollte...wer weiss das schon?

Also bleibt der Aufruf an alle im Forum bestehen, vielleicht hat jemand das Problem schon mal gehabt oder eine Idee, woran es liegen könnte.

 

[rhaller]

Ah...und Tode - Danke!  :-)

[Tode]

hmm... sorry, aber die Problemschilderung hörte sich für mich nicht danach an, dass hier
a) so viel Know How vorhanden ist
b) schon so viel vorher probiert wurde

Für mich hat die Datenbank selbst einen Hau weg. Ich würde mal probieren, erst mal ne neue Kopie (zum spielen) zu verwenden und zu schauen, ob dort das Phänomen auch auftaucht.

Wenn nein -> Neue Replik auf Lokal, prüfen ob Fehler mitwandert
Wenn nein -> Serverreplik löschen, neu erstellen lassen
Wenn ja -> Dann hilft nur neue Kopie (sehr nervig)

[rhaller]

Hmm...dass es so laienhaft klingt, liegt einfach daran, dass ich wirklich am Verzweifeln bin und nicht weiss, wo ich da ansetzen soll, weil ich eben schon so einiges ausprobiert habe. Nicht nur an der Software, sonder auch an der Hardware. Ich habe eine Kopie der DB auf meinem Server, dort funktioniert alles tadellos.
Aktualisieren, löschen, etc., alles Bestens, alles fein...soweit man bei Notes davon reden kann    ;-)

An diese Möglichkeiten hab ich schon gedacht. Auch daran, ob am Domino-Cache etwas geschraubt werden muss, ebenso am Terminalserver. Vielleicht ist das auch ein Ansatz, aber da fehlt mir dann das Know-How im Detail.

Aber, Tode, ich stimme Dir zu, die Datenbank hat ein Problem. Nur welches, denn nach spätestens einer Minute sind die Daten dann aktualisiert. Ausserdem passieren Speicherkonflikte, obwohl im Code der Form keine Dinge drinnen sind wie doc.Save oder uidoc.Save und die Dokumente gesperrt sind. Verursacht werden die Konflikte durch ein und den selben User... 

Ich werde Deine Ratschläge ausprobieren, wahrscheinlich geht's nur mit einer neuen Kopie (leeres Template und alle Dokumente umkopieren, ca. 70.000), eventuell ohne Verbundanwendungs-Design.

Ich berichte, ob sich das Problem auflöst.

BTW: Mail und Kalender laufen einwandfrei, auch die Diskussions-DB. Der Indexer-Task läuft alle 30 Minuten (auf Anraten des Dienstleisters und einiger Notesadmins).

[stoeps]

Hi,

funktioniert die Anwendung denn ohne Terminal Server? Wenn du das Prob lokal installiert reproduzieren kannst. Dann schaut IBM das auch an.

[rhaller]

Hi,

genau das ist das Manko, lokal bzw. auf einer klassischen Umgebung läuft die Datenbank ohne Probleme.
Somit schiebt IBM das Problem auf den Terminalserver :-/

Was aber eben komisch ist: wenn die Datenbank kopiert wird, compacted und wieder online geht, dann läuft sie 1 bis 2 Tage fehlerfrei. Danach ist wieder Schluss mit Funktionieren.

[stoeps]

Nicht nur IBM.

Wie habt ihr denn den TS installiert? MultiUser? Citrix On? JVM Cache am TS oder im Netzwerk? JVM Single?

[rhaller]

So isses, ich schiebe das Problem auch auf den TS 

Der TS ist ein nativer TS, d. h. ohne Citrix (darum streikt IBM auch). Wie der jetzt genau installiert ist, das muss ich beim Admin noch rauskriegen. Der allerdings bringt es ja auch fertig, einen Fileserver mit Windows 7 zu betreiben - siehe weiter oben im Dreck äh Threat :-D

Die Datev-Anwendung läuft auch auf dem gleichen Server wie der TS, mit SQL und dem ganzen Gedöns. Da gibt es keine Probleme und deshalb ist der schwarze Peter bei mir und Notes/Domino.

[stoeps]

Hi,

warum hast du den schwarzen Peter?

Dein Admin installiert Notes auf einem nicht supporteten System, ohne TS läuft eure Anwendung und du sollst den Fehler finden?

Da würde ich mich weigern.

[rhaller]

Tja...Notes war meine Empfehlung.

Es hiess vor der Installation, dass es auf dem TS auch laufen würde, da der Unterschied zum Citrix nicht tangiert. Und nun läuft nur diese DB nicht, alles andere funzt, d. h. Mail, Kalender, selbst die "Homepage" des Client mit eingebetteter Private-View für die To-Do der Anwender arbeitet so, wie von Notes gewöhnt: schnell, zuverlässig, reibungslos. Die Private-View stammt im übrigen aus der gleichen DB, die diese Probleme macht.

Deshalb kann ich mich schlecht weigern, und die "Kämpfe" mit dem "Admin" sind nicht ohne, da der wiederum von Notes nichts hält (wobei er eher wenig Ahnung hat).

Was ein bisschen Abhilfe geschaffen hat, ist das weglöschen der Cache.ndk...aber eben nur ein bisschen.

[Micha B]

Es hiess vor der Installation, dass es auf dem TS auch laufen würde...

Diese stammt aber mit Sicherheit nicht von IBM, genausowenig die, dass Windows 7 eine Plattform für einen Domino, noch dazu in einer scheinbar produktiven Umgebung, ist.

[rhaller]

Nein, von IBM kommt diese Aussage nicht, stimmt.

Dennoch waren doch sehr viele der Meinung, dass es mit TS geht, darunter auch Leute, die TS und Notes mit ohne Citrix betreiben. Die kennen dieses Probleme eben nicht...das ist es ja, was uns in den Wahnsinn treibt.

Das mit Windows 7 war allerdings wirklich ein starkes Stück und ich habe ihm auch, wie Bernhard geraten hat, die Löffel langgezogen. Wie dem auch sei, es ist nun alles so, wie es in einer Umgebung sein soll, der Server hat gute und entsprechende Hardware, ein Server-OS und auch genügend RAM.

Ich lasse aber gerade mal die Parameter abklären, die Du vorhin angefragt hast. Ich denke auch, dass am TS noch ein bisschen Tuning gemacht werden muss. Nur, ich kenne mich im TS nicht so doll aus, ich bin eben ein Notser.

Der andere Verdacht ist schon auch die DB selbst, evtl. hat die auf dem Produktions-Server einen Hau weg oder bekommt einen im Lauf der Zeit. Unterschied zu anderen DBen (ausser dem Standardgedöns wie Mail, Kalender, etc.) die Technik der Verbundanwendung. Und da bekomme ich auch auf dem Entwicklungsserver immer wieder mal Probleme, wenn ich das Design ändere. Und diesen Punkt muss ich eben mit viel Kleinarbeit noch ausschliessen.