Allerdings kann man aus der Geschichte den optimistischen Schluss ziehen, dass sich Arbeitsweisen in Richtung mehr Produktivität ändern können. Beispielsweise gabs in 30-jährigen Krieg (ca. 1618 - 1648 ?) starke Anreize, sein Brot mit rauben, brandschatzen und plüdern zu verbringen. Heute ist das hier in der Regel schon ein wenig produktiver organisiert.
Mich persönlich überzeugen social software, wikis und blogs nicht sonderlich. Am meisten lerne ich nach wie vor durch Bücher und google. In Software ist die Informations vs. Lärm Ration allerdings deutlich günstiger als im Bereich Wirtschaft und Politik. Dort lassen mich 95% der unsinnigen bis gefährlichen Beiträge daran zweifeln, ob Demokratie wirklich für die menschliche Spezies die am wenigsten schlecht geeignete Regierungsform darstellt (letzteres nicht ganz ernst gemeint). 2% sind allerdings manchmal wirklich gut. Ich hab dort von sehr schlauen Menschen einige wirklich erschütternde Details der venezoelanischen Geld- und Devisenpolitik erfahren. Aber ob das so relevant für mein Leben ist? Nicht alles im Leben muss Sinn machen.
Man nehme einfach mal die letzten 2 Tage von planetlotus.org. Dort wurde u.a. gepostet: das Ultraschallbild des Bauchs einer schwangeren Frau, Bilder von Gadgets, Mehr soziale Infos aus einer hochspezialisierten Community, die mich als Lotus Websphere Portal Entwickler gar nicht interessieren (Mikkel Heisterberg).
Einen ähnlichen information overkill dann noch in der eigenen Firma oder beim Kunden? Dann doch lieber das klassische Intranet mit wirklich wichtigen Informationen (Speiseplan der Kantine) und den bizarren liebgewonnenen Features (Wöchentliche Email des jeweiligen Ober-Indianers der jeweiligen Kundenorganisation, in der ich nie einen Sinn für meine Existenz herausgelesen habe)