Kronzeugenregelungen betrachte ich nicht als Skandal - das ist genau das, was die USA getan haben.
Ansonsten kann man nicht nur das Risiko erhöhen erwischt zu werden, sondern zum Beispiel die Möglichkeiten reduzieren. Die Schweiz hat ein unangenehmes Bankgeheimnis? Dann erschweren wir eben die Transaktionen dorthin oder belegen die Schweiz mit anderen Sanktionen, damit sie zur Einsicht kommt, das Bankgeheimnis abzuändern. Das wäre vollkommen in Ordnung (aus meiner Sicht).
Das man letztes Jahr 'erschreckt' festgestellt hat, dass es ein solches Bankgeheimnis gibt ist schlicht und ergreifend lächerlich. Den Witz vom Unternehmer, der in die Schweiz fährt, um sein Geld zu besuchen, kenne ich seit mindestens 20 Jahren, also länger als die Verjährungsfrist bei Steuerdelikten ist. Insofern verstehe ich auch die schweizer Empörung, da die nichts geändert haben und nun unter massivem Beschuss sind. Und siehe da: Man verhandelt über das Bankgeheimnis - und das wäre auch schon vor Dekaden möglich gewesen, da die Schweiz trotz eigenem Selbstbild in einer Weise von Finanzgroßmächten wie DE oder den USA abhängig sind, dass sie sich schlicht keine abweichende Meinung leisten kann.
Bei der Gelegenheit wäre es auch eine gute Idee z.B. die britischen Kronbesitztümer (Kanalinseln, Caiman Islands, Bermudas etc.) in dieser Weise anzugehen, da die Schweiz tatsächlich mehr und mehr nur als Portal in diese Richtung fungiert - was man leicht daran erkennen kann, wo die schweizer Institute Zweigstellen haben. Aber offenbar sind die Briten dann doch zu relevant(=mächtig) um in dieser Weise mit ihnen zu verfahren.
Schließlich und letztendlich bliebe noch die Möglichkeit den Reiz des Steuerhinterziehens zu reduzieren, indem man entweder hier die Steuern senkt oder andernorts die Steuern erhöht. So hat zum Beispiel die irische Nullung der Körperschaftssteuer dort für einen beispiellosen Aufschwung gesorgt, während andernorts die Einnahmen sanken. Gerade in der EU sollte eine gewisse Steuerharmonisierung möglich sein...
Was ich damit sagen will: Der Staat sollte erst die rechtsstaatlichen Mittel nutzen, sein Saldo zu konsolidieren bevor er sich auf 'juristische Minenfelder', wie es ein Spiegel Artikel formuliert, begibt. Davon gäbe es genügend.
Dabei werden diese Steuern ja sowieso nur an irgendwelche alleinerziehenden Mütter ausgezahlt, die ihr Kind verwöhnen und sich ansonsten einen schönen Tag machen. Die könnten sich doch viel sinnvoller einbringen, wenn sie das Kind bei der Oma ließen und sich dann ihr Geld bei mir ehrlich als Haushälterin verdienen. Das ist doch gut für die Selbstachtung.
Vielleicht gibt es ja tatsächlich Alleinerziehende, die das so sehen. Aber das geht am Thema vorbei, oder?