Die wirklich
- größeren
- dadurch auch sozial interessanteren
- und btw. deshalb auch weniger anstrengenden Projekte
werden in oft internationalen Teams entwickelt. Zumindest war das bei mir in den letzten Jahren so.
Um da überhaupt zum Telefon-Interview in Betracht zu kommen, brauchst du ein paar buzzwords auf dem cv.
Im Telefoninterview wird dann festgestellt, ob du
a) die buzzwords auch mit gewissen sinnvollen Inhalten verknüpfen kannst und
b) in der Lage bist, in einem sozialen Verband hinreichend zu interagieren.
Wenn du
nicht in die Forschung willst - was zur Zeit übrigens für die entsprechend vorgebildeten Leute nicht einfach ist (und ich kenn jemanden, bins aber nicht- wird nachgefragt, dass du
- dich mit einem spezifischen Thema supertoll auskennst (bei mir wär das etwa Integration von Domino in nicht-Domino Systeme) und/oder
- eine ziemliche Breite an Kenntnissen hast (RDBMS, Betriebssysteme, Web, Java-Frameworks, automatisiertes Testen, deployment, SOA, etc.). Die Breite bekommst du am einfachsten, wenn du in Teams mit anderen zusammenarbeitest (wirklich gute Linux/DB2/MQ Series Leute als Beispiel).
Die wirklich harten, mathematischen Dinger sind eh für Leute von der Uni, die sich wirklich mit Algorythmen und den geforderten mathematischen Spezial-Themen auskennen.
Für die Spezialaufgaben - also Projekte mit einer geringeren Laufzeit als sagen wir 10 Mann Jahren - mußt du dich natürlich immer am erwarteten Bedarf des Kunden orientieren. Es geht nicht um die "richtige" Methode des Projektmanagements oder die "richtige" Architektur sondern um die angemessene. Inwieweit du dann den Kunden überzeugen kannst, hängt weniger davon ab, wie tief du nun dein permanentes technisches Lernen in deinem Beruf organisierst. Meine Projekte der letzten 2 Jahre waren
a) in größeren Projekten mit vielen Leuten oder
b) absolute Spezialaufgaben -> sowas wie eine Geddys CRM Anwendung in csv für einen Systemwechsel nach update CRM zu konvertieren, die Attachments als Dateien und den Mailverkehr als html, DXL-Zeugs, Ajax-Zeugs
c) Enterprise Java mässige Systeme mit Browser-Frontend unter der Zuhilfenahme von openSource Frameworks.
Über Budget-befindende Leute werden seit Jahren bombardiert mit dem Mantra "Frameworks, agile Projekt-Techniken und Standards senken die Total Costs of Ownership". Die sind inzwischen fast alle "weich-geklopft", auch wenn sie da en detail nicht sattelfest sind.
Das ist jedenfalls der Blick auf die Welt aus meiner kleinen Perspektive und in den letzten Jahren hatte ich - mit Ausnahme der Zeit unmittelbar nach einem verlorenen Machtkampf, der überall vorkommt - wirklich nicht zu wenig Arbeit.
Es gibt aber ganz sicher verschiedene Nischen. Realität ist eben ambivalent
und wenn mir jemand in Chile einen Sack mit 1.3 Mio Pesos im Monat rüberschiebt, würd ich 1 Jahr dort arbeiten. Das ist aber wg. Krise schwieriger als vor 6 Monaten. Ohne buzzwords kriegst du aber für solche stunts nicht mal Interviews.