Also ganz ehrlich, wen intressiert denn das ob Liechtenstein sich beschwert oder nicht... Man muss doch nicht auf jeden Pups reagieren.
Genau! Schliesslich sind WIR wieder wer! Wo kämen wir hin, wenn wir die "Souveränität" (was'n das eigentlich? haben die uns gefragt?) jedes KAFFERNSTAATES zum Massstab unseres Handelns machen würden? Schliesslich zählt DEUTSCHLAND ZUERST, das Volk, die Gemeinschaft. Ab sofort wird zurückgeschossen zurückgedealt...
Beide Beiträge sind polemisch, womit nicht sage, dass ich noch nie einen polemischen Beitrag ins Netz gestellt hätte.
In diesen Grundsatzdebatten kann man endlos weitermachen. Die Frage ist schlicht und einfach, ob
a) Liechtenstein so weitermachen soll wie bisher:
- Geschäftsmodell der meisten Banken dort basiert zu einem Großteil auf Straftaten in Deutschland
- an den US-Fiskus werden Informationen über Finanzaktivitäten deren Inländer offengelegt, gegenüber europäischen Fisken nicht
b) Liechtenstein soll Vereinbarungen zur Offenlegung von Finanzaktivitäten von Ausländern gegenüber des Fiskus deren Ursprungsländer mit anderen Ländern eingehen. Mit den USA existiert ja bereits schon ein entsprechendes Abkommen. Im übrigen existieren solche Abkommen auch in anderen Bereichen (z.B. geistiges Eigentum).
Diese Frage hast du Jo@chim sowenig beantwortet wie Chavistas auch konkrete Fragen nach dem interessanten Verhalten des Gini-Koeffizienten der bolivarischen Republik. Womit ich dich nicht grundsätzlich mit Chavistas gleichsetze. Das wäre nämlich eine schwere Beleidigung.
In der Politik gehts eben um konkrete Maßnahmen. Idealer Schutz der Persönlichkeitsrechte ist ein Ideal, das mit anderen Zielen schon mal in einem Konflikt steht. Diskussionen um Ideale mögen ein warmes, unbestimmtes Gefühl in der Bauchgegend geben, reale Politik ist aber anders und von Natur aus manchmal ein bischen schmutzig. Von einem Demokraten erwarte ich aber konkrete Haltungen zu konkreten Fragestellungen. Zu Idealen verate ich euch jetzt ein Geheimnis. Erzählt es bitte nicht weiter. Ich hab persönlich sehr hohe Ideale. Die sind so hoch, dass ich manchmal darunter her schlüpfe. Wirklich nicht oft oder aus Gewohnheit und stets mit Gewissensbissen. Unternehmen agieren manchmal auch so. Und staatliche Stellen eben genauso. Die Liechtenstein-Pilgerer wußten, dass sie ein Risiko eingingen. Es ist nun herausgekommen durch eine vielleicht nicht ganz koschere Aktion, aber sowas passiert halt in dieser Welt.
Wie oft hab ich denn gelesen, dass Liberale die Reformen Hernán Büchis zwischen 1983 und 1989 als gutes Beispiel erfolgreicher Reformpolitik anführten? Und ich bin völlig de acuerdo damit. Nur gibts da bekanntlich auch eine sehr, sehr, sehr dunkle Seite gegen der die Aktivitäten unseres Geheimdienstes wirklich nicht mal ein Pups ist.
@Bernhard: Es geht um eine zwischenstaatliche Vereinbarung zwischen dem Liechtensteiner Staat und der Bundesrepublik (oder EU) an die sich die liechtensteiner Banken halten müssen. Natürlich werden liechtensteiner Bürgern Haare gekrümmt. Die verlieren nämlich Teile ihrer Geschäftsgrundlage. Viele Bürger leben von den Banken. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Ich hab kein Problem damit. Liberale sowieso nicht. Schumpeter ist dort ja aus meiner Sicht zu recht beliebt.
Und A'team mit blog-fastenden Statler wirkt auf mich schon ein bischen so wie Borussia Mönchengladbach ohne Netzer in den 70ern. Da haben einige noch einen weiten Weg vor sich...