Autor Thema: IBM/Lotus schickt Entwickler in OpenOffice  (Gelesen 4801 mal)

Offline flaite

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IBM/Lotus schickt Entwickler in OpenOffice
« am: 11.09.07 - 10:40:05 »
Hi,

der Gegensatz zwischen openSource und großen Software Unternehmen wie IBM, Sun, Oracle und Microsoft existiert ja seit spätestens 2001 sowieso nicht mehr. 
Lotus benutzt OpenOffice in den "Productivity Editors" (spell?) relativ stark. So lag es nicht fern, dass sie dort jetzt Entwickler rein schicken. Sie machen das ja auch bei vielen Apache und Apache.Jakarta Projekten. 
http://www.edbrill.com/ebrill/edbrill.nsf/dx/ibm-joins-openoffice.org-community?opendocument&comments#anc1
Etwas überraschend erscheint mir, dass OpenOffice GPL benutzt, also die anarcho-syndikalistische Version einer OpenSource Software Lizenz. Ich halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass IBM gut geprüft hat was sie da tun (mein ich ohne jede Ironie). Spannend bleibt es auf jeden Fall.

Gruß Axel
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Offline m3

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Re: IBM/Lotus schickt Entwickler in OpenOffice
« Antwort #1 am: 11.09.07 - 10:54:38 »
1) GNU Lesser General Public License  (LGPL) nicht GPL, siehe http://www.openoffice.org/license.html ;)

2) IBMs Productivity Tools basieren (noch) auf OpenOffice 1, als dieses unter einer dualen Lizenz (SISSL und LGPL) veröffentlicht wurde. Als Sun dann die Lizenz änderte, war IBM bis jetzt sehr "ruhig", um es mal freundlich zu formulieren.

3) Das sie ENDLICH beitreten überrascht  mich nicht. Der Aufwand, einen eigenen Fork zu supporten muss relativ hoch gewesen sein - und je weiter sich dieser vom Basiscode entfernt, um so höher der Aufwand. Ich denke, es hat einfach jemand ausgerechnet, dass es billiger wäre, die derzeit damit beschäftigten Entwickler OpenOffice zuzuweisen, anstatt noch mehr Leute am Fork arbeiten zu lassen.

3) Announcment
Was mich schon wundert ist, dass OpenOffice diese Zusammenarbeit verkündete und sich auf den IBM Seiten (Pressebereich, ...) NIRGENDS ein Hinweis darauf befindet. Sogar Hr. Brill musste auf die OpenOffce Aussendung auf einem US-Agenturserver verlinken. Das Politikum dahinter würde mich SEHR interessieren.
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Re: IBM/Lotus schickt Entwickler in OpenOffice
« Antwort #2 am: 11.09.07 - 13:16:23 »
1) GNU Lesser General Public License  (LGPL) nicht GPL, siehe http://www.openoffice.org/license.html ;)
Ok. Das ist schon nicht mehr anarcho-syndikalistisch. Die unklare Ausdrucksweise einiger comentaristas auf edbrill.com haben mich durcheinander gebracht, ohne dass ich das dann nachher geprüft hätte.
2) IBMs Productivity Tools basieren (noch) auf OpenOffice 1, als dieses unter einer dualen Lizenz (SISSL und LGPL) veröffentlicht wurde. Als Sun dann die Lizenz änderte, war IBM bis jetzt sehr "ruhig", um es mal freundlich zu formulieren.
Sun hat sich durchgesetzt.  :D
3) Das sie ENDLICH beitreten überrascht  mich nicht. Der Aufwand, einen eigenen Fork zu supporten muss relativ hoch gewesen sein - und je weiter sich dieser vom Basiscode entfernt, um so höher der Aufwand. Ich denke, es hat einfach jemand ausgerechnet, dass es billiger wäre, die derzeit damit beschäftigten Entwickler OpenOffice zuzuweisen, anstatt noch mehr Leute am Fork arbeiten zu lassen.
Hmm. Ich denk da direkt an Geronimo, der ja auch von vielen Leuten als JBoss fork gesehen wird. Ist z.Zt. weniger erfolgreich als erwartet (kann sich natürlich jederzeit ändern). Vielleicht verliert IBM auch durch solche Erfahrung die Lust real vorhandenen Anreizen zum Forken nachzugehen (ich hasse forken).
3) Announcment
Was mich schon wundert ist, dass OpenOffice diese Zusammenarbeit verkündete und sich auf den IBM Seiten (Pressebereich, ...) NIRGENDS ein Hinweis darauf befindet. Sogar Hr. Brill musste auf die OpenOffce Aussendung auf einem US-Agenturserver verlinken. Das Politikum dahinter würde mich SEHR interessieren.
Weiss nicht. Wie würde das Publikum insgesamt die Nachricht aufnehmen, dass IBM nun eine Office Suite unterstützt, die vielleicht einen Marktanteil von 2% hat und ihre Hauptanhängerschaft wohl unter Linux Usern, Java Programmiern und Microsoft Gegnern hat  ??? Nicht unbedingt positiv, weil dies den "An MS-Office kommt keiner vorbei"-Reflex bedient. Microsoft Office angreifen riecht immer ein bischen nach Don Quichote. Lotus braucht das Lotus Notes Productivity Tools  verstehen eh nur Techies

Für  mich war v.a. die chinesische Ablehnung der ISO Standardisierung von OOXML der totale Hammer. Die ziemlich weitgehende Ablehnung von Brasilien,  Argentinien, aller nicht-deutschsprachiger Westeuropäischer Länder und Indien weniger. Aber in Kombination öffnet das vielleicht doch irgendwann Perspektiven, dass sich in diesem Bereich doch irgendwann etwas ändert. Zumindest eine politische Motivation dazu scheint in weiten Teilen gerade der Emerging Markets vorhanden zu sein. Lustigerweise haben Cuba und Venezuela zugestimmt. Aber das ist Offtopic.
« Letzte Änderung: 11.09.07 - 13:24:25 von Axel Janssen »
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