Wie lernen Neue (schneller) Fragen zu stellen?

[WernerMo]

Da ich in einem Thread das "Ja." als Antwort für unvollständige Fragen angemotzt habe, möchte ich gerne Verbesserungsvorschläge sammeln, wie kommen neue Formumsmitglieder schneller dazu, Fragen mit Details zu stellen.

Anders formuliert, wie bringt mand die Leute dazu Ihnen nicht alles aus der Nase ziehen zu müssen?

Für jeden Tipp dankbar - macht schließlich das Forum noch besser.

Viele Grüße
Werner

[Klafu]

Da ich in einem Thread das "Ja." als Antwort für unvollständige Fragen angemotzt habe, möchte ich gerne Verbesserungsvorschläge sammeln, wie kommen neue Formumsmitglieder schneller dazu, Fragen mit Details zu stellen.

Anders formuliert, wie bringt mand die Leute dazu Ihnen nicht alles aus der Nase ziehen zu müssen?

Für jeden Tipp dankbar - macht schließlich das Forum noch besser.

Viele Grüße
Werner

Gibts dazu nicht die Foren-Regeln ?
Ich bezweifle allerdings das die neuen User diese lesen...

[m3]

http://www.lugbz.org/documents/smart-questions_de.html
Mehr ist zu dem Thema nicht zu sagen.
(Ev. könnte man das ja in die Forenregeln aufnehmen)

[WernerMo]

Ja. Ihr habt beide zu 100% recht

In den Regeln steht schon:

3.3 Subject - Thema des Postings
     Die Themenüberschrift muss aussagekräftig sein....

und
3.4 Inhalt des Postings
     

Der Inhalt Eures Beitrages sollte das Problem möglichst vollständig beschreiben. Je präziser...

Meine Frage bezieht sich darauf, was tun wir, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

[Klafu]

Hm, Seine Frage beantworten:

Kann man ... ?

> Ja.

Dann weis er, das er sich das nächste mal genauer ausdrücken muss

[Driri]

Meine Meinung zu dem Thema :

Besser man antwortet nur mit "Ja", statt gar nicht. So weiß der Fragesteller wenigstens, daß seine Frage beachtet wurde und es evtl. eine Lösung für ihn gibt.

Evtl. sollte man so ein "Ja" einfach noch um eine kleine Bemerkung ergänzen, wie z.B.

"Ja, nähere Infos können wir Dir nur geben, wenn Du das Problem detaillierter beschreibst."

[HRaq]

Ich bin zwar nur ein relativ aktiver Leser in letzter Zeit, muß aber dennoch feststellen, dass die Antworten von m3 sich häufiger  irgendwie patzig anhören. Dieses einfache "Ja" z.B. könnte er sich auch sparen, weil damit dem Fragesteller nicht geholfen wird. Nicht jeder ist Notes-Admin und Entwickler seit etwa 2000 Jahren, sondern jeder fängt mal an. Ich finde, entweder man gibt ordentliche Antworten oder hinterfragt, als solch eine Antwort zu geben.
Sorry m3, aber soweit meine 2cent dazu.

Ich weiß, diese Diskussion war hier schon häufiger (wie in eigentlich jedem Forum), aber man sollte nicht immer nur dem Fragesteller die Schuld in die Schuhe schieben.

[m3]

Henning, brauchst Dich nicht entschuldigen (zumindest bei mir).

Ich bin im Usenet und Co. groß geworden. Wenn man dort Fragen nicht absolut korrekt gepostet hat, ist man aber sowas von niedergeflamed worden, das war unpackbar. Aber man (zumindest ich) hat gelernt, wie man "gescheit" Fragen stellt.

Und das hat nix damit zu tun, ob man seit Release 2 Admin/Developer ist, oder Neueinsteiger. Es kommt IMHO immer drauf an, WIE man fragt. Das von mir verlinkte Dokument beschreibt meinen "Anspruch/Erwartung" (ja, ist ein blödes Wort, aber mir fällt kein besseres ein) recht gut:

1. Versuche, eine Antwort durch Suchen im Web zu finden.
2. Versuche, eine Antwort durch Lesen des Handbuches (Manuals) zu finden.
3. Versuche, eine Antwort durch Lesen der FAQ zu finden.
4. Versuche, eine Antwort durch eigene Untersuchungen und Tests zu finden.
5. Versuche, eine Antwort zu bekommen, indem du einen erfahrenen Freund fragst.
6. Wenn du ein Programmierer bist, dann versuche, eine Antwort durch Lesen des Source-Codes zu finden.

Wenn du deine Frage stellst, lass' durchblicken, dass du diese Dinge bereits getan hast; das stellt sicher, dass du nicht als Schmarotzer und Zeitverschwender angesehen wirst. Besser, du gibst zu verstehen, dass du dabei gelernt hast. Wir mögen es, Leuten zu antworten, die gezeigt haben, dass sie durch Antworten lernen können und wollen.
...
Nimm niemals an, du hättest ein Recht auf eine Antwort. Das hast du nicht; schließlich hast du für diese Dienstleistung nicht bezahlt. Du wirst eine Antwort bekommen, indem du eine sinnvolle, interessante und zum Denken anregende Frage stellst, die indirekt zum Wissen der Gemeinschaft etwas beiträgt, und nicht nur passiv das Wissen anderer anzapft.

Auf der anderen Seite ist das Signalisieren der Bereitschaft zu lernen und in der Lösungsfindung zu helfen, ein sehr guter Anfang. Die Fragen "Kann mir jemand einen Tipp geben?", "Was fehlt in meinem Beispiel?" und "Gibt es eine Web-Seite, die ich gesehen haben sollte?" sind wesentlich erfolgversprechender als "Bitte gebt mir die exakte Anleitung, die ich befolgen soll", weil du damit zeigst, dass du den Prozess wirklich zu Ende führen willst, wenn dich jemand in die richtige Richtung weist.

IMHO kann man klein anfangen und trotzdem "gscheit" Fragen stellen - wenn die von einem erfahrenen Admin/Dev. in 5 Sek. beantwortet werden können, ist es um so besser für den Frager.

Aber der Tonfall macht hier IMHO die Musik. Ich habe kein Intresse, meine Zeit und mein Wissen unentgeltlich irgendwelchen Freeridern zur Verfügung zu stellen, die hollodero zu ihrem Kunden/Chef wanken, denen das Blaue vom Himmel versprechen und dann glauben, dass man ihnen hier kostenlos fertige Lösungen coded. Das kann es IMHO nicht sein, oder?

Die Alternative zu meinem berühmt-berüchtigten/nervenden "ja" wäre, nicht zu antworten. Bei einem "ja" habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass die interessierten Frager dann über ihre schlecht gestellte Frage noch mal nachdenken und diese zumeist besser posten. Die Schnorrer/Freerider reagieren meiner Erfahrung nach zumeist beleidigt auf ein "ja". Damit seh ich recht schnell, welchen Thread ich weiterverfolge und welchen nicht.

Henning, ist das zumindest nachvollziehbar für Dich (Du musst dem nicht zustimmen )?

P.S.: Ich werde versuchen, das "ja" in Zukunft etwas abswechslungsreicher/freundlicher zu formulieren. Überheblich/patzig will ich nicht rüberkommen, da ich das eigentlich nicht bin.

[HRaq]

Hallo Martin,

das ist und war nachvollziehbar für mich. Ich wollte nur versuchen, dass Denken auch in die Richtung des Fragestellers zu lenken. Allerdings war auch ich schon in Situtationen, in denen ich kurzfristig schnelle Hilfe brauchte, weil einfach nicht die Zeit für umfangreiche Recherchen vorhanden war oder weil die notwendigen Wissensträger im näheren Umfeld nicht greifbar waren. Und wenn dann mal eben 1000 User nicht arbeiten können, weil einem einfach der nötige Konsolenbefehl nicht einfällt, fällt die Frage sicherlich etwas knapp aus. Und wenn dann mit einfachen "Ja" geantwortet wird, sträuben sich einem doch etwas die Nackenhaare :-)
Wie gesagt, ich wollte dir nicht zunahetreten.

[DerAndre]

Doch nicht meine Antwort.

Hm, sehr schwierig, denn im Grunde haben alle Recht.

Kurz gesagt:

Kann man... ist mit Ja eigentlich beantwortet.
Wie kann man.. Motiviert eigentlich immer zu einer ausführlichen Antwort

Auch ist es Richtig, das man die "Kann man.."-Frage mit Ja, indem man... beantwortet.

Wobei das Ergebnis für die Suche nach "mehr input, mehr output" interessant ist.

Ich habe jetzt nicht alle Ergebnisse durchgeschaut, aber der Anteil der Nicht-Mehr-Reagierer auf diese Aufforderung ist wohl nicht Repräsentativ, aber erschreckend hoch.

[WernerMo]

Danke für die vielen Antworten.

Ich denke wir können hier abschließen,
das möchte ich aber nicht tun, ohne ein Lob an alle in diesem Forum.

1. habe ich selber eine Menge an dieser Diskussion gelernt
2. Sie die Teilnehmer verschieden und daher auch ihre Antworten - zum Glück ist das so.
3. ist das sehe ich nun das "Ja." unter einem ganz neuen Licht, so merk der Schreiber wenigstens mein Beitrag wird gelesen.
4. ist dieses "Ja." tausend mal besser als das was in vielen anderen Foren (such erst... und Regeln beachten mit ensprechender Beschimpfung) abläuft.

Also nochmals ganz herzlichen Dank, dass Ihr die Geduld und das Interesse aufgbracht habt für mich und meine Frage(n)

[Ralf_M_Petter]

Ich sehe das Problem ganz einfach. Wenn man neu in einem Forum ist, will man sich durch Beantwortung von Fragen profilieren und ist auch noch motiviert. Wenn man dann aber immer wieder die selben primitiven Fragen von Leuten die nicht einmal ihr eigenes Problem verstehen sieht dann wird man je nach Temprament verschieden reagieren. Die einen werden beleidigend, die anderen zynisch oder viele hören einfach auf an dem Forum teilzunehmen.

Ich bewundere da Leute wie Bernhard oder Martin die tausende Fragen beantwortet haben und wirklich nur selten unwirsch werden. Ich selber habe mich eher für die Reaktion entschieden, dass ich mich vom Forum eher zurückziehe. Zwar auch Schade, aber mir ist es teilweise einfach zu mühsam mit manchen Leuten geworden.

Grüße

Ralf

[HRaq]

Hallo Ralf,

auch diese Entscheidung muß man akzeptieren. Immerhin ist es ein freiwilliges und kostenfreies Forum; auf keinen Fall besteht die Verpflichtung, zu antworten. Nur meine Meinung ist eben, wenn ich antworte, dann sollte es schon hilfreich sein.

[flaite]

Man kann es nicht immer allen Recht machen.
Leute, die als pampig oder durchgeknallt perzipierbare Meinungen posten, stellen oft auch weniger Fragen. Zum Teil ist das zugegeben ein Ego-Problem. Ich hab mich letztes WE nicht getraut auf dem Hibernate Forum eine Frage zu posten, weil ich irgendwie wusste, dass es eine einfache Lösung gibt und ich keine Lust hatte von Leuten, die wirklich wissen was sie tun (in dem Fall hätten es Gavin King oder Christian Bauer sein können), niedergemacht zu werden (was dort üblich ist). Frag mich auch manchmal, ob das effizient ist.
BUT1: Leute, die weniger Fragen stellen, wissen auch wie sie eine Aufgabenstellung selber analysieren können. Und das ist eben auch wichtig. Deshalb kennen sie auch meist die Grundlagen besser.
BUT2: Es gibt für eine Menge Fragen (ausser so Naturgesetze wie, das MAN IN JAVA WEB ANWENDUNGEN VERDAMMT NOCH MAL EINE GESCHICHTETE ARCHITEKTUR VERWENDEN SOLLTE) keine eindeutigen Antworten. Eine Menge Leute scheinen aber zu erwarten, dass das in der IT so sei. Ist aber nicht.
BUT3: Für den Fragenden scheint es manchmal so auszusehen, dass der Antworter irgendwie total quasi alles weiss. Das ist aber nicht so. Ich stehe täglich vor einer Menge Fragen. Und eine Menge davon sind auch ziemlich basic. Ihr solltet mal meinen total lachhaften Log4J Einsatz in einer Anwendung auf Tomcat sehen. Peinlicher gehts nicht mehr.

Ich sehe das hier sowieso weniger als Frage-und-Antwort-Spiel sondern mehr als Austausch zwischen Leuten, die sich mehr oder weniger mit Lotus Notes beschäftigen.

[flaite]

Aber der Tonfall macht hier IMHO die Musik. Ich habe kein Intresse, meine Zeit und mein Wissen unentgeltlich irgendwelchen Freeridern zur Verfügung zu stellen, die hollodero zu ihrem Kunden/Chef wanken, denen das Blaue vom Himmel versprechen und dann glauben, dass man ihnen hier kostenlos fertige Lösungen coded. Das kann es IMHO nicht sein, oder?

I second that a lot.
Es gehört zu meinem Job, Zeitschätzungen zu changes in nicht von mir programmierten Anwendungen abzugeben. Das ist nicht ohne Risiko, aber so sind eben die Spielregeln, die u.a. auch das Volumen meines Gehalts sowie meiner Steuern und Sozialabgaben legitimieren.
Ich bin dabei nicht einmal und bestimmt nicht zum letztenmal in schwarze Löcher gefallen, weil irgendwelche Joker aufgrund höchst eindimensionaler Kenntnissen Sachen implementiert haben, die im Grunde per UN-Menschenrechtscharta verboten gehören. Wenn ich das Gefühl habe, dass der Fragende zu sehr in so eine Richtung tendiert... Nicht nur mir gehts um Nachhaltigkeit. Wenn ich sehe, dass jemand vernünftige Variablennamen verwendet, separation of concerns ernst nimmt, sich um eine saubere Struktur bemüht, sich mit Errorhandling auseinandersetzt, steigert das für mich die Wahrscheinlichkeit, dass der/die im selben Boot wie ich sitze.