300 Ansichten ist sehr viel.
Eigentlich soll man bei der Entwicklung
a) die Anzahl der Ansichten und
b) die Anzahl der Spalten in diesen Ansichten
gering halten.
Wird das von den Entwicklern nicht berücksichtigt, werden fröhlich Ansichten copy und pasted umbenannt und ein bischen verändert.
Vermutlich wirst du eine Menge von versteckten Ansichten und Spalten herauslöschen können. Es fragt sich nur welche. Und der Prozess ist a) langwierig und b) heikel.
Ich hab das selbst mal für eine Datenbank gemacht. Vielleicht lohnt es sich für diese Aufgabe, einen erfahrenen Notes Entwickler zu kontraktieren (nicht mich). Gerade Anwendungen, die mit steigender Anzahl an Dokumenten performance-kritisch werden, besitzen ja oft einen hohen business value.
Im J2EE Bereich ist es auch völlig normal, das schon mal Performance Experten hinzugezogen werden. "Performance Experten" ist einfach ein Bezeichner für Entwickler, die wirklich wissen was sie tun.
In vielen Projekten wird auf Dinge wie "Anzahl der Ansichten und Spalten gering halten" zu wenig geachtet. Für den Projekteigentümer ist es ja nicht direkt sichtbar. Die neigen eher dazu, Feature Nummer 18 umsetzen zu lassen als solche grundsätzlichen Qualitätsaspekte. Dabei gibts Untersuchungen, dass über 60% der eingebauten Features von IT-Projekten nicht benutzt werden (
http://www.standishgroup.com/).
[Abschweifung]
Wird zu wenig auf die grundsätzlichen Qualitätsmerkmale wie Skalierbarkeit auf größeren Datenbestand/Userpopulationen, Übersichtlichkeit, Adaptierbarkeit, etc. geachtet, beginnt man irgendwann der Plattform die Schuld zu geben. Also werden die hohen Kosten der Einführung einer neuen Plattform in Kauf genommen. Man kontraktiert neue Entwickler ein, die in ihrem Lebenslauf z.B. J2EE, EE5, Hibernate, Spring, etc. stehen haben. Und die sind dann vielleicht wiederum unerfahren bezüglich der Einarbeitung von Skalierbarkeit, Übersichtlichkeit, Adaptierbarkeit in diese Plattformen.
Ich bin zur Zeit ein bischen schockiert über die (europa-bezogene) Dominanz von skandinavischen, belgischen und niederländischen Texten bezüglich
a) Management-Praktiken, die diese Problematiken berücksichtigen (v.a. Scrum)
b) Performance-Optimierung
c) smarte Testmethoden gerichtet auf Skalierbarkeit auf wachsende Datenbestände, User-Populationen.
Es ist nicht repräsentativ. Aber hier gehts um Nachhaltigkeit und seltsamerweise sind diese Länder auch sehr erfolgreich in den beiden nachhaltigen Herausforderungen der Globalisierung
a) ausgewogene Einkommensverteilung, sprich niedriger Gini-Index und
b) gesamtgesellschaftliche Produktivität gemessen als BIP pro Einwohner.
[/Abschweifung]
Gruß Axel