Erfahrungen VMWare-Server?

[wickie]

Moinsen,

wollte mal hören, ob jemand von euch Erfahrungen mit dem kostenlosen VMWare-Server hat.

Kann man den getrost nehmen, um z.B. zwei getrennte Domino-Maschinen auf einer Hardware laufen zu lassen, oder gibt es triftige Gründe, dass man gleich den ESX-Server nehmen muss?

Ich will ja nicht gleich ein ganzes Rechenzentrum virtualisieren, sondern nur zwei bis vier logische Maschinen auf einem etwas üppigeren Rechner zusammenfassen (primär um Platz zu sparen und die Ressourcen optimal zu nutzen).

LG
Thorger

[MartinG]

Für harten, produktiven Einsatz bein einem "kritischen" System würde ich den VMWare Server nicht nehmen. Da würde ich dann auf jeden Fall mindestens die 1.500€ für das ESX-Starterpack in die Hand nehmen. Dann hast Du einfach "Bare Metal"...

[Semeaphoros]

Der Server läuft gut, einziger Nachteil, wie man es aus Martins Antwort auch herausinterpretieren kann, das Teil braucht im Gegensatz zum ESX ein darunter liegendes Betriebssystem, was natürlich seinerseits Platz/Ressourcen benötigt. Wählt man als darunterliegendes OS Linux, hält sich das Problem einigermassen in Grenzen.

[wickie]

Aaaah.... Die Erleuchtung Hatte mich schon etwas gewundert, wie ich das "Bare Metal" in diesem Zusammenhang auffassen soll, aber jetzt dämmert's mir...

Mit dem ESX hatte ich mich nicht so intensiv auseinandergesetzt. Ich verstehe das jetzt so, dass der ESX-Server gleichzeitig das OS beinhaltet und wegen der fehlenden "Vermittelungsschicht" effizienter mit den Ressourcen umgeht, richtig?

Ich wollte es eigentlich so machen, wie von Jens beschrieben. Linux, den kostenlosen VMWare-Server drauf und los geht's...

Die Anforderungen sind wie gesagt nicht so hoch. Ich dachte an einen Server mit zwei DualCore Xeons und 4 GB RAM. Linux als OS, darauf den VMWare-Server, darin zwei VMs ebenfalls mit Linux als OS und so zwei Domino-Server auf einer Maschine aufsetzen. Das sollte doch für 100 User reichen?

[papadave]

wär interessant, wie es dir ergangen ist!

ich hätte nun ähnliches in kleiner Variante vor:
vmware-Server über nem minimalen Debian auf nem DualCore Xeon und nem SAS RAID1

Guest1: Domino 656, 10 Clients.
und noch 3 kleine anspruchslose Guest.

Backup der Guest auf einen zweiten Server ausser Haus
für den 'Disasterfall'.

Bin nur noch skeptisch, ob Domino unter dem freien vmware Server
mit Drei anderen Guests nicht lahmt?

David

[MartinG]

Was ich nicht ganz kapiere? Wenn es sich nur um 0 Clients handelt, brauchst Du es IMHO gar nicht virtualisieren. Mir ist das Konzept nicht ganz klar? Backup ausser Haus in dieser Grössenordnung - kostet mit Backupserver ja auch richtig Geld? Wie willst Du denn die Synchronisation hinbekommen?

VMWare Server würde ich persönlich nicht nehmen. Ein "kleiner" ESX-Server esx3i kostet IMHO um die 500€ und Du dann halt BareMetal und auf jeden Fall Top-Performance. Wenn das Budget nicht zu knapp ist, dann würde ich das VMware Infrastructure Foundation kit nehmen. Liegt preislich um die 1.000€. Würde mir allerdings gut überlegen, ob ich schon die ganz neue Version 3.5 installieren würde. Habe zwar noch nichts negatives gehört, allerdings bin ich hier grundsätzlich sehr konservativ, und würde vermutlich noch die alte 3.02 Version installieren....

[wickie]

Also richtig Erfahrung habe ich damit noch nicht gesammelt, wir haben uns dann doch für die "normale" Variante mit einem dedizierten Server nur für Domino entschieden.

Neulich habe ich - allerdings nur zum spielen - eine Domino-Server für Sametime in einer VM aufgesetzt und den VMWare-Server unter SLES10 installiert. Dabei habe ich aber uralte Hardware genommen (PIII 800, 2GB RAM, RAID5), stand noch so rum

Fazit von der Aktion: Bis heute läuft die Maschine nicht vernünftig, wenn man den Guest startet, werden 100% Prozessorlast erzeugt uns sonst passiert weiter nichts. Hab's dann irgendwann aufgegeben, bin aber überzeugt dass es eigentlich gehen muss. Wenn ich mal Zeit habe, werde ich da auch noch weiter Probieren. Momentan ist z.B. der Support bei dem VMWare-Server 1.x für SLES 10 nur "experimental". Wenn die 2er Version verfügbar ist (momentan glaube ich noch beta?), dann teste ich das mal.

Deine Umgebung scheint mir aber leistungsfähig genug zu sein. Dual Core Xenon (vermutlich über 2GHz) und SAS RAID1 klingt nicht schlecht. Nur beim RAM sollte man ruhig was spendieren, min. 2GB, besser noch 4 (wenn das Geld nicht so knapp ist).

Wenn's läuft, dann ist das doch prima für deine Zwecke. Und wenn du nach zwei oder drei Stunden nicht weiter kommst, kannst du die ESX-Lösung ja immer noch anschaffen...

Gruß
Thorger

[papadave]

@MartinG

Meine zwei Motivationen zu Virtualisieren:

1.) Hardware zu sparen, und somit auch Komplexität aus dem System zu nehmen.
Weniger Ersatzteile, Wartungsverträge, ... und die vorhandene Rechnerleistung
besser zu nützen.

2.) MTTR (Meantime to repair) verkürzen.
es ist ein dezitierter Backupserver vorhanden. Der zieht sich nächtlich
die vmware-verzeichnisse lokal. Der Backupserver um das VMware-Server-Paket erweitert
kann dann in wenigen minuten den Dienst der anderen Server übernehmen.
Daten sind natürlich die von der letzter Nacht.
Den Backupserver kann ich (noch) schlecht räumlich trennen, doch
im Falle eines Brandes, etc. kann ein vmwareserver auf beliebiger Hardware,
oder gar auf meinem Notbook gestartet und mit der letzten
Bandsicherung gefüttert werden.

Alternativ bei dezitierten Server ohne zu virtualisieren sind halt mehr
spareparts, regelmäßiges image ziehen, ...

Schlechte idee?

David

[MartinG]

  @MartinG

Meine zwei Motivationen zu Virtualisieren:

1.) Hardware zu sparen, und somit auch Komplexität aus dem System zu nehmen.
Weniger Ersatzteile, Wartungsverträge, ... und die vorhandene Rechnerleistung
besser zu nützen.
   

Ich bin absolut für Virtualisierung - wir betreiben das ja auch, und die Vorzüge sind m.E. enorm, allerdings bin ich -wie bei vielem- der Meinung, dass wenn man was macht, es dann richtig macht, und da kommt für mich halt nur ESX in Frage. Ist aber nur meine persönliche Meinung....

[pd]

Ich wollte hier mal noch die Frage nach Service einwerfen. Wir nutzen die ESX-Version, ich kann deshalb nicht mit Bestimmtheit sagen wie es in der kostenfreien Version aussieht.
Pauschal sag ich mal, wenn man mit den Systemen Geld verdienen will, würd ich es nicht zulassen dass diese Schlüsselfunktion aus einem (Achtung Übertreibung) unsupporteten Frickelsystem besteht.
Auf der anderen Seite kann man vielleicht sagen, dass man nicht wirklich virtualisieren muss, wenn der Preis für die ESX-Geschichte zu hoch ist.

Patrick

[MartinG]

  Auf der anderen Seite kann man vielleicht sagen, dass man nicht wirklich virtualisieren muss, wenn der Preis für die ESX-Geschichte zu hoch ist.  Patrick   

Diesen Satz würde ich eins zu eins unterschreiben. Man muss auch immer die andere Seite sehen in einer "kleinen" Firma welche Wickie hier voraussetzt. Wenn man alles auf eine Kiste konsolidiert - egal ob jetzt mit VMWare Server oder ESX, funktioniert im HW-Fehlerfalle zuerst mal gar nichts mehr, und gerade kleinere Firmen sparen gerne noch am HW-Wartungsvertrag für einen Server...

VMWare Server für IT-Testzwecke / Testinstallationen, oder wenn kein Geld da ist, anstelle der VMWare Workstation ist okay, für Produktiveinsatz würde ich's nie machen....

[wickie]

Das Thema Service ist natürlich ein Problem...

Also ich habe es mit dem VMWare-Server erstmal wieder aufgegeben, weil ich ohne Unterstützung nicht weitergekommen bin. Da gibt es nur ein englischsprachiges Forum, und dort prasseln die requests quasi im Minutentakt rein, wie mir scheint.

Die "freiwilligen" Helfer sind zwar sehr rege, konnten mir mit meinem speziellen Problem aber in diesem Fall nicht helfen.

Wie es bei dem kommerziellen Produkt ESX aussieht, kann ich leider nicht beurteilen.

[wickie]

@MartinG:

Kommt immer drauf an, wie mutig man ist 

Auch Linux ist ja prinzipiell unsupportet und wird trotzdem in vielen Unternehmen produktiv eingesetzt. Klar, mit RHEL und SLES gibt's auch da was supportetes.

Grundsätzlich sollte es aber selbst für kleine Firmen attraktiv sein, einen höherwertigen Server mit Wartungsvertrag anzuschaffen, als viele einzelne "Kisten" zu pflegen. Und wenn das ESX in der Tat nur 500,- Euro kostet, warum nicht kaufen....

Etwas Provokativ: Wer keinen richtigen Server in der Firma braucht, sondern einen ollen ausgemusterten PC als Server nimmt, der braucht auch keinen stabilen VM-Server sondern nur einen zum spielen

[heini_schwammerl]

Ich kenne einige Kunden die nur virtualisieren weil Windows (insbesondere die Serverbetriebssysteme) sich bei einem kompletten Hardwarewechsel so dämlich anstellen oder man einen hohen Aufwand in zusätzliche Tools bzw. Vorbereitungen stecken muß.

Der VMWare Server läuft bei mir sehr stabil (allerdings benutze ich den nur mit Windows als Host) allerdings auch ziemlich langsam.
Ich habe erst kürzlich eine 1 AP ERP Installtion in eine VM gepackt (Varial/Infor). Läuft ganz ok.
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps zum ESX Server.
Gruß
Henning

[pd]

Ich kenne einige Kunden die nur virtualisieren weil Windows (insbesondere die Serverbetriebssysteme) sich bei einem kompletten Hardwarewechsel so dämlich anstellen

;-)

[atbits]

Also wir haben mit dem VMWare-Server (Windows-Variante) nur gute Erfahrungen gemacht.
Bei uns laufen diverse Dev-Maschinen auf einem Server, das fluppt auch allerdings sollten die Platten genug I/O haben sonst wird das zum Engpass, genug RAM (2 GB) pro Maschine sollten auch drin sein und dann noch 1-2 CPUs zuweisen - das läuft wunderbar.

Ach sichern tun wir mit Acronis Workstation.

Grüße David

[blizzard]

*Thema mal wieder hervor kram*

Ist der VMWARE Server überhaupt supported für die unterschiedlichen Domino Varianten?
Gibts dazu ein Statement von der IBM, welches ich evtl. übersehen habe?

[m3]

Ist der VMWARE Server überhaupt supported für die unterschiedlichen Domino Varianten?
Gibts dazu ein Statement von der IBM, welches ich evtl. übersehen habe?

VMware product support information for IBM Lotus Domino-based server products
Software support for IBM SWG products in a VMware® environment

3. Does IBM provide remote technical support for IBM software
products that are not "certified" or state that they support
the VMware® environment?
Ans: Yes. Regardless of the individual IBM product "official" environment
statement, clients who have a valid License Agreement and an IBM
Support Contract (e.g. Passport Advantage Software Maintenance
(SWMA)) will receive remote technical support for the IBM software
running in a virtual machine environment (such as the VMware®
ESX Server environment).

[MartinG]

Wenn es sich nicht um eine Test/Spiel/Entwicklungsumgebung handelt, würde ich aber nie einen VMWARE Server oder einen ESXi nehmen, sondern zumindest einen "echten" ESX....

Ansonsten ist dies IMHO am falschen Ende gespart....

[blizzard]

danke Martin²