Was kommt mit Hannover auf die Notes-Gemeinde zu?

[Ayhan]

Hallo Forum,

ich mache mir ein wenig Gedanken, was sich für mich mit der neuen Notes-Version ändern wird. Ich habe leider nicht allzuviel Wissen über die neue Version. Ich habe nur mal von meinen Admins gehört, dass die "klassische" Notesentwicklung mit der neuen Version Geschichte wird. Vieles wird nur noch in Java entwickelt.

Wie ihr sieht, kann ich nicht mal genau meine Anfrage schildern, weil ich eben nicht genug darüber weiß, was sich mit der neuen Version für mich als "Entwickler" ändern wird.

Falls das Thema bereits diskutiert wurde, so verzeiht für die Doppik. Wenn jemand mir Antwort weiß, bin ich ihm sehr dankbar.

Wünsche Euch einen schönen sonnigen Tag!

[flaite]

  (eine persönliche Sicht)

Ich habe nur mal von meinen Admins gehört, dass die "klassische" Notesentwicklung mit der neuen Version Geschichte wird.

Das höre ich seit Jahren. Zeigt mal wieder die bekannte Tatsache, dass sehr technische Personen wie Admins sich nicht mit strategischen Fragen auseinandersetzen sollten. Ts. Ts.
Objektiv sind das einfach Frohnaturen, die nach Belatscherer-Opfern suchen, da sie sowieso keiner ernst nimmt.

Vieles wird nur noch in Java entwickelt.

Oder in Ruby. In C#. In VB.Net. In Python. In C++. Es ist immer gut sich mit weiteren Programmiersprachen auseinanderzusetzen. Irgendwann merkt man, dass es sowas wie Lotus Notes Programmierung. Java Programmierung. Oder weiss der Geier Programmierung gar nicht gibt. Sondern dass es um ganz andere Dinge geht. Sowohl aus technologischer wie auch aus ökonomischer Sicht.

Wie ihr sieht, kann ich nicht mal genau meine Anfrage schildern, weil ich eben nicht genug darüber weiß, was sich mit der neuen Version für mich als "Entwickler" ändern wird.

Das wirst du auch nicht wissen, solange du dich nicht damit beschäftigst. IBM bringt immer einen Riesen-Gorilla an den Start und erzählt dann menschenfreundlich den Entwicklern, dass dies ja so viiieeeel einfacher und aus betröbswörtschäftlöcher Söcht viel effizienter wäre.
Vermutlich kommen da andere Leute mit klar (lach, prust). Für mich persönlich wirds aber erst machbar, wenn ich mir die Bestandteile anschaue. Behaupte nicht, dass das einfach ist. Aber es funktioniert. Reale Kunden und inhouse Entwickler hier benutzen ein von mir geschriebenes Eclipse plug-in. Ich hab Portal Jobs (allerdings wenig mit Websphere Portal). Mach hier die interne Entwicklereinführung in das komplexe Spring-Framework und all things JBoss.

Trotzdem. Für mich gehts um andere Sachen. Um Technik nämlich.

Die Abbildung der Welt in sinnvoll einsetzbare Modelle sowie effiziente Prozesse, um diese Modelle zu erstellen. 

Der Rest sind Hobelspäne. Wenn mich jemand für ein Lotus Workplace oder ein Hannover Projekt bezahlt. Wenn dafür Zeit ist, gerne.
Aber bislang sind das alles ungelegte Eier und es gibt verdammt viele gelegte Eier. Und mit den Bewohnern des Lands der Ungelegten Eier - die Belatscherer Consultants - würde ich eh nach 5 Sekunden Streit bekommen.

Gruß Axel

[flaite]

Aber wenn du das für nötig ansiehst:
Fang mit den Java Basics an. Für Entwickler bietet sich aus meiner Sicht eine Java5 Zertifizierung von Sun an. Genau das wird übrigens von einigen IBM Zertifizierungen als Basis gefordert.

[Mark³]

die Entwickler werden wohl mit Javascript einiges an Funktionalität programmieren können, aber das solltest du ohnehin können. (Obwohl ich zugeben muss dass die modernen JavaScript-Bibliotheken schon ziemlich heftig sind).
Geschrieben ist Hannover grösstenteils in Java (Eclipse Rich Client), das heisst aber noch nicht, dass du auch in Java die Anwendungen programmieren musst.
Der Workplace Designer ist dem zukünftigen Notes Designer sicher recht ähnlich:

http://www-128.ibm.com/developerworks/lotus/library/workplace-designer/index.html

[Glombi]

Hier die FAQs zu Hannover:

http://www.ibm.com/software/sw-lotus/products/product4.nsf/wdocs/hannoverfaqs

Zu beachten ist der Satz: Wir haben den Wünschen vieler Kunden Rechnung getragen und die Programmierung mit Formelsprache und LotusScript deaktiviert. Sämtliche Codezeilen werden mittels des Convert Tasks automatisch in Java (für Backendfunktionen) und JavaScript (für Frontendfunktionen) konvertiert. 

[koehlerbv]

 

Gerade wegen der angekündigten vollkommenen Abwärtskompatibilität (IBM hat gelernt, oder  ) wird es diesmal aber anders laufen als beim letzten Mal (ich mag mir die ganzen wechselnden Namen nicht merken), und die "Verpackung" der neuen Möglichkeiten (incl. Werkzeuge) werden sicherlich zu einer rasanten Zunahme der Nutzung weiterer Techniken führen.
"Hannover" (eigentlich doch "Hanover", oder? Zumindest für die Amerikaner ...) wird also schon die Szene verändern. Wie schnell das geht, werden wir selbst bestimmen - und die Kunden!

Bernhard

[Glombi]

Ob nun Java oder nicht ist doch wurscht.

Das wichtigste ist: Es gibt neue Icons

For the Hannover release, we are redrawing all the toolbar icons for several reasons.  While there is nothing wrong with the current ones, we've had them for many years, and it is time for an update. Also,  we are trying to look at all of them together now and create a more consistent visual language (you know, things like consistently use a yellow diamond in the upper left of an icon to mean "new thingy".)

Allein die Begründung "While there is nothing wrong with the current ones, we've had them for many years, and it is time for an update. " ist super, oder?

Das und vieles mehr zu Hannover gibts im Blog von Mary Beth Raven
http://www.ibm.com/developerworks/blogs/page/marybeth

Andreas

[flaite]

Es gibt einfachen einen sehr reifen Markt von Kunden, die letztlich sowohl Lotus Notes als auch Java/J2EE Projekte bezahlen.
Man kann beides auch verknüpfen.
Deshalb verstehe ich dieses ganze Warten auf Godot Hannover nicht.
Wir benutzen hier Workplace Express als internes Portal. Ich finds ganz ok, hab damit aber nur was als User zu tun.
Unsere Kunden benutzen Lotus Notes, Open Source Java, Eclipse, etc.

Sollte ich damit irgendwann anfangen, sollte ich leicht damit klarkommen, da ich die ganzen unterliegenden Technologien sowieso die ganze Zeit in einer ziemlich Tiefe anwende und dafür Geld bekomme.
Was ich bei diesem IBM Zirkus sowieso nie verstehen werde ist: Die IBM Entwickler benutzen die ganze Zeit selbst openSource Libraries. Java, Ruby, Php, C, allesmögliche. Und die erzählen dann den Anwendungsentwicklern, dass sie sich besser nur auf eine Umgebung beschränken sollten. Das ist so ungefähr so wie wenn man Führerscheine nur für VW, Opel oder Mercedes machen könnte. Klar. Hätten die Autohersteller gerne... Rein wirtschaftlich betrachtet ist das aber aus Sicht des Anwendungsentwicklers ein großer Nachteil. Wobei aus Konkurrenzgesichtspunkten für Leute wie mich wieder ein Vorteil.
Also glaubt nicht mir, sondern den smarten Typen von IBM.
Hannover wird ganz sicher die zur Zeit völlig chaotische und an Kunden überhaupt nicht vermittelbaren Möglichkeiten von Java und Eclipse erst auf ein solides Fundament stellen.
Schaut euch doch einfach mal diese freakischen JBoss Programmierer an. http://labs.jboss.com/jbosslabs/podcasts/Messaging.m4v
Ihr glaubt doch nicht, dass auch nur eine Bank der ihr Produkt einsetzt. Da lachen ja die Hühner.
Nein. Wirkliche Java Projekte wird es erst dann geben, wenn Lotus Hannover herauskommt. Was jetzt da ist, ist alles so komisches Zeugs für Weltverbesserer und Studis. Theoretisch sicherlich nicht schlecht. Aber glaubt ihr im ernst, dass Unternehmen. Also Manager. Und das sind eben keine Techies. Darein investieren. 

[hallo.dirk]

(eine persönliche Sicht)

Ich habe nur mal von meinen Admins gehört, dass die "klassische" Notesentwicklung mit der neuen Version Geschichte wird.

Das höre ich seit Jahren. Zeigt mal wieder die bekannte Tatsache, dass sehr technische Personen wie Admins sich nicht mit strategischen Fragen auseinandersetzen sollten. Ts. Ts.
Objektiv sind das einfach Frohnaturen, die nach Belatscherer-Opfern suchen, da sie sowieso keiner ernst nimmt.

eine sehr persöhnliche Sicht muss ich schon Sagen....
Du musst ja schon sehr schlechte Erfahrungen mit Admins gemacht haben 

[flaite]

Muß man nicht alles so ernst nehmen.
Der jetzige Admin Ingo hier wird jedenfalls von mir menschlich und fachlich respektiert, obwohl wir manchmal unterschiedliche Auffassungen haben.
Früher war ich auch anstrengender für Admins. Als Consultant/Leih-Progger (was ich z.Zt. nicht bin) versuchen einige schon mal einen zum Spielball ihrer lachhaften Bolzpolitik zu machen.

Zurück zur Frage: Ayhan: Sich in neue Technologien reinzuarbeiten ist oft frustrierend und kann nicht nur Spaß machen. Irgendwann sollte aber die neue Technologie einen interessanten Zeitvertreib darstellen. Dann macht man das auch regelmässig. Und irgendwann kann man sich ohne rot zu werden Experte nennen. Ob andere eine Technologie für zukunftsträchtig halten oder nicht ist eh zweitrangig.

[billygates]

Zu beachten ist der Satz: Wir haben den Wünschen vieler Kunden Rechnung getragen und die Programmierung mit Formelsprache und LotusScript deaktiviert.

@glombi: Wo steht das? Auf der FAQ-Seite von IBM zu Hannover habe ich nichts gefunden.

[Mark³]

ich meine, es gestern noch in den FAQs gelesen zu haben. Entweder ist es nicht mehr da oder ich sollte mehr schlafen...

[Glombi]

@billygates:
Es gab gestern noch einen Riesenwirbel in Amerika, da diverse Blogs das Thema aufgegriffen haben - ausgelöst durch diesen Thread. Offenbar haben die Produktverantwortlichen einen Rückzieher gemacht und sich nun doch entschieden, die Formelsprache und Script weiterhin zu unterstützen.
Außerdem soll der verantwortliche Programmierer für den convert Task, der wie gesagt ja sämtlichen Code in Java/JavaScript umzuwandeln hat, unerwartet technische Schwierigkeiten bekommen haben, die den Auslieferungstermin um einige Jahre von Hannover verzögern würde.

Außerdem soll die Tradition, die neueste Notes-Version intern nach der Heimatstadt des amtierenden deutschen Bundeskanzler zu benennen natürlich bestehen bleiben. Aus inoffiziellen Quellen heisst es nun, dass anstelle von "Hannover" (was ja kaum jemand außerhalb Deutschlands kennt)  nun der Codename "McPom" verwendet werden soll. 

Da ist der Kelch ja gerade nochmal an uns vorbeigegangen 

Andreas

[Ayhan]

Erst mal vielen Dank für alle Beiträge - ganz ehrlich - teilweise spricht ihr mir aus dem Herzen. Ist total interessant zu wissen, was andere für eine Einstellung zur Produktpolitik der IBM haben 

Ich für meinen Part bastle zu hause bereits seit 6 Monaten mit J2EE auf einem TomCat-Server. Meine Java-Kenntnisse muss ich leider selber ausbauen, da zwar einige Führungskräfte wollen, dass man technologisch vorankommt, aber einem nicht die Mittel (Schulungen etc.) zur Verfügung stellen. Da bleibt dann einem nichts weiteres übrig, als in der Freizeit (-abzüglich der Zeit für die Familie, abzüglich der Zeit für Freunde) sich technologisch voranzubringen.

Ich hätte doch lieber Bankkaufmann werden sollen 

Nochmals vielen Dank an allen, die hier gepostet haben...

[Driri]

@Glombi : ROFL !

[flaite]

Geht aber aus meiner Erfahrung nicht um "eine verdammte Programmiersprache nach der anderen".
Vielmehr tragen die Programmiersprachen/Frameworks bestimmte Konzepte, die überleben, weil sie sich in einem Wettbewerb als effektiv erweisen.
Nicht unbedingt kurzfristig aber zumindest mittelfristig besitzt dieser Markt ziemlich viele Aspekte von "vollständiger Konkurrenz", d.h. das effizientere setzt sich dann doch durch.
Und neuere Ansätze sind immer besser zu verstehen, wenn man den Hype von gestern kennt.
Das ist das WAS.
Nur gibts dann eben noch die klitzekleine WIE-Frage. Wie man es einsetzt.
Mit Java ist eben eine Menge Unsinn getrieben worden. Und eine Menge sinnvoller Sachen.
Und zwar auf allen Ebenen.
Da benötigt es eine Menge Kritikfähigkeit, Anstrengung und Informiertheit.
Die Leute, die in den letzten Jahren in den Bürogängen bei den Themen Websphere, Java, J2EE die Hüte am höchten in die Luft geworfen haben, waren oft nicht diejenigen, die sich am meisten damit beschäftigt haben (vorsichtig ausgedrückt).
Aber es gab eben auch eine Menge guter und erfolgreicher Bemühungen. Nicht unbedingt immer von IBM.

[Axel]

...  nun der Codename "McPom" verwendet werden soll. 

Da ist der Kelch ja gerade nochmal an uns vorbeigegangen 

Aber nur bedingt, denn:

McPom -> sprich MäckPomm

Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern wird des öfteren auch MeckPomm genannt.

Beides hört sich gleich an.


Axel

[Mark³]

jetzt willst du uns aber veralbern, Axel 

[Axel]

Wieso    

Zugegeben es war nicht ganz ernst gemeint.


Axel

[Mark³]

ausserdem ist Angie in Barmbek geboren