Autor Thema: 3. Oktober - Anti-DRM-Tag  (Gelesen 2162 mal)

Offline m3

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3. Oktober - Anti-DRM-Tag
« am: 03.10.06 - 14:27:26 »
Die Aktivistengruppe Defective by Design hat den 3. Oktober zum weltweiten Anti-DRM-Tag ausgerufen.

Die Free Software Foundation Europe fasst das schön zusammen:

Zitat
DefectiveByDesign ist eine Anti-DRM Kampagne, die zum Kampf gegen „Medienmogule, wenig hilfreiche Hersteller und Vertreiber der DRM-Implementierung“ aufruft. DRM steht für „Digital Restrictions Management“ und ist ein in die Eingeweide von Rechner und Elektronik-Gütern montiertes System, dass auf digitale Weise die Urheberrechte schützen soll. Das Verfahren ist umstritten, da sich dadurch bislang ungeklärte Probleme bei Privatkopie oder Datenschutz ergeben können.

Bei den Bemühungen der Aktivisten geht es konkret um „Flash-Proteste, direkte Aktionen und praktische Anleitungen, damit die Leute sich beteiligen können und dazu beitragen, dass die Dummheit von DRM ein Ende hat“, erklärte Gregory Heller von DefectiveByDesign die Vorgehensweise. Der Name „Defective by Design“ bedeutet „Fehlerhaft durch Design“ und soll sich auf Computer und andere Elektronikgüter wie HDTV, Telefone oder DVD-Player beziehen, die von Werk aus schon fehlerhaft, will heißen mit einem DRM-System, ausgeliefert werden: „Diese Produkte respektieren nicht die Rechte des Nutzers auf eine Privatkopie seiner digitalen Medien“, erklärt die FSF.

DRM
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Offline flaite

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Re: 3. Oktober - Anti-DRM-Tag
« Antwort #1 am: 04.10.06 - 07:59:11 »
Ich wünsche mir oft ein wenig mehr Digital Restrictions zurück.  ::)
Bin absolut gegen schwachsinnige Software Patente, aber die Rechte von Künstlern sollten schon irgendwie geschützt werden und von mir aus soll nicht alles umsonst im Netz zu beziehen sein.  :-[
Deshalb kauf ich mir häufiger CDs und Bücher, auch wenn ich technisch ausgestattet bin, um es mir im Netz zu besorgen.

DRM hat vielleicht ein paar Macken, ist aber imho brauchbar. Bezüglich des Datenschutzes sind imho eine Menge Leute ziemlich hysterisch. Ich möchte nicht wissen wie viele Leute, die eine hohe Empathie für diese Big-Konzern-spioniert-dich-aus Ängste habe, beim Surfen im Web keine Anomysierungssoftware benutzen, da es ihnen im Grunde doch nicht so wichtig ist und sie wissen, dass sich der Aufwand für den Verwerter der Informationen sowieso nicht rechnet.
Ich stimm nicht mit allen überein, aber mit vielen und sowieso unterhaltsam -> https://www.youtube.com/channel/UCr9qCdqXLm2SU0BIs6d_68Q

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Offline Thomas Schulte

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Re: 3. Oktober - Anti-DRM-Tag
« Antwort #2 am: 04.10.06 - 08:53:01 »
Ich nicht und ich kaufe mir das was ich partout sehen, hören oder lesen will auch. Ich habe aber was dagegen, wenn mir Konzerne deren primäres Interesse ja nicht mein Wohl sondern ihr Geldbeutel ist, vorschreiben wollen was ich sehen darf (Ländercodierung) und wie ich das sehen darf.

Fasziniernderweise gehen trotz massiver Strafandrohung für das gewerbliche Kopieren von Filmen und Musik die Verkaufszahlen trotzdem weiterhin zurück. Ob das vielleicht an der in weiten Teilen miserablen Qualität liegt??

Als Vergleich. Würdest du dir ein Auto kaufen, das es ausschließlich zulässt in einer bestimmten Region in fest definierten Werkstätten gewartet zu werden? Ich nicht!
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Offline Don Pasquale

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Re: 3. Oktober - Anti-DRM-Tag
« Antwort #3 am: 04.10.06 - 11:26:50 »
Ich möchte nicht wissen wie viele Leute, die eine hohe Empathie für diese Big-Konzern-spioniert-dich-aus Ängste habe, beim Surfen im Web keine Anomysierungssoftware benutzen, da es ihnen im Grunde doch nicht so wichtig ist und sie wissen, dass sich der Aufwand für den Verwerter der Informationen sowieso nicht rechnet.

Wieso muss >ich< Aufwand betreiben, wenn ich will, dass sich nicht jeder an meinen Daten oder an meinem
Surfverhalten bedient. Ich will, dass es andersrum ist: Dass niemand ohne meine AUSDRÜCKLICHE EINWILLIGUNG
Einkäufe, Webseiten, eMails mitprotokolliert, mitliest oder sonstwas tut.

Ist hier nicht jedem klar, dass es komplett andersherum ist: Die Daten einer Person sollten der Person
gehören und wer an diese Daten will MUSS fragen. Und es sollte NICHT so sein, dass diese Person
Aufwand betreiben muss, um diese Daten zu schützen.






Offline Thomas Schulte

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Re: 3. Oktober - Anti-DRM-Tag
« Antwort #4 am: 04.10.06 - 11:35:05 »
Don hat recht ....

Ach ja und noch eine Ergänzung. Ich habe noch weniger Lust darauf, das irgendjemand auf meinen Anlagen, nur weil er generell alles und jeden unter Betrugsverdacht stellt, Software ungefragt installiert die sich tarnt und versucht mich auszuspähen.

Hier findet ein unautorisierter Eingriff in mein Eigentum statt. Fragt sich bloß ob man in DE dagegen Klage erheben kann. In Amiland geht das ja.
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Offline flaite

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Re: 3. Oktober - Anti-DRM-Tag
« Antwort #5 am: 04.10.06 - 11:50:43 »
deren primäres Interesse ja nicht mein Wohl sondern ihr Geldbeutel ist
Ich interpretiere Geschichte so, dass Leute, die um das "Wohl bemüht sind" deutlich gefährlicher sind als die, die einfach nur Geld haben wollen. Ein berühmter schottischer Moralphilosoph... okay.okay. lassen wir das  ;)
Fasziniernderweise gehen trotz massiver Strafandrohung für das gewerbliche Kopieren von Filmen und Musik die Verkaufszahlen trotzdem weiterhin zurück. Ob das vielleicht an der in weiten Teilen miserablen Qualität liegt??
Du spekulierst über die Anreize der Gesetzesbrecher. Gibts dazu Studien? Ich halte es für wahrscheinlicher, dass die Strafandrohung nicht ernst genommen werden. Und für privates edonkeyen, emulen oder amulen ist meines Wissens noch keiner verknackt worden. Also rechnet keiner, dass er der erste sein wird.
Mehr zu diesem Thema in dem absolut wunderbaren Freakonomics von Levitt, Dubner (gibts auch eine dt. Übersetzung)
Zitat
Als Vergleich. Würdest du dir ein Auto kaufen, das es ausschließlich zulässt in einer bestimmten Region in fest definierten Werkstätten gewartet zu werden? Ich nicht!
Solche Vergleiche sind leicht polemisch. Man könnte das ja mit Autoversicherungen vergleichen. Die gelten auch nicht für jedes Land. Es geht ja wohl vordringlich darum, dass dem wilden Rumkopieren irgendwie ein Riegel vorgeschoben wird.
Z.B. habe ich gestern in unserem Stadtmagazin gelesen, dass der für Kölner meiner Generation und Sozialisation irgendwie bekannte Plattenladen "Normal" zwar noch existiert aber der Besitzer 2 Nebenjobs machen muß, weil einfach die unter30 als Käufer komplett wegfallen. Die kennen nur noch mp3. Ich war absolut nie ein Hifi Freak. Aber selbst ich merke, dass sich die CDs besser anhören als die MP3 Files. Ich sehe diese ganze Internetkopiererei einfach nur noch als ein gewaltiges Marktversagen und gewisse Eingriffe sollten kommen.

Wenn manche Leute (aus meiner Sicht) dazu neigen, den Aspekt des "Unternehmen haben andere Interessen als ich" überbetonen, so heisst das nicht, dass dieses Thema nicht auch eine Menge zusätzlicher Aspekte hat.

Don hat recht ....

Ach ja und noch eine Ergänzung. Ich habe noch weniger Lust darauf, das irgendjemand auf meinen Anlagen, nur weil er generell alles und jeden unter Betrugsverdacht stellt, Software ungefragt installiert die sich tarnt und versucht mich auszuspähen.

Hier findet ein unautorisierter Eingriff in mein Eigentum statt. Fragt sich bloß ob man in DE dagegen Klage erheben kann. In Amiland geht das ja.
Da bin ich de acuerdo. Da sollte man gegen klagen können.
« Letzte Änderung: 04.10.06 - 11:55:53 von Axel Janssen »
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Re: 3. Oktober - Anti-DRM-Tag
« Antwort #6 am: 04.10.06 - 15:48:51 »
Ich wünsche mir oft ein wenig mehr Digital Restrictions zurück.  ::)
Bin absolut gegen schwachsinnige Software Patente, aber die Rechte von Künstlern sollten schon irgendwie geschützt werden und von mir aus soll nicht alles umsonst im Netz zu beziehen sein.  :-[
Deshalb kauf ich mir häufiger CDs und Bücher, auch wenn ich technisch ausgestattet bin, um es mir im Netz zu besorgen.

DRM hat vielleicht ein paar Macken, ist aber imho brauchbar. Bezüglich des Datenschutzes sind imho eine Menge Leute ziemlich hysterisch.
Axel, dass Künstler für Ihre Werke entlohnt werden sollen/müssen, steht glaub ich außer Frage. Wir wollen ja auch für unsere Leistungen entlohnt werden.

Wo ich mit Dir nicht übereinstimme ist Deine Einschätzung, dass DRM "brauchbar" ist. Wenn ich einen GEKAUFTEN Song nicht dort abspielen kann/darf, wo ich will, dann ist das für mich nicht brauchbar.
Wenn es mir die Gesetzeslage verbietet, Un-CDs oder DVDs, die ich gekauft habe, auf jedem beliebigen meiner Geräte abzuspielen, weil ich dafür den "Kopierschutz" umgehen müsste, was aber strafbar ist, dann ist das IMHO weder realitätsnah, noch bürgerfreundlich sondern nur mehr lästig.

Und DRM hat IMHO nur sekundär (Rootkits, ...) etwas mit dem Schutz der Privatsphäre zu tun.

Ich habe für mich die Konsequenzen gezogen: Un-CDs mit "Kopierschutz" werden nicht mehr gekauft (auch wenn es mir manchmal sehr weh tut) und auch meine DVD-Käufe sind mittlerweile drastisch zurück gegangen.
Ein gutes Buch enstpannt auch und ist im Handling einfacher als alles, was die Musikindustrie ich Sachen DRM bietet.
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