Den Frust kann ich nachvollziehen - manchmal bringt es einen auf die Palme. Doch die Generalkritik teile ich nicht. Etliche neue Features sind auf Druck einiger großer Firmen hereingekommen, und andere Feature hätte man besser gelassen (Shared Mail, Single Copy Template).
Die einst große Stärke von Notes war es, nahezu plattformunabhängig zu sein: Windows, Novell, OS/2, Unix, Linux, AS/400 (+ alle die ich vergessen habe) als Serverplattformen, Windows, OS/2, Mac als Client-Plattform - das ist schon was. Aber da fehlt ein Client - Linux: Und da werkelt IBM schon eine Weile herum - am Horizont taucht dann Rich Client / WebSphere / Workplace auf. Und das zieht wohl einiges an Ressourcen, die man sonst für Bugfixing/Verbesserungen verwenden könnte.
Einem Alternativprodukt gebe ich eher schlechte Chancen. Zumal es wohl ein riesiger Aufwand sein wird, sowas zu entwickeln.
Auf die Replikation zu verzichten, wäre aus meiner Sicht ein KO Kriterium.
Was die Kunden bewegt, von Notes wegzugehen: Eher wohl nicht die "komische" Oberfläche. Das ist immer Windows-Sicht. Die von SAP finde ich auch nicht unbedingt besser.
Zum Glück unternimmt IBM was dagegenm wie man in den Previews von Hannover sieht.
Kunden sehen immer zuerst die Kosten. Und wenn Outlook schon da ist, warum dann noch Notes zum Mailen verwenden?
Oder wenn schon das teure SAP da ist (bei SAP zählen keine Kosten, sondern das Prestige), warum nicht dort alles entwickeln statt auf dem billigen Notes.
Sollte es IBM irgendwann gelingen, Notes und DB2 wirklich zu verheiraten (und die ersten zaghaften Schritte sind mit Domino 7 gemacht - quasi als Demo - so sehe ich es), dann wird das dokumentenbasierte mit dem relationalen verschmelzen. Da gibt es ein riesen Potential.
Andreas