Das wurde massive auf Ed Brill und allen möglichen Notes-Seiten diskutiert.
Unter starker Beteiligung des Autors des Artikels, übrigens.
Interessant ist dabei u.a. codestore.net.
Kern des Artikels ist eine simplifizierende Aussage:
Admins lieben Notes und Endanwender hassen es.
Ich kenne für beides ausreichend Gegenbeispiele.
Für mich ist es praktisch die Kehrseite des tapferen Kampfes den unsere fearless leaders gegen Microsofts anti-Notes und anti-Apple FUD führen. Beides hat für mich keinen Wert.
Menschen mögen es, komplexe Zusammenhänge auf einfache Formeln runterzubrechen.
Kosten/Nutzenrechnungen bezüglich von Plattformen hängen aber mehr an langweiligen Details über weite Felder, denn an spektakulären plakativen und unikausalen Aussagen.
Und ich denke wirklich, dass die meisten Manager das eigentlich viel besser wissen als viele IT-Experten glauben. Viele "IT-Experten" sind zu wenig in der Lage, die Festung ihrer eigenen Vorurteile wirklich zu verlassen. Das ist natürlich für jeden schwierig.
Diese ganzen Plattform-Kriege im Internet kann eh kein Mensch mehr ernst nehmen. Wir leben eben in einer Welt, in der sich Angebot und Nachfrage an Softwarelösungen immer mehr ausdifferenzieren und die building blocks dieser Anwendungen immer billiger werden.
Sämtliche Anwendungen, die das beta-Stadium verlassen haben, werden jede Woche in gut geschriebenen Texten für Tod erklärt: Java, Eclipse, Netbeans, Websphere, J2EE, .NET, Visual Studio 2005, PHP.
Viel Kritik an Notes richtet sich zur Zeit gegen das UI. Aber da gibt es von IBM eine aus meiner Sicht glaubhafte Initiative das völlig umzubauen (nämlich auf Eclipse Basis). Ich halte mich wirklich für einen skeptischen und mißtrauischen Mensch (auch bezogen auf Java). Aber ich weiss aus täglicher Praxis, dass viele der beliebten Argumente (noch nicht reif, langsam) einfach nicht (mehr) wahr sind.
Bestimmte Elemente des Notes UIs sind sehr vermutlich tief im code vergraben und deshalb dürfte es schwierig sein, die flexibler zu machen. Hannover bietet hier Chancen eine tiefgreifende Reform und tiefgreifende Reformen sind notwendig dafür, dass ein Produkt lange am Leben bleibt. Diese tiefgreifende Reform wurde im Artikel nicht einmal erwähnt.
Ein anderes Thema, das hier manchmal anklingt, ist, dass man manchmal seine Zweifel hat, ob nicht der QM Prozess von Lotus einigen Spielraum an Verbesserung läßt. QM Prozess ist natürlich komplex und teuer. Aber trotzdem.
Ich bin skeptisch gegenüber allen absoluten Aussagen bzgl. Plattformen:
- Notes ist die tollste Plattform für Web, Workflow und Business Productivity. Wir geben die Standards vor. Die anderen folgen langsam.
- Notes ist doof.
Der Markt ist einfach zu ausdifferenziert für solche Aussagen.
Axel