Prinzipiell ist für Domino das OS ja erstmal wurscht. Die Auswahl richtet sich doch nach ganz anderen Kriterien (Skalierbarkeit der Maschine, Know-How der Admins, ist eine "Riesenkiste" unter OS/400 oder OS/390 schon vorhanden, zwingend erforderliche Zusatzprodukte usw.).
Martin hat das schon auch anklingen lassen, aber ich will jetzt auch noch mal sagen, dass so Aussagen wie "das OS ja erstmal wurscht" wirklich problematisch sind, auch wenn von einer Plattform verschiedene OS unterstützt werden.
Es gibt immer plattformspezifische Besonderheiten, die Auswirkungen v.a. auf nicht-funktionale Requirements wie Stabilität, Performance, etc. hat.
Zwar sind so Sachen wie Lotus Notes und Java plattformunabhängig aber eben nie ganz. Sie können es auch gar nicht sein, weil letztlich verschiedener Maschinencode ausgeführt wird (irgendwie ein Fall von gleicher Spezifikation und unterschiedlicher Implementierung).
Gerade Leute, die an so happy-happy Sprüche wie "vollständige Plattformunabhängigkeit" wirklich glauben, fahren damit oft heftig gegen die Wand.
Ich hab mal einen Kunden gekannt, der hat sich einen Billig J2EE Server von einer Firma gekauft, die kurz davor war pleite zu gehen. Er fand das besonders schlau, weil das wären ja alles J2EE Server. Da gibt es ja eine gemeinsame Spezifikation. Da er das irgendwo gelesen hat, lässt er sich nun nicht mehr von IBM an der Nase herumführen.
Die Spezifikation lässt aber sehr viel offen und es sind eben unterschiedliche Produkte und zwar in einem wesentlich größeren Maße als Notes auf Linux und Notes auf Windows irgendwo letztlich unterschiedliche Produkte sind, genauso wie Java auf Linux und Java auf Windows.
Ich halte Plattformunabhängigkeit ausdrücklich für den richtigen Weg. Nur gibt es da eben keine Absolutheit.
...normalerweise halte ich solche Aussagen für absoluten Schwachsinn.
... umstrittener Argumentationsstil, der aber irgendwie doch eine starke Bindung zur empirischen Wirklichkeit hat... Thx.
Gruß Axel