Obicht, das Thema ist wirklich nicht trivial !
"Replizierkonflikte mischen" ist immer eine gute Idee, nützt aber nix, wenn es (gleichzeitige Arbeit auf einem Server) zu Speicherkonflikten kommt.
Ausserdem muss sichergestellt werden, dass es tatsächlich keine gemeinsam änderbaren Felder gibt. Beliebte Stolperfalle sind prinzipiell veränderte Felder wie "History" oder "LastModified" und sowas oder Statusfelder.
Dokumentsperren haben auch ihre Tücken - wehe, diese werden nicht zurückgesetzt, weil zum Beispiel jemand Notes nicht korrekt beendet oder beenden kann. Da muss dann also auch noch ein Aufräum-Agent her, und bis der sein Werk getan hat (relativ sicher geht das nur, wenn mit höchster Wahrscheinlichkeit niemand mehr mit der DB arbeitet - also nachts), kommt niemand mehr an das Dokument 'ran. Sperrdokumente wirken auch nur auf einem Server, nicht in verteilten Umgebungen. Ausserdem verursachen sie 'ne Menge Datenmüll (deletion stubs).
Irgendwie geht mir hier wieder ab, dass man sich erst Gedanken macht über die Problematik, nachdem das Kind bereits in den brunnen gefallen ist. Sowas hätte eigentlich schon geklärt werden müssen, bevor man mit dem prinzipiellen DB-Design überhaupt anfängt.
Natürlich gibt es auch weitere Möglichkeiten, um der Konflikt-Problematik aus dem Weg zu gehen. Änderungen an einem Dokument könnten beispielsweise in eine Mail-In-DB gesendet werden und dort nach Eingang verarbeitet (in das eigentliche Dokument übertragen) werden. Ist halt ein ganzes Stück aufwändiger.
Sind hingegen Replizier- und / oder Speicherkonflikte nicht auszuschliessen. jedoch recht selten, kann man auch Routinen schreiben, die automatisch oder mit entsprechender Benutzerführung die Auflösung der Konflikte unterstützen. Ich habe gerade für ein solches Szenario ein Toolset programmiert, das Konflikte ermittelt, die jeweils unterschiedlichen Items visualisiert und den Transfer von Items von Loosers zum Winner nach Auswahl per Knopfdruck ermöglicht.
Replizier- und Speicherkonflikte sind ein weites Feld und der Preis, den wir für die hervorragenden Möglichkeiten replikabler Notes-DBs bezahlen
Bernhard