Hi,
ich hab nun einiges an Erfahrung bzgl. einer solchen Suche.
Vielleicht stimmt das alles nicht was ich schreibe und die findest deine freakin' 1 Stelle. Ich schreibe jetzt meine Erfahrungen aus meiner Perspektive runter. Deine Situation kann völlig anders sein als meine.
Fang vor allem nicht an zu jammern. Das bringt nix.
Vergeude keine Zeit.
Wenn es nicht voran geht, tue so als ob du dein eigenes Produkt-Portfolio aufbauen willst. Mache da aber keine Vanilla Notes Programmierung, sondern Zeug, das Notes mit etwas anderen verknüpft.
Ich hab z.B. damit angefangen für einen neuen Ansatz eines Gruppenterminkalenders Java-Swing mit Notes zu verbinden und habe in dem Prozeß plötzlich ganz neue Möglichkeiten für die Anwendung gesehen. Gleichzeitig wurde alles immer komplizierter und habe dabei einiges über GOF-pattern und refactoring gelernt. Es gibt Interesse für diese Lösung.
Die zahlreichen Pleite gegangenen Consultings geben Raum für eigene Aktivitäten, nur ist dieser Raum eng. Aus Entwicklersicht sind in den letzten Jahren immer neue Technologien aufgetaucht, die Lotus Notes den Markt abgraben (Java, MS-Net, etc.). Halte die Augen offen und klammer dich nicht an Notes. Sämtliche Positionen, für die ich Gespräche hatte, beinhalteten (in meinem Fall) Lotus + Java. Nachgewiesene Kenntnisse in RDBMS und XML kamen gut an. UML merkwürdigerweise nicht so.
Ich würde mir Zertifizierungen gut überlegen. Hab vorher an einem beta-Programm für Suns neues Business-Component (EJB) Examen teilgenommen. Zertifizierungen sind IMHO wirklich gut, um dich in neue Technologien einzuarbeiten. Arbeitgeber honorieren aber praktische Arbeiten mehr. Diese haben auch den Vorteil, daß man sie auch selbst vermarkten kann. In dem derzeitigen Markt hat die theoretische Tiefe von Zertifizierungen und der Nutzen einen negativen ROI. Hab selbst Zertifizierungen von Lotus, IBM und Sun zu Java (plain und serverseitig), Websphere, XML und DB2. Auf der anderen Seite würde ich ohne die Kenntnisse aus Suns Java2 programming vermutlich durchdrehen bei der Java Entwicklung. Die weitergehenden certies sind aber nicht so wichtig.
Es ist schwierig, besonders in diesem PLZ-Bereich (ich bin 5). Hab jetzt 1 sehr,sehr fortgeschrittene Verhandlung mit 1 Unternehmen und 1 relativ fortgeschrittene Verhandlung mit einem anderen Unternehmen. Beide liegen aber in PLZ 3 bzw. 7. Falls es dich interessiert, versuche
http://www.wuensch-ag.de/ Die haben auf mich einen wirklich guten Eindruck gemacht. Ich hab ein gemeinsames Pattern für überlebende Consultings gesehen:
- technisch kompetenter Geschäftsführer
- 1 bis 1.5 Vertriebler
- 10 - 20 Personen technisches Personal
- langsam gewachsene, stabile Kundenbasis
- fortgeschrittene Kenntnisse, Erfahrungen und plausible Strategie im Konstext von open Source Java und Websphere.
Auf der Java-Seite wurde in den Gesprächen mehr Wert auf dem Presentation Layer gelegt als auf den Business- oder Persistence Layer. Wenig Fragen zu J2EE Design Patterns, EJB, Webservices und Java-Security. Viel Nachdruck auf jakarta.struts extends web-mvc extends servlets/jsp extends java und zu meinem großen Erstaunen Portlets. Dies gilt für die Gespräche, nicht unbedingt für die berufliche Praxis.
Bei Anwender-Unternehmen unterzukommen halte ich für sehr schwierig. Die haben vor 2-3 Jahren extrem viele und vielleicht zu viele Leute eingestellt. Ich hab mit 2 solchen Unternehmen gesprochen. Ein extrem langwieriger Prozeß, der letzlich zu keinem positiven Ergebnis führte, aber vielleicht waren es einfach die falschen.
Heiße Technologien für die nächsten 2 Jahre mit Leuten mit Domino background aus meiner Sicht:
- Microsoft.NET -> spiel hier manchmal mit VS.NET rum und find das echt gut. Für Leute mit C++/Java Kenntnissen ist das einfach zu erlernen.
- openSource Java of all shapes and colours (Unternehmen klagen über Lizenzkosten).
- J2ME (mobiles Java) -> Bücher von Jonathan Knudsen und v.a. das bald erscheinende von Michael Juntao Yuan.
- J2EE Websphere und JBoss (Rod Johnsons Buch bei Wrox ist ein must-read)
- JDO
- UML, RUP, xtreme programming, Unit Tests, Profiling, praktische Umsetzung von Design Patterns
- Oracle (auch der ihr J2EE-Server)
- XML/Webservices verbunden mit darauf aufbauenden Produkten und high level APIs (DOM, SAX, XSLT, Cocoon und fop sind zu low level these days. apache-axis ist sehr interessant.
Viel Glück
Axel