Meine Meinung: Die Diskussion um "gut oder nicht gut" geht an der Sache komplett vorbei - inclusive aller Vergleiche, die hierfür gezogen wurden.
Das Problem ist meiner Ansicht nach eher die Begriffsbildung, die sich leider durchgesetzt hat, und das in Verbindung mit einer mangelhaften Ausbildung der Admins (wie man hier gesehen hat!), die sich dann logischerweise bis zu den Anwendern auswirkt.
Ein "Ordner" auf Betriebssystemebene ist etwas komplett anderes als ein "Ordner" in Notes. Und zumindest der auf OS-Ebene ist schon falsch. Früher hiess sowas "directory" oder auch "sub-directory".
Egal, wie gut oder schlecht die Begriffe "Ansicht" und "Ordner" gewählt wurden: Die grundlegende Bedeutung der beiden Konstrukte muss man Anwendern erklären. Genau so, wie man lernen muss, wozu ein Kreisverkehr da ist und was die Rechts-vor-Links-Regel bedeutet, bevor man am Strassenverkehr teilnehmen kann.
Unseligerweise schwappen gerade aus Massenprodukten, die per se weniger Möglichkeiten bieten als Notes, sehr seltsame Begriffe auch in unsere Notes-Welt: "Postkorb" sei nur als Beispiel genannt. Wenn man die Produktivität der Mitarbeiter heben will, dann muss man auch etwas dafür tun und die Mitarbeiter befähigen, die umfangreichen Möglichkeiten zu nutzen. Kein schlechtes Bild sicherlich: Man muss einem Fahranfänger auch zeigen, dass ein PKW fast immer mehr als einen Gang hat ...
Zurück zu den Ordnern:
Was bliebe zu tun, um hier den Umgang mit ihnen intuitiver zu gestalten? Man könnte bei Lösch-Anforderung eines Ordners fragen, ob auch alle Dokumente, die der Ordner darstellt, gelöscht werden sollen. Okay, das klingt simpel. Aber wie soll sich Notes verhalten, wenn Dokumente in mehr als einem Ordner gespeichert sind? Diese dann nicht löschen? Oder nochmal extra nachfragen? Oder ...
Ganz so simpel ist die Sache also nicht, wie man sieht.
Bernhard