Die Tendenz ist gar nicht mal so schlecht.
Relevant ist eigentlich der Quotient Kosten des Schuldendienst / BIP. Der sollte im letzten Jahr abgenommen haben, da sich ja die öffentlichen Haushalte insgesamt nicht mehr verschuldet haben.
Hier ist eine Tabelle der Verschuldungen der öffentlichen Haushalte aller Länder.
http://tinyurl.com/27vozoVieles würde man so da nicht erwarten.
Europäische Länder sind tendentiell stark verschuldet. Am verschuldesten ist Japan.
Dass eine ständige Mehrverschuldung kein Naturgesetz ist, sieht man daran, dass viele in den 80ern überschuldete lateinamerikanische Staaten sich erfolgreich entschuldet haben (Chile, Brasilien, Argentinien). Auf die lasten Schulden aber auch stärker, da sie auf dem freien Kapitalmarkt aufgrund gewisser Aktionen in der Vergangenheit mehr Zinsen bezahlen müssen als Deutschland.
Auch viele Nord- und Westeuropäische Länder sowie Spanien konnten sich in den letzten Jahren entschulden.
Die Wiedervereinigung hat natürlich eine Menge extra-Kosten mit sich gebracht.
Solange die Neuverschuldung unter dem BIP-Wachstum liegt, kann man das als Entschuldung werten, weil dann ja ein geringerer Anteil des gesamten Volkseinkommens für Zinszahlungen ausgegeben werden muß.
Die Tendenz stimmt jedenfalls. Auf globaler Ebene ist die Verschuldung öffentlicher Haushalte in den letzten Jahren deutlich ausser Mode gekommen (ausser in Spezialfällen wie Hugoslawien -> Venezuela). Der oft gebashte IWF entläßt Leute, weil der ihre Kredite für Länder, bei denen der freie Markt das Hantuch geschmissen hat, nicht mehr nachgefragt werden.