Autor Thema: IBM Websphere Portal V6 Application Development (191-829)  (Gelesen 3210 mal)

Offline flaite

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... hab ich jetzt mit 100% bestanden. (Nr. 191-829)
- der entsprechende Kurs von IBM war wie IBM Kurse so sind. Man hat immer das Gefühl es könnte besser sein, aber man nimmt schon eine Menge nach Hause.
- das Kursmaterial macht Sinn für die Zertifizierung
- das Buch von Lynn, Bernal, Blinstrubas et al ist solide. Bringt für die certi nicht soviel, vermittelt aber solides Grundlagenwissen, das wiederum für Praxis und 100% im Test hilft.
- Das Helpcenter für Portal ist wichtig.
- Der CertFX Test für ca 70$ hat mich in den Wahnsinn getrieben, ist aber für den Test sehr hilfreich. Das Tool hat nur 63 Fragen, davon kamen aber 30 fast gleich im Test vor (von 52). Aber: 7 der Antworten im certFX Tool sind schlichtweg falsch. Die entsprechenden Fragen hab ich ganz genau recherchiert, mit dem Ergebnis, dass entweder das IBM certi Team Fehler macht oder certFX. Die Prüfung hat klar gezeigt, dass die Fehler bei certFX lagen.
- Wenn man sich in den Themen (Install, Portlet Contexts, Architecting a Portal Solution, Backend Portlet Services, Testing and Debugging a Portal Solution, Write a Portlet) auskennt, sind die Antworten des multiple choice Test relativ einfach. 2 von 4 waren klar falsch und 1 von 2 konnte ich dann bei den 5 Fragen, in denen ich mir nicht so sicher war, mit wirklich hoher Wahrscheinlichkeit ausschliessen.
- Man muss sich die API (v.a. PortletContext) gut anschauen. Wichtig ist auch, dass man den window state programmatisch angeblich nur in processAction ändern kann. Eigentlich geht das auch über mit Taglibs erzeugte Portlet Links, find ich jedenfalls. Aber das scheint IBM zu ignorieren oder ich mach einen Denkfehler.
- Man kann einen entfernten Server per Änderung von dem wps properties File und einem Konsolenbefehl oder über die WAS Admin Konsole und Neustarten in den Debug Mode setzen. Nur letzteres ist richtig. Find ich ein bischen komisch, weil man in der Regel zumindest für Test- oder Stagingserver über eine entfernte Konsolenanwendung zugreifen kann. Aber so denkt das IBM certi Team nicht.

Ich find Websphere Portal nicht so schlecht.
Nur ist es für meinen Geschmack in Teilen (noch) überhyped. Z.B. im Einsatz im Kleinen. Für den Einsatz im Großen kann gerade das Zusammenspiel mit dem Process Server echt Sinn machen. Process Server ist eine wirklich durchdachte SOA Plattform mit guter Workflow Unterstützung. Nur braucht man dafür eben einen Kunden mit einer wirklich anspruchsvollen IT Umgebung (Integration von großen Backend Anwendungen wie SAP, Legacy Datenbanken und Infrastruktur (LDAP, wirkliche Enterprise Admins). Ein anderes Team bei meinem Arbeitgeber ist da in einem sehr spannenden Projekt, das zugegeben eine Menge Consulting Stunden frisst, aber wirklich, wirklich für die Zukunft was bringt. Hab mir das mal sehr intensiv zeigen lassen.
Gerade viele out-of-the box Lösungen für kmu benötigen aber aus meiner Sicht noch ein bischen Nacharbeit. Ist aber nicht hoffnungslos, weil sich das Produkt - gerade auch nach allem was ich über Portal 6.1 höre - in eine gute Richtung bewegt. Nervig für die Entwicklung ist natürlich nach wie vor die sehr langsamen Startzeiten. Portlet Factory geht hier sogar den Weg, dass zum Entwicklungs-Testen Portlets auf Geronimo als Webprojekte deployed werden. Heute kann man andererseits bereits viel mit hot-deployment machen (ohne Server neu starten). In jedem Fall benötigt man eine IT Strategie, ein Projekt Management, ein Admin Team und Entwickler, die wirklich wissen was sie tun und die Webinfrastruktur für komplexere Sachen nutzen als die Einbindung der guten alten Zeitbuch-Anwendung und des Essenplans der Kantine. Von technischer Seite müssen die Admins Enterprise-sturmerprobt sein und nicht bei dem ersten bug gleich anfangen zu heulen. Gleiches gilt für die Entwickler - wer mich kennt, weiss, dass ich jahrelang auch dazu neigte, bei bugs der unterliegenden Plattform zu heulen. Jemand sollte auch ein breiteres Java-Wissen haben (spring, ant, soa-Prinzipien, jsf, maven, etc.). Das IT-Management muss voll hinter der Strategie mit WAS Portal stehen. Unter diesen Voraussetzungen macht das Produkt aus meiner Sicht echt Sinn, v.a. da es sich recht langsam aber wirklich stetig in eine gute Richtung entwickelt. 

Ich würd auf Portlet Factory eher verzichten und am besten direkt mit Rational Application Developer entwickeln. Bringt einfach mehr Flexibilität und sooo schwierig ist Portlet-Entwicklung auch nicht. Ist halt Java. Seit kurzem gibts auch brauchbare plug-ins für Portlet Entwicklung für Eclipse und Netbeans. Hier scheint mir die Netbeans Lösung übrigens ausgereifter. Man kann das auch für WAS benutzen, wobei manche Websphere Portal proprietäre Features einfach nicht da sind. Wenn man aber Websphere Portal durch einen Studenten evaluieren läßt, muss das für den Anfang nicht die dümmste Option sein.

Der Wechsel unter den Lotus Brand machts auch nicht einfacher. Manche Sachen für Lotus Websphere Portal finden sich unter IBM Websphere und andere unter Lotus.

Gruß Axel
Ich stimm nicht mit allen überein, aber mit vielen und sowieso unterhaltsam -> https://www.youtube.com/channel/UCr9qCdqXLm2SU0BIs6d_68Q

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Aquí no se respeta ni la ley de la selva.
(Hier respektiert man nicht einmal das Gesetz des Dschungels)

Nicanor Parra, San Fabian, Región del Bio Bio, República de Chile

 

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