Autor Thema: www.staatsverschuldung.de  (Gelesen 5643 mal)

Offline pd

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www.staatsverschuldung.de
« am: 18.07.07 - 10:08:21 »
Moinsen,

wollte mal per google die aktuelle Staatsverschuldung finden, bin dann direkt auch diese Seite gekommen:
www.staatsverschuldung.de

Ist intressant zu lesen, beschönigt nichts, kann aber auch keine Übertreibung feststellen.

Sicher ein Thema mit dem zumindest ich mich zu wenig befasst habe...


Patrick
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Offline flaite

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #1 am: 18.07.07 - 14:44:58 »
Es geht auf jeden Fall, Staatsverschuldung zu senken.
Belgien, Spanien, Argentinien und Chile sind erfolgreiche Beispiele.
Hier ist eine Tabelle mit Staatsverschuldung/BIP. Wir sind  auf Platz 25.
https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2186rank.html

Entgegen populärer Vorstellungen hat der Verschuldungsgrad der öffentlichen Haushalte wenig damit zu tun, ob ein Land reich oder arm ist. Ärmere Länder kriegen nur früher nix mehr geliehen. Argentinien hat es einfacher Schulden nicht mehr zu bedienen, einfach durch den Hinweis darauf, dass sonst Leute  verhungern. Dafür müssen die dann aber auch höhere Zinsen zahlen.
Das Problem hoher Schulden ist einfach, dass auch bei hoher Kreditwürdigkeit (=niedrigen Zinsen) der Anteil der Schuldzinsen an den Staatsausgaben steigt.
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Offline pd

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #2 am: 18.07.07 - 15:15:55 »
Entgegen populärer Vorstellungen hat der Verschuldungsgrad der öffentlichen Haushalte wenig damit zu tun, ob ein Land reich oder arm ist.

Jep, aber besser nichts an dieser populären Meinung ändern, sonst wird das Land noch sorgloser ;-)

Hab noch weitere Zahlen gefunden. Die Staatsverschuldung liegt grob bei 1,7 Bio EUR. Das was alle Deutschen privat so angespart haben ergibt netto 2,4 Bio EUR. Also gibt jetzt jeder 70% seiner Ersparnisse her und Deutschland ist schuldenfrei... Wenn man das auf alle Firmen ausweitet sinkt der Prozentsatz sicher deutlich. Folgen sollten sein, dass Lohnnebenkosten sinken und mehr soziale Unterstützung wie Kindergeld, Eigenheimzulage drin ist. Auch MwSt. Senkungen sollten dann möglich sein. Schlaue Köpfe könnten mal kalulieren, wie lange es geht, bis jeder Deutsche wieder annähernd sein Vermögen beisammen hat.

Patrick
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Offline Klafu

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #3 am: 18.07.07 - 17:57:33 »
gibts auch eine lister der 100 reichsten Länder ?
Irgendwo müssen die vielen Milliarden Beträge ja herkommen  ???
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Offline flaite

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #4 am: 19.07.07 - 10:18:10 »
Die Daten beziehen sich nur auf die Verschuldung der  öffentlichen Haushalte. Die Staaten sind beim privaten Sektor verschuldet. In Deutschland ist die jährliche Sparquote des Privatsektors deutlich höher als die Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte. Insgesamt spart unsere Volkswirtschaft also mehr als sie ausgibt.
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Offline Ralf_M_Petter

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #5 am: 19.07.07 - 11:02:47 »
Habe mal kurz in die Seite reingeschaut, aber vom Hocker reisst mich das jetzt nicht. Meiner Meinung nach wird immer vergessen, für was das Geld ausgegeben wurde. Ich habe kein Problem, damit wenn Schulden für Infrastrukturprojekte gemacht werden.

Deshalb wäre mein Vorschlag endlich weg von diesem Budgetsystem hin zu einem Bilanzierungssystem wie es ein Konzern machen würde. Dann könnte man nämlich wirklich sehen, welche Staaten die Defizitsünder sind und welche nicht. Weiters würde man sehen welche Maßnahmen Bilanzmäßig einen Verlust bringen und welche Ausgaben eventuell sogar ein Gewinn sind.

Grüße

Ralf
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Offline flaite

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #6 am: 19.07.07 - 12:47:35 »
Bei Infrastrukturprojekten ist der Nutzen ziemlich schwer zu berechnen, weil sie ja als öffentliche Güter sehr oft umsonst zur Verfügung gestellt werden.
Wenn die jetzt in dem Stadtrand-Dorf wo ich herkomme, überall Kreiselverkehre eingerichtet haben, kann man das zur wichtigen Infrastrukturmassnahme erklären, die einen Phantasiebetrag an Nutzen stiftet. Im Grunde ist es aber Blödsinn. Der Unterschied zu Unternehmen ist einfach, dass sich zumindest westeuropäische Länder stark verschulden können, ohne dass sie vom Markt verschwinden.
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Offline pd

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #7 am: 19.07.07 - 15:32:26 »
Die Frage ist nur, wie lange das Ansteigen der Verschuldung tragbar ist und bis zu welchem Stand man ohne extreme Massnahmen zum Nachteil der Bevölkerung wieder rauskommt. Um das zu überblicken muss man wohl Finanzminister sein ;-)

Fraglich ist auch welche Puffer noch vorhanden sind für unvorhergesehenes. Wobei mir jetzt keine zig Milliarden schwere unvorhersehbare Falle einfallen will... Soviel Leute werden wohl nicht auf einmal arbeitslos....

Patrick
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Offline dh-paule

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #8 am: 26.07.07 - 09:04:03 »


Fraglich ist auch welche Puffer noch vorhanden sind für unvorhergesehenes. Wobei mir jetzt keine zig Milliarden schwere unvorhersehbare Falle einfallen will...

warte einfach bis zum 11.September wenn es die Taliban schaffen aus Ihren Erdhöhlen im Hindukusch über Satellitenverbindungen das globale Internet lahmzulegen und das GPS zu sabotieren
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Offline flaite

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #9 am: 30.07.07 - 20:02:05 »
Hier der Beweis, dass es auch anders geht:
Zitat
SANTIAGO.- El superávit fiscal del país alcanzó a un 2,9% del Producto Interno Bruto (PIB) en el segundo trimestre, impulsado por un auge en el precio del cobre, la principal exportación del país, aseguró Alberto Arenas, director de Presupuestos.

Con ello, Chile acumuló un superávit fiscal de un 5,3% del PIB anual estimado en el primer semestre de este año, una cifra récord para ese período.

El balance fiscal del segundo trimestre del 2007 fue 0,8 puntos porcebtuales mayor que el superávit obtenido en igual período del año pasado. En el primer semestre del año pasado, en tanto, Chile tuvo un saldo positivo de un 4,1% del PIB.
Santiago.  - Der Haushaltsdirektor Alberto Arenas teilte mit, dass der Haushaltsüberschuß des Landes im zweiten Quartal 2.9% betrug. Diese Entwicklung wurde begünstigt durch einen Anstieg des Kupferpreises, Hauptexportgut des Landes.
Somit erreichte Chile einen geschätzten Haushaltsüberschuß von 5.3%/BIP für das erste Halbjahr. Somit war der Haushaltsüberschuß des zweiten Qualrtals 0.8% höher als im zweiten Quartal des Vorjahres. Im ersten Halbjahr des Vorjahres hatte Chile einen Haushaltsüberschuß von 4.1%/BIP.

Laut CIA World Fact Book lag die Gesamtverschuldung der öffentliche Haushalte Chiles im Jahr 2006 bei 3.9%/BIP (Deutschland: 66.8%/BIP).   
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Offline pd

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #10 am: 01.08.07 - 04:06:35 »
Dann hoffen wir mal dass das Kupfer dort nicht so schnell ausgeht... Oder es bis dahin synthetisch hergestellt werden kann ;-)

Aber die Zahlen sind natürlich beeindruckend...


Patrick
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Glombi

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #11 am: 01.08.07 - 09:52:48 »
Was machst Du denn um 4 Uhr im Forum  :o

Threads anstelle von Schafen zählen, oder  ;)

Offline pd

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #12 am: 01.08.07 - 16:42:55 »
Noi, hab mich letzten Freitag blöd verlupft... (ähm, verhoben ;-) Hab in ner ergonomisch ungünstigen Haltung einen Rechner umgedreht weil ich nach der Inventarnummer suchte. Dann ist die ganze Kiste vorne rausgerutscht (wer die Kisten kennt, Pro D7 von Siemens) und ich hatte plötzlich nen deutlich größeren Hebel. Das kam dann noch zu meiner grundsätzlich eh nicht so ganz optimalen Lendenwirbelsituation dazu und  - knabatsch - war ich wieder reif fürn Doc. Das einzigste was ich einigermaßen machen kann ist stehen. Das ist aber anstrengend, weil die Rückenmuskulatur ständig ausgleicht und nicht auf die Wirbel absetzen kann. Liegen/Schlafen kann ich auch ned lang. Und so ergeben sich dann seltsame Internetzeiten. Stellt euch einfach den Dreilich vor, der das Laptop aufm Kaminofen stehen hat, damit er recht bequem im Stehen dran tippen kann ;-)


Patrick
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Offline WernerMo

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #13 am: 01.08.07 - 16:45:27 »
Hallo Patrik

gute Besserung,
schon mal mit entsprechender Gymnastik versucht
(und natürlich ausreichend mg "Dicofenac")

Nochmals gute Besserung
wünscht Werner
Gruß Werner
  o                                                  o   
 /@\  Nächster @Notes-Stammtisch  /@\  online Sept. 2020?
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Offline flaite

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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #14 am: 01.08.07 - 19:06:13 »
Das ist das Ergebnis eines langfristigen Haushaltskonsolidierungsprozesses seit 1983. Damals mußte der Staat in Zusammenhang mit der Aufdeckung von innländischen Unregelmässigkeiten, beschleunigt durch die gesamtlateinamerikanischen Verschuldungskrise mit viel Geld Banken und andere Privatfirmen retten.
Genau zu diesem Zeitpunkt hatten sich die supply side economics chicago boys Ideologen ähnlich blamiert wie die Importsubstitutions-Ideologen unter Allende 9 Jahre vorher und die Wirtschaftspolitik bemühte sich um Realismus.
Die aus sehr verständlichen menschenrechtlichen Gründen isolierte Militärregierung hatte bei internationalen Verhandlungen um Schuldenreduzierung sehr schlechte Karten. Um überhaupt einigermassen günstige Kredite zu bekommen, mußten die die Haushaltskonsolidierung sehr glaubwürdig betreiben. Diese Politik war dann so erfolgreich, dass sie von den christdemokratisch-sozialistischen Regierungen seit 1989 fortgeführt wurde. Geholfen haben hohe Wachstumsraten der Volkswirtschaft 1984-1999 und 2003-heute.  Die standen dann auch bei der Haushaltspolitik unter einem gewissen Druck, weil die rechte Opposition hohe Neuverschuldung  direkt mit den traumatischen Erfahrungen der 70er Jahre in Verbindung gebracht hätten. Eine Menge Wähler sehen den Putsch von 1973 als Folge einer Spaltung der Gesellschaft, an der die unorthodoxe Wirtschaftspolitik von Salvador Allende einen Anteil hatte.
Aus meiner Sicht sind  dort die Medien und weite Teile der Bevölkerung viel kritischer bezüglich der Kostenseite von staatlichen Ausgaben als in Deutschland.
Gleichzeitig mit dem Programm zum Schuldenabbau konnten die ab 1983 das System der Rentenversicherung vom Umlageverfahren auf ein System mit Kapitaldeckung umstellen. Und eine solche Umstellung verursacht auch noch Extra-Kosten. Dazu noch der Banken/größere Unternehmen bailout. 

Das Fazit für Deutschland lautet für mich, dass es mit einem entsprechenden Druck schon geht und irgendwann muss  man dann halt nicht mehr Teile der Steuereinnahmen benutzen, um Zinsen und Zinseszinsen für Kredite von gestern zu bezahlen.
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Re: www.staatsverschuldung.de
« Antwort #15 am: 04.08.07 - 00:49:47 »
Hallo Patrik

gute Besserung,
schon mal mit entsprechender Gymnastik versucht
(und natürlich ausreichend mg "Dicofenac")

Nochmals gute Besserung
wünscht Werner

Danke,

naja, ein bisschen ists in der Familie, wie es immer so schön heißt...
Eigentlich sollt ich nur den Kopf anstrengen bevor ich irgend ne Bewegung mache. Vieles, was mir immer wieder Schmerzen beschert, ist dann sicherlich vermeidbar...

Was ich auf jedenfall wieder festigen muss ist die Rumpfmuskulatur. Zu Zeiten von Süddeutscher Auswahl (Volleyball) und Marathon hatte ich da keinen Stress. Aber das ist 20 Kilo her (war aber mal 30 Kilo her...) nur sollte ich die Fitness jetzt wieder steigern...


War jetzt auf jedenfall ne deutliche Warnung meines Körpers, werd das nötige draus machen (sobald der Orthopäde ausm Urlaub ist und mir die entsprechende KG verschreibt...)


Patrick
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