Autor Thema: Open Office - Hat jemand schon Erfahrungen?  (Gelesen 2999 mal)

Offline woh

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Open Office - Hat jemand schon Erfahrungen?
« am: 14.09.02 - 20:32:33 »
Hi,


bei uns ist jemand auf die Idee gekommen, MS Office so weit wie möglich abzuschaffen und dafür Open Office einzusetzen.

Meine Erfahrungen: Auf einigen NT 4.0-Rechnern, die weit über den Minimalanforderungen an die Hardware liegen kommt nach der Installation die Meldung, dass die Installation mißglückt sei und ich soll sie doch bitte reparieren.

Einfache Word-Docs lassen sich problemlos öffnen, sind aber Feld-Funktionen eingebaut, so wird zwar der Inhalt komplett übernommen, es zerreißt aber sämliche Formatierungen. Das gilt aber auch schon, wenn simnple Aufzählungen mit Einrückungen vorhanden sind  >:(

Docs mit Grafiken, auf denen der Text eigentlich über den Grafiken liegen sollte: Text verschiebt sich nach Belieben nach links oder rechts und vor allem er ist z.T. nicht mehr lesbar, da die Grafik den Text überlagert.

Speichert man Texte im Word-Format, hängt sich das Programm schon mal beim erneuten Öffnen auf.

Mit Excel und Powerpoint habe ich noch nix probiert.

Version Open Office 1.0 NT 4.0 Workstation SP6a /Win2000 SP 2

Ich habe andererseits schon von Leuten gehört, die behaupten, dass alles einwandfrei funktioniert - kann ich mir irgendwie nicht so recht vorstellen, dass das so stimmt.

Solang man innerhalb des Programms bleibt - also keine Word-Docs sondern nor OO-Files aufmacht bzw. im OO-Format speichert - läuft's im allegemeinen ganz rund aber sonst????

Wäre nett, wenn jemand was dazu schreiben könnte.

Gruß

Wolfgang

Offline heini_schwammerl

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Re: Open Office - Hat jemand schon Erfahrungen?
« Antwort #1 am: 15.09.02 - 13:33:07 »
Hallo Wolfgang,

es wäre wohl etwas vermessen, wenn man von einer Software, die kostenlos, in der ersten Final Version vorliegt und mit einer closed Source Software konkurrieren muß (und somit auch keinen Zugriff auf die Dateiformate und Programmierschnittstellen hat) einen problemlosen Umstieg erwartet.
Es läuft noch nicht alles rund aber ich denke es wäre trotzdem machbar. Problematisch ist sicherlich eine Mischumgebung von OO und MSO, solltet Ihr Euch aber für einen Komplettumstieg entscheiden halte ich die Probleme für kontrollierbar.
Auf jeden Fall ist ein Umdenken angesagt, das heißt man legt sich einen Account in den Open Office Mailinglisten an und stellt dort Fragen zu auftretenden Problemen oder macht gleich einen Bugreport auf. Im Gegensatz zu anderen Softwarefirmen ist zumindest die Chance einer Erklärung warum das so ist, relativ hoch. Man erhält auch Auskünfte über den Fortschritt bei den Konvertierungen wie zum Beispiel Feldfunktionen. Wenn man dann als Firma auch noch bereit ist einen kleinen Teil der eingesparten Kosten in das Open Source Projekt zu investieren bekommt in in der Regel auch so etwas wie professionelle Supportunterstützung.
Falls Ihr bisher offizielle MS Software eingesetzt habt solltet Ihr ruhig die eingesparte Geldsumme den Problemen gegenüberstellen und abwägen. Evtl. lohnt sich auch ein Test der kommerziellen SUN Variante (Wichtig: Patch  von SUN nachinstallieren).
OpenOffice ist immer noch problematisch, die NT Probleme kann ich aber so nicht nachvollziehen und ich arbeite schon seit Monaten damit (zur Zeit allerdings Linux/W2K). Allerdings habe ich mir angewöhnt sowieso die meisten Dinge direkt im Notes zu bearbeiten und der eingebaute Viewer leistet gute Arbeit.
Wenn es nur um das Anschauen geht empfehle ich die Installation der kostenlosen Microsoft Viewer. Diese kleinen Programme leisten gute Arbeit wenn es um die fehlerfreie Betrachtung von alten Dateien geht. Gute Erfahrungen habe ich mit den erstellten Doc Dateien gemacht. Dies erleichtert zumindest die externe Kommunikation da MS Office die OpenOffice Word Dateien gut darstellt.
Wie gesagt, eine Mischumgebung funktioniert in den seltensten Fällen. Hier lautet das Motto: Ganz oder Gar nicht (mit der Ausnahme, daß vielleicht Erbsenzähler und Controller auf Ihr Excel nciht verzichten können).
Unsere Firma hats probiert aber aufgrund der Mischumgebung wars problematisch. Erfreulich gering war der Schulungsaufwand. Größtes Problem bei uns ist immer noch die unerträglich hohe Ladezeit gerade auf etwas betagteren Maschinen. Hier schummelt MS einfach besser indem es Programmteile schon beim Booten in den Speicher lädt. Auch ist MS dafür bekannt, daß wenn ein Konkurrent Boden gewinnt mal schnell am Dateiformat gespielt wird (also nicht ganz risikolos).
Wenn ich in meiner derzeitigen Firma zu entscheiden hätte würde ich es durchziehen (hab ich aber nicht)
Gruß

Heini
« Letzte Änderung: 01.01.70 - 01:00:00 von 1034200800 »

Offline woh

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Re: Open Office - Hat jemand schon Erfahrungen?
« Antwort #2 am: 15.09.02 - 14:47:28 »
Hi,

ich glaub, da liegt ein kleines Mißverständnis vor:

Ich hab' nix gegen Open Office - wenn ich einen gefrusteten und ablehnenden Eindruck mache, so liegt das eher an der Art, wie das bei uns eingeführt wurde.
Ich will dazu hier nicht ins Detail gehen.

Mir ging's schwerpunktmäßig darum, Erfahrungen von anderen mitgeteilt zu bekommen - auch wegen der Aussage
Zitat
... die behaupten, dass alles einwandfrei funktioniert
und mein Bekanntenkreis, soweit er sich professionell mit EDV beschäftigt ist , geht eher gegen 0. Ich hab also nur die Möglichkeit, mich in Foren umzuhören.

Die Leute, die OO bisher vorgesetzt bekommen haben, sind - von den Konvertierungsproblemen abgesehen - gut mit dem Programm klargekommen. Und man muß den Leuten halt ausreichend Zeit geben, ihre Word-Vorlagen in OO neu zu erstellen/bzw. zu überarbeiten.

Und in dieser Übergangsphase muß man wohl oder übel mit beiden Office-Programmen parallel arbeiten.

Und auf meinen Vorschlag es mal mit Staroffice 6.0 zu probieren, ist leider nicht eingegangen worden - ich hab nichtmal ein "Nein" zur Antwort bekommen ;-(


Ich dank dir auf alle Fälle für deinen langen Beitrag, und er hat mich in dem einen oder anderen Detail etwas weitergebracht.

Gruß

Wolfgang

 

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