Autor Thema: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen  (Gelesen 109755 mal)

Offline eknori

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #40 am: 10.09.05 - 00:19:37 »
ich bin seit etlichen Jahren bekennendes SPD Mitglied und werde auch meine ZweitStimme entsprechend abgeben.
Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch ansetzt: jeden Tag kommt jemand und marschiert erhobenen Hauptes drunter her!

Offline eknori

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #41 am: 10.09.05 - 00:21:31 »
Zitat
Ulrich,

es reicht selbstverständlich jederzeit ein kurzes "Stop" von Dir und ich schalte das Ding wieder ab. Logisch.
Soll ja ein Spaß bleiben.

Ich habe damit kein Problem .. Du auch nicht.
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Offline eknori

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Offline koehlerbv

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #43 am: 10.09.05 - 00:28:07 »
ich bin seit etlichen Jahren bekennendes SPD Mitglied und werde auch meine ZweitStimme entsprechend abgeben.

Genau deswegen würde ich auch keinen Euro auf Dein eBay-Angebot bieten  ;) Und ich oute mich auch: Meine Stimme bekommt Bärbel Kofler und die SPD.

Ich befürchte aber trotzdem wegen dieser Aktion möglichen Ärger.

Bernhard

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #44 am: 10.09.05 - 00:36:09 »
Zitat
Ich befürchte aber trotzdem wegen dieser Aktion möglichen Ärger.
Das mag sein, aber weswegen fühst DU dich dem Ärger ausgesetzt ?

Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch ansetzt: jeden Tag kommt jemand und marschiert erhobenen Hauptes drunter her!

Offline eknori

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #45 am: 10.09.05 - 00:49:11 »
Um auf Nummer Sicher zu gehen: Glaubt wirklich jemand allen Erstes, daß ich es nötig habe, eine Bundestagwahl zu manipulieren, indem ich MEINE Stimme bei EBAY anbiete ?
Soo dumm muss erst einmal jemand sein. 10.000 €, die habe ich wahrlich nicht nötig; solch' Kleingeld liegt bei mir in der Portokasse ...
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Offline datenbanken24

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #46 am: 10.09.05 - 01:11:57 »
Naja , viele haben das derzeit nicht in der Portokasse.

Und stell Dir vor, "es wird Mode" und gibt Nachmacher, seine Stimme bei ebay anzubieten,
für sagen wir 100 Euro. Ich kann mir gut vorstellen, dass sehr viele das machen würden -  gerade eben wegen der 100 Euro - im Gegensatz zu Dir, der einen Spaß machen wollte.

Und an dieser Stelle kommt die "Barbara" respektive Boulevard ins Spiel, die sich auf solche Sachen stürzen, wie die Geier.
Und Du: "mittendrin - statt nur dabei"

Das meinte ich am Anfang #9
http://www.atnotes.de/index.php?topic=25573.msg163472#msg163472
mit:
Zitat
ich hab den "bösen" Verdacht,
DAMIT wirst Du berühmt...

Morgen sehen wir weiter.
« Letzte Änderung: 10.09.05 - 01:13:46 von datenbanken24 »

Offline eknori

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #47 am: 10.09.05 - 01:18:52 »
selbst wenn ... ich habe so einen Krempel nicht nötig .. Und wenn sich die "Babs" nackig machen würde...
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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #48 am: 10.09.05 - 09:52:43 »
Vorbei mit Ruhm und Ehre  ;D

Zitat
Eine Pruefung Ihres Angebotes hat ergeben, dass es nicht den Anforderungen der eBay-AGB und den Grundsaetzen fuer das Anbieten von Artikeln entspricht. Angebote dieser Art kommen fuer einen Verkauf bei eBay nicht in Frage.

Aus diesem Grunde haben wir Ihr folgendes Angebot vorzeitig beendet.


6208104259 Bundestagswahl 2005 - eknori singt
6208075397 Bundestagswahl 2005 - Meine Stimme



Die angefallenen Angebotsgebuehren fuer das beendete Angebot wurden Ihrem Konto gutgeschrieben.

WICHTIGER HINWEIS: Wiederholte Verstoesse gegen die eBay-AGB oder die Grundsaetze fuer das Anbieten von Artikeln koennen den Ausschluss vom Handel bei eBay zur Folge haben.

Mit freundlichen Gruessen

Kundenservice (eBay-Sicherheit)
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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #49 am: 10.09.05 - 10:44:59 »
Moin Ulrich,

sei nicht traurig.
Ist vielleicht besser so.

Habe google um 10:00 Uhr gestoppt,
(hatte in den 11 (Nacht-) Stunden über 6.000 Impressions und 200 Klicks)

Die 500 bei ebay hättest Du also bereits heute vormittag geschafft.

Gruß,
Uwe

Offline koehlerbv

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #50 am: 10.09.05 - 13:21:49 »
Zitat
Ich befürchte aber trotzdem wegen dieser Aktion möglichen Ärger.
Das mag sein, aber weswegen fühst DU dich dem Ärger ausgesetzt ?

Nein, aber ich hätte im Fall des Falles mit Dir gefühlt  ;)

Bernhard

ascom40

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #51 am: 10.09.05 - 15:53:56 »
Ulrich,

der Fall kann ja noch kommen, ebenso die Ehre   :-\

wenn's zur Anklage kommt, dann kram halt deine Studienunterlagen raus  :P

und berühmt bist du doch schon, zumindest im Notes-Umfeld, da brauchts kein Fernseher für  ;)

ich finds einfach obercoll  ;D, wie du das durchgezogen hast, meine Hochachtung !

Jo

Offline eknori

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #52 am: 10.09.05 - 17:16:54 »
Interessant ist die tatsache, daß die Anzeige dieses Hellsehers immer noch drin ist, wohingegen meine wegen Verstosses gegen die EBAY Regeln gelöscht wurde.
Ich habe EBAY mal um eine Stellungnahme gebeten.
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Offline datenbanken24

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #53 am: 10.09.05 - 22:15:32 »
Ulrich,

hast Du vielleicht noch einen  Screenshot von Deiner ebay Anzeige ?
Das muß doch hier verewigt werden, oder nicht...

Offline flaite

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #54 am: 10.09.05 - 22:25:58 »
Ich find Wahlen laufen hierzulande sowieso immer sehr ähnlich ab.
Zwischen den Wahlen schreien all die Deutschländer-Würste nach Reform & Veränderung, da die angeblich unterbelichteten Ausländer sie inzwischen durchschnittslohnmässig auf- und überholen, was nach Ansicht dieser warum-auch-immer Einbilder gar nicht sein kann.
Und dann kommt der große Obermaxe, verbreitet Angst wegen angeblich ganz entsetzlichen Aggressionskriegen  oder wg. sozialer Kälte und dann bekommen die Würste alle Angst und laufen scharenweise zur status quo erhaltenden Partei über (SPD).

Deshalb wähle ich die Partei der erfolgreichen und innovativen Landesregierungen (Wulf, Stoiber, Teufel, Koch).

Zum zweiten mal in meinem Leben übrigens.

Ich glaub aber sowieso inzwischen fest daran, dass sich die Realität in the long run sowieso durchsetzt. Vielleicht wäre eine radikale Regierung Grün/SPD/PDS (2010 oder früher) ganz heilsam. Für die chilenische Geschichte jedenfalls war das von der Unidad Popular verursachte Chaos 70-73 ein heilsamer Schock, der sich bis heute positiv auswirkt. Ich denke auch, dass wir ohne Militärputsch und zeitweiliger Ausschaltung der Menschenrechte auskommen werden. Dafür ist unsere politische Kultur einfach zu gefestigt.

Die relativistische und hedonistische Fun-Art mit der hier mit demokratischen Institutionen umgegangen wird (Versteigerung auf EBay) widert mich an.

Die Reaktion hierzulande auf den externen Schock (Globalisierung) erinnert mich z.T. sehr stark an die Reaktion in Argentinien auf den externen Schock der 40er Jahre (Fleischpreise sinken stark) -> Glaube an nationale Umverteilung. Und genau das beunruhigt mich wirklich. Das hat nämlich dort auch nicht geklappt.
Vielleicht gehören solche Anerkennung-der-Realität-Lags auch einfach zu den Kosten eines Demokratischen Systems, den ich bereit bin zu tragen. In Argentinien ist die unheilige Allianz von latenten Anti-USAmerikanismus und Anti-Kapitalismus leider zu einer Art endemischen Krankheit geworden, die die Entwicklung des Landes seit 50 Jahren deutlich behindert.

Wenns einen gar nicht mehr passt, kann man ja das Land verlassen. Wofür kann ich schliesslich Fremdsprachen.

Axel
« Letzte Änderung: 11.09.05 - 00:10:01 von kennwort »
Ich stimm nicht mit allen überein, aber mit vielen und sowieso unterhaltsam -> https://www.youtube.com/channel/UCr9qCdqXLm2SU0BIs6d_68Q

---

Aquí no se respeta ni la ley de la selva.
(Hier respektiert man nicht einmal das Gesetz des Dschungels)

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Offline koehlerbv

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #55 am: 11.09.05 - 02:00:10 »
Axel,

drei Fragen:
- Was sind "Würste" ? Was zeichnet diese aus ?
- Auf welche Zahl würdest Du die Anzahl toter deutscher Bundeswehrsoldaten "deckeln", wenn wir seit 2002 eine Regierung hätten, die Mr. Bush gefolgt wäre ? Wir haben schon in Afghanistan nix verloren (und erreichen da ja auch nix), und dann noch Irak ? Es wäre wohl erheblich kostengünstiger, diese Länder (in jeglicher Hinsicht) zu isolieren, als solche Stunts zu wagen ...
- Schweden und Dänemark, aber auch Österreich (das "bessere Deutschland", wie mal der der "Stern" in diesem Sommer schrieb), haben ihre Systeme frühzeitig und radikal und vor allem im allgemeinen Konsens umgestellt. Traust Du das der CDU auch zu ? Die 16 Jahre gepennt hat und auch jetzt noch in unklaren Bildern versinkt (was versprechen die mir eigentlich ? Kirchhoff ? Doch nicht Kirchhoff ?)

In Schweden und Dänemark bekommt niemand Arbeitslosengeld, der nicht arbeitet. Bevor sich in Deutschland an solche Forderungen niemand herantraut, sieht es noch sehr übel aus.
Was unser Problem wohl darstellt: Die Regierungen, die den Umbau bewerkstelligten in anderen Ländern (Paul Nyrup Rasmussen / DK - erst viel später abgewählt, Göran Persson / SE, Wolfgang Schüssel / AT u.a), wurden alle während des Umbaus wiedergewählt. Und hier tobt jetzt eine Kakophonie sondersgleichen und es steht zu befürchten, das begonnene Reformen nicht zu Ende geführt werden, sondern erstmal wieder für Monate / Jahre auf Eis liegen werden.

Was die erfolgreichen (? Wie lange) Landesfürsten angeht: Ich halte das für ein ganz übles Relikt aus unseren unseligen geschichtlichen Vergangenheit. Bundesregierung gegen Bundesrat - das ist schlicht krank und killt jede stringente wirkliche Reform. Siehe oben: Skandinavien.

Nach Südamerika müssen wir da gar nicht schauen (aber schaden tut es wirklich nicht !).

Bernhard

Offline flaite

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #56 am: 11.09.05 - 08:15:01 »
- Was sind "Würste" ? Was zeichnet diese aus ?
Leute, die an den Weihnachtsmann glauben.
Zitat
- Auf welche Zahl würdest Du die Anzahl toter deutscher Bundeswehrsoldaten "deckeln", wenn wir seit 2002 eine Regierung hätten, die Mr. Bush gefolgt wäre ? Wir haben schon in
Afghanistan nix verloren (und erreichen da ja auch nix), und dann noch Irak ? Es wäre wohl erheblich kostengünstiger, diese Länder (in jeglicher Hinsicht) zu isolieren, als solche Stunts zu wagen ...
Ich bin für eine aktive Verteidigung der Freiheit. Das schliesst auch ein das tote Soldaten in Kauf genommen werden. Nach den peinlichen Ereignissen im Kosovo: Dort fanden ethnische Säuberungen statt und die Befreiungstruppe in diesem europäischen Land bestand weitgehend aus amerikanischen Soldaten, weil die Europäer zu fein für diese Drecksarbeit waren. Es mußten dann selbst einige Mitglieder der Hedonisten-Partei "Die Grünen" einsehen, dass man in Afganistan vielleicht doch besser a la Winston Churchill agieren sollte, statt sich einzubunkern, nachdem dort trainierte Personen  begannen Hochhäuser in Metropolen von einem NATO-Verbündeten ohne Kriegserklärung mit gekaperten Passagierjets in die Luft zu sprengen.

Ich fand die US-amerikanische Position vor dem Irak-Krieg in vielen Punkten überoptimistisch. Ich habe das lang und breit in MD mit amerikanischen Veteranen diskutiert. Der traditionelle Fehler einer bestimmten Art der US Außenpolitik ist, dass sie einfach glauben, man könne anderen Völkern einfach die Demokratie bringen. Das muß schon aus dem Volk selber kommen. Nur: Saddam Hussein war ein entsetzlicher Diktator. Auch wenn der Irak jetzt sicher keine zweite Bundesrepublik nach WK2 ist, kann man den Zustand jetzt durchaus als vielversprechender ansehen als vor dem Krieg. 
Irak & das Taliban Regime in Afganistan waren isoliert. In Situationen wie in Afganistan unter den Taliban sollte aus meiner Sicht auf jeden Fall eingegriffen werden:
- Ausbildungslager für Terroristen
- Totalitarismus
- Menschenrechtsverletzungen ohne Ende

Wir sehen ja jetzt auch gerade an Ostdeutschland, dass sich auch Marktwirtschaft nicht im Volk verwurzelt, wenn man Leuten mit "Helmut nimm uns an der Hand und führe uns ins Wirtschaftswunderland" eben versucht an die Hand zu nehmen. Offenbar präferieren sie Werte wie  "gerecht", "solidarisch", "Sicherung" und "Schutz" höher ein als "Wettbewerb", "Leistung" und "Eigenverantwortung". Für zahlreichen West-Deutschen wie mich besteht zwischen diesen Werten ein gewisser Zielkonflikt.

Zitat
- Schweden und Dänemark, aber auch Österreich (das "bessere Deutschland", wie mal der der "Stern" in diesem Sommer schrieb), haben ihre Systeme frühzeitig und radikal und vor allem im allgemeinen Konsens umgestellt. Traust Du das der CDU auch zu ? Die 16 Jahre gepennt hat und auch jetzt noch in unklaren Bildern versinkt (was versprechen die mir eigentlich ? Kirchhoff ? Doch nicht Kirchhoff ?)
Genannte Länder besassen auch vor dem Reformen keine sehr deutliche Mehrheit für Reformen. In Schweden ist die Regierung, die die drastischen Einschnitte vornahm, nach 4 Jahren  abgewählt worden. Wir haben es heute mit einer anderen CDU als der Kohl-CDU zu tun. Der Reformeifer unter Schröder hat auch erst ca. 2003 angefangen als es wirklich nicht anders ging. Derselbe mußte und muß zunehmend gegen Widerstände in der SPD durchgesetzt werden. Schröder wird es da ähnlich gehen wie Helmut Schmidt Anfang der 80er Jahre. Hier von "unklaren Bildern" von Seiten der CDU zu sprechen ist angesichts Andrea Nahle und Herrn Gabriel geradezu absurd. Ich kann auch mit einem gewissen Meinungspluralismen bezüglich Details ganz gut leben, solange die allgemeine Richtung konsistent ist. Genau dies vermisse ich bei der SPD und den Grünen. 
Das Modell Kirchhoff ist eine ordnungspolitische Vision, die nicht unmittelbar in praktische Politik umgesetzt werden soll. Für wirtschaftspolitische Reformen sind manchmal radikale ordnungspolitische Grundsätze ganz hilfreich. Das gleiche gab es unter Reagan (Laffer-Kurve-> wenn wir die Steuern senken, werden wir mehr Steuereinnahmen haben) oder unter Thatcher (nur ein pensionierter Gewerschaftler ist ein guter Gewerkschaftler). Beide Regierungen haben sich aus der Rückschau positiv auf die Dynamik besagter Volkswirtschaften ausgewirkt.
Aus meiner Sicht kann die Umsetzung von wirtschaftspolitischen Paradigmenwechseln nicht unbedingt immer im gesellschaftlichen Konsens stattfinden. Gleiches gilt für die Reformen 1973 und die Reform der Reformen 1982/3 in Chile. Hier eins der Ergebnisse des furchtbaren "Neoliberalismus": die stabilen Wachstumszahlen über den Zeitraum 1985 bis 2004.
http://www.economiaynegocios.cl/indicadores/pib.asp
Sicherlich kamen die von einem niedrigeren Niveau als wir. Nur sieht man daran eben die Auswirkungen von klaren ordnungspolitischen Prinzipien (auch "Neoliberalismus genannt):
Wohlstandsmehrung an der alle Gruppen der Gesellschaft in einem mehr oder weniger starken Ausmaß partizipieren. In den Nachbarländern sehen die Kurven leider ziemlich Achterbahn aus. Das BIP pro Kopf in Deutschland war 2003 nur noch 2.7 mal so hoch wie das BIP pro Kopf in Chile. Der Abstand verringer sich rasand (näheres siehe unten).

Die auf Betreiben Ludwig Ehrhards in den westlichen Besatzungszonen durchgeführte Währungsreform wäre auch nie in einer Volksabstimmung abgesegnet worden, bedeutete sie ja massive Vernichtung der Vermögen von kleinen Sparern sowie kurzfristig ernsthafte Probleme für einen nicht kleinen Teil der Bevölkerung.
Zitat
In Schweden und Dänemark bekommt niemand Arbeitslosengeld, der nicht arbeitet. Bevor sich in Deutschland an solche Forderungen niemand herantraut, sieht es noch sehr übel aus.
Das ist eine Maßnahme. Es geht um ordnungspolitische Grundsätze. Wer in der DDR nicht arbeitete, kam ins Gefängnis. Wirtschaftspolitik ist ein komplexes Geflecht an Maßnahmen. Man kann nicht einfach einen Punkt als entscheidend herauspicken ohne zumindest zu versuchen, dafür statistische Indizien zu liefern.
Die Ziele "Deiner" Bundestagsabgeordneten" (http://www.baerbel-kofler.de/) hören sich jedenfalls nicht nach notwendigen Reformen wie Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und Abbau von bürokratischen Hemnissen an. Ich les da immer nur gerecht, solidarisch, Sicherung und Schutz. Mir und der Mehrheit der Wahlberechtigten in West-Deutschland machen solche Worte Angst.  ::) Ich halte Vokabeln wie Wettbewerb, Leistung, und Selbstverantwortung für zielführend. Zwischen diesen Werten existieren für mich nicht immer aber oft eindeutige Zielkonflikte. Wenn ich mich recht erinnere setzten die Reformregierungen in Skandinavien und Österreich eher auf die von mir (und der CDU/FDP) favorisierten Begriffsparadigmen und eindeutig weniger auf Solidarität, Gerechtigkeit, Sicherheit und Schutz.

Zitat
Was unser Problem wohl darstellt: Die Regierungen, die den Umbau bewerkstelligten in anderen Ländern (Paul Nyrup Rasmussen / DK - erst viel später abgewählt, Göran Persson / SE, Wolfgang Schüssel / AT u.a), wurden alle während des Umbaus wiedergewählt. Und hier tobt jetzt eine Kakophonie sondersgleichen und es steht zu befürchten, das begonnene Reformen nicht zu Ende geführt werden, sondern erstmal wieder für Monate / Jahre auf Eis liegen werden.
Zumindest Person würde zunächst nicht wiedergewählt. Von Reformen habe ich auf dem letzten SPD Parteitag nicht viel gehört. In der CDU/FDP gibt es einfach intern mehr Unterstützung für klar marktwirtschaftlich orientierte Reformen wie sie in Österreich, Schweden und Dänemark durchgeführt wurden.
Zitat
Was die erfolgreichen (? Wie lange) Landesfürsten angeht: Ich halte das für ein ganz übles Relikt aus unseren unseligen geschichtlichen Vergangenheit. Bundesregierung gegen Bundesrat - das ist schlicht krank und killt jede stringente wirkliche Reform. Siehe oben: Skandinavien.
Der Föderalismus gehört sicher reformiert. Nur spiegelt er eben auch die Deutsche Geschichte. Der Vergleich der Länder zeigt auch deutlich, dass Länder mit einer CDU/FDP Regierung einfach in vielen Punkten (Bildung, Wirtschaft, Finanzen) erfolgreicher sind als Länder mit SPD Regierungen.
Zitat
Nach Südamerika müssen wir da gar nicht schauen (aber schaden tut es wirklich nicht !).
Es fällt seit der Widervereinigung immer schwerer, westeuropäische Länder zu finden, die uns nicht abhängen.
http://hdr.undp.org/reports/global/2005/pdf/HDR05_HDI.pdf (S. 11)
So unterentwickelt sind die gar nicht. Vor allem Chile nicht. Da brauchen wir gar nicht generös drüber lächeln. Gemäß dem letzten veröffentlichten Human Development Report (http://hdr.undp.org/reports/global/2005/pdf/HDR05_HDI.pdf (S. 11)) haben wir pro Kopf nur noch 2.7x soviel BIP wie die. Dort sind die Entwicklungen von 2004/05 noch nicht enthalten (Chile 2004 +6.1% und für dieses Jahr prognostizierte +7%). Da die Zahlen von Chile seit 1982 recht stabil sind (s. Link oben), ist mit weiteren Aufholen zu rechnen, nicht zuletzt auch
- wegen der günstigeren demographischen Entwicklung,
- der geringeren Staatsverschuldung: 22.7% BIP Chile gegenüber deutlich über 60% BIP BRD bei über Jahre hin ausgeglichene und Schuldenabbau-Haushalte in Chile:
http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/print_html?type_id=24&land_id=31
Aus Finanzpolitischer Sicht sind wir also schon im Vergleich zu Chile eindeutig eine Bananen-Republik.

Ich denke auch, dass unseren Linkswähler aus Neufünfland das generöse lächeln über Polen und Tschechen immer mehr gefrieren wird.

Wir hatten es auch bis Mitte der 90er Jahre nicht nötig, uns mit der 20% Arbeitslosenrate in Spanien zu vergleichen. Nur ist die Arbeitslosigkeit heute in Spanien geringer als in Deutschland.

Hab grad ausgerechnet, dass es bei einem BIP Wachstum von 5% p.a. 14 bis 15 Jahre braucht, bis man das BIP verdoppelt.

Kleiner polemischer Joke, der aber meine derzeitigen Gefühle bzgl. Ostdeutschland wiedergibt (es sind um Gottes willen nicht alle so und ich hab positive und negative Erfahrungen mit Leuten aus Neufünfland gemacht):
Wenn DIE so weitermachen, werden wir noch erleben, dass die Söhne einiger Herrschaften mit "Doitschland den Doitschen" Aufkleber auf ihren Mofa-Tanks über die polnische und tschechische Grenze tuckern, um dort für die Söhne der Frauen zu arbeiten, deren "Services" ihre Väter in den 90ern mit geschenkten Geld in großen Mengen an gewissen Straßen eingekauft haben.  ;D

Axel
« Letzte Änderung: 11.09.05 - 18:07:51 von kennwort »
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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #57 am: 11.09.05 - 18:31:24 »
Zumindest Person würde zunächst nicht wiedergewählt.

Du sagst vieles, mit dem ich auch übereinstimme. Ich mag das jetzt aber nicht auseinanderflöhen - das ist nicht das Forum dafür.

Wegen Göran Persson schaust Du bitte:
Biography Göran Persson.

Bernhard

Glombi

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #58 am: 12.09.05 - 13:41:32 »
Zum eigentlichen Thema siehe:

http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,374218,00.html

Zitat
Kurz vor der Bundestagswahl versucht eine Handvoll Ebay-Mitglieder, die eigene Stimme zu versteigern. Eine riskante Angelegenheit, denn Stimmenkauf oder -verkauf werden mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft.

Das ist also eine ernste Sache und sollte hier nicht weitergetrieben werden.

Andreas

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Re: Bundestagswahlergebnis zu verkaufen
« Antwort #59 am: 16.09.05 - 18:41:36 »
Man mag mich jetzt möglicherweise als einen Bundesbürger bezeichnen, der unsere Demokratie und das Wahlrecht nicht sonderlich ernst nimmt, aber dem ist mit Sicherheit nicht so.
Aber die Inkonsequenz und den Lobbyismus in der Gestzgebung sollte jedem sofort ins Auge stechen, wenn er diesen Artikel auf meiner HP liest http://www.eknori.de/_content/show_index.php?nr=1324&directory=home&flag=archiv
EIner "Oma" 100 Euronen in die Hand zu drücken, damit sie eine bestimmte Partei wählt ist strafbar ( für den einzelnen Bürger ), aber die Oldies organisiert per Fahrdienst zum Wahllokal zu karren beibt straffrei ( für die partei ).
Wobei noch immer die Möglichkeit besteht, daß Omma den Dienst nur ausnutzt und nicht die Partei des Fahrers wählt ...
« Letzte Änderung: 16.09.05 - 18:52:08 von eknori »
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