Autor Thema: Sehr interessantes Gerücht  (Gelesen 14047 mal)

Offline eknori

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Re: Sehr interessantes Gerücht
« Antwort #20 am: 12.08.05 - 19:58:16 »
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Offline heini_schwammerl

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Re: Sehr interessantes Gerücht
« Antwort #21 am: 12.08.05 - 20:14:22 »
Ich bin 2005 zu 99.8% billable ausgelastet als externer Consultant bei verschiedenen Kunden.
50 % in diversen Foren Posten
20% Kurs ID<insertBeliebigeNummerHier> besucht für Certified<InsertGeekAusdruckHier>
8% Urlaub
18% real fakturierbare Arbeit beim Kunden
0,8% im Heimathafen der Firma
1% krank
2% Mehrwertsteuererhöhung
0,2% Merkel'sche Brutto/NettoTheorie
---------------
Stimmt, sind genau 99,8 % bzw. 100%  >:D
Und wer das Ernst nimmt ist selber schuld.
Zum Thema hab ich nicht viel zu sagen. Mein Standpunkt, daß IBM mit Notes & Domino gar nichts mehr macht was nicht direkt mit Workplace zu tun hat, hat sich nicht verändert.

Offline eknori

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Re: Sehr interessantes Gerücht
« Antwort #22 am: 12.08.05 - 20:29:38 »
ich will jetzt hier wahrlich keine Diskussion vom Zaun brechen, Henning, aber ich stimme deinen Aussagen zu ... von einer fast 100% billable Auslastung zu reden/ schreiben und um z.B. 11:08 Zeit für ein Posting hier zu haben; das alles erinnert mich sehr an die Erfahrungen, die ich mit Consultants gemacht habe: Schalen gegen 10:00 auf, dann wird erst einmal de Laptop konfiguriert, damit man überhaupt bei uns ins Netz kommt ( der war nicht das erste Mal da und hat seine SAP GUI ja auch für etliche Kunden vorkonfiguriert ). Dann Telefonate mit Kunden. ( andere, nicht wir ! ).
Keiner weiß genau, was der Typ macht, der verlangt aber, daß die SAP Basis dann noch um 18:00 zu einer Besprechung verfügbar ist. ( es gibt bei uns Leute, die fangen schon um 6:00 an ).

@Axel: Ziehe dir den Schuh nicht an; trotzdem passt da was nicht im Verhältnis Postings/day und deine Auslastung ...
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Offline flaite

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Re: Sehr interessantes Gerücht
« Antwort #23 am: 13.08.05 - 00:05:45 »
Also Leute. Das ist ja nun mal einfach absolut lächerlich und typisch Deutsch. Ich verbringe zwischen 9.00 - 19.00 Uhr vielleicht im Schnitt 20 Minuten bis (wenns wild wird 1h) für atnotes Posting. Das wird auch nicht dem Kunden in Rechnung gestellt. Ich tippe und formuliere sehr schnell und wenn ich mal wirklich was recherschiere, dann am Wochenende oder spät abends. Den Rest tippe ich direkt vom brain ins Forum.
Wenn du dich wirklich permanent in irgendwelche komplexen, oft schlecht programmierte legacy Anwendungen reidenkst, dann kannst du ein hohes Konzentrationsniveau nicht über 8 Stunden halten. Ich zumindest nicht. Darin besteht nämlich zur Zeit ein Großteil meiner Arbeit. Und ich kenne sehr leere Züge. In denen ab 20.00 Uhr sitzen nämlich nicht mehr so viele. Ich les da dann Fachbücher oder probier was mit Eclipse oder Posgres aus.

Teilweise profitiere ich ka auch von meiner hiesigen Mitgliedschaft.
Ist sicherlich auch eine Frage von längerfristigen Verträgen.
Und dieser Zweifel an meiner Arbeit für meine Kunden halte ich ehrlichgesagt für relativ unverschämt.  >:( Und zwar sehr im ernst.
Aber vielleicht ist ein Programmierer für euch vielleicht jemand, der permanent am 7. geschachtelten if-then tüftelt.
Das sind dann aber komischerweise die Anwendungen, die ich repariere. Und die btw auch kein anderer anfassen will.

Ich hab wirklich gelernt, hart zu arbeiten. Ok. Wenn wir eine 40 Stunden Woche zu Grunde legen, dann sind es vielleicht noch 85%.

@Heini: Ich war seit bestimmt 2 Jahren auf keinem IBM Kurs mehr. Meine Zertifizierungen habe ich, weil ich erst das Zeug gelernt habe und dann einen Test bestanden habe. Aber so ein Naturbursche wie du, braucht sowas vielleicht nicht. Das auch sehr im ernst, weil es nämlich ziemlich hart sein kann, nach dem Arbeitstag/in der Bahn/am Wochenende das certi Programm durchzuziehen. Ich bin so naiv zu glauben, dass die Testersteller sich etwas bei dem Test denken. Mit ein bischen mehr schnöselhafter teutonischer Lamoyanz könnte ich mir da sicher ein paar Sorgen sparen.

@Ulrich: Wenn ich eins sicher nicht mache, dann ist das großmännisch beim Kunden zu gebieten. Ich hab teilweise (nicht bei allen) sogar eher den Eindruck, dass es umgekehrt ist. Wenn man sich so etwas von Consultant gefallen läßt, dann seid ihr selber schuld. Ihr sitzt am längeren Hebel. Was ich manchmal vorgeworfen bekomme ist "Chaos". Das hat aber im überwiegenden Teil der Fälle mit dem Legacy Job zu tun. An dem Rest arbeite ich. Ich habe festgestellt, dass wir viel Zeit dadurch gewinnen, wenn wir die Meeting Struktur/Kommunikationskanäle straffen. Das wird dann auch oft am Anfang als "chaotisch" angesehen. Komischerweise gehen sie aber immer drauf ein.
Bei meinem derzeitigen Hauptkunden habe ich das Glück in einem wirklich ziemlich gut funktionierenden Team zu arbeiten. Auch das steigert die Effektivität, wenn man sich einfach auf Leute ohne viel reden verlassen kann und keine Machtspielchen laufen.

Im übrigen hab ich für 2005 noch genau 25.5 Urlaubstage.

UND WENN DIE "LOTUS COMMUNITY" weniger über die Psychologie des Kunden sinieren würde und sich weniger dem warm fuzzy feeling ergehen würde, dass J2EE noch Jahre brauchen wird, um die Features von Lotus Notes zu haben UND STATTDESSEN KONZENTRIERTER IHRE INTERESSEN BEI IBM VERTRETEN würde und zwar jenseits von schnöselhafter Lamoyanz in obskuren Business Partner Meetings, wo ihr ja so verdammt ernst von IBM genommen werdet, dann WÄRS ECHT BESSER. Echt.
« Letzte Änderung: 13.08.05 - 11:13:31 von kennwort »
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Offline flaite

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Re: Sehr interessantes Gerücht
« Antwort #24 am: 13.08.05 - 11:11:51 »
Das mag unprofessionell sein, so zu reden.
Auf der anderen Seite ist es die Wahrheit wie ich sie sehe.
Was hier viele Leute imho ein bischen unterschätzen - und woran ich inzwischen ziemlich fest glaube - ist, dass wenn man sich nicht in einer Domino-Welt eingräbt und z.B. diese ganzen Java-Frameworks mitmacht, dass man dann auch oft vielleicht Domino Projekte ganz anders sieht.
Wo sind die Schwachstellen. An welchen Stellen kann ich refaktorieren. Wie teste ich (wobei mir da jetzt Fehler unterlaufen sind).
Diese ganze Theorie ist eigentlich höchst effektives verdichtetes Wissen.
Sind natürlich nix was in 10 Geboten zusammengefasst werden kann sondern komplex. Man braucht eine Zeit, bis man es verdaut und ich kaue ständig. Aber es ist kein hohles Consulting-Geschwätz. Ich mache die Sachen ja.
Wenn ich mir hier anschaue, wie Leute beispielsweise an ihre Java Projekte rangehen. Da sind immer riesige Methoden und eine Schule ist nicht zu erkennen. Genau damit kommt man aber nicht zum Ziel. Java ist nicht die API. Java ist Ideen. Aus den gleichen Gründen versuche ich nun mit .NET an und werd mal wieder ein bischen mit Spring rumdaddeln. Das aber nicht, weil ich da in 10 Wochen ein Projekt hätte. Sondern wegen den Ideen, die da drin sind.
Für die Kunden ist eine Anwendung eine Kette von Befehlen. Hat man aber als Entwickler eine solche Sichtweise, dann kommt man imho irgendwann nicht weiter.
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Offline heini_schwammerl

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Re: Sehr interessantes Gerücht
« Antwort #25 am: 13.08.05 - 12:02:41 »
LoL,

das war ja klar das Du bei diesem kleinen Schwerz gleich in die Luft gehst. Da habe ich wohl jemanden tief in seiner Consulting Seele getroffen (obwohl ich doch selbst einer bin, wenn auch auf niedrigerem Niveau). Aber wer mit 99,8 % prahlt der muß auch mal einen einstecken können.
Im übrigen kann man sich natürlich hinstellen und behaupten das man sich in einer Domino Welt vergräbt.
Man kann aber auch sagen das die IBM in der Vergangenheit herzlich wenig getan hat um das zu ändern. Es reicht nämlich nicht einfach mit kostenlosen Lizenzen von Monsterprodukt X oder Y rumzuschmeissen denn man braucht dafür auch sinnvolle Einsatzgebiete.
Und gerade im Dominobereich muß ich leider sagen. Das Java Zeug funktioniert nicht und es funktioniert nicht, weil es Java ist, sondern weil dieses Java C++ Wrappergedönse nicht funktioniert, der Domino Designer für diese Art der Entwicklung eine Zumutung darstellt und  der Domino Server selbst tw. eine veraltete Java Architektur verwendet.
Selbst der eigentlich löbliche Ansatz mit DB/2 ist eigentlich verhunzt denn viele Unternehmen setzen nur ungern mehrere Datenbanksysteme ein (wenn ich von MySQL für Webapplikationen mal absehe). Oracle und MS SQL Server sind nun einmal in vielen Firmen gesetzt.
Viele Projekte, die ich im Dominobereich durchführe sind auch einfach zu klein um Sie in eine große Websphere-Umgebung zu packen. Größere Sachen werden bei vielen meiner Kunden bereits im ERP System abgefackelt (z.B. SAP). Notes wird dann für die kleine Ferkelei zwischendurch verwendet. Und das ich in Firmen die nicht einmal ein Standard Mailtemplate customizen, "weil es ja dann keinen Support mehr gibt", mit Open Source Produkten den großen Wurf landen kann ist auch eher utopisch.
Ich sehe in diesem Bereich sogar durchaus Vorteile in den .net Sprachen denn in kleineren Projekten hat die hohe MS Integration durchaus Vorteile.
SAP ist sowieso ein schönes Beispiel. Eigentlich sollten die Firmen ja alle mit NetWeaver, Java und MySAP rumhampeln. Stattdessen sehe ich fast nur ABAP Entwicklungen, den guten 4.X Release und NetWeaver läuft eigentlich nur auf Testkisten damit der Vorstand schöne Bilder zum Anschauen hat.
Im übrigen halte ich wenig davon zu versuchen andere Leute zu bekehren. Selbst wenn wir uns alle in Notes eingraben und mit Scheuklappen durch die Gegend laufen so ist das prinzipiell das Problem jedes Einzelnen.
Aber daß man sich in einem Notesforum vorwiegend über Notes unterhält ist nicht unbedingt überraschend.

Offline flaite

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Re: Sehr interessantes Gerücht
« Antwort #26 am: 13.08.05 - 13:05:01 »
das war ja klar das Du bei diesem kleinen Schwerz gleich in die Luft gehst.
Ich reagiere manchmal so auf persönlichen Angriffe.
(obwohl ich doch selbst einer bin, wenn auch auf niedrigerem Niveau).
Laß bitte diesen Argumentationsstil. Das ist lächerlich und unfair. Ich würde sowas nie behaupten und sage auch nicht, dass ich ein wer weiss wie tolles Niveau habe. Ist ein gewisses Muster von dir damit zu kommen.
Entweder wir reden hier offen oder wir spielen kleine rhetorische Tricks und kommen uns sehr smart vor. Nach Generation Golf Art.
Aber wer mit 99,8 % prahlt der muß auch mal einen einstecken können.
war bei nochmaliger Betrachtung ein bischen übertrieben.

Zitat
Man kann aber auch sagen das die IBM in der Vergangenheit herzlich wenig getan hat um das zu ändern. Es reicht nämlich nicht einfach mit kostenlosen Lizenzen von Monsterprodukt X oder Y rumzuschmeissen denn man braucht dafür auch sinnvolle Einsatzgebiete.
@Henning: Meine Schwester, die als Projektleiterin arbeitet, hat mir mal gesagt, dass jeder Programmierer ihr erzählt, dass der Vorgänger irgendeinen Mist programmiert hat. Ich glaub, das hat meine Einstellung zur Arbeit verändert.
Ist es klug, die Verantwortung bei anderen zu suchen?
Nein. Auch wenn ich den größten Scheiß an verfahrenen Projekt vor mir habe, tobe ich manchmal im Büro darüber. Meine Wutausbrüche können nach wie vor relativ extrem sein. Aber niemals gegenüber dem Kunden. Genauso ist es bei IBM. Ich denke es gibt eine Menge sinnvoller Einsatzgebiete z.B. für Websphere oder meinetwegen auch für Websphere MQ. Domino Workplace ist mir z.Zt. auch zu heavy weight. Aber wo liegt das Problem? Nimm was anderes.
Hört sich ein bischen wie venezoelanisches Staatsradio an. Da wird auch permanent über die bösen Anderen geredet, die eine schöne, gerechte Welt verhindern. Ich verachte sowas im tiefsten Innern. 

Zitat
Und gerade im Dominobereich muß ich leider sagen. Das Java Zeug funktioniert nicht und es funktioniert nicht, weil es Java ist, sondern weil dieses Java C++ Wrappergedönse nicht funktioniert, der Domino Designer für diese Art der Entwicklung eine Zumutung darstellt und  der Domino Server selbst tw. eine veraltete Java Architektur verwendet.
Die Schwächen der Java Integration in Domino hab ich glaub ich hinreichend analysiert. Z.T. hier öffentlich. Man kann aber z.B. sein Domino Projektwissen nehmen und anfangen mit J2EE zu arbeiten. Da ist man natürlich am Anfang nicht so der King. Da muss man erstmal ein bischen Grundlagenforschung betreiben. Zertifizierungen helfen hier, um eine einigermassen gesunde Basis zu bekommen.
Zitat
Selbst der eigentlich löbliche Ansatz mit DB/2 ist eigentlich verhunzt denn viele Unternehmen setzen nur ungern mehrere Datenbanksysteme ein (wenn ich von MySQL für Webapplikationen mal absehe). Oracle und MS SQL Server sind nun einmal in vielen Firmen gesetzt.
Hab ich noch nicht ausprobiert aber ich hab hier große Zweifel. Wer sich mit EJB seit 1.1 auseinandergesetzt hab, kennt eine Menge grundlegender Probleme bzgl. "nahtloser, transparenter Integration einer relationalen Datenbank in eine objektbasierte Anwendung". Hibernate ist aus meiner Sicht den Problemen am nachhaltigesten auf den Grund gegangen. Ist für mich nach wie vor die größte Herausforderung bei Spring oder JBoss Anwendungen hier eine immer bessere Balance zwischen Datenkonsistenz und schnellen transaktionalen Zugriffen zu bekommen. Ich kriege die Budgetgerade langsam nach rechts, aber es ist sehr harte Arbeit.
Zitat
Viele Projekte, die ich im Dominobereich durchführe sind auch einfach zu klein um Sie in eine große Websphere-Umgebung zu packen. Größere Sachen werden bei vielen meiner Kunden bereits im ERP System abgefackelt (z.B. SAP). Notes wird dann für die kleine Ferkelei zwischendurch verwendet. Und das ich in Firmen die nicht einmal ein Standard Mailtemplate customizen, "weil es ja dann keinen Support mehr gibt", mit Open Source Produkten den großen Wurf landen kann ist auch eher utopisch.
SAP setzt selbst zunehmend auf Java oder .NET. Andreas hat auch Mittelstandskunden und da gibt es Interesse an Java. Zumindest erzählt er davon. Open Source im Java Bereich sehe ich auch vornehmlich als Frameworks und nicht als Produkte und das ist ein gewaltiger Unterschied.
Zitat

Ich sehe in diesem Bereich sogar durchaus Vorteile in den .net Sprachen denn in kleineren Projekten hat die hohe MS Integration durchaus Vorteile.
Sehe ich auch so.
Zitat
SAP ist sowieso ein schönes Beispiel. Eigentlich sollten die Firmen ja alle mit NetWeaver, Java und MySAP rumhampeln. Stattdessen sehe ich fast nur ABAP Entwicklungen, den guten 4.X Release und NetWeaver läuft eigentlich nur auf Testkisten damit der Vorstand schöne Bilder zum Anschauen hat.
Vor 3 Jahren hast du das selbe über Websphere und J2EE gesagt. Und vor 18 Monaten über .NET. Es braucht immer Zeit, bis sich neue Technologien stabilisieren. Nur wird dann von anderen da hart dran gearbeitet und irgendwann difundiert es dann in die Realität. Vielleicht kann man so das 1. Gossensche Gesetzt der Mikroökonomie verstehen: Jedes Angebot schafft seine Nachfrage selbst. Wenn es keine Nachfrage schafft wirds nämlich vom Markt genommen.
Aber es ist vielleicht ein bischen bequemer über neue Dinge erstmal ein paar altkluge Bemerkungen zu machen.
Zitat
Im übrigen halte ich wenig davon zu versuchen andere Leute zu bekehren. Selbst wenn wir uns alle in Notes eingraben und mit Scheuklappen durch die Gegend laufen so ist das prinzipiell das Problem jedes Einzelnen.
Ich will keinen bekehren. Ich will nur reflektieren.
Bzgl. Java versuche ich hier auf Vorurteile zu reagieren. Wenn ich bekehren wollte, würde ich den Leuten sagen, dass alles ganz einfach ist. Mach ich aber nicht.


Vielleicht muß man manchmal im Leben sich auch mit Dingen arbeiten, wo man nachher nicht weiss, was daraus wird. Ich habe gelernt: Über eins kann man sich in der Schnöselrepublik Deutschland (Lachnummer der G-8) sicher sein. Es wird nie an Leuten mangeln, die dich Kraft eines fragwürdigen Allgemein-Durchblicks wie "Psycholgie des Kunden" ihre launigen Bemerkungen machen werden.
« Letzte Änderung: 13.08.05 - 14:07:42 von kennwort »
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Offline heini_schwammerl

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Re: Sehr interessantes Gerücht
« Antwort #27 am: 13.08.05 - 14:06:34 »
Was ich vor 3 Jahren gesagt habe gilt auch heute noch.
In meinem Kundenstamm gibt es kein Websphere, Java nur als Frontend für Hostapplikationen, DB/2 nur in Verbindung mit einer AS/400, Tivoli kenne ich nur von T-Systems, Rational gar nicht. J2EE ist auch kein großes Thema (wenn ich von einigen zugekauften Softwareprodukten mal absehe). Es gibt nicht einmal Linux (außer auf Webservern) obwohl ich zumindest hier teilweise Tendenzen erkennen kann.
Und das habe ich auch mit Niveau gemeint denn es gibt diese Firmen und Firmen mit 100 Beschäftigten oder weniger haben derzeit noch andere Bedürfnisse als größere Konzerne.
Natürlich zehre ich dadurch viel von Altwissen (gefährlich in der EDV) aber ich habe wenigstens Arbeit, es geht mir gut und ich nehme mir auch mehr Zeit für meine Tochter (4 Jahre). Warum ich in diesem Bereich Domino mache obwohl das nicht immer einfach ist?
Weil es Hunderte von Firmen gibt die in Firmen das übliche Microsoft Standardprogramm installieren. An jeder Ecke läuft ein MCSE oder MCP herum und ich habe keine Lust über den Preis in diese Märkte reinzudrängen (ich bin so schon günstig genug).
Ich sehe schon den Zwang mich zu verändern allerdings würde mir eine bessere Unterstützung seitens IBM sicherlich gut gefallen.
Notes 8 (Hannover) ist durchaus ein Produkt was mir gefällt aber es ist nun einmal nicht Version 7 und ich habe schon Kunden die aufgrund der Ankündigung beschlossen haben erstmal gar nichts zu tun. Und nichts ist tödlicher für mich wenn ein Kunde beschließt gar nichts zu tun denn fürs Nichtstun braucht er niemand Externes.
PS: Ulrichs Beschreibung kann ich zumindest für den SAP Bereich voll unterschreiben. Das muß aber kein Nachteil sein denn dann kann man als Interner ungestört arbeiten.
Sehr beliebt ist immer noch meine Anekdote in der ein SAP Entwickler die Aufgaben an seine Frau  (war mit den Kindern beschäftigt) gefaxt hat. Diese hat dann die Codebausteine zurückgeschickt und er hat Sie eingetippt. Ging 6 Monate gut. Oder ein ABAP Entwickler hat einen Trainee des Auftraggebers entwickeln lassen. Ging 1 Jahr gut und als es aufgeflogen ist gab es wenigstens keine Probleme bei der Übergabe. Der Trainee kannte sich bestens aus. Der Consultant konnte gar kein ABAP hat aber geschickt die suboptimalen Kommunikationswege innerhalb der Firma ausgenutzt. Aufgrund der Tatsache wie er das 1 Jahr gemanaged hat würde ich Ihn durchaus als Berater empfehlen (wenn auch nicht als Entwickler). Alle Geschichten sind schon 5 Jahre her, stammen also aus der Hochzeit der IT.
PS: Axel, es würde glaube ich nicht schaden wenn Du nicht alle Themen so ernst diskutieren würdest. Bei fast allen meiner Postings habe ich ein schelmisches Grinsen aufgelegt, leider kommt das nicht immer so rüber und man kennt sich ja nicht persönlich. >:D >:D >:D
« Letzte Änderung: 13.08.05 - 14:27:24 von heini_schwammerl »

Offline flaite

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Re: Sehr interessantes Gerücht
« Antwort #28 am: 13.08.05 - 14:51:01 »
Oops. Jetzt rechtfertigen wir uns beide.  ;D
Ich mach ja auch viel Domino. Überraschend viel.
Denke aber auch nicht, dass man so für den Mittelstand generalisieren kann. Guckst du in die de.comp.lang.java, dann wirst du feststellen, dass dort viel für den Mittelstand gearbeitet wird. Bei Andreas Schmidt ist es z.B. Security in Verbindung mit Webservices oder Swing für ziemlich spezielle aber sinnvolle Dinge, wo Bedarf zu bestehen scheint.

Ich lebe ja unter der Prämisse, dass 550 Jahre nach der Umsegelung von Cap Bojador durch portugiesische Seefahrer (Beginn des Ausgreifens der Europäer in die Welt) die "Braunen" aufgewacht sind. D.h. ich schätze meine wirtschaftliche Lage als "prekär by nature" ein. Ich bin nur zur Zeit für sehr lange Zeit verkauft. Sollte auch eigentlich in die Java-Ecke wechseln, aber ich bin offenbar zu beliebt als Notes-Kampfschein. Manchmal fragen mich die Java Leute zu EJB oder WSAD Zeugs und das hat auch eine gewisse Ironie. Eigentlich ist das auch schade, weil ich da von einigen sicher was lernen könnte.

Ich weiss nicht wie es mit Familie ist. Und ich schätze mal, du haßt es genauso wie ich von irgendjemanden einen "guten" Tipp zu bekommen über was du eh schon weisst, aber wenn du irgendeinen skill dazulernst, dann:
- mach es regelmässig.
- mach es gründlich
- erwarte nicht sofort geldmässig umsetzbare Ergebnisse.
Ich würd an deiner Stelle eher .NET als Java machen oder was ganz anderes wie Ruby oder Linux-Programmierung.

Nach meiner persönlichen Einschätzung halte ich es gefährlich, das Augenmerk zu sehr auf Workplace zu richten. Ich ignoriere das Teil nach wie vor. Bei WSAD/WAS halte ich mich natürlich auf dem Laufenden, aber so wendige Dinge wie Springframework und JBoss passen einfach besser in mein Wohnzimmer als Supertanker unter IBM Flagge.
Ich hab natürlich auch mit Java Leuten frisch von der Uni zu tun. Bedenke, dass wir ein großes Projektwissen haben (Timing, wie reden mit Leuten, wann und wie sich melden, wenn was komisch läuft, wie auf Probleme reagieren), dass die eben noch nicht haben.

Braucht nicht diskutiert zu werden, aber ich mag Hans Werner Sinn, bin bekennender Magaret Thatcher Bewunderer und der Ort für beständige Intelligenz auf diesem Planet ist ein grauer Bau in Santiago de Chile, wo seit 1982 entschlossen gute Arbeit gemacht wird (der ihr Wirtschaftsministerium). Schelmenromane können in meiner Vorstellungswelt abrupt abbrechen.
 
« Letzte Änderung: 13.08.05 - 15:03:11 von kennwort »
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Offline Mark³

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Re: Sehr interessantes Gerücht
« Antwort #29 am: 26.08.05 - 16:46:46 »
Moin Leute, das ist ein wirklich spannender Thread mit viel Emotionen, sowas mag ich  O0
Dazu habe ich auch noch Anmerkungen:
1. Habe gerade die Workplace Collaboration Express-Demo bei IBM durchgespielt, ist zwar grottenlangsam, aber mir haben sich erstmals richtig die Augen geöffnet, dass das WebSphere-Gedöns wirklich eine geniale Seite hat. Ich teste gerade Domino.doc (IBM nennt das momentan gerade anders  ;D ) um es bei uns einzuführen. Das ganze kann sich im Workplace jeder User einfach per Drag&Drop in den Workspace ziehen und fertig ist der Lachs. Genauso einen Quickplace (nennt IBM auch bald wieder so  ;D) anlegen, einfach Drag&Drop und fertig... Richtig gut. Ich denke in ein paar Jahren ist das wesentlich einfacher und besser als Domino. Und die LotusScript-Entwickler programmieren dann eben ein paar Events in JavaScript, sollte jeder wohl hinkriegen.

2. @Axel: Ich habe noch nie so konkret drauf geachtet, aber hast du multiple Persönlichkeiten? Ich sehe ständig Postings, die ich sofort dir zuschreiben kann (J2EE, Spring, espagnol etc., meist steht Axel drunter  ;) ) die aber immer unter verschiedenen Usernamen auftauchen. Bist du immer du wenn du einen anderen Namen nimmst oder was bringt das?

3. Apropos Ideen kriegen durch verschiedene Programmiersprachen: Hier teile ich Axels Meinung, ich probiere auch alles mal aus (Formelsprache, Lotusscript, Javascript, Java, .Net, VB etc.) und mittlerweile erzähle ich den Kunden nur etwas über die Lösung und setze sie dann mit der Sprache bzw. dem Tool um was ich für richtig halte. (Sind allerdings oft sehr kleine Anwendungen im Bereich von Manntagen). Wenn man dann mal ein Datenbankadapter in C# sieht kommt plötzlich die Idee, das man in Lotusscript vielleicht lieber ein ADO-Objekt nimmt als LS:DO zu nehmen (ist nur ein fiktives Beispiel, aber ein größerer Horizont ist auf jeden Fall gut auch wenn meiner noch viel weiter werden könnte  :'( )
sagt Mark.



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Offline flaite

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Re: Sehr interessantes Gerücht
« Antwort #30 am: 26.08.05 - 18:19:23 »
zu 1. Endlich beschäftigt sich mal einer damit.
Ich find das größte Problem bei zumindest vielbenutzten Notes Anwendungen ist, dass das oft leider sehr unübersichtlich programmiert ist (meine Meinung).
Ich stosse dauernd auf doppelten Code, Coole Workarounds für Domino 4.0 aus dem Jahre 97, Coole Workarounds für Probleme die es nur im Kopf des Entwicklers gibt, Klassen Code der gegen sämtliche Regeln verstösst, etc. etc.. Nach meiner Erfahrung funktioniert nur bei ca. 12% von 3 Jahre alten Masken ComputeWithForm, weil irgendein Pragmatiker in der zwischenzeit irgendeine komische nicht funktionierende Formel da reingepusselt hat, die ich dann mühsam aufspüren kann.
AUSSERDEM BRAUCHE ICH UNIT-TESTING.
Aber ich sehe nur einen Ausschnitt der Wahrheit.

JavaScript wird diesen Zustand nicht unbedingt verbessern. Warum nehmen die nicht Ruby als Skriptsprache. Ich lern das jetzt und das soll viel besser sein. Auch wenn viele Notes Entwickler ein bischen mit JavaScript daddeln können. Eine Sprache ist meiner Meinung nach schnell erlernt und das ist nicht das Problem. Das Problem ist diese Sprache wirkungsvoll einzusezten. Und da verspricht Ruby irgendwie mehr.

Ich mach mir wegen dem "langsam" ein bischen sorgen. Irgendwie ist die ganze Geschichte relativ verteilt und es gibt gute Argumente, dass ein verteiltes Objektmodell nicht funktioniert. Entweder etwas ist verteilt oder es ist ein Objektmodell. Es ist Ted Newards Lieblingsthese und der Mann hat irgendwie Recht. Les bei dem die Details nach.
http://www.neward.net/ted/weblog/index.jsp
Für mich ist das die EJB Erfahrung.
Ein Objektmodell ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Objekten viele kleine Nachrichten verschickt werden. Wenn diese Objekte aber über ein Netzwerk verteilt sind, dann werden viele kleine Nachrichten über ein Netzwerk verschickt. Und das ist ineffizient. Eine große Nachricht ist viel schneller als viele kleine. Weil diese Netzwerklatenz pro Nachricht und nicht pro Byte Menge anfällt.
Aber ich kann zu dem Produkt noch nichts sagen. Aus meiner Erfahrung heisst aber "einfach" oft einfach in der Demo Anwendung aber schwierig wenns dann um reale Aufgaben geht.

zu 2. Ich wollte hier zwischendurch immer wieder mal austreten aus verschiedenen Gründen, habs dann aber wieder bereut, weil ich hier doch profitiere und es eigentlich doch ganz nett ist. Fragen kamen immer auf, wenn ich wg. non-meine-Kunden-billable Fragenbeantwortung um 21.00 Uhr im Kundenbüro sass, eine 2 stündige Zugfahrt vor mir hatte und irgendjemand erzählt dann Zeug über Java, dass einfach zu unsinnig war. Oder mir wurden Dinge unterstellt, die ich angeblich glaube und eigentlich würde ich für das konkrete Gegenteil zur Manchete greifen. Thomas Schulte besitzt darin ein astounding talent.  ;D
Des weiteren ist es manchmal schwierig, die "gehört nicht zum Thema"-Fraktion zu ignorieren. Für diese Ekzentriker scheint ein Softwareprojekt aus einer Kette von "richtigen" Befehlen zu bestehen. Sobald man anfängt über Design oder Prozesse zu sprechen heben sie triumphierend ihren Zeigefinger und krakelen rum, dass es nicht zum Thema gehört. Aus meiner Sicht ist das ein großer Irrtum.

zu 3. Es ist natürlich sehr anstrengend. Gestern bin ich auch vollkommen wahnsinnig geworden, als meine brilliante IBatis SQL Mapping Strategie mit Punkten einfach immer das selbe zurückgab (eine SQLException). Aber ich glaub ich hab die Lösung jetzt zumindest theoretisch gefunden. Prinzipiell sehe ich das aber genauso. Programmiersprachen/Plattformen implementieren vor allem eben auch Ideen und das find ich nach wie vor spannend. Ich mein hier konkrete Ideen. Das heisst ich setze das auch praktisch um. Für mich ist eine einseitige Fixierung auf Domino geradezu obzön.
Aber das ist wie gesagt meine Meinung.
« Letzte Änderung: 28.08.05 - 08:08:58 von kennwort »
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Re: Sehr interessantes Gerücht
« Antwort #31 am: 28.08.05 - 00:32:16 »
"Why does IBM does not speack some clearing words ?"

zwei Fehler
 :)

oder drei?
nobody is perfect but i'm pretty close 

 

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