Autor Thema: Lotus Workplace. Ha Ha.  (Gelesen 2303 mal)

Marinero Atlántico

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Lotus Workplace. Ha Ha.
« am: 28.10.04 - 17:11:31 »
Fed up with ibm

Hier ist ein Artikel, in dem einer derer Produktmanager (Chris Reckling) über Lotus Workplace interviewt wird.
(http://www-106.ibm.com/developerworks/lotus/library/ls-ibmworkplace/).
Es wäre sicherlich lustiger und für die ungewaschenen Massen aufklärerischer, wenn in Zukunft Hani Suleyman als Interviewer kontraktiert werden könnte.
 
Es fehlt natürlich die wichtige Information, dass der Serverteil dieses Machwerks mindestens 2 CPUs und 2.5 Gig Arbeitsspeicher benötigt.
 
Lotus spricht von diesem Wunderteil seit über einem Jahr.

Technisch hat es nichts mit Lotus Notes zu tun. Ich lese nur Layer, Tiers, Komponenten und J2EE, wobei der Begriff Tiers auch noch falsch angewendet wird.
Entwickler sollen dann eben ihre Funktionalität als Komponenten schreiben. Schön. Das geht auch von heute auf morgen.
Für einen strukturierten Entwicklungsprozess hat man dann Rational. Na denne. Nur kenne ich keinen der gerne mit Rational Tools arbeitet. Immer wenn ich mit Rational 2003 gearbeitet habe, kämpfte ich die ganze Zeit mit dem Tool selber und hatte keine Gedanken frei für einen "Entwicklungsprozess".

Ich habe da den subjektiven Eindruck, dass da unter Krampfparolen aus dem Management (J2EE einfacher für eine Organisation zu machen) ein paar mehr oder weniger promovierte Entwickler frisch von der Uni, ihre Lust an „flexiblen Architekturen“ ausleben und über dem funktionierenden Stack der Eclipse Software Foundation ihren eigenen phetten Elephantenbob setzen. Das ganze wird dann legitimiert mit
Zitat
„We have over 10 years of experience building collaborative systems with millions of customers. We know what collaboration and human productivity is all about. We’ve examined our customer’s applications, as well as our own, to identify and capture known collaborative patterns." As he puts it, "We’ve done the heavy lifting of providing an infrastructure that supports collaboration and process integration that you can take advantage of in your custom apps 
You know. You know really?

Die architektonischen Ideen mögen ja nicht schlecht sein. Nur präferiere ich Pasta von openSource oder MS.NET gegenüber diesem phettigen Elephantenbraten mit Klössen und Rosenkohl.

V.a. macht das auch alles keinen Spass. Sieht man sich die wenigen Diskussionseinträge auf Notes.Net an, so scheitern viele schon an der Installation. Und dann soll ich noch
•   Lotus Workplace
•   Lotus Notes/Domino
•   WebSphere Portal
•   WAS
•   WebSphere Everyplace
… und das ganze dann g’schwind mit dem User-Directory des Unternehmens verknüpfen und Konnektion zu all der ihren Backendsystemen herstellen.
Damit dann 
Zitat
A user can create a workplace application by using a template defined by a developer. A template is an XML representation of the components, their layout on a page, and runtime configuration information.
Jedes Eclipse plug-in wird in einer xml Datei definiert. Und die gebe ich nun dem Abteilungsleiter X und der definiert damit dann die Editoren, Views und Outlines der Anwendung? Ha Ha.

Und davon solle es jetzt auch noch eine Express-Version für Medium Business geben (Liliputaner Elephant).

Zitat
"The Lotus Workplace architecture," Chris Reckling says, "provides a great deal of scalability and flexibility and can support anything from single-server pilots to large enterprise deployments."
Es gab eine lange, sehr lange Diskussion zu J2EE und da kam raus, dass die Auswahl der optimalen Technologie sehr wohl von der zu erwarteten Anwenderzahl und dem Typ der Anwendung abhängt.

Zitat
There's plenty left for you to build. If you're already developing using the open standards-based technologies like Java® and Eclipse, your applications may be more ready than you think.
… überlasse ich anderen.

IBM war niemals in der Lage Anwendungssysteme zu bauen. Sie hatten schon in den 70ern und 80ern nur gute Mainframes, gutes Marketing und waren organisatorisch sehr gut aufgestellt. Die Anwendungssysteme zeichneten sich immer durch gute architektonische Ideen aus, die dann von anderen für eigene, bessere Anwendungssysteme benutzt wurden.

Btw. kam heute ein neues Gerücht über eine weitere Pleite aus der wundersamen Welt der IBM Business Partner heraus. Ich sag nicht wers ist  :P , ist aber nicht klein.

Gruß Axel
« Letzte Änderung: 28.10.04 - 17:14:52 von Marinero Atlántico »

Marinero Atlántico

  • Gast
Re: Lotus Workplace. Ha Ha.
« Antwort #1 am: 28.10.04 - 18:03:21 »
Hier ist noch eine Diskussion und ein legendärer verlinkter Text von Praktikern für Praktiker und nicht dieser happy-happy mess von Produktmanagern, die sich sowieso mehr Gedanken darüber machen, welche Krawatte sie heute anziehen als über Problemen in IT-Umgebungen:
http://www.theserverside.com/news/thread.tss?thread_id=26626

Offline heini_schwammerl

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Re: Lotus Workplace. Ha Ha.
« Antwort #2 am: 29.10.04 - 01:34:28 »
Naja, ein Thema da kann man ja nur Applaus bekommen.
Aber das mit dem Gerücht ist natürlich eine Frechheit (nämlich das ich das noch nicht kenne).
Zu Workplace schiele ich allerdings schon ein wenig, alleine weil Domino so sch...(ön, was habt Ihr denn gedacht) ausschaut, das ich schon ein bißchen neidig bin.
Warum man allerdings für ein hübsches GUI solche Hardwareanforderungen benötigt ist mir allerdings auch ein Rätsel.
« Letzte Änderung: 29.10.04 - 11:40:44 von heini_schwammerl »

Marinero Atlántico

  • Gast
Re: Lotus Workplace. Ha Ha.
« Antwort #3 am: 29.10.04 - 08:54:41 »
Henning,

(ohne jetzt angeben zu wollen)
wir hätten wirklich in jeder Hinsicht die Leute für sowas (administrativ, konzeptionell, Java/J2EE/XML/Webservices of all flavours and colours, inklusive Leute, die sich seit 2 Jahren mit Eclipse-plugin Programmierung beschäftigen). Bei mir persönlich will trotzdem keine Begeisterung für dieses Produkt aufkommen.
Persönlich glaube ich, dass man mit ausgewählten Open Source Komponenten das gleiche, einfacher zu customizen und ressourcenschonender bekommt.
Schöne guis ist wirklich auch anders möglich.
Was ist von diesem stack schon von Lotus/IBM. Die schönen GUIs sind von der Eclipse Software Foundation, die Client Datenbank ist apache.Derby, die Serverseite ist J2EE + Portlets (JSR 27?, weiss nicht auswendig), SSO bekommt man auch hin, Webservices sind von apache.axis und auf Handys läuft J2ME.
Portal Server halte ich persönlich sowieso für überschätzt. Ich werd anfangen mit apache.Pluto und hab schon ein entsprechendes Buch, aber ein Kollege, der darüber eine Diplomarbeit schreiben wollte, war ziemlich enttäuscht, v.a.  über die zusätzliche Speicherlast, die durch den phonky Portlet Stack über dem Servlet Stack erzeugt wird. Wieviele User werden sich dann bitteschön ihr Portal zusammenstellen? Wenn ich Portal mache, dann will ich hier auch nicht abhängig von IBM sein. SSO ist natürlich ein wichtiges Thema. 

Gruß Axel

El Caballero POJO
 
« Letzte Änderung: 29.10.04 - 09:53:26 von Marinero Atlántico »

Marinero Atlántico

  • Gast
Re: Lotus Workplace. Ha Ha.
« Antwort #4 am: 29.10.04 - 19:08:05 »
was ich eigentlich sagen will ist, dass es Alternativen gibt und das es mit der "professionellen" IBM alles so wohlgeordnet zugeht, dazu könnte ich auch so stories erzählen, die mir mit diesen neuen Umgebungen begegnen.
Alternativen:
http://www.manning-source.com/books/walls2/walls2_chp1.pdf
Buch, im praktischen nachvollziehen nicht federleicht, aber ganz guter Überblick

 

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