beim Sprechen sehe ich das auch so.
ich glaube/hoffe, du siehst die Sache etwas anders, wenn du Texte für deine Kunden verfasst oder sonst irgendwo publik machst
Kommt auf die Art des Textes an:
Für adHoc Geschichten wie Internet Foren ist sicher vieles von mir geschriebene grammatisch nicht korrekt, aber verständlich wie locals mir öfters bestätigt haben.
Auch in Firmen gibt es auch unterschiedliche Grade von Qualitätsanforderungen.
In meiner alten Firma wurden englische Sprachkurse angeboten. Ich war zweimal da. Mein Büronachbar wesentlich öfter, hat aber die Kommunikation mit Internen anderswo in Europa, die kein deutsch konnten, mir überlassen.
In unseren XD.One Forum jetzt beschäftigen wir natürlich auch kein Übersetzungsbüro.
Zum Beispiel hat meine Schwester wesentlich mehr englische Kommunikation als ich. Sie hatte immer eine 4 in Englisch. Alle halten sie aber für "sprachlich talentiert", weil sie das einfach macht, ohne sich selbst unter Korrektheitsdruck zu stellen. Die Strategie ist zu versuchen, die Dinge mit möglichst einfachen Worten zu erklären. Fehler macht man ohnehin. Dann macht das nämlich auch Spaß.
Für Marketinggeschichten oder sogar vertragliche Sachen würde ich immer ein Übersetzungsbüro bemühen. Wie alles sind die nicht besonders teuer.
Eigentlich genau umgekehrt wie ich Programmieren sehe. Bei Programmieren ist oft dieser Perfektionismusdruck da:
- das geht irgendwie besser
- dokumentier das vernünftig
- weil du nicht Buch x gelesen hast, bist du Teil des Problems.
Mit Sprachen denke ich: Der wird das schon verstehen. Man sollte nur den Komplexitätsgrad der Grammatik gering halten.
In einem längeren Aufenthalt in Chile hatte eine mit mir befreundete Lehrerin und Hobbylinguistikerin Spaß daran, mein castellano zu analysieren. Damals war ich wirklich nicht schlecht.
Unter Alkoholeinfluss wurde mein Wortschatz schwächer, es gab schon mal Aussetzer (Personenendungen durcheinander bringen), aber die für einen Deutschen schwierigen Sachen wie Subjunctivo und die beiden Preterito-Formen Indefinido/Imperfecto wurden im Gegensatz zum nüchternen Zustand fast perfekt.
Gruß Axel