Lotus Workplace, Portale?

[Axel_Janssen]

Hi,

ich habe letzte Woche einen Artikel der Nov/Dez Ausgabe von The View über Lotus Workplace gelesen.

Viele Notes Leute scheinen sich im Websphere-Bereich vornehmlich mit IBM Portal Server zu beschäftigen (eine Art add-on zu Websphere Application Server). Dies erscheint mir logisch, da dieses Produkt am stärksten den Groupware-Gedanken weiterträgt.
Lotus Workplace und IBM Portal Server scheinen für mich momentan Schwesterprodukte zu sein, die sich zunehmend integrieren lassen werden.

In JavaBlogs existieren in den letzten Wochen viele Einträge zu Portalen. Seit letzten Herbst gibt es eine Java-Spezifikation (JSR-Nummer vergessen, zu faul zum nachschlagen). Es gibt einige openSource und closeSource Projekte/Produkte, die die Java Portal Spezifikation implementieren. Als Java-Programmierer steht mir also zusätzlich eine Auswahl an Produkten zur Verfügung.

Portale machen aus betriebs-organisatorischer Sicht Sinn, zumindest wenn ich an mein eigenes Angestellten-Leben denke. Ich benutze 3 online-Anwendungen:
- INotes für firmeninterne Mail und damit die anderen Wissen, wo ich bin (Kalender)
- Jira (open Source Java auf tomcat) für Projekt-Tracking
- ein customiztes Diskussionsforum (open Source Java auf Tomcat)
- Sametime (benutze ich aber noch nicht, was eine schlechte Angewohnheit ist).  

Wenn nun diese ganzen Anwendungen 1 Username/Passwort und ein einheitliches UI auf 1er Oberfläche hätten, würde ich öfter draufschauen und alles wäre noch einfacher.
Ich bräuchte auch seltener unseren admin anrufen bzw. vom Kunden anrufen lassen, wenn es i.w.S. administrative Spezialfragen gibt.  

Aus Architektursicht wird vom Programmierer wird eine strikte Trennung des codes in die 3 Hauptlayer
- View  
- Programmlogik aka Businesslogik -
- Persistenzlayer aka Datenbank Layer
gefordert. Davon bin ich sowieso ein extrem grosser Freund.

Das Argument, dass man nicht jedes Programm in eine (Web)-Portal-GUI zwängen, zählt IMNSHO nicht, da es nicht so ist.
Man kann z.B. aus dem Portal für bestimmte Anwendungen Clients mit mehr Rich-Client Fähigkeiten öffnen (z.B. Notes-Client, Swing-Client).

Wie seht ihr das?
Verschlafen wir was?
Brauchen wir ein eigenes Portal/Domino Workplace Forum?

Gruß Axel

[Gandhi]

Weiß ich nicht.
War mal auf einem IBM Seminar zu dem Thema. Das Produkt ist natürlich mehr als nett - eine ziemliche Waffe, um damit alles mögliche zu erschlagen.
Problematisch ist vor allem der Preis. Mehrere zehntausend Euros für einen Enterprise Server pro CPU oder - ich glaube knapp 80 Euro je Client - schrecken erst mal ab - und machen viele mögliche Anwendungen erst mal obsolet - schließlich kauft man damit nur das Recht Anwendungen zu entwickeln.
Das ganze ist dann ein Zusatz zu den ohnenhin vorhandenen Domino Lizenzen.
Da man all das von Dir genannte (wer braucht Sametime und wofür und gibt er dafür auch Geld aus?) auch mit Notes oder OpenSource abbilden kann sehe ich in den Kosten ein großes Problem für den Markt.
Aber wir können ja mal rumspinnen und Szenarien entwerfen...technisch gesehen ist das schon ein Leckerli...

[Semeaphoros]

Huch?
Sametime ist das auf Ebene Enterprise am meisent eingesetzte Tool for Instance-Messaging, und die zahlen auch. Und ich denke mal, mit anderen Sachen geht das in dem Markt so ähnlich, jedenfalls hab ich das auch schon so erlebt. OpenSource ist da - abgesehen von gewissen Einzelfällen - noch nicht so sehr ein Thema, man fühlt sich dabei zu unsicher, weil ja niemand für OSou auch die Verantwortung übernimmt, im Gegensatz zur Bezahlsoftware, wo man doch wenigstens einen "Verantwortlichen" (Produzenten) benamsen kann. Ob das dann im kritischen Fall auch funktioniert, ist Nebensache (Bürokratie lässt grüssen)

[Axel_Janssen]

... wie gesagt, es gibt auch openSource oder billigere Implementierungen des entsprechenden JSRs.
Mit dem openSource sehe ich das ein wenig anders als Jens aber nicht wirklich euphorisch.

Wir haben behördenmässige Kunden und Banken als Kunden von Projekten auf openSource Basis. Da gibt es keine Akzeptanz-Probleme. Ich würd sogar sagen, dass es als geradezu hip gilt.

Auf der anderen Seite sehe ich bei den Indern und noch stärker bei den Amis eine gewisse Hinwendung zu Websphere.
Eben weil damit die Total Cost of Ownership gesenkt werden. Man hat eben alles unter einem Hut. Das kann die Entwicklungszeit deutlich beschleunigen, so dass die Anschaffungskosten dann doch nicht so ins Gewicht fallen.
Das gute an Java ist, dass man beides machen kann. Ich habe seit 6 Monaten Websphere nur für xslt-Programmierung benutzt. Werde jetzt wieder mehr wsad machen. Das was ich da mit Eclipse und apache-Projekten gemacht habe, kommt mir auf jeden Fall zugute, weil eh alles das gleiche ist. Seit 5.1 setzt Websphere bei Webservices zum Bleistift auf apache.axis. Damit kenne ich mich jetzt ganz gut aus.

Aber anschauen will ich mir die openSource portal Geschichten bald mal. Rickard Oberg (ehemaliges JBoss Gehirn, extrem klarsichtiger Poster v.a. auf theserverside.com und everybodys darling von allem und jeden) arbeitet beispielsweise daran.

Gruß Axel

[Semeaphoros]

Na, kleine Korrektur, das war nicht zwingend meine Meinung, sondern ich wollte einen Gegenpunkt zu Marcos aussage setzen, so wie ich ihn des öfteren höre. Meine Meinung deckt sich ziemlich mit dem, was Du da eben gesagt hast, Axel.


PS: Axel, Du hast von mir PMs bekommen. Hast Du die schon gesehen?

Jens

[Axel_Janssen]

PS: Axel, Du hast von mir PMs bekommen. Hast Du die schon gesehen?

Ja. Ich denke drüber nach.  

[Semeaphoros]

Ok, gut, leider gibts hier keine Empfangsbestätigungen