Man hat es schon an mehreren Orten erfahren können: die letzten Tage habe ich mich mit Datenrettung/Rechnerrettung nach einem sehr merkwürdigen Update-Problem herumgeschlagen.
Was war passiert?
Auf einem Laptop mit Windows XP (Home) wollte ich den seit einiger Zeit eigentlich fälligen Update fahren. So wegen Käse-Löchern und so. Wie viele andere auch, dachte ich kein Problem und legte los. Schlechte Erfahrungen mit dem Prozess waren mir bisher nicht bekannt.
Das sah zuerst eigentlich auch alles ganz gut aus. Der Upate wollte zuerst einmal - separat - SP1 drauf installieren (es waren nur die Sicherheitspatches für den Lovesan drauf, nicht jedoch das SP1). Das startete auch und nach dem Download lief die Installation wie gewohnt eine Ewigkeit. Nach etwa 75% dann die Meldung: "Kann Datei nicht ersetzen ..... vielleicht offen ...". War eine DLL. Wunderte mich, denn normalerweise werden ja offene Dateien beim Install eines SP verzögert beim nächsten Start installiert. Wiederholen oder Abbrechen waren die Auswahl, keine Frage, dass einzig Abbrechen weiterführte. Ok, wir versuchen das vielleicht ein zweites Mal, aber erst nach einem Neustart (standard-Vorgehen). Da kam dann die Ueberraschung: nach dem Startup-Screen fängt die Maschine ganz einfach wieder neu an zu starten.
Wie jetzt an die Daten ran? Neinnein, die meisten Daten waren gesichert, der Verlust an Daten wäre bei einer reinen Neuinstallation zu verschmerzen gewesen. Vorbildlich, nicht alle meine Kunden arbeiten so sauber. Trotzdem, die ganze Geschichte mit Applikationen installieren, Einstellungen wieder neu aufbauen und so liess es angebracht erscheinen, einen Rettungsversuch zu machen. Werkzeuge dafür habe ich eine Kollektion - allerdings älteren Datums und nicht alle schon für XP nachgeführt. Da fand ich denn, das wäre die Gelegenheit, nepst Partition Magic, Deploy Center (Drive Image), welche für solche Geschichten unentbehrliche Helferchen sind, auch die BartCD (anstelle des Sysinternal-AdminPak) auszuprobieren. (siehe diesen Thread:
BartCD) Gestossen bin ich dann noch auf eine andere Recovery-Start-CD mit diversen hilfreichen Tools:
ebcd: Emergeny Boot CDDamit konnte ich dann wenigstens mal das System so weit wieder n Ordnung bringen, dass ich wenigstens ein Image vom System ziehen konnte, das war nämlich nach dem Absturz nicht mehr möglich (Inkonistenzen im NTFS-Dateisystem). Ich musste dann aber bald auch feststellen, dass eine Reparatur nicht einfach und vermutlich auch nicht sinnvoll war. So habe ich denn Daten und Einstellungen (Reh-Schizophrenie und so weiter) abgezogen und mich mit der Neuinstallaion ab Recovery-CD beschäftigt.
Das Abenteuer war damit aber nicht wirklich fertig: Beim ersten Installaitonsversuch hab ich dann antürlich gleich den Update zu starten versucht. Das funktionierte dann auch und liess sich voll durchziehen. Beim Einspielen der Einstellungen hab ich das dann aber wieder verbockt und musste neu anfangen. Ok, dann machen wirs umgekehrt: Nach dem Recovery zuerst Einstellungen, dann den Update, Update ganz am Schluss mach ja eh Sinn, da man da dann wirklich alle beteiligten Komponenten auf dem System zur Verfügung hätte. Nun, bei diesem Versuch sagte mir dann der Update, dass ich Admin-Rechte brauche ....... aber die hatte ich ja .... Nach zwei weiteren Versuchen mit gleichem Ergebnis habe ich dann mal die Support-Info bei M$ angeschaut, und siehe da: Known-Bug !!! Probleme mit Berechtigungen in der Reh-Schizophrenie mit Anleitung, wie man das beheben könnte. Versucht, nicht gegangen! No chance.
Geschafft habe ich es dann nach einer weiteren Neu-Installation und dem sofortigen Fahren bis hinten raus des Windows-Updates und dann erst die Anpassungen am System vollzogen.
Ende Gut - Alles gut. ........
meint man, das war aber eine Ente.
Office 2000 war auf dem Gerät: Kleine Version derselben Ungereimtheiten. Natürlich musste man O2K neu installieren. Und natürlich hab ich dann den Office-Update drüber gefahren. SP1a installierte auch problemlos. Danach wollte das System zwingend SP3 installieren, und zwar separat, was mich erhlich gesagt schon geärgert hat: Können die das immer noch nicht in ein Paket einpacken? Oder wenigstens die Serialisierung automatisch selber vornehmen??
Das dicke Ende kam noch: Nach dem Download und etwa 4 Minuten Installation Bildschirm: Servicepack wurde nicht erfolgreich installiert. Keine Angabe eines Grundes. Zweiter Versuch: Gleiches Resultat und kein weiterkommen ohne diese Insallation!!
Ich hab dan SP3 von einem Download her loakl installiert und das funktionierte einwandfrei.
Danach: Zurück zur Office-Download-Seite: Da wollte er mir immer noch zuerst zwingend SP3 installieren. Staun, staun. Aber ich fand, jetzt ist die Situation anders, lassen wirs mal laufen. Kaum gestartet, kam dann auch das Fenster: Servicepack erfolgreich installiert. Gemacht hat er, nach meinem Empfinden, gar nix. Danach haben sich dann die verschiedenen Nach-SP3-Patches problemlos installieren lassen --- glücklicherweise.
Andreas (Glombi) hat an anderer Stelle seiner Angst vor Ausdruck gegeben: Ich würde mal sagen, die Angst ist mehr als nur berechtigt, die ganze Geschichte hat mein "Verhältnis" zu den eigentlich meistens gut laufenden Updates schon verändert. Als MS in die Runde warf, dass sie über Zwangsupdates nachdenken, hat Heise kommentiert, dass das datenschützerische Einwände gibt. Unterdessen bin ich der Meinung, dass da nicht nur datenschützerische Bedenken aufzuwerfen sind.
Schlusssatz: Auf die Updates können wir ja wirklich schlecht verzichten. Wer einen PC mit jungräulichem XP ins Internet hängt, hat ja kaum eine Chance, überhaupt die Sicherheitsupdates aufzuspielen, die Infektionen sind schneller da als man das System schützen kann ...... aber bitte, wer immer einen Update einspielt, bitte überprüft das System vorher auf möglichst einwandfreien Zustand: Virenscan, Checkdisk ... was immer zur Gesundheitsprüfung zur Verfügung steht, und erst wenn all diese Sachen iO sind, den Update drüberziehen. Vermutlich hätte ein solches Vorgehen den Schaden verhindern können.
Jens