Autor Thema: Lotus und Viren/Würmer (allgemein)  (Gelesen 3172 mal)

Offline e2e4

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Lotus und Viren/Würmer (allgemein)
« am: 01.10.03 - 15:24:02 »
Salut,

Outlook-Nutzer sind oft von Viren/Würmer betroffen.

Dazu wird sich ja meist der Methode betätigt, dass sich Viren die Adressbücher "vornehmen" und darüber verbreiten. Wie ist das i.A: bei Lotus Notes. Ist das globale oder das private Adressbuch von den üblichen Viren auch betroffen - oder versagt dort der entsprechende Code?!

Grüße, e2e4
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Offline Semeaphoros

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Re:Lotus und Viren/Würmer (allgemein)
« Antwort #1 am: 01.10.03 - 15:30:35 »
Bisher ist nichts entsprechendes öffentlich bekannt geworden. Ich kann mir vorstellen, dass wenn man Notes als MAPI-Dienstanbieter definiert und damit Mail- und Adressdienste innerhalb von Windows publiziert, dass ein solches Untier auf die Daten zugreifen könnte, schliesslich ist das eine der Schnittstellen, die von den Outlook-Viren-Du-Jour für ihr dreckiges Werk ausgenützt werden. Und wenn man Notes als Mail-Provider, sprich MAPI-Dienstanbieter, definiert, wird man notgedrungen Microsoft-Kompatibel. Mir ist aber bis jetzt noch kein Fall zu Ohren gekommen, wo das gespielt hätte. Nebst dieser Vulnerabilität muss ja auch der entsprechende Code zur Ausführlung gelangen und das ist nun mal in Outlook 1001 mal leichter zu provozieren als in Notes.

Interessanterweise höre ich von dem Problem auch nicht bei Usern, die mit Outlook auf Domino zugreifen, ich hab mir die Technologie, die dafür verwendet wird, auch noch nicht angeschaut, hab also keine Ahnung, ob wir da ebenfalls MS-Kompatibel werden oder ob das eine andere Schiene ist, auf der Domino die Daten an Outlook weitergibt.

Native Notes ist bisher gar nichts bekannt.

Was natürlich keine Garantie dafür ist, dass Notes auch wirklich hundertprozentig wasserdicht ist. Offenbar ist es deutlich schwieriger anzugreiffen, als M$-Code
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Offline e2e4

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Re:Lotus und Viren/Würmer (allgemein)
« Antwort #2 am: 01.10.03 - 15:37:21 »
Das ist im großen und ganzen schonmal eine sehr erfreuliche Antwort, danke :)

Zitat
Was natürlich keine Garantie dafür ist, dass Notes auch wirklich hundertprozentig wasserdicht ist. Offenbar ist es deutlich schwieriger anzugreiffen, als M$-Code

Oder es ist einfach Verhältnis von Bekanntheitsgrad, Verbreitung usw.?! ;)

Grüße, e2e4
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Re:Lotus und Viren/Würmer (allgemein)
« Antwort #3 am: 01.10.03 - 15:50:54 »
Bekanntheitsgrad ja - Verbreitung nein. Lotus hat weltweit die Nase bei der Verbreitung leicht vor MS und das seit Jahren und ohne dass es wirklich zur Kenntnis genommen wird. Tendenz zunehmend, unter anderem gerade wegen der Virengeschichten
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Offline JoJo

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Re:Lotus und Viren/Würmer (allgemein)
« Antwort #4 am: 01.10.03 - 15:54:49 »
Oder es ist einfach Verhältnis von Bekanntheitsgrad, Verbreitung usw.?!

Das ALLEIN kann die Absenz einschlägiger Virenprobleme bei Notes nicht erklären. Angeblich gibt es weltweit mehr als 85 Millionen Notes-User (Quelle: Seite 19 von http://www.addison-wesley.de/main/main.asp?page=home/bookdetails&ProductID=13350). Ich weiss zwar nicht wieviele Outlook-User es gibt - aber mehr als zehnmal so viele werden es kaum sein. Wenn es zehnmal soviele wären, müsste zumindest jeder zehnte Virus Notes betreffen. Davon wiederum würde man zumindest in einem Forum wie diesem hören.
« Letzte Änderung: 01.10.03 - 15:56:41 von JoJo »
lg, JoJo

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Re:Lotus und Viren/Würmer (allgemein)
« Antwort #5 am: 01.10.03 - 15:56:38 »
Zitat
Lotus hat weltweit die Nase bei der Verbreitung leicht vor MS und das seit Jahren und ohne dass es wirklich zur Kenntnis genommen wird.

Dieser Fakt ist mir in dieser Dimension auch noch nicht bekannt gewesen :)

Grüße, e2e4
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Re:Lotus und Viren/Würmer (allgemein)
« Antwort #6 am: 01.10.03 - 16:05:57 »
Lotus hat weltweit die Nase bei der Verbreitung leicht vor MS

Ich hätte zwar nix dagegen, glaub' aber nicht, dass das stimmt. Die von mir oben genannten 85 Millionen dürften halbwegs stimmen. Auf einem Business-Partner-Treffen vor einem Monat nannte ein IBM-Vertreter vor rund 100 Business-Partnern die Zahl von 100 Millionen.

Wenn ich mir nun einerseits die Verbreitung von Notes & Outlook bei Privaten vor Augen halte & andererseits die Zahl der Einwohner der OECD-Staaten vergegenwärtige, bleibt nur ein logischer Schluss: Es gibt mehr Outlook-User.
lg, JoJo

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Re:Lotus und Viren/Würmer (allgemein)
« Antwort #7 am: 01.10.03 - 16:08:46 »
Zu JoJo:
Da kann man wirklich nur sagen JoJo, is so ....... :-)

Also, das Zählen von Usern ist seit etwa 2 Jahren nicht mehr Mode, man misst das heute mehr in Umsatz und ähnlichem. Grund vor allem, die viele Shelf-Ware: Pakete, die gratis mitgeliefert werden mit anderem Zeugs und trotzdem mitgezählt werden. Habt Ihr Euch schonmal überlegt, wieviele Outlook-Express Lizenzen Ihr schon geschenkt bekommen habt? ihr könntet mit Leichtigkeit auf mindestens 5 pro Nase kommen ...... das zur Problematik. Schon länger geht man übrigens von mehr als 100 Mio Notes-Usern aus. Marktanteile gegenwärtig (Sommer 03) sind 44% für MS und 46% für IBM/Lotus
Jens-B. Augustiny

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Re:Lotus und Viren/Würmer (allgemein)
« Antwort #8 am: 01.10.03 - 16:12:02 »
Der Virenprogrammierer muß - wenn ihm nicht bereits Windows-Scripting reicht - für den Zugriff auf Outlook-Adreßbücher schlimmstenfalls auf die Windows-API zurückgreifen. Will er auch an die Notes-Adreßbücher ran, muß er die Notes-API bemühen, also wirklich ein Notes-Profi sein.
Zudem ist der User, der ein Outlook-Mail mit bösem Code öffnet, in Windows bereits angemeldet - und diese Anmeldung hat nichts zu tun mit der Authentifizierung an einem Notes-Server.
Usw. usf.

Notes-Mail mit bösem Code zu verschicken, das vielleicht einen Button "Drück hier, und Du wirst wissen, wo es Freibier gibt!" ist nicht das Problem, aber primitiv und leicht nachzuvollziehen. Einen Virus gegen Notes-User ins Internet zu schicken - tricky, tricky. Gehen tut's, aber ...

Ausserdem: Notes wird vorrangig im professionellen Umfeld eingesetzt, und dies betrifft sowohl die Betreiber der Notes-Server/Clients als auch die Leute, die für Notes programmieren können. Sicherlich auch eine Erklärung dafür, warum "Notes-Viren" in the wild unbekannt sind.

Was natürlich nicht heißt, daß wir uns beruhigt zurücklehnen können. Und ein fieses Attachment, das bei einem Notes-User ankommt (der unvorsichtig genug ist, es zu starten), kann ja auch dessen Platte putzen oder Windows verbiegen oder ...

Bernhard

 

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