Auch in der anderen großen deutschen Community kommt diese Frage immer wieder mit schöner Regelmäßigkeit hoch.
Auch dort gibt es Poster die Fragen haben die entweder an Einfachheit nicht zu überbieten sind, oder bei einem etwas ausführlicherem Blick ins Handbuch sofort zu lösen sind, oder die einfach keine Lust haben zu lesen und hoffen, das irgendjemand schon exakt diese Lösung für sie finden wird die sie brauchen.
Dann geht auch immer wieder das Gejammer los, oder wenn jemand dann mal etwas sarkastisch wird werden die Beschwerden teilweise schon heftig (obwohl das in der letzten Zeit nachgelassen hat). Danke zu sagen beherrschen viele nicht und der zeitliche und auch geistige Aufwand wird mit einem Kopfnicken und Schulterzucken abgetan.
Also stellt sich bei mir und ich denke auch bei anderen dann immer wieder die Frage, warum helfen wir denen eigentlich? Wieso opfern wir Zeit und Geld um diesen "Ignoranten" zu helfen? Was ist es das uns immer wieder dahin zieht und uns auch Fragen beantworten lässt die schon hundertfünfundneunzigmal beantwortet worden sind?
Nun für mich persönlich ist die Antwort relativ einfach.
Zum einen tue ich das, weil ich der Meinung bin das Wissen nicht versteckt im Kämmerchen vor sich hin brüten soll.
Zum zweiten weil ich über jeden der sich mit Lotus beschäftigt dankbar bin (von wegen Bastion gegen den bösen Feind und so).
Zum dritten auch deswegen weil es manchmal unter all dem Schrott tatsächlich Sachen gibt die eine geistige Herausforderung sind. Wenn Kerstin das liest dann weis sie was gemeint ist.
Zum vierten ist es schon irgendwie ein geiles Gefühl, zu wissen, da sind Leute denen du geholfen hast und die sich deswegen jetzt an deinen Namen erinnern werden.
Und zum guten Schluß auch deswegen weil ich selber in anderen Umgebungen von anderen Leuten ebenfalls Hilfe erfahren habe dürfen als ich ein kleiner Doofi war.
Deswegen nehme ich auch manchmal in Kauf das Anfragen direkt an mich gerichtet werden, schau mir Code auch mal von innen an und gebe auch komplette Beispiele oder überarbeitete Datenbanken zurück.
Das Problem das sich mir allerdings immer stärker aufdrängt ist, ich verdiene (oder versuche es zumindest) meine Brötchen damit, Anwendungen für andere zu entwickeln oder Notes Strukturen in die Realität umzusetzen. Das bedeutet für mich in letzter Konsequenz auch, das ich gezwungen bin eine Grenze zu ziehen. Und die liegt für mich da wo der Aufwand ein Problem zu lösen größer wird als der zu erwartende Ertrag oder das hinzuzugewinnende Wissen. Daraus ergibt sich, das ich ab einem nicht genau festzulegenden Zeitpunkt gezwungen bin die Erwartungshaltungen der einzelnen ziemlich brutal abzuwürgen und das verstehen die meisten wieder nicht, denn bis zu diesem Zeitpunkt habe ich Ihnen ja geholfen und zwar für lau. Also muss das doch auch weiterhin so sein, das eben Knowhow nichts kostet.
Und genau das ist der Kern des ganzen Problems. Solange es in ist, Know How geringzuschätzen, weil es eben "umsonst" ist, solange wird immer die Forderung nach mehr kommen.
Erst dann wenn hier ein Umdenken stattfindet, wenn die Leute die hier eigentlich nur zum Fragen kommen auch erkennen und akzeptieren, das diese Antworten nicht für ewig "umsonst" sein können, sondern das sie bei komplexeren Fragen auch den Mut haben müssen zu Ihren Vorgesetzten zu gehen und zu sagen, sorry das kann ich nicht, aber ich kenn da jemand der könnte dieses Problem lösen, das würde das und das kosten, erst dann kann dieses Problem gelöst werden.
Thomas