das "www" in einer Webadresse ist eine Subdomain. Richtige Hauptdomain ist http://seite.de, http://google.de oder http://lotus.com. Eine Subdomain ist http://mueller.seite.de oder etwa http://www.seite.de. WWW-Subdomain ist eigentlich völliger Blödsinn, siehe auch no-www.org, leider ist es nach wie vor sehr verbreitet.
Ahem. Räusper. Entschuldigung, als alter RFC-Junkie muss ich hier widersprechen.
Nachdem es sich beim "www" um den "linkesten" Teil eines
Fully Qualified Domain Names handelt, ist das "www" keine "
Subdomain", sondern ein "
hostname".
Und "
http://mueller.seite.de" ist keine Subdomain, sondern eine
URL. "mueller.seite.de" wäre ein Fully Qualified Domain Name (FQDN), der aus den Hostnamen "mueller" und der Subdomain "seite.de" besteht. Beim FQDN "hans.mueller.seite.de" wäre "hans" der hostname und "mueller.seite.de"" die (Sub)Domain.
Wikipedia gibt da einen schönen Überblick dazu:
(root) Label der 0. Ebene, Null-Label
/ \
/ \
de org ... Labels der 1. Ebene, Top-Level-Domains (TLD)
/ |
/ |
wikipedia wikipedia ... Labels der 2. Ebene, Second-Level-Domains und Hostnamen direkt unter einer TLD
/ / \
www de en Labels der 3, Ebene, Third-Level-Domains und Hostnamen unter Second-Level-Domains
... /
(beliebig erweiterbar)
Es hat sich eingebürgert, Namen direkt unter einer Top Level Domain (TLD) wie .at oder .de als nicht als Subdomains, sondern als Second-Level-Domain oder nur Domain zu bezeichnen.
google.at bezeichnet also den Rechner "google" in der Domain "at" (Beweis: dig oder nslookup auf "google.at" liefert einen A-Record zurück). Aus "
www.google.at" wird also der Hostnamen/Rechner "www" in der (Sub)Domain "google.at".
"google.at" hat also wie jede "Domain" eine Doppelbedeutung als Subdomain und FQDN.
Und Rechnernamen wie "www" sind kein "Blödsinn", sondern nur eine Konvention aus der Anfangszeit des WWW, als es einfach üblich war, die Rechner im DNS nach ihren Funktionen zu benennen, da man dann immer wusste, welche Maschine wofür zuständig war. Damals gab's also FQDN wie
www.example.com, gopher.example.com, nntp.example.com, smtp.example.com, ...
Es gibt keine RFC, etc. in der drinnen steht, dass man "www" als Hostnamen für einen http-Server verwenden muss, es hat sich einfach so eingebürgert. Genau so hätte man auch
http://popocatepetl.example.com einführen können. Außerdem erlaubten (und erlauben) einige TLD-Betreiber keinen Host-Eintrag im zweiten DNS-Level. Manche Provider sind auch einfach zu faul und bieten diese Möglichkeit ihren Kunden gar nicht an.
Normalerweise sollte beim Aufruf einer nicht angelegten Subdomain (wie etwa wwww.seite.de) eine Fehlermeldung kommen. Man kann jedoch z.B. den Apache Webserver so konfigurieren, dass auf eine Hauptseite umgeleitet wird, z.B. auch per .htaccess
Code:
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^([^.]+)\.seite\.de$ [NC]
RewriteRule ^(.*)$ http://seite.de/$1 [R=301,L]
Damit wird jede Subdomain auf die Hauptdomain umgeleitet, wenn es diese nicht gibt.
Das setzt aber voraus, dass es im DNS auch einen entsprechenden
Wildcard-Eintrag für die Domain gibt, weil sonst kann das DNS dem "wwww.example.com" (Beispiel) keine IP-Adresse zuordnen und die Browser-Anfrage findet nie ihren Weg zum Apache-Server, der dann rewrited.
Wildcard-DNS-Einträge gehören meiner Erfahrung nach aber schon eher zur Kür bei Providern.
RFCs zum Nachlesen:
RFC 1034 DOMAIN NAMES - CONCEPTS AND FACILITIESRFC 1035 DOMAIN NAMES - IMPLEMENTATION AND SPECIFICATIONRFC 1123 Requirements for Internet Hosts -- Application and SupportRFC 4529 The Role of Wildcards in the Domain Name SystemRFC 3986 Uniform Resource Identifier (URI): Generic Syntax(Und für die i-Tüpferlreiter: Ja, ich hab die trailing-"." bei den FQDNs bewusst weggelassen).