Autor Thema: Wen ich FJW lese, wird mir immer so flau in der Magengegend  (Gelesen 26849 mal)

Offline flaite

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Re: Wen ich FJW lese, wird mir immer so flau in der Magengegend
« Antwort #80 am: 27.04.06 - 12:18:22 »
Zitat
Im europäischen Vergleich ist unsere MwSt sowieso gering.

Die MwSt vielleicht, aber nicht die gesamt steuerliche Belastung. Und das ist der springende Punkt.
Wo gehört das jetzt hin?
Wenn unsere Neuverschuldung permanent höher ist als das Wachstum, muß irgendwas getan werden. Ausserdem haben Länder gezeigt, dass sich staatliche Schuldenreduzierung sehr wohl mit Wachstum verknüpfen läßt.
Staatliche Schuldenreduzierung: Hat was mit Einnahmen > Ausgaben zu tun.
Steuern sind staatliche Einnahmen.

Es ist schon wichtig, was besteuert wird. Und wir besteuern&abgabenbelasten ziemlich hoch den Produktionsfaktor Arbeit. Die Mehrwertssteuer besteuert den Konsum.

Das gute an der MwSt ist, dass sie sich auch für Importe gilt.
Wolfgang Flamme hat da mal argumentiert, dass das Verlagern der Besteuerung vom Produktionsfaktor Arbeit auf den Produktionsfaktor Konsum ein Null-Summenspiel wg. der Nachfrageausfälle.
Das stimmt aber nur für geschlossene Volkswirtschaften, d.h. Volkswirtschaften in denen es keinen Export und Import gibt.
 
Axel
Ich stimm nicht mit allen überein, aber mit vielen und sowieso unterhaltsam -> https://www.youtube.com/channel/UCr9qCdqXLm2SU0BIs6d_68Q

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Aquí no se respeta ni la ley de la selva.
(Hier respektiert man nicht einmal das Gesetz des Dschungels)

Nicanor Parra, San Fabian, Región del Bio Bio, República de Chile

Offline Gandhi

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Re: Wen ich FJW lese, wird mir immer so flau in der Magengegend
« Antwort #81 am: 27.04.06 - 12:45:38 »
Mal die Schweizer Perspektive:

Einnahmenseite
Die Steuern auf Einkommen sind sehr gering
Mwst ist bei <8%

Ausgabenseite:
Die Infrastrukturausgaben in der Schweiz sind sicherlich höher als die in Deutschland (relativ - aufgrund der Berge, Tunnel, Brücken und der Tatsache, dass allgemeine Leistungen (z.B. Rundfunk) für viel weniger Leute erbracht werden müssen, aber dennoch einen nicht zu unterschätzenden Kostenanteil haben, der unabhängig von der Nutzerzahl ist.)

Effektiv:
Die Schweiz funktioniert trotz geringerer Steuersätze vorzüglich. Hier fehlt keine Infrastruktur und auch keine andere staatliche Leistung (verglichen mit Deutschland).

So gesehen sind die ein Beispiel, wie man mit wenig Einnahmen offenbar das Gleiche - wenn nicht gar mehr erreichen kann, als in D.

Das liegt sicherlich zum einen daran, dass die Einkommen, die zu versteuern sind insgesamt höher sind - vor allem aber vermutlich einfach daran, dass die einfach ihr Geld vorsichtiger/effektiver ausgeben. Meiner Meinung nach krankt es vor allem da.

Ein Beispiel abseits der Steuern ist das Gesundheitssystem, dessen Kosten vor allem bei Verwaltungstätigkeiten zu entstehen scheinen.
Und wer das nicht glaubt, der sollte sich das Schwarzbuch vom Bund der Steuerzahler ansehen.

Ich wäre sehr dafür die Ausgabenseite intensiv zu untersuchen und massiv zu reduzieren. Da würde wohl was gehen.
Der "Wenn ich" und der "Hätt' ich" das sind zwei arme Leut'
oder für den Süden:
Hatti Tatti Wari - san drei Larifari

 

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