Nach den kritischeren Äusserungen von mehr erfahrenen Leuten bzgl. des Nutzens von Standardschulungen in ihrer *realen* Arbeitsrealität, drängt sich dann natürlich die Frage auf, ob das Kürzen der Kurse nicht vielleicht eine Anpassung des Angebots an die Nachfrage darstellt.
Es werden aus meiner Sicht ja auch zur Zeit nicht gerade viele unerfahrene Leute für Lotus Notes Jobs eingestellt. Und für die anderen sinkt der Grenznutzen der Schulung.
Viele neue Themen sind ja Integrationsthemen. Das kann jetzt vielleicht meine subjektive Sicht sein: Ich halte es auch für wenig sinnvoll Themen wie DB2, Java oder XML von deren Einsatz in LotusNotes aufzurollen. Ich bilde mir ein wesentlich weiter mit der Strategie zu kommen, erstmal die Dinge für sich zu kapieren und dann die Integration in LotusNotes. Sonst steht man nämlich bei dem kleinsten Problem auf dem Schlauch. Wenn man aber einen gesunden Grundüberblick über die Technologien für sich hat, ist man meist in der Lage die Ursache von Problemen zu finden. Sobald man eine gewisse Stetigkeit in dieser "Grundlagenforschung" hat, ist es auch nicht übermässig anstrengend.
Natürlich bestehen immer Schulungsbedürfnisse. Warum nicht Kurse zu Kundenkommunikation, Projektmanagement oder Qualitätsmanagement? Zumindest motivieren mich gerade solche nicht direkt technischen Themen und ich sehe dann auch einen Sinn in meinem Tages-Job.
Damit der Aufruf effektiv ist, müsste er von der Nachfrager- und nicht von der Anbieterseite kommen. Sobald die Notes Abteilung bei den Kunden anfangen zu schreien, dass es zu wenig Kurse gibt, dann wird IBM das auch ändern. Aber ich bezweifele, ob das geschehen wird. Schliesslich sind für die Schulungen u.a. auch erst einmal Kosten.