Fineas, deine Ausführungen strotzen vor Verallgemeinerungen und wenn du das wirklich so meinst wie du es gesagt hast...
Ich möchte jedenfalls nicht mit Leuten zusammenarbeiten, die pauschal ganze Berufszweige als "kreative Chaoten" diffamieren.
Kamen nicht wirklich bedeutende Bemühungen um QM gerade aus der Basis?
Um jetzt von Java zu sprechen:
Die Benutzung von fremden Codes/Frameworks ist ja wohl ohne Frage sehr weit verbreitet.
Unit-Testing kann zwar nicht alle Probleme lösen, ist aber sehr weit verbreitet.
Logging hat sich stark durchgesetzt.
Gute OO-Praktiken und Pattern helfen auch, den ganzen Prozess vorausschaubarer zu machen.
UML und Domain Modelling wird auf sehr unterschiedliche Weise genutzt:
-> Die schlechten Menschen sehen UML als eine neue Programmiersprache an und machen MDA (oder wie der Unsinn heisst)
-> Die guten Menschen benutzen dass zur Vorplanung und für den Überblick zwischendurch. Zum programmieren benutzen sie aber Programmiersprachen (oder XDoclet).
Für RAD und XP gibt es deshalb so wenig "fundierte" Ansätze, weil eben auch Softwareprojekte sehr unterschiedlich sind:
- Team Größe
- Lernkurve für Team
- Mentalität des Teams.
Sämtliche Prozesselemente von RUP sind optional. Bei XP ist aus meiner Sicht inzwischen auch schon eine Menge relativiert werden.
Wenn du auf der Suche nach der *perfekten Methode* bist und diese großartigen Ideen dann mit der Keule gegen den "individualistischen Durchschnittsentwickler" durchsetzen willst, dann wirst du im Nix landen.
Vielleicht fehlt es dir einfach an Erfahrung im Umgang mit Menschen.
Und ich habe nun wirklich überhaupt nix gegen XP oder RUP. Ich habe noch nicht einmal etwas gegen das Wasserfallmodell. Nur eben nicht für jede Art von Projekt.
... und glaub mir, ich hab immer das Gefühl, dass nicht ich sondern Teile meiner Kundschaft kreative Individualisten sind.
Was erwartest du?
Als weißer Ritter in eine Gruppe von kreativen Individualisten zu reiten und ihnen die Wahrheit über effizientes Arbeiten zu offenbahren?
Gruß Axel